Namb
Ich habe jetzt schon viel in Foren gelesen, merke aber dass der innerliche Druck nicht schwindet, im Gegenteil,mir schmilzt das Eis unter den Füßen weg und ich warte nur auf den Einbruch...
....deswegen nun mein Versuch mir und meinem Befinden hier ein wenig Raum zu gewähren und vielleicht doch den einen oder anderen Zuspruch/Rat zu bekommen, der mir bisher verwehrt geblieben ist.
Zu mir:
Bin m, 34 j, Abitur, kaufm Ausbildung, diverse abgebrochene Studiengänge, diverse Angestellten Verhältnisse, im Moment nur einfacher Angestellter im Supermarkt
Mein Hauptthema ist wohl die Identifikation und die Selbstliebe. Ich tue mich seit ich denken kann und mich mit dem Thema beschäftige, also seit gut 25 Jahren, schwer mich und meinen Platz in dieser Welt zu finden. Hatte lange das Gefühl, der Welt meinen Stempel aufdrücken zu müssen und habe mir dadurch einen Druck aufgebaut, dem ich nie gerecht werden konnte. Habe auch seit jeher versucht, es anders zu machen wie die Masse, da ich mich selten im Pool der 0815er wohlgefühlt habe. Dadurch habe ich allerdings auch nie das mitschwimmen gelernt, auch durchbeissen und aushalten gehört nicht zu meinen stärken. Bezüglich Partnerschaft war es mir immer wichtig eine aufrichtige und ehrliche Partnerschaft zu führen, nicht der Zweisamkeit wegen, sondern auf Grund der Begeisterung und Liebe zum gegenüber. Da ich allerdings nicht wirklich mit mir im reinen bin, viel Groll gegen mich selbst hege, werden meine Ideale zwar geschätzt, aber ich als Mensch bin in dieser Lage nicht liebenswert, zumal mein Selbstvertrauen und Selbstwertgefúhl am boden ist, meine Angst und mein Schamgefühl, zurück gewiesen zu werden dafür allzeit präsent...
Ich habe nun, in 34 Jahren, noch nicht eine Partnerschaft gehabt, bei der ich sagen würde, es war eine beidseitige Liebe, kam demnach noch nie in den Genuss, was es bedeutet, jemanden an seiner Seite zu wissen, an die man sich anlehnen kann, kraft tanken kann, einfach zu Hause ist. Hatte in der Jugendzeit viele Begegnungen, die aber nie wesentlich weiter als über das knutschen hinaus gegangen sind. Meine sexuellen Erfahrungen wollte ich mir für jmd aufheben, für die ich auch von Grund auf und ehrlich was empfinde, und nicht der Triebesbefriedigung wegen. So kam es, dass sich mein erstes Mal bis zum Alter von 21 Jahren hingezogen hat, dann sogar mit jmd, die mich lange Zeit an der Nase herum geführt hat und ich in dem Moment keinerlei Empfindungen hatte, wollte dann einfach nur noch meine Ruhe.
Andere Frauen, die ich zwar attraktiv fand und die mir signalisiert haben, dass sie Interesse hätten, allerdings nicht an einer Partnerschaft, habe ich abgelehnt um nicht nach einer kurzen Nacht in erneuter, verstärkter Sehnsucht zu ertrinken.
Mit 26 hatte ich dann meine erste Beziehung, wurde nach dem der Ex sich eingemischt hat, aber nach knapp 3 Monaten verlassen
Ein Jahr später hatte ich das erste Mal das Gefühl, jmd wirklich zu lieben, kam mit einer Frau mit Borderline zusammen, die mich am höchsten Punkt meiner Gefühle, nach knapp 2 Monaten fallen lies und zu ihrem Ex zurück ist.
Danach war ich so am Boden und hatte bis 31/32 damit zu kämpfen, die Wunde als geheilt zu betrachten. Habe mir damals auch geschworen, wachsamer zu sein und mein Herz besser zu behüten.
Mit 30 hatte ich dann meine erste Partnerschaft, die über einen längeren Zeitraum ging (3 Jahre), allerdings hatte ich dort nie das Gefühl zu Hause zu sein und so akzeptiert zu werden wie ich bin, mkt stärken, aber auch mit den doch nicht von der Hand zu weisenden Schwächen..., habe nicht mehr viel in die Beziehung investiert und wurde dann nach einem Jahr Arbeitslosigkeit verlassen. Der Verlust hat mir weniger zugesetzt als die Gewissheit, dass ich ein ernstes Beziehungsproblem habe, und das beginnt bei der Beziehung zu mir...
Habe im späten Teenager alter angefangen zu *beep* und leider außer THC keine Möglichkeit gefunden, mei e Gefühle und Emotionen so im Zaum zu halten, dass sie mich nicht total aus der Bahn werfen. Dass ich mir damit auch meine Motivation, meine Interessen, meine finanzielle Situation und meinen Drang nach Gesellschaft um ein vielfaches entwertet habe, steht außer Frage. Dennoch: Gab es was, was mich begeistert hat, ob Mensch oder Situation, war es immer für mich selbstverständlich, nicht zu konsumieren, sondern mit allen Sinnen zu genießen.
Da ich mich aber dieses Jahr nur noch verkrochen habe, in Hartz4 gerutscht bin, gab es für mich nur noch den Weg über THC zur Ruhe zu kommen.
Habe mich dann entschieden, eine stationäre Therapie zu machen (ambulant hatte ich entweder die falsche Einstellung oder den falschen Therapeuten), habe ohne Probleme den Konsum eingestellt, und dann glücklicherweise oder tragischerweise, mich in eine Mitpatientin verliebt... Der Haken ist, sie ist auch Borderlinerin, zudem noch wesentlich jünger als ich... Aber der gute alte Samariter biegt das ja selbstverständlich alles zu seinen Gunsten...
Pustekuchen, zur Halbzeit der Therapie wurde ich aus disziplinarischen Gründen aus der Klinik entlassen, und meine Freundin sagt mir nach 2 Monaten, ich müsse allein klar kommen...
jetzt steh ich hier, alleine, mit dem Willen es ohne Flucht zu schaffen, hab seit einer Woche wieder n Job, fühle mich aber so verloren wie immer, so unerfüllt.
Vielleicht noch als Hintergrundinfo: mir fehlt das Urvertrauen, benötige viel Zuneigung und Zuspruch, bin hoch sensibel und sehr emotional, zudem offen und ehrlich wenn es darum geht, Dinge anzusprechen, auch wenn sie vielleicht nicht die angenehmsten Themen sind.
Sorry für den vielen Text, danke für eure Aufmerksamkeit, eure Zeit und hoffentlich auch für eure Antworten
Liebe Grüße, Namb
22.10.2016 13:15 • • 01.11.2017 x 2 #1