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habe 2 tage frei und kann nichts anfangen ,gestern fast den ganzen tag geheult und am pc verbracht, heute habe ich mich aufgerafft, dachte ich bummel durch die geschäfte und trinke einen kaffee irgendwo , ---ich mußte mir mühe geben überhaupt loszufahren, durch die läden lustlos gelaufen ( brauch nix) nichts gekauft , vor den cafes saßen menschen in der sonne.ich habe es nicht fertiggebracht mich dazuzusetzen .dacht nur schnell wieder nach hause , habe mich dann auf dem parkplatz ins auto gesetzt und noch mal richtig geheult, zu hause heul ich weiter weil ich allein bin , ich weiß es ist paradox aber ich kann diese mauer einfach nicht durchbrechen .ich will nicht alleinsein kann aber auch nicht unter leute. morgen geh ich wieder zur arbeit und werde 8 stunden funktionieren , danach das gleiche spiel . kann mir jemand helfen ??

10.05.2012 16:56 • 12.05.2012 #1


8 Antworten ↓


Hallo Dolly,

ich kann Dich echt gut verstehen.
Mir geht es auch oft so. Ich komme aus einer
langen Beziehung die aus eigenem Verschulden
letztendlich gescheitert ist. Hab Schuldgefühle,
habe mich unter anderem deshalb isoliert.
Die Beziehung war auch nicht einfach und
hat diese Isolation eingeleitet. Nun bleibt
nicht mehr viel, außer Arbeit. Hobbys habe
ich keine, keiner kann sich vorstellen wie
traurig mein Leben momentan ist.
Ich habe wegen der komplizierten Beziehung,
der Trennung und der Isolation eine Therpie
angefangen. War erst einmal da, aber einer
Neutralen Person alles zu erzählen und
Verständnis entgegengebracht zu bekommen
hat irgendwie gut getan. Wäre das was für Dich?
LG, SadTear

A


Heute war es wieder schlimm

x 3


hallo dolly,
kann mich in deinen sätzen voll wiedererkennen, das
könnte auch von mir sein.
muss mich fast zu allem überwinden, immer mit dem hintergedanken
für wem machst den das, macht mir ja doch keinen spass.
bin meistens immer froh mich in meine wohnung zurückziehen zu können.
kann dir leider auch keinen tip geben, wie mann dem teufelskreis
entfliehen kann.
glg von mir

Oh, ich fühle mit dir. mir geht es auch oft so bzw. ich habe mich halt in arbeit geflüchtet und in träumereien und literatur. aber es bringt nichts. vor einigen tagen als einer der ersten richtig schönen tage war und alle in den cafés saßen habe ich auch wieder die sehnsucht nach gemeinschaft gespürt und wäre gerne mit anderen - nicht allein - im café gesessen (das habe ich übrigens selten, weil ich so schrecklich auf meine Arbeit fixiert bin). Bin dann nach Hause gefahren. Weinen musste ich nicht. Aber es ist traurig, wie meine Lebenszeit, meine besten Jahre so langsam unwiederbringlich verglühen, wieviele mögliche Stunden der Gemeinschaft mit anderen (die es für mich nicht verfügbar sind) niemals wieder gelebt werden können. Und andere, die ich noch entfernt kenne und manchmal sehe (die Stadt ist nicht so groß), frühere Freunde, Bekannte sie genießen hin und wieder wenigstens das Leben gemeinsam. Ich bin irgendwie am Rande, bloß Zuschauer. Wenn ich im Café sitze, bin ich dann trotzdem nicht richtig dort, irgendwie im Kopf, oder bei der nächsten Sache. Die Ruhe ist verloren und damit der Genuss. Was ist geschehen? Es tut mir richtig leid, dass es noch andere Menschen gibt, denen es so oder ähnlich auch ergeht.
War das schon immer so bei Dir? Wie entwickelte sich das? Wie kam das? (Bei mir durch einige tiefe soziale Enttäuschungen und einen Todesfall und zuvor schon über Jahre hinweg durch übertriebene selbstverordnete Leistungsideale).
Aufrichtige und herzliche Grüße
DP

An MeineProjektion,

Du flüchtest auch in die Lietaratur und die Träumereien?
Glaubst Du, dass es hilfreich ist? Zum Beispiel das Lesen: Manchmal denke ich, dass ich mich durch die Lektüre mehr und mehr von dem (sozialen) Leben entferne und entfremde...Aber was soll ich tun? I'm addicted. Und doch sind all die literarischen Figuren eben kein Ersatz für Freunde oder für das geliebt werden. Aus dem Buch heraus zu leben ist irgendwie ein schlechter Ersatz für das wirkliche Leben, auch wenn ich dort oft Trost finde, ja es mir gerade eine Notwendigkeit ist zu lesen, zu lesen, zu lesen. Vielleicht würde ich überhaupt nicht mehr leben ohne manche Bücher, zu denen ich greifen kann, wenn der Schmerz mal wieder unerträglich wird. Aber ich habe wahnsinnige Angst davor, in den Büchern eines Tages verschwunden zu sein.
Andererseits: Auch ohne Bücher wäre ich wahrscheinlich ein einsamer Mensch, vielleicht noch viel einsamer (falls der Begriff sich überhaupt steigern lässt).
Was denkst Du darüber? Können die Bücher den Menschen noch mehr entfremden?
Gruß
R.

Zitat von SadTear1981:
Hallo Dolly,

ich kann Dich echt gut verstehen.
Mir geht es auch oft so. Ich komme aus einer
langen Beziehung die aus eigenem Verschulden
letztendlich gescheitert ist. Hab Schuldgefühle,
habe mich unter anderem deshalb isoliert.
Die Beziehung war auch nicht einfach und
hat diese Isolation eingeleitet. Nun bleibt
nicht mehr viel, außer Arbeit. Hobbys habe
ich keine, keiner kann sich vorstellen wie
traurig mein Leben momentan ist.
Ich habe wegen der komplizierten Beziehung,
der Trennung und der Isolation eine Therpie
angefangen. War erst einmal da, aber einer
Neutralen Person alles zu erzählen und
Verständnis entgegengebracht zu bekommen
hat irgendwie gut getan. Wäre das was für Dich?
LG, SadTear

hallo Sad Tear ! es ist schön wenn man seine sorgen und ängste jemanden anvertrauen kann . aber irgendwie habe ich angst davor,. manchmal ist es echt schlimm da nehme ich mir vor hilfe zu holen, weil ich nicht mehr kann. am nächsten tag ist es wieder besser. aber mein befinden im allgemeinen ist nicht besonders gut. kein mensch bemerkt das ! ich spiele die rolle die alle von mir erwarten . lg DOLLY

Hallo Dolly, mir geht es genauso...absolut.
ABSOLUT keiner, keiner kann sich das vorstellen
Und ich glaube jeder in meinem Umkreis
würde so verwundert sein, wenn Sie es
wüssten. Ich kann nur sagen, dass ich erst
einmal bei der Therapie war und es war
Wirklich nicht schlimm.. Die Leute dort
Sind neutral und meinen es nur gut mit
Dir, haben nur DEIN bestes, DEINE Heilung
im Kopf, ganz ohne Hintergedanken.
Bei mir sind es halt auch, die Schuldgefühle
die mich stoppen mit anderen in Kontakt
zu gehen (wenn es sich mal ergibt) und
die Therpeutin hat ganz klar zu mir gesagt:
Wielange soll das noch so gehen? Ändert
meine Isolation, mein Verhalten das geschehene?
Natürlich nicht...hat sie Recht.
Sie versucht und wird versuchen mich
Irgendwie außerhalb der Arbeit anzuschließen
Aber ich weiß nicht ob ich das schon kann,
Das weiß sie und gibt mir meine zeit. Schritt
Für Schritt.... Ich werd wieder hingehen und
Sehen es inzwischen so...wenn der Bauch schmerzt? Geht man zum
Arzt, wenn der Kopf schmerzt? Geht man zum Arzt, aber
wenn die Seele, das Herz schmerzt, so sehr..dann
will man das alleine schaffen? Warum?
Es tut wirklich gut...überleg es dir nochmal..
Viellicht der erste Schritt zurück in die
Gesellschaft und raus aus der Isolation und
dabei lernen sich selber zu lieben und wertvoll zu sein!
Jetzt hab ich aber einen Roman hingelegt

Zitat von SadTear1981:
Hallo Dolly, mir geht es genauso...absolut.
ABSOLUT keiner, keiner kann sich das vorstellen
Und ich glaube jeder in meinem Umkreis
würde so verwundert sein, wenn Sie es
wüssten. Ich kann nur sagen, dass ich erst
einmal bei der Therapie war und es war
Wirklich nicht schlimm.. Die Leute dort
Sind neutral und meinen es nur gut mit
Dir, haben nur DEIN bestes, DEINE Heilung
im Kopf, ganz ohne Hintergedanken.
Bei mir sind es halt auch, die Schuldgefühle
die mich stoppen mit anderen in Kontakt
zu gehen (wenn es sich mal ergibt) und
die Therpeutin hat ganz klar zu mir gesagt:
Wielange soll das noch so gehen? Ändert
meine Isolation, mein Verhalten das geschehene?
Natürlich nicht...hat sie Recht.
Sie versucht und wird versuchen mich
Irgendwie außerhalb der Arbeit anzuschließen
Aber ich weiß nicht ob ich das schon kann,
Das weiß sie und gibt mir meine zeit. Schritt
Für Schritt.... Ich werd wieder hingehen und
Sehen es inzwischen so...wenn der Bauch schmerzt? Geht man zum
Arzt, wenn der Kopf schmerzt? Geht man zum Arzt, aber
wenn die Seele, das Herz schmerzt, so sehr..dann
will man das alleine schaffen? Warum?
Es tut wirklich gut...überleg es dir nochmal..
Viellicht der erste Schritt zurück in die
Gesellschaft und raus aus der Isolation und
dabei lernen sich selber zu lieben und wertvoll zu sein!
Jetzt hab ich aber einen Roman hingelegt

das war sehr nett geschrieben ... ...ich denke darüber nach ...DANKE ! lg DOLLY

Hallo R.,
Zitat:
An MeineProjektion,

Zitat:
Du flüchtest auch in die Lietaratur und die Träumereien?

Glaubst Du, dass es hilfreich ist? Zum Beispiel das Lesen: Manchmal denke ich, dass ich mich durch die Lektüre mehr und mehr von dem (sozialen) Leben entferne und entfremde...Aber was soll ich tun? I'm addicted.

Ja, ich fürchte es ist so. Eigentlich ist es ja was gutes, aber eben auch bequemer oder einfacher als rauszugehen und Leute kennen zu lernen. Es steht im Verdacht, eine Ersatzbefriedigung, eine Betäubungsmaßnahme zu sein und das hat in der Tat etwas mit Abhängigkeiten (addiction) zu tun. Die Frage ist, hilfreich im Hinblick auf was? Teilweise ist es sicherlich sehr nützlich und förderlich.

Erweitert schließlich den Horizont - je nachdem was man liest - und trägt zum Persönlichkeitswachstum bei. Andererseits bleiben die vermuteten eigenen Bedürfnisse unbefriedigt. Das ist nicht gut. Für mich ist es teilweise eher ein Ersatz. Das merke ich schon, einfach auch weil niemand da ist. Also wähle ich wie alle anderen in meinem Umfreld die Arbeit und Bildung (als Arbeit am Selbst und evtl. zukünftigen Möglichkeiten). Aber das trägt definitiv zur Entfremdung bei, nicht nur weil man anders wird, sondern auch weil man nicht raus, unter Menschen geht - oder zu wenig. Gilt jedenfalls für mich. Von einer Abhängigkeit bei bestehenden Alternativen würde ich bei mir nicht reden, da kann ich schon anders priorisieren.

Zitat:
Und doch sind all die literarischen Figuren eben kein Ersatz für Freunde oder für das geliebt werden. Aus dem Buch heraus zu leben ist irgendwie ein schlechter Ersatz für das wirkliche Leben, auch wenn ich dort oft Trost finde, ja es mir gerade eine Notwendigkeit ist zu lesen, zu lesen, zu lesen. Vielleicht würde ich überhaupt nicht mehr leben ohne manche Bücher, zu denen ich greifen kann, wenn der Schmerz mal wieder unerträglich wird. Aber ich habe wahnsinnige Angst davor, in den Büchern eines Tages verschwunden zu sein.


Hier stelle ich einen inhaltlichen, aber keinen strukturellen Unterschied zwischen uns fest. Ich lese halt keine Belletristik, sondern zu 99% Sachbücher. Einfach aus (populär)wissenschaftlichem Interesse. Aber eben auch weil keine Alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen oder ich nicht danach aktiv suche und weil ich so von Möglichkeiten der Umsetzung der Sachbuch inhalte träume oder mich das inspiriert. Es ist weniger Trost spendend als unglaubliche Neugierde - teilweise ist es auch Suche nach Lösungen für meine sozialen Schwierigkeiten oder Erklärungen dafür. Das kann dann schon mal trösten. Mich hat Lesen schon oft über einiges hinweg gerettet. Sowohl weil es eine Form der Meditation darstellt, als auch aufgrund der gelesenen Inhalte. Es gibt jetzt auch schon Bibliotherapie bei Depressionen. Weil Lesen das neuronale Zellwachstum im Hippocampus stimuliert (vgl. Burns im Junfermannverlag).

Zur möglichen Entfremdung durch Bücher: Mein definitives Ja. Hängt aber von Inhalten ab und davon, inwieweit man die Leseritis unter Kontrolle hat und wie man mit den darunter liegenden oder übrigen Bedürfnissen (neben dem Bedürfnis nach Wissen und Bildung) umgeht. Herzlichen Dank für Deine interessierten Fragen. Wie geht es Dir mit den Antworten?

Wie siehst Du das?
Herzliche Grüße,
DP





Dr. Reinhard Pichler
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