Das was ich momentan empfinde, konnte ich zunächst nicht so recht zuordnen. Vllt ordne
ich es auch fälschlicher Weise der Einsamkeit zu, aber ich denke Einsamkeit trifft es doch am besten.
Egal was für ein Problem ich habe, ich kann zu niemanden damit gehen...
Das geht damit los, dass wenn ich etwas plane oder auf die beine stellen will, nie das gefühl habe, dass das bei irgendjemanden meiner liebsten ernsthaft gehör findet. sie nicken nur, nehmen es hin, aber nehmen es nicht wirklich wahr, manchmal sticheln sie (oder ich empfinde es zumindest so). und da ich sowieso die erste bin die an sich zweifelt, habe ich es mittlerweile aufgegeben, so etwas mit denen zu besprechen, ich hab eh nicht das gefühl, dass sie das hören wollen.
Weiter geht es mit meinen Gefühlen, die ich meinen nächsten bereits garnicht mehr mitteile. Die behalte ich komplett für mich, weil ich garnicht weiß wohin mit den Füllen an Gefühlen, die ich empfinde. Sie sind so wirr und vielseitig, dass es mir schon fast peinlich ist, mein ganzer Kopf und Körper sprudelt nur so über mit Gefühlen und Gedanken... Selbst wenn ich den Mut fände es jemanden mitzuteilen, wüsste ich garnicht wo ich anfangen soll und ich kenne auch keinen Menschen, der überhaupt weiß, mit so einer Fülle an Gefühlen umzugehen. ich mein ich kann damit ja nichtmal selbst umgehen...
Am schlimmsten ist es aber, wenn es um die Angst geht. Ich fühle mich damit so komplett allein, auch wenn ich weiß, dass es vielen so geht oder ging. Meine Eltern litten beide unter Panikattacken und Angstzuständen, als sie in meinem alter waren. Sie redeten mir immer gut mut zu und haben mich unterstützt wo es nur ging, aber ich finde dazu keinen Zugang. Meine Schwestern haben dieses Problem zwar nicht, aber sie informierten sich, suchten nach so vielen verschiedenen Lösungsansätzen und träumten sogar schlecht, weil sie sich um mich sorgten, doch auch dazu finde ich keinen Zugang. Mein Freund, den ich über alles liebe, begleitete mich auf jeden weg den ich beschritten habe, unterstützte mich, solange bis er selbst sogar an burnout litt. und er tut es wieder, lenkt mich ab, redet mir mut zu, versucht mich zum lachen zu bringen aber auch dazu finde ich keinen Zugang. Ihr seht, ich bin nicht allein, einsam aber irgendwie schon.
Ich versuche mal zu beschreiben wie sich das anfühlt...
Wenn mich einer von denen in den Arm nimmt, fühle ich keine Wärme, obwohl ich weiß, dass die soviel Wärme zu geben haben. Wenn ich mit meinem Schatz intim bin, bin ich trotzdem ganz weit weg irgendwie, ich empfinde auch keinen Höhepunkt mehr, auch wenn es sich durchaus schön und nicht etwa befremdlich anfühlt. Ich friere wenn ich nachts neben ihm im bett liege und fühle mich allein, zunächst dachte ich dass es daran liegt, dass ich aufgehört habe ihn zu lieben, aber das ist definitiv nicht der Fall. Denn wenn ich zum Beispiel bei meiner mama auf der couch penne, weil mir das früher immer geholfen hat, wenn ich krank war oder es mir schlecht ging, dann fühle ich mich auch nicht mehr heimisch und geborgen so wie früher.
Wenn ich mit Freundinnen kontakt habe, rede ich mit denen nur noch über oberflächige Sachen oder höre mir deren Probleme an, versuche sie aufzumuntern. Auch deren Versuch mich aufzumuntern findet bei mir keinen Anklang.
Wie sich das auswirkt: Oh mann, es beeinflusst eig mein ganzes leben, ich versuche mal die markantesten Punkte zu nennen.
Ich stopfe mich mit Schrott voll, viel Schokolade, macht aber nur zeitweise glücklich, zumal ich dann immer bauchweh kriege.
Meine liebsten kriegen nur noch patzige Antworten von mir, denn seitdem ich mich soweit weg von denen fühle, suche ich manchmal schon gezielt meine Ruhe und empfinde die Menschen in meinem Leben zeitweise sogar schon als anstrengend. Ich habe bereits nach einer einzimmerwohnung gesucht, und mich mit dem gedanken angefreundet mich von meinem Freund zu trennen, am liebsten allein irgendwo und nie wieder jemanden begegnen. Klingt natürlich dramatisch und drastisch, aber irgendwie gefällt mir der gedanke irgendwie. Das unterscheidet sich sehr zu früher, da war allein sein für mich unvorstellbar. Aber da ich eh keinen bezug zu denen habe, macht es ja fast keinen unterschied mehr.
Am erschreckensten jedoch ist, dass ich mittlerweile eine Maske trage... Niemand außer mir weiß derzeit, wie es mir wirklich geht. Ich habe Leute immer verabscheut, die einem nie das wahre Gesicht zeigen und für jeden ein passendes Gesicht aufsetzen. Und mittlerweile bin ich auch so
Deswegen nannte ich den thread auch gute miene zum bösen spiel....
Ich habe vergessen, wann ich das letzte mal aus tiefstem herzen und aus tiefster seele ehrlich und herzlich gelacht habe....
Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll, zu wem ich gehen soll, ich komme mir so ruhelos und rastlos vor, so als wäre ich dauernd auf der suche nach der lösung, komme aber nie ans ziel...
Therapie etc hatte ich schon, half mir nur bedingt.
Gott, ich komme mir so vor, als wenn ich nicht nur in ein Loch falle, sondern in einen riesen Abgrund, und wenn es mir jetzt schon so damit geht, habe ich Angst, was am Ende des Abgrunds auf mich wartet.
Bisher habe ich es immer geschafft, wieder aufzustehen, wenn ich in ein loch gefallen bin, aber ich fürchte mich wirklich was dieses mal nun kommt, oder ob es überhaupt ein ende hat...
Hat jemand ein paar tröstende worte?
02.09.2012 14:29 • • 10.09.2012 #1