Hallo,
Zitat:und jetzt im nachhinein erzähle ich den leuten dann, was mich auf die palme brachte und dass die sich nicht wundern sollen (ist bei meiner familie z.b. so) wieso ich mich so benehmen würde.
Da kann ich allerdings auch verstehen wieso Andere sich nicht mehr mit dir sinnvoll darüber auseinander setzen können. Das liegt, so wie es klingt, ja schon Alles etwas weiter in der Vergangenheit. Und viele Menschen merken sich Gespräche, Gesten, genaue Wortlaute nicht so lange, weil sie sie für unwichtig erachten. Wenn man dann im Nachhinein noch ankommt und etwas klären will was früher einmal war, stößt man bei den Meisten auf taube Ohren.
Zum Einen weil sie sich schlicht und ergreifend nicht mehr konkret erinnern und sich deswegen nicht mehr mit der Situation verbunden fühlen können, und zum Anderen weil sich der Mensch verändert und zwei Tage später schon wieder eine ganz andere Sichtweise oder Einstellung haben kann als zwei Tage zuvor.
Wenn dich etwas stört, dann kannst du es natürlich direkt und offen sagen. Es ist aber auch immer die Frage, wie man etwas sagt, wie man Kritik übt.
Ich find dich schei. klingt nicht so gut in fremden Ohren wie Dein Verhalten hat mich sehr verletzt. Wenn man Wert auf ein sinnvolles Streitgespräch mit einem guten Ergebnis legt, sollte man versuchen die Kritik so nett wie möglich zu verpacken und über Ich-Botschaften an den Mann oder an die Frau zu bringen.
Dann hat man auch den mitunter größten Erfolg. Natürlich gibt es auch Exemplare die dagegen resistant sind, aber der Andere kann die Kritik so viel besser aufnehmen.
Viele Menschen machen auch den Fehler und empfinden die Meinung Anderer als besonders stark. Da wird ein Satz wie Ich find dein Bild nicht schön schnell zu einer direkten Kritik am Künstler an sich, obwohl der Kritiker eigentlich nur über seine Arbeit sprach, oder wenn im Bus gegenüber zwei Leute tuscheln und dann lachen denken Viele die lästern doch über mich! Tun sie in den meisten Fällen gar nicht, aber man neigt oft dazu die Dinge persönlicher zu sehen als sie es im Grunde sind.
Versteh mich bitte nicht falsch: Seine Meinung zu sagen anstatt Dinge in sich hinein zu fressen ist wichtig und gut. Das ist ein großer Schritt. Aber zum Einen sollte man Kritik immer so verpacken dass der Andere sie auch annehmen kann, und zum Anderen ist es manchmal besser alte Kamellen einfach ruhen zu lassen anstatt sich an bereits Geschehenem aufzureiben und sie immer wieder aufzuwärmen
Das gilt freilich nur wenn deine Worte so gemeint waren wie ich sie auffasse, nämlich dass du Vergangenes erst im Nachhinein den Anderen zum Vorwurf machst. Wenn's aktuell ist, dann vergiss was ich gesagt habe.
Liebe Grüße,
Bianca