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Hallo.

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Mein Leben, und die Schnittmenge ich sicher nicht normal. Eher das Gegenteil, aber es gibt ja hier viele Schicksale, und der Hintergrund ist wohl auch gar nicht so wichtig.

Jedenfalls habe ich keinen wahrhaftigen Menschen in meinem Leben, und das setzt mir sehr zu. Ich bin eigentlich absolut der Helfer Charakter, der alles gibt, da ist wenn er gebraucht wird. Auch emotional, und das gerne tut. Und ich hätte das auch irgendwie gerne für mich. Aber alles was ich finde sind Schauspieler, Marionetten, die vielleicht aufrichtige emotionale Verfügbarkeit heucheln, wenn sie gerade Blind in mich verliebt sind, aber dann auch schnell versandet und ich wieder der einzige bin, der wirklich an einem wir arbeitet und für den anderen da ist ohne das eigene Ego im weg zum haben.

Ich bin müde, ausgelaugt. Es kann nicht sein, das ich der einzige wahrhaftige Mensch bin. Ich hab langsam das Gefühl, das gerade meine ständige Verfügbarkeit mit dazu beiträgt, das es so schwierig für mich ist aufrichtige Kontakte zu finden. Es ist erstmal toll mich im Leben zu haben, aber dann tritt ein Gewöhnungseffekt ein, da ich immer da bin, es automatisch erwartet wird, und weniger verfügbare Menschen interessanter sind/werden, da es ja ein rares gut, und somit wertvoller ist. Ich will mich auch nicht ändern und verbiegen, selber zum A. mutieren, sondern als der Mensch, der ich bin wertgeschätzt werden. - und damit will ich nicht generell Weiterentwicklung o.ä. ausschließen, das bezieht sich lediglich auf diesen speziellen Bereich, wo ich mich gut so finde, genau wie ich bin. aber genau das scheint mit dem Wunsch nach einer wertvollen Verbindung zu clashen, einerseits ist es für mich voraussetzung, andererseits auch Ausschlusskriterium

Sorry für diese etwas unsortierten Gedanken, mein ich, mein Körper weiß einfach nicht mehr wo hin damit und braucht gerade irgendeine Art Ventil.

Gestern 20:01 • 14.02.2025 #1


5 Antworten ↓


also für mich klingt das nach dem klassischen thema: selbstwert.

ich habe gelernt, wenn man sich selbst nicht genug wertschätzt, dann gibt und gibt man anderen menschen viel von sich. dieses verhalten zieht die 'ausnutzer' stark an. sie fühlen, dass es bei dir viel zu nehmen gibt und sie selbst nichts tun müssen.

leider ist es nicht so, dass wenn man viel gibt, man auch viel zurück bekommt.
um die menschen zu finden, die auch gerne geben, sollte man zuerst an sich selbst arbeiten. das eigene selbstwertgefühl ist hier enorm wichtig. man kann es auch selbstliebe nennen. lernen wie man grenzen setzt.

eine gesunde portion egoismus und selbstliebe fehlt meistens menschen, die sich in ihrer kindheit nicht/wenig geborgen und bedingungslos geliebt fühlen konnten.

da kommt der spruch 'nur wer sich selbst liebt, kann geliebt werden' her.

das sind meine gedanken zu diesem thema.

A


Gibt es keine ehrlichen, wahrhaftigen Menschen?

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Zitat von Winterfell:
gerade meine ständige Verfügbarkeit

Löblich aber wieso immer für andere verfügbar sein ? Wie wäre es verfügbar für dich zu sein und nicht immer für die im außen?
Zitat von Winterfell:
Ich will mich auch nicht ändern und verbiegen, selber zum A. mutieren, sondern als der Mensch, der ich bin wertgeschätzt werden

Naja ständige Verfügbarkeit ist ja es recht machen wollen - ist in meinen Augen „sich selbst schädigen“…Würde ich mir zu liebe nicht mehr machen bzw. Ich mach das auch nicht mehr. Hier entwickelt sich eine Selbstverständlichkeit- und keiner ist selbstverständlich.

Zitat von Winterfell:
. Ich bin eigentlich absolut der Helfer Charakter, der alles gibt, da ist wenn er gebraucht wird. Auch emotional, und das gerne tut.

Diese Eigenschaft zieht aber gerne Schmarotzer an, die einen nur ausnutzen und sich Vorteile verschaffen wollen. Sag einfach immer nein, wenn man etwas von dir will, dann bleiben die ehrlichen, wahrhaftigen Leute übrig, denen du als Mensch etwas bedeutest.

Hallo Winterfell,

ich finde schon, dass es eine große Anzahl von (überwiegend) ehrlichen und wahrhaftigen
Menschen gibt.

Dabei scheint es jedoch wichtig zu sein. Was sind überhaupt ehrliche Menschen.
Kein Mensch kann und möchte immer nur ehrlich sein. Das geht nicht.
Aus der Wissenschaft weiß man. Jeder Mensch lügt viele Male über den Tageslauf hinweg.
Somit kann niemand nur ehrlich sein.

Ich glaube, Du meinst aber etwas anderes. Und da denke ich sehr, sehr ähnlich wie Du.
Nur bin ich doppelt so alt wie Du und verfüge daher über sicherlich viel häufigere Erfahrungen
und Enttäuschungen, wie es bei Dir sein wird.

Zitat von Winterfell:
Ich bin müde, ausgelaugt. Es kann nicht sein, das ich der einzige wahrhaftige Mensch bin.


Das ist auch nicht so. Erstens, mit mir, sind wir schon zwei. Und ich kenne noch einige
nette Menschen, die ähnlich denken wie wir beide es tun.

Du wirst bisher leider noch nicht ein passendes Gegenstück gefunden haben.

Zitat von Winterfell:
Ich hab langsam das Gefühl, das gerade meine ständige Verfügbarkeit mit dazu beiträgt, das es so schwierig für mich ist aufrichtige Kontakte zu finden.

Das wird so sein. Ständig Verfügbar zu sein, sich nicht abgrenzen wollen und können
und auch selten Nein sagen können, wirkt häufig wenig attraktiv auf andere Menschen.
Auch auf Lebenspartner.

Zitat von Winterfell:
Es ist erstmal toll mich im Leben zu haben, aber dann tritt ein Gewöhnungseffekt ein, da ich immer da bin, es automatisch erwartet wird, und weniger verfügbare Menschen interessanter sind/werden, da es ja ein rares gut, und somit wertvoller ist.


Ich weiß, wovon Du hier sprichst. Auch ich habe etwa in Deinem Alter einen ähnlichen Denkprozess
durchlaufen.
Warum es selten so läuft, wie Du es gern hättest, ergibt sich aus den ungeschriebenen Regeln,
wie Menschen miteinander kommunizieren.

Kaum jemand kann Dir Deine Wünsche von Deinen Augen ablesen.
Deswegen musst Du manchmal fordern. Und manchmal Nein sagen. Und noch vieles mehr.

Zitat von Winterfell:
Ich will mich auch nicht ändern und verbiegen,

Du brauchst Dich überhaupt nicht verändern. Bitte bleibe so, wie Du bist. So bist Du ok.
Was Du aber hinterfragen und eventuell hier und da verändern solltest, ist Dein
Verhalten. Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge.
Dadurch kannst Du deutlich mehr Zufriedenheit bekommen.

Ein Mensch ist und bleibt, wie er ist ! Sein Verhalten sollte jeder Mensch jedoch immer wieder
mal darauf überprüfen, ob es für sich selbst gut und hilfreich ist.
Und auch darauf überpüfen, ob es für die Mitmenschen eher gut und hilfreich ist oder eher nicht.

Und dann solltest Du für Dich noch entscheiden, welchen Preis Du für dieses Leben, welches
Du führen möchtest, bereit bist zu bezahlen.
Im Leben gibt es nämlich fast nichts geschenkt.

Zitat von Winterfell:
Sorry für diese etwas unsortierten Gedanken,


Diese Gedanken halte ich nicht für unsortiert. Ich meine, Du scheinst sehr gut in der Lage zu sein,
bewusst denken zu können. Viele Menschen können dies weniger gut.
Überwiegend gefühlsgesteuerte Menschen fand ich meistens deutlich attraktiver als
andere. Aber immer sehr schnell merkte ich dann. Da passt oft vieles nicht zwischen uns.
So hat so jede Gruppe ihre Stärken und Schwächen.

Was Du hauptsächlich möchtest, solltest Du für Dich nach und nach ermitteln.

Viele Grüße
Bernhard

Danke für die ganzen Antworten bisher.

Ich schätze mich als Mensch eigentlich schon, aber ich bin mir auch meiner Fehler bewusst. Ich weiß nicht, ob es unbedingt der Selbstwert ist, ich würde eher nein sagen. Selbstbewusstes auftreten... das ist etwas, was ich nicht immer habe, aber auch das ist für mich okay. Mir ist selber ein selbstbewusstes auftreten beim anderen nicht wichtig, ich glaube ich verliere nichts, wenn ich darauf verzichte das vorzuspielen um Menschen zu gefallen, die darauf wert legen.

In der Tat wäre es manchmal Gesünder für mich selbst da zu sein, das ist ein Thema wo ich durchaus Schritte in die richtige richtung gemacht habe, und mache. Trotzdem finde ich es auch schön, und nicht verkehrt, für den anderen dazu sein, wenn ich kann. Wenn ich mich z.b. zwischen einer Party, oder der dringenden Hilfe für einen Menschen in meinem Leben entscheiden müsste, würde ich den Menschen wählen, und das möchte ich auch nicht ändern.

Recht machen wollen ist auch etwas, das ich mal war, bis spät in meine Jugend, aber auch da bin ich eigentlich schon heraus gewachsen. Ich hab das gestern auch nicht unbedingt super formuliert, mir gings wirklich nicht besonders, heute ist es zum Glück etwas besser.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, das es überhaupt zu irgendwelchen Kontakten kommt, wenn ich immer nein sage. Aber in der Tat, sind viele nach dem 1. Nein direkt weg Das passiert mir schon sehr oft... Und es ist schon was dran an dem was du schreibst Schlaflose. Aber als Mann überhaupt irgendeinen Kontakt zu finden wenn ich einfach nein sage kommt mir sehr, sehr schwierig bis unmöglich vor. Und ich bin nicht naiv, Menschen die wirklich nur einen Putzlappen brauchen lasse ich schon sehr schnell liegen, aber so einfach ist es nicht bei allen.

Jeder lügt ja, ich bin aber in der Tat extrem ehrlich. Das macht es natürlich nicht einfacher, da viele ja nur als Wahrheit verpackte Lügen wollen. Mir ist auch durchaus bewusst, das unsere gesamte Gesellschaft auf Lügen gebaut ist, aber nur weil das die Norm ist, heißt das ja nicht, das ich, oder jeder so sein muss. Für mich gehört Ehrlichkeit schon zu einem Wahrhaftigen Menschen dazu, dazu muss man sich natürlich erstmal selbst kennen. Wo es bei den meisten schon hapert...

Ich bin recht gut darin meine Wünsche und Bedürfnisse zu formulieren, wobei das ist relativ. Ich kann es klar Ausdrücken (Ja ich weiß der Thread hier war keine Glanzleistung) aber ich bin da eher auf der logischen Seite, oftmals wäre wohl mehr Emotion erforderlich, es scheint als braucht es drama... den gewissen Push Pull Effekt... mich widert das leider eher an, wenn man nicht über diesen Instinkten stehen kann.

Naja, mein Verhalten ist offensichtlich nicht gut für mich, weil es mich sehr einsam macht. Aber ich will mich auch nicht so verändern, das ich andere Menschen belüge, ihnen was vormache, manipuliere. Das wäre für mich leichter, und oberflächlich gesehen hilfreich für die anderen Menschen. Ich komme in ganz viele Kontakte, wo ich sehe der andere beschreibt ein schädliches Verhalten, und will von mir aber dafür gelobt werden. Würde ich das tuen, hätte ich sehr viele Kontakte die sich nach mir sehnen... Ich hätte viele triebe befriedigt aber ich könnte mir selber nicht mehr in den Spiegel schauen, was ich noch schlimmer finde als Einsam zu sein. Und langfristig wäre das mMn auch für den anderen Menschen nicht gut... Das ist für mich ja die Wurzel des Problems, warum so viele Menschen in unserer Gesellschaft Probleme haben. Es ist in Mode den einfachen weg für sich und andere zu gehen.

Auch was ich möchte ist für mich klar... mit dem finden davon haperts. Und ja, mir ist bewusst, das Suchen nicht die beste Möglichkeit dafür ist... Manche Lebensumstände machen das gefunden werden... das Über den Weg laufen halt nicht einfach. Bei Millionen einsamen Menschen alleine in DE sollte man doch meinen, es reicht die Hand auszustrecken, anzubieten, ein kleines Stückchen des Weges gemeinsam zu gehen ob es nun zu einem leichten Händedruck, einem kleinen Spaziergang oder zum Altar führt... sollte doch eigentlich egal sein. Zumindest mir ist es das. Aber die meisten Menschen sind nicht bereit es zu versuchen.





Dr. Reinhard Pichler
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