Hallo, ich bin neu hier, aber durch diesen Thread aufs Forum gestoßen.
Momentan habe ich auch ein ganz großes Tief. Ich war schon immer der eher Depressive Mensch und habe mich schon immer anhand von Partnern oder Freunden definiert.
Seit aber vor 3,5 Jahren meine Beziehung in die Brüche ging, wurde es immer schlimmer. Richtig schlimm wurde es dann vor 4 Monaten als mein bester Freund mir sagte, dass er seit 8 Jahren in mich verliebt ist. Da ich aber keinerlei romantische Gefühle ihm gegenüber hab, ging diese langjährige Freundschaft, die mich durch vieles begleitet hat, in die Brüche. Da wir viel zusammen unternommen haben, fehlt dies sehr.
Ich habe zwar viele Bekannte, bin regelmäßig unter Leuten, sei es auf Arbeit, auf dem Hundeplatz oder auf Gassi Runden.
trotzdem fühle ich mich sehr einsam. Keiner dieser Bekannten meldet sich von sich aus. Immer muss ich mal schreiben oder fragen, ob man sich trifft. Sonst ist Funkstille. Nach vielen Wochen wird dann mal gefragt, wie es mir geht.
Mittlerweile wird es so schlimm bei mir, dass ich fast Panik bekomme, wenn ich einen Tag mal keinen zum Gassi gehen habe oder Training ausfällt, weil ich den Nachmittag dann alleine verbringe. Auch Besuch hatte ich seit Jahren nicht mehr. Entweder ich fahre zu den Leuten, oder bin halt allein.
Ich kann zwar oberflächlich mit den Leuten reden, aber wirklich verstehen oder helfen kann mir da keiner. Dann kommt nur, ist ja nicht schön, oder das wird schon.
In den Arm genommen hat mich seit Jahren keiner wirklich. Bei meiner Mutter oder Oma kann ich es irgendwie nicht annehmen oder genießen und Freunde machen es nur zur Begrüßung (Ob es wirklich Freunde sind, kann ich nicht einschätzen, ich nenne es mal nur so)
Wenn ich Leute zu oft anschreibe oder mich mit Ihnen treffen möchte, fühle ich mich, als würde ich nerven. Also versuche ich es alles aufzuteilen, damit keiner von mir genervt ist und ich trotzdem nicht allzu oft alleine bin. Bin ich mit Leuten unterwegs, geht es mir meist recht gut. Bin ich dann wieder allein, bricht wieder alles über mir zusammen.
Bis auf meine Hunde habe ich eigentlich niemanden.
Psychische Erkrankungen sind ziemlich stark vertreten in meiner doch sehr kleinen Familie, weswegen ich mich da auch nicht wirklich mental unterstützt fühle. Wenn meine Mutter merkt, dass ich alleine eine Runde mit den Hunden gehe, wird immer angemerkt: schon wieder allein. Das zieht mich natürlich weiter runter. Und auch die Sprüche meiner Oma, warum ich noch immer alleine bin: ich muss mich nur mehr anstrengen und nicht immer nur mit den Hunden unterwegs sein. Aber das ist doch das einzige, was mich manchmal am Leben hält. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, wären meine Hunde nicht, wüsste ich nicht, warum ich noch leben sollte. Dazu noch die Gedanken, dass ich das meiner 82 Jährigen Oma nicht antun kann und dass wenn sie stirbt, meine Mutter komplett alleine wäre, lässt mich jeden Tag weiter machen.
Oft habe ich zusätzlich noch Angst, wie meine Mutter zu Enden. Sie selber ist wegen Depressionen und Burn Out wieder auf Kur. vor 10 Jahren das Gleiche. Sie ist arbeitstechnisch öfter krank geschrieben, als sie arbeiten geht. Glücklich ist sie da auch nicht. Single ist sie seit der Trennung von meinem Vater vor 28 Jahren.
Alle um mich herum werden zudem gerade schwanger, haben schon Kinder oder heiraten. Ich selber sitze Abend um Abend zu Hause mit meinen Hunden und kenne das Fernsehprogramm besser als jeder Hartz 4 Empfänger.
Ich möchte doch nur auch ein zwei Freunde, die sich bei mir melden, mit denen ich wirklich über alles reden kann und wo ich nicht das Gefühl habe, alles andere ist wichtiger als ich.
Dazu ein Partner an meiner Seite, der mich liebt.
Momentan macht mich glücklich, wenn ich Erfolge beim Training mit den Hunden sehe und ich mir irgendwas kaufe. Da ich eh schon nicht gut mit Geld umgehen kann, ist das eine schlechte Kombi. Auch Essen macht mich glücklich. schlecht, wenn man eh schon Diabetis hat und an Übergewicht leidet.
ich sehe aus diesem Ganzen einfach keinen Ausweg mehr und bin in diesem Strudel gefangen.
Ich befürchte auch, dass, wenn mein kleiner stirbt (wird demnächst 7 und hat seit meiner ersten großen Beziehung und dem ersten Studium und von zu Hause ausziehen alles mitgemacht) ich gar nicht mehr weiß wohin mit mir. Auch wenn er noch viele Jahre vor sich hat, hab ich schon jetzt Angst davor.
So, das war jetzt doch ein sehr langer Text und ich glaube, noch nie habe ich jemandem solchen Einblick gegeben.
Grüße
Kristin
14.02.2017 11:37 •
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