ich habe mich grade hier angemeldet und weiß jetzt gar nicht genau, wie ich anfangen soll, da ich vorher noch nie in einem Forum über meine Probleme geredet habe.Also, ob ich jetzt meine Lebensgeschichte erzählen sollte, damit man sich besser in mich hinein versetzten kann..Ich bin anfang 20 und weiblich.
Ich bin seit ungefähr einem halben Jahr ziemlich traurig und fühle mich sehr einsam.
Ich hatte schon immer eher wenig Freunde, oder besser gesagt kaum Bekannte, mit denen ich etwas unternommen habe, sondern nur sehr sehr enge Freunde. Das fand ich auch nicht schlimm, eigentlich sogar schön. Als Kind war ich in der Schule immer allein. Mit 15 fand ich das erste mal eine Freundin, dich ich wirklich mochte und umgekehrt. Das war sehr schön, ich hab gedacht dass jetzt wo ich weiß, wie es sich anfühlt Freunde zu haben, ich nie mehr darauf verzichten will oder kann. Damals hab ich also irgendwie Anschluss gefunden. Ich glaube wenn man einmal drin ist schließt man auch schneller weitere Freundschaften. So war es dann auch. Einige Freundschaften haben sich auch geändert, aber ich hatte bis letzten Sommer immer eins zwei enge Freunde.
Vor zwei Jahren habe ich mein Abi gemacht und war wirklich froh, dass hinter mir zu haben. Ich habe die Schule bis auf wenige Tage gehasst, was eigentlich schade ist. Mit meinen Mitschülern , bis auch meine beiden Freundinnen, mit denen ich die letzten 3 Jahre dort verbrachte, hatte ich auch nichts zu tun.
Ich hab mich so auf die Zeit nach der Schule gefreut. Ich dachte ab da geht mein Leben dann richtig los, ich werde glücklich, reise und fühle mich frei. Aber irgendwie bin ich stattdessen nur depressiv geworden. Ich glaube es war einfach zu viel und ich wusste nicht wohin und was tun. Da hab ich einfach die Augen zugemacht und es kam zum Stillstand.
Als ich studieren wollte, hab ich dann auch gemerkt, dass ich gar nicht so frei bin und mir alle Möglichkeiten offen stehen. Ich wurde für nichts angenommen, was ich wollte.
Ich wurde trauriger und so kam es, dass sich auch meine engsten Freunde immer weniger meldeten. Ich hab dann auch darüber mit ihnen geredet und es war tatsächlich so, dass ich nicht mehr spritziggenug war und sie hatten Angst sich mit runter ziehen zu lassen. Sie haben jetzt nicht gesagtich will keinen Kontakt mehr sondern sich einfach kaum noch gemeldet und Dinge, die wir gemeinsam geplant haben ohne es zu besprechen mit anderen getan, wie in eine gemeinsame WG zu ziehen. Das war für mich sehr schlimm. Man kann jetzt sagen, dass es dann nicht die richtigen Freunde für mich waren, aber das ist zu einfach und bringt mir auch nichts. Außerdem war ja auch vieles sehr schön.
Ich habe monatelang geweint, als wäre eine Liebesbeziehung zu ende. Ich habe mich um meine Freundinnen gekümmert, wenn es ihnen schlecht ging und Therapeutin gespielt. Das kann ich gut. Fand ich auch nie schlimm. Ich habe dagegen immer eher wenig vor meinen Freunden geweint, vielleicht war das dann so ungewohnt für sie, dass ich jetzt in der anderen Position war.
Ich weiß selbst, dass es mehr Spaß bringt mit Leuten zusammen zu sein, die Zufriedenheit ausstrahlen, aber ich denke man sollte es auch aushalten, wenn alles nicht immer nur einfach ist.
Seit Oktober habe ich jetzt auch den Studienplatz, den ich wollte. Das ist zumindest eine positive Sache, aber ich kann mich mit niemandem darüber freuen. Ich muss immernoch jeden Tag mehrfach weinen, alles rührt mich. Ich kann nicht mehr einschlafen und dröhne mich jeden abend mit Schlaftabletten usw. zu, weil ich an meine Freunde denke und Angst hab darüber nachdenken zu müssen, was ich an meinem Geburtstag machen soll oder was ich an den schönen Sommertagen machen soll, die bald kommen. Früher waren wir immer im Park oder irgendwo unterwegs. Mit wem kann ich wegfahren?Allein macht mir das einfach keinen Spaß. Ich werde traurig, sehe andere zu zweit oder zu dritt und muss wieder weinen. Filme oder Lieder die eigentlich kitschig sind bringen mich zum weinen. Mittlerweile habe ich mir jemanden für eine Therapie gesucht, weil ich mit irgendjemandem darüber reden musste. Manchmal wünsche ich mir einfach zu sterben. So will ich nicht auf Dauer leben. Ich habe gesehen , dass es vielen so geht und das macht mich das noch viel trauriger, weil es scheinbar etwas ganz normales ist einsam zu sein und viele schreiben, dass sie schon so lange einsam sind.
Das will ich nicht, entweder ich lerne glücklich allein zu sein oder es muss sich etwas ändern. Wieso tun sich nicht alle ,denen es so geht zusammen?
05.03.2012 19:31 • • 16.03.2012 #1