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bin neu hier und seit ich denken kann fühl ich mich einsam - vor allem wenn ich unter menschen bin - ich habe immer das gefühl nicht dazuzugehören. bis vor 2 jahren habe ich mir noch eingeredet das es gut ist allein zu sein - aber heute weiss ich, das ich mir nur etwas vorgemacht habe. auf grund von depressionen habe ich schon stationäre psychotherapien gemacht. dabei habe ich auch sehr viel über mich erfahren und auch viele leute kennengelernt mit denen ich auch heute noch kontakt habe. aber es fehlt ein mensch dem ich nah sein kann. der wunsch nach nähe ist da aber ich weiss nicht ob ich das überhaupt kann - einem anderen nah sein. am liebsten würde ich wieder in die klinik - da ging es mir gut.

24.06.2013 23:47 • 30.06.2013 #1


oh das tut mir leid, ja da is tein Widerspruch in den Zeilen, merkst du den? Du sehnst dich nach Nähe und doch weißt du gar nicht ob du es zulassen kannst, darfst, willst, oder wirst wie auch immer.
Du schreibst du hast noch zu einigen Menschen von der Klinik Kontakt, das finde ich sehr schön.
Ich weiß dir auch keinen Rat, ich versuche mich im alleinsein weiterzuüben ohne mich einsam zu fühlen dabei,
weiß nicht ob ich es jemals schaffe.
Aber ich glaub man wird um einiges beziehungsfähiger, wer nicht alleinsein kann sollte keine Beziehung suchen.
Ach, schwierig,
lg Dubi

A


Ich auch

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Sag dir mal ein zwei Beispiele aus meinem Leben die mich ziemlich tief verletzt haben, damit du mich ein bißchen verstehst.
Ich hatte mal in der Jugend ne beste Freundin, ihre Mutter sagte, wo sie wegzogen, in den grossen Ferien kommst du zu uns!
Ich rief an und ne neue Freundin sass da, beide würgten mich ab und verhielten sich komisch und kindisch mir gegenüber.
Na klar, da war eine zuviel, nämlich ich.
Einmal hab ich eine Mutter mit Kind getroffen, war bei ihr, alles war soweit im Rahmen.
Dann hörte ich nichts mehr von ihr.
Sie meinte, es sei anders als mit einer Jugendfreundin, und dann war Ende im Gelände.
Ich sah sie noch zweimal mit jemand aus der Familie, Schwester Oder schwägerin.

Ich hatte mal eine Nachbarin, die hatte damals auch ein Baby, sie klingelte nie bei mir.
Ihr mann irgendein gutgestellter ....finanziell sehr hoch.
Naja, und dann liefen wir halt mal durch zufall zusammen.
Aber wurde nie was, ich sah dann, obwohl die erst ein jahr dort lebte, das sie sofort mehrere Frauen hatte, die sich um sie zu reißen schienen. Das tat sehr weh.
Ich wohnte ein halbes Jahrzehnt schon hier machte und tat und nichts tat sich.


Das hat tiefe spuren hinterlassen eine zeitlang habe ich auch ziemliche wut darüber verspürt.
Aber ich hab beschlossen, das ich mich damit abfinden muss.
Ich möchte meine Wertschätzung nicht von diesen Menschen abhängig machen, nein tu ich auch nicht.
Danke für`s Lesen.

he dubi - ich weiß schon das das widersprüchlich ist - und es kommt daher das ich oft körperliche nähe als unangenehm empfinde - im gegensatz dazu es mir aber sehr gut vorstellen kann und auch davon träume.
es ist so das ich meine gefühle nicht zeigen kann. bei mir geht alles durch den kopf ich muss über alles nachdenken und kann nichts spontan - quasi aus dem bauch heraus entscheiden.
wie schon angedeutet hatte ich mich ja mit der situation abgefunden und habe das allein sein sogar positiv gesehen bis vor zwei jahren etwa - aber plötzlich ging nichts mehr - und während der therapie - die dann folgte - erkannte ich das auch ich ein mensch bin der soziale kontakte braucht - jemand sagte mal - menschen die dir gut tun - dazu. aber vor allem möchte auch ich geliebt werden.
in meinem kopf existiert eine eigene welt die nur ich kenne und die ich sehr gern mit jemanden teilen möchte.
wenn es mal vorkommt das mich jemand interessiert - wenn ich vertrauen aufbaue und mir auch vorstellen kann meine gefühle mitzuteilen, wird die symphatie nicht so erwiedert wie ich es wünschte - es bleibt eine art lockere freundschaft.
das größte hinderniss ist aber - das ich mich selbst nicht mag!

der letzte satz macht mich traurig.
Aber ich mag mich, aber andere mögen mich irgendwie nicht so gerne, ich meine damit Erwachsene.
Ich mag mich selber, aber ich hab keinen Erwachsenen der sich glaub wirklich für mich interessiert.
Das innere Kind hat gesprochen.

naja - ich glaub das mit dem mögen bei mir ist etwas komplizierter - aber ich mag mein aussehen nicht - schau nicht gern in den spiegel - mag meine körperliche seite nicht - meine möglichkeiten und fähigkeiten die ich damit habe und vor allem mag ich mein verhalten nicht wenn ich nicht vollkommen kontrolliert bin.
als ich gestern meinem therapeut von der geburtstagsfeier am we erzählt hab - ist mir das so richtig bewusst geworden - da konnte ich auch nicht wie die anderen feiern mit Alk. und stimmungsmusik u. ... komm mir blöd vor dabei.
ja ich wäre gern jemand anderes oder mit den worten vom portugiesischem Dichter und Schriftsteller, Fernando Pessoa: Ich beneide alle Leute darum, nicht ich zu sein.

So schlimm?Normalerweise hat ja jeder Mensch was schönes an sich. Auch kann ein Mensch der sich selber als nicht schön empfindet für jemand anderes durchaus schön sein.
lg

schlimmer!
und schön mein ich gar nicht - schönheit ist für mich etwas anderes - vielleicht trifft intressant eher zu.
klar gibt es seiten an mir die ich mag - aber ich habe eine total andere selbstwahrnehmung die dann mit meinem bild im spiegel oder auf fotos nicht übereinstimmt und auch die rückmeldung von anderen über mich und mein verhalten ist meist anders als ich es selbst wahrnehme.
aber ich bin in behandlung und gehe jetzt auch auf menschen zu - spiele wieder badminton obwohl es nicht gut für meine gelenke ist - gehe einmal in der woche in eine selbsthilfegruppe - kenne noch einige aus der therapie und wir treffen uns auch manchmal wieder oder wir telefonieren und ich hab mich hier angemeldet. also manchmal sehe ich auch das licht und nicht nur den schatten. (schlechter vergleich - bei 40 grad ist der schatten ganz angenehm)

du hast trotzdem recht - denn: Alles, was man mit Liebe betrachtet, ist schön. (Christian Morgenstern)

ich geh dann mal wieder - und schliesse auch dieses kapitel meines lebens enttäuscht ab. werde wieder durch die strassen gehn und den menschen zusehen und mir geschichten ausdenken - werde wieder nur in meinen vorstellungen leben und den rest, das notwendige übel des alltags ertragen müssen.




Dr. Reinhard Pichler
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