Als ich die Texte von mensch90 gelesen hatte, kam es mir vor als würde mir mein Leben erzählt werden...
Ich hatte selten richtige Freunde, ansonsten gab es nur Schul- oder Arbeits-Freunde / Kollegen, die einen aus Verzweiflung auf den ein oder anderen Abend einluden.
Jedoch fühlte ich mich dann total Unwohl, ich fühlte mich nicht Wert hier zu sitzen, immer mit dem Hintergedanke Nehmen die mich nur aus Verzweiflung mit?.
Ich habe es sogar richtig gehasst, wie alle anderen Spaß mit Ihren Freuden hatten. Nur ich saß da, und brachte kein Wort raus. Konnte kein Thema aufschnappen. Konnte nicht mitreden. War einfach das fünfte Rad am Wagen.
Entweder ging ich mit, bereute es mitgegangen zu sein und dann all die glücklichen Gesichter zu sehen oder bleibe zu Hause und lenke mich von allem ab. Oft koche ich, fahre ein wenig mit dem Auto durch die Gegend oder schaue mir einen Film an.
Meine schönste Zeit war die Grundschulzeit. In dieser Zeit hatte ich richtige Freunde, die zu mir hielten, die mich anriefen und mit mir was unternehmen wollten. Leider verlor ich diese Freunde mit der Schulzeit, viele gingen in andere Schulen und so rissen die Freundschaften auseinander.
Bei mir sieht es aktuell so aus: Jeden Abend sitze ich alleine in meinem Zimmer, schaue mir Tag ein Tag aus Filme und Serien an und versuche die Zeit totzuschlagen. Vielleicht ändert sich eines Tages etwas daran. Eher nicht.
Was mir am meisten fehlt ist das beisamensein mit Freunden. Einfach mal einen Abend auf der Couch sitzen, ein B. trinken, einen Film ansehen und sich über die Gott und die Welt unterhalten. Einfach normal sein. Was würde ich dafür geben.
Ich kann mich auch nichtmehr an Dinge errinern, an den sich mein 2 Jahre jüngerer Bruder errinert, die wir zusammen mit unserer Familie erlebt haben. Wohl alles verdrängt, überschrieben durch meine Einsamkeit.
@Radoras:
Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich hatte ein ähnliches Beispiel, das mich aber wieder mit einem Schlag wieder in mein Elend stürzte:
Hinter mir hörte ich ein paar jüngere Leute rumreden. Der eine meinte irgendwas in die Richtung: Was hast du den schon alles erlebt? Er antwortete darauf: Ich habe bereits alles erlebt, was man nur erleben kann.
Darauf stellte ich mir die Frage: Was habe ich erlebt, mit meinen 18 Jahren? Und die trostlose Antwort war schlicht und einfach: nichts.
Was soll man auch machen, ohne Freunde? Alleine Angeln gehn? Alleine in den Urlaub fahren? Alleine zu einem See fahren?
Ich sehe nicht besonders gut aus, zumindest wurde mir das schon ein paar Mal gesagt. Ich hatte zwar bereits eine Freundin (3 Monate), jedoch wußte ich nicht, woran ich war - ich habe sie auch nicht geliebt.
Dazu bin ich schüchtern, was mir bei der Suche nach neuen Freunden auch nicht weiterhilft. Einfach auf Menschen zugehen, diese Ansprechen und Smalltalk führen klappt einfach nicht.
Mir fehlt so sehr ein Mensch, mit dem man sich über alles unterhalten kann, der einen versteht, bei dem man sich nicht alleine gelassen fühlt, der zu seinem hält und mit ihm durch Dick und Dünn gehen kann.
Wie ihr vielleicht seht, versuche ich meine Gedanken irgendwie geordnet zu Wort zu bringen, was aber glaube ich fehlschlägt. Ehrlich gesagt bekomme ich es auch nicht hin, all meine Einsamkeit, meine Erlebnise, meine Traurigkeit, einfach alles, in Worte zu fassen.
Es geht einfach nicht und vielleicht möchte ich das auch nicht.
Vielleicht möchte ich nur anderen zeigen, das es einigen genauso schlecht geht. Das Gefühl zu vermitteln, man ist nicht allein.
Just my 2 Cents.
kevin