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Hallo ihr lieben,

irgendwie weiß ich gerade garnicht so genau, wie und wo ich anfangen soll.

Ich (32 Jahre) wohne alleine, liege auf der Couch, schaue tv, wie zig Abende schon in meinem Leben.

Im Moment fühle ich mich schon wieder schrecklich alleine und sehr depressiv.

Kurz die Fakten: Lange krankgeschrieben, aber noch im Arbeitsverhältnis = wo ich aufgrund von Mobbing nicht wieder hin gehe, daher wird es nun zur Kündigung kommen. 2 1/2 Jahre Fernbeziehung (90km), diese Beziehung ist in Stillstand geraten. Meine Eltern sind geschieden, Vater hat eine Psychose = der Kontakt ist ok. Kontakt zur Mutter ist in Ordnung.
Hab keine Geschwister.

Worauf ich letztlich mit meinem Thread hinaus möchte, dass ich schon 15 Jahre hier in der Wohnung lebe und sich gewisse Situationen über die Jahre mit Höhen und Tiefen immer nur wiederholen. Ich führe nun die 3. Fernbeziehung und hasse diese Distanz. Allerdings komme ich mit zu viel Nähe auch nicht klar.
Ich kam in meinen alten Job vor Jahren auch nicht voran und nun im jetzigen wieder nicht. Beim alten Job wars die falsche Tätigkeit und nun bei der jetzigen Tätigkeit teils falsche Besetzungen.

Ich fühle mich furchtbar alleine trotz Freunden, aber alle haben so ihr Leben, was voran geht.
Ich sehe über die Jahre ein weiter kommen und bei mir wieder ein Stillstand oder ein rückwärts gehen.

Ich hänge an der Beziehung, um vllt 'im Kopf' nicht alleine zu sein. Zu wissen, da ist wer.
Jobmäßig komme ich nicht voran, weil ich mir in den letzten Wochen klarer wurde, dass ich null Selbstwertgefühl habe. Ich bin depressiv, halte die Wohnung sauber und und und, aber ansonsten wage ich keinen Schritt in eine Richtung, beruflich oder privat oder Hobby oder oder. Entweder die Sorge es nicht zu schaffen, zu versagen oder es nicht durch zu halten.

Ich bin traurig, wie gelähmt und aufgrund alter Verletzungen/Erlebnisse einfach versteinert. Keine Kraft für nix, ich sehe nirgends einen Sinn. Diese Leichtigkeit ist weg oder das Geld fehlt.

Schlimm ist für mich auch das zu Hause sein, krank geschrieben sein, diese Sackgasse. Stillstand. Wie als würde ich allen durch eine Glasscheibe zusehen. Ätzendes Gefühl.

Wie finde ich nur wieder mehr Mut. Mut und Selbstvertrauen in mich? Dieses Gefühl geht bis in die Wurzeln, wenn es denn jemaks überhaupt da war...

Achja ich bin in Therapie, nehme Escitalopram 20mg und war letztes Jahr in einer Klinik. So gesehen schon viel gelernt.
Nur kommt immer wieder dieses tiefe Gefühl der Verlorenheit! Immer immer wieder!

Vielen lieben Dank fürs Lesen und Tipps geben!

26.03.2019 23:25 • 24.06.2019 x 1 #1


61 Antworten ↓


Diesen Leerlauf und Stillstand kenne ich auch. Hast du einen Plan wie es beruflich weiter gehen soll?

A


Gefühl der Verlorenheit und der Einsamkeit im Leben

x 3


Nur grob. Ich spüre schon Interessen, ob beruflich oder auch privat, NUR traue ich mir nichts zu oder fange es an und verliere dann das Interesse.
Ein wenig Interesse kommt für den Bereich Gesundheit/Ernährung.

Dies hat sicherlich mit den ganzen Erfahrungen in meinem Leben zu tun. Irgendwie hatte ich nie das Gefühl in was richtig aufzugehen oder gerade nun mal im Beruflichen, da hab ich ganz große Angst vorm Versagen, erneuten Mobbing oder es könnte Langeweile entstehen.

Meine Therapeutin meint zu allem 'sich ausprobieren'. Für mich ist es verdammt schwer.

Jetzt wo ich krank geschrieben bin und teils keinerlei Termine habe, außer dass ich bisschen mit Acryl auf Leinwänden male und meinem Haushalt mache, finde ich keine Interessen. Ja kochen und backen tue ich viel, weil ich so viel nicht vertrage.
Ansonsten ziehe ich mich viel in meine Wohnung zurück und bin alleine. Wenige Freunde hab ich auch noch.

Letztlich soll meine Frage dahin gehen, wie ich wieder mehr Mut und Vertrauen in mich finde, um das Leben wieder bunter zu gestalten?

Kennt dieses Gefühl niemand?

Habt ihr für alles Mut und Elan?
Wenn nein, wie macht ihr euch Mut?

Wie habt ihr heraus gefunden, was ihr im Leben wollt und lebt ihr es auch?

Ach ich finde das alles so schwierig.

Manchmal sitze ich da, hab so mein To Do am Tag, was ich abarbeite, aber ansonsten ist da viel Leere! :/

...Phasenweise.
als ich jünger war, habe ich für viele Themen regelrecht gebrannt und dadurch auch viele Erfolgserlebnisse gehabt und viel gelernt und viele Fähigkeiten erworben.
Ich kann diese Energie immer noch aufbringen, wenn ein Ziel lockt. Aber es ist viel seltener und weniger intensiv geworden, und einem allgemeinen aber warum denn? gewichen.

Die Gründe dafür sind sicher vielfältig. Bei mir ist der Hauptgrund wohl, dass sich meine Wertvorstellungen sehr geändert haben. Und ich die Frage, was mir wichtig ist, heute nicht mehr mit Anerkennung, was Besonderes sein, was Besonderes schaffen, .... und mich mit möglichst viel Deko-Kram für meine Aussenwirkung zu behängen,
beantworten kann, sondern nur noch mit Zeit und Liebe.
Und weil ich das in meinem bisherigen Leben ziemlich schlecht gepflegt habe, vielleicht auch mich selbst, sind diese ganz elementaren Dinge besonders schwer umzusetzen.

Welchen job ich habe... ist mir fast egal. Ich mag immer noch mit Freude zur Arbeit gehen. aber ich habe keine beruflichen Ziele mehr. Weil es nicht mehr wichtig ist. Ich muss da nichts mehr probieren oder mich finden. Und weil ich das nicht mehr spannend finde, fehlt mir auch die Energie, was Neues anzufangen. Das ist aber völlig ok für mich.

Mein Leben mit Menschen zu teilen, das würde mir viel mehr bedeuten als all der andere Kram. Meine Nase in gut riechende Haare stecken, beim Einschlafen. Das ist das Grösste.

Und das Schwerste ist wohl der Konflikt zwischen was will ich und was kann ich.

Und..
was war noch die Frage?

Zitat von Hamburg_calling:
...Phasenweise.
als ich jünger war, habe ich für viele Themen regelrecht gebrannt und dadurch auch viele Erfolgserlebnisse gehabt und viel gelernt und viele Fähigkeiten erworben.
Ich kann diese Energie immer noch aufbringen, wenn ein Ziel lockt. Aber es ist viel seltener und weniger intensiv geworden, und einem allgemeinen aber warum denn? gewichen.

Die Gründe dafür sind sicher vielfältig. Bei mir ist der Hauptgrund wohl, dass sich meine Wertvorstellungen sehr geändert haben. Und ich die Frage, was mir wichtig ist, heute nicht mehr mit Anerkennung, was Besonderes sein, was Besonderes schaffen, .... und mich mit möglichst viel Deko-Kram für meine Aussenwirkung zu behängen,
beantworten kann, sondern nur noch mit Zeit und Liebe.
Und weil ich das in meinem bisherigen Leben ziemlich schlecht gepflegt habe, vielleicht auch mich selbst, sind diese ganz elementaren Dinge besonders schwer umzusetzen.

Welchen job ich habe... ist mir fast egal. Ich mag immer noch mit Freude zur Arbeit gehen. aber ich habe keine beruflichen Ziele mehr. Weil es nicht mehr wichtig ist. Ich muss da nichts mehr probieren oder mich finden. Und weil ich das nicht mehr spannend finde, fehlt mir auch die Energie, was Neues anzufangen. Das ist aber völlig ok für mich.

Mein Leben mit Menschen zu teilen, das würde mir viel mehr bedeuten als all der andere Kram. Meine Nase in gut riechende Haare stecken, beim Einschlafen. Das ist das Grösste.

Und das Schwerste ist wohl der Konflikt zwischen was will ich und was kann ich.

Und..
was war noch die Frage?


Das heißt du bist sehr glücklich im Leben?

Ich bin der einsamste Mensch den ich kenne und heule mich an 3 von 7 Nächten pro Woche in den Schlaf.

Glücklich ist das nicht, jedenfalls nicht nach meiner Definition.


Ich hatte viele Möglichkeiten, Bindungen zu großartigen Menschen aufzubauen. Ich konnte sie aber nicht erhalten.
Ich bin nicht reich, aber ich habe einen guten job, eine wunderschöne Wohnung, Hobbies um die mich andere beneiden (wie unnötig),...
und die Wahrheit ist trotzdem, dass ich an meinem Geburtstag heulend vorm Telefon sitze, weil niemand anruft.

Richtig, der Grund dafür liegt nicht bei der bösen Welt und den anderen, sondern bei mir.

Aber vom Wissen bis zum besser-machen (wie denn nur?) und Fehler nicht immer zu wiederholen... ist es zumindest für mich ein schwerer Weg.

Zitat von Hamburg_calling:
Ich bin der einsamste Mensch den ich kenne und heule mich an 3 von 7 Nächten pro Woche in den Schlaf.

Glücklich ist das nicht, jedenfalls nicht nach meiner Definition.


Ich hatte viele Möglichkeiten, Bindungen zu großartigen Menschen aufzubauen. Ich konnte sie aber nicht erhalten.
Ich bin nicht reich, aber ich habe einen guten job, eine wunderschöne Wohnung, Hobbies um die mich andere beneiden (wie unnötig),...
und die Wahrheit ist trotzdem, dass ich an meinem Geburtstag heulend vorm Telefon sitze, weil niemand anruft.

Richtig, der Grund dafür liegt nicht bei der bösen Welt und den anderen, sondern bei mir.

Aber vom Wissen bis zum besser-machen (wie denn nur?) und Fehler nicht immer zu wiederholen... ist es zumindest für mich ein schwerer Weg.


Das tut mir leid. Es klang eben so, als wärst du recht zufrieden mit allem! Ach menno!

Fühle dich mal gedrückt!

Danke.

Darauf wollte ich vielleicht gar nicht hinaus.

Du fragst Dich so viele Dinge. Warum, wohin, wofür. Vielleicht musst Du das gar nicht.
Niemand MUSS irgendwas wollen oder werden. Hab ich lange gemacht. Anders werden, besser, erfolgreicher, schöner, ... dieser ganze Kram. Es hat mich erfolgreicher gemacht, und fitter, und das ganze Zeug. Und für Unbeteiligte oder oberflächliche Bekannte sieht das Gesamtkonstrukt / die Fassade vermutlich ganz appetitlich aus.
Aber es hat mich nicht glücklicher gemacht.

Heute möchte ich gesund sein. In der Lage, Freundschaften und vielleicht sogar eine Beziehung zu führen und zu erhalten. Das würde ich als Glück definieren. Dafür braucht man keinen Elan, jedenfalls nicht in der Art. Du musst nicht Malerin werden oder Abteilungsleiterin. Mach wenn es Dich erfüllt. Aber nicht, weil Du von Dir erwartest, daß Du es wollen willst. Auf dem Sofa liegen und warten, dass etwas wie in Deiner Lieblingsserie passiert, wird natürlich auch nichts verändern. Aber das weißt Du ja selbst.

Versuch doch einfach (haha, einfach!), alles, was Du tust danach zu bewerten: Tut es mir gut oder nicht.
Jeden Abend TV tut nicht gut? Alles klar. Mach es nicht.
Die Beziehung tut Dir nicht gut? Frag Dich warum. Und ob Du das ändern kannst, oder sie aufgeben solltest.
Der Job tut Dir nicht gut? Warte nicht bis Du gekündigt wirst. Entscheide selbst.

Das klingt so albern-banal und ist kackschwer umzusetzen. Aber...
was ist die Alternative?


Nachtrag: lies mal Deinen eigenen Satz unter Deinen postings!

Zitat von Hamburg_calling:
Tut es mir gut oder nicht.


Super! Werde ich umsetzen! Vorallem tut es MIR gut? Es geht nur um mich. Ich muss nix für andere machen! Lange lebte ich so!

Zitat von Schmetterling23:

Super! Werde ich umsetzen! Vorallem tut es MIR gut? Es geht nur um mich. Ich muss nix für andere machen! Lange lebte ich so!



... richtig. Nix für die Galerie. Nur fürs Herz.
Ganz viel Glück!

Hallo Schmetterling,

Ich kann dich hören!
Habe mich in deinem Beitrag sofort wieder entdeckt.

Ich stecke eigentlich auch voller Leidenschaft. Aber manchmal den Schritt hin zu etwas zu machen, was vielleicht sogar befreiend sein könnte, das schaffe ich einfach nicht. Zu groß sind dann plötzlich Selbstzweifel oder die Angst, es eben nicht zu schaffen und nicht mehr ans Ufer zurückzukommen, von dem man los ist.

Ja, auch ich sehe nahezu alle meine Freunde, die vorankommen, die ankommen. Familien haben sie inzwischen, Häuser gebaut oder Wohnungen gekauft.
Und ich? Krebse immer noch irgendwie durch die Weltgeschichte.

Nen richtigen Plan habe ich zurzeit auch nicht..
Mein derzeitiges Straucheln findest du hier: kummerforum-f31/fuehle-mich-verloren-und-ganz-allein-ohne-job-und-hobby-t95558.html
(falls du mal vergleichen magst; ich finde, das klingt schon ähnlich bei uns).

Und auch dort haben mir die lieben Mit-Foristen empfohlen, was dir hier @Hamburg_calling empfohlen hat:
wir müssen viel mehr an uns selbst denken. Nicht ein Leben lang, aber genau in der Phase wo wir uns gerade befinden.

Mir tut es z.B. gut, dass ich mich gerade sehr öffne. D.h. ich spreche immer offener über das was mich bedrückt.
Es ist jammern, ja. Aber es ist okay, solange es nicht das einzige ist, auf das man sich beschränkt. Solange man versucht weiter zu schwimmen und sich nicht einfach runterziehen lässt!
Und, was noch viel wichtiger ist, es sind ja durchaus, elementare Lebenssituationen, die uns unglücklich machen. Und da hat man auch mal das Recht drauf, das rauszulassen.


Zitat von Hamburg_calling:
...Phasenweise.
als ich jünger war, habe ich für viele Themen regelrecht gebrannt und dadurch auch viele Erfolgserlebnisse gehabt und viel gelernt und viele Fähigkeiten erworben.
Ich kann diese Energie immer noch aufbringen, wenn ein Ziel lockt. Aber es ist viel seltener und weniger intensiv geworden, und einem allgemeinen aber warum denn? gewichen.

Die Gründe dafür sind sicher vielfältig. Bei mir ist der Hauptgrund wohl, dass sich meine Wertvorstellungen sehr geändert haben. Und ich die Frage, was mir wichtig ist, heute nicht mehr mit Anerkennung, was Besonderes sein, was Besonderes schaffen, .... und mich mit möglichst viel Deko-Kram für meine Aussenwirkung zu behängen,
beantworten kann, sondern nur noch mit Zeit und Liebe.
Und weil ich das in meinem bisherigen Leben ziemlich schlecht gepflegt habe, vielleicht auch mich selbst, sind diese ganz elementaren Dinge besonders schwer umzusetzen.

Welchen job ich habe... ist mir fast egal. Ich mag immer noch mit Freude zur Arbeit gehen. aber ich habe keine beruflichen Ziele mehr. Weil es nicht mehr wichtig ist. Ich muss da nichts mehr probieren oder mich finden. Und weil ich das nicht mehr spannend finde, fehlt mir auch die Energie, was Neues anzufangen. Das ist aber völlig ok für mich.

Mein Leben mit Menschen zu teilen, das würde mir viel mehr bedeuten als all der andere Kram. Meine Nase in gut riechende Haare stecken, beim Einschlafen. Das ist das Grösste.

Und das Schwerste ist wohl der Konflikt zwischen was will ich und was kann ich.


Hallo Hamburg_callig,

Ich finde mich auch in deinem Beitrag wieder!
Dieses Brennen, diese Leidenschaft - ja, wenn es ein Ziel gibt, dann bin ich dabei. Aber das muß inzwischen schon was richtig Großes sein. Sonst kommt bei mir auch schnell die Frage Brauche ich das wirklich?, Was würde passieren, wenn man das jetzt mal nicht erreicht?.

Da ich den Mut gefasst habe und meinen Vorgesetzten direkt gesagt habe, wie frustriert ich bin, habe ich nun die Aufgabe bekommen, eine Liste von Zielen aufzustellen, die ich in den kommenden Monaten erreichen möchte. Natürlich sollten die einigermaßen berufsbezogen sein.

Inzwischen habe ich festgestellt... Ich habe keine 10 (war mal so ne Zahl, die genannt wurde) Ziele. Vielleicht unterscheidet mich das von den ganzen tollen Typen, die immer Karriere machen wollen?!

In meiner aktuellen Situation komme ich auf ein Ziel:
Ich möchte wieder glücklich sein. Denn generell weiß ich wie das geht. Aber derzeit sind da zuviele Interferenzen von außen. Von Personen, die mir einfach nicht gut tun, weil sie plötzlich meinen, sie müssten sich in einer Art und Weise einmischen, die mir eben ganz und gar nicht gut tut.

Danach gäbe es dann Ziele, die mit beruflicher Veränderung zusammenhängen. D.h. wenn man sie mir denn zugestehen würde, da wo ich jetzt bin.
Wenn es da nicht möglich ist, dann wäre nur noch das einzige Ziel: lasst mich einfach in Ruhe.

Leben ist viel mehr als reich sein und/oder eine makellose Karriere zu haben.
Erstmal ist mir gesund sein wichtig. Dazu muß ich aber fühlen, dass es mir gut geht.

Ja, daran kann ich viel arbeiten.
Aber manchmal ist es eben auch dadurch bestimmt, wen wir im Leben treffen, wer erkennt was in uns steckt (oder es eben ignoriert, wissentlich oder unwissentlich). Von daher ist es manchmal doch der äußere Faktor, der Einfluss nimmt. Wir können nicht alles beeinflussen.

Viele Grüße
Yannick

Moin Yannick,

danke für die netten Worte.
Stimmt - wir können nicht alles beeinflussen. Aber ausser Dir selbst kann niemand eine Entscheidung treffen.

Bei mir ist es in den letzten Jahren immer mehr so, dass mich genau das nervt (traurig/kaputt/müde/...macht). Immer alles alleine schaffen und entscheiden zu müssen. Und wenn man die Freude über das erreichte Ziel nicht teilen kann, dann beeindruckt man damit nur Menschen, die dir und mir nichts bedeuten, weil wir sie gar nicht oder kaum kennen.
Und genau dann ist das warum denn überhaupt? eine gefährliche Frage. Führt aber zurück zum Anfang, weil der Grund natürlich immer sein sollte: weil ich es will oder es mir gut tut.
Nebenbei kann man ja immer noch überlegen, warum man denn irgendwen überhaupt beeindrucken möchte. Wer morgens auf dem Arbeitsweg sieht, wie teuer meine neue Jacke war, oder eben nicht - hat auf mein Leben und mein wohlbefinden am Ende ja 0 Einfluss, auch wenn die Erwartung beim Kauf eine ganz andere ist.

Beruflichen Erfolg zu wollen, ist nicht grundsätzlich falsch. Wenn man es denn tut, weil man sich damit gut fühlt. Und nicht, weil man damit eine Erwartung auf die Reaktion der anderen verknüpft. Wer seinen Beruf aus Liebe oder Leidenschaft ausübt, ist vermutlich von ganz allein gut und erfolgreich. Das ist nichts Schlechtes, im Gegenteil.

Vielleicht ist es bei Dir ein bisschen wie bei mir. Anerkennung auf emotionaler Ebene habe ich als Kind nicht kennengelernt. Und später habe ich mir angewöhnt, die auf materieller und sachlicher Ebene zu suchen. Immer bisschen besser als die anderen. Ganz ungewöhnliche und besondere Berufe und Hobbies, von vielen beneidet. Beneidet werden wollte ich aber nie. Gena wie als kleines Kind habe ich wohl immer nach bitte hab mich lieb gesucht und das selbst nicht verstanden. Den Weg zu gemocht werden für das, was man im Kern ist habe ich nicht gefunden. Und vermutlich auch lange den Unterschied gar nicht erkannt zwischen die finden mich alle interessant und würden auch gern mal sowas machen wie ich und wenn es mal schlimm ist, kann ich die anrufen und bei ihnen auf dem Sofa pennen. Ich kann beeindrucken, bei den ersten 10 Treffen. Danach wird's.... ganz dünn.

Hätte ich meine Berufe in der Vergangenheit aus einem eigenen inneren Antrieb gemacht, und nicht weil ich den Effekt auf andere wollte, wäre sicher vieles anders gelaufen. Das Belohnungs-Prinzip von aussen kann sehr verführerisch sein, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurückzustellen oder gar nicht nach ihnen zu suchen.
Die ganzen tollen Typen sind entweder das eine (Anerkennung-suchende) oder das Andere (Leidenschafts-Täter). Beides ist für Deine Entscheidung, wie Dein Berufsweg weitergehen soll, vollkommen irrelevant, und ein Vergleich mit denen nicht zielführend.
Vergleiche Dich lieber mit dem 12jährigen Yannick und frag Dich, womit Du angetreten bist, und ob das für Dich der richtige Weg ist.

(das ist hoffentlich nicht zu invasiv?)

Teilweise finde ich mich in jeden der Beiträge hier wieder. Ich habe wohl auch jahrelang die Bestätigung von außen gesucht. Ich fühle mich nirgends Zuhause, der Wunsch nach einer Familie blieb unerfüllt dafür bereitet sich die Einsamkeit immer weiter aus.
Ich möchte gern etwas ändern aber dafür fehlt mir die emotionale Kraft und meine sozialen Ängste machen viele Situationen schwer oder unmöglich.
Ich denke was fehlt ist Zuspruch, Bestätigung und auch Unterstützung durch Menschen die mich wirklich mögen.
Diese Menschen gibt es aber nicht.

Zitat von Sara80:
Teilweise finde ich mich in jeden der Beiträge hier wieder. Ich habe wohl auch jahrelang die Bestätigung von außen gesucht. Ich fühle mich nirgends Zuhause, der Wunsch nach einer Familie blieb unerfüllt dafür bereitet sich die Einsamkeit immer weiter aus.
Ich möchte gern etwas ändern aber dafür fehlt mir die emotionale Kraft und meine sozialen Ängste machen viele Situationen schwer oder unmöglich.
Ich denke was fehlt ist Zuspruch, Bestätigung und auch Unterstützung durch Menschen die mich wirklich mögen.
Diese Menschen gibt es aber nicht.


Ja, was du geschrieben hast, kann ich auch voll unterzeichnen.

Es fehlt heutzutage meiner Meinung nach oft die Tiefgründigkeit. Vieles ist so schnelllebig und oberflächlich geworden. Ich komme da manchmal kaum mit.

Ich liebe auch die Natur, eher Ruhe und nicht zu viel um mich herum. Lebe auch eher zurückgezogen, aber bin dann auch voll bei der Sache.
Auf meine wenigen, aber dann sehr guten Freunde, bin ich stolz. Es sind hauptsächlich die Freundinnen aus der Schule. Alle andere Bekannte, die danach kamen, gingen auch wieder. Zumindest größtenteils. Es ist schwierig geworden.

Warum hast du das mit der Familiengründung schon aufgegeben?

Zitat von Sara80:
Teilweise finde ich mich in jeden der Beiträge hier wieder. Ich habe wohl auch jahrelang die Bestätigung von außen gesucht. Ich fühle mich nirgends Zuhause, der Wunsch nach einer Familie blieb unerfüllt dafür bereitet sich die Einsamkeit immer weiter aus.
Ich möchte gern etwas ändern aber dafür fehlt mir die emotionale Kraft und meine sozialen Ängste machen viele Situationen schwer oder unmöglich.
Ich denke was fehlt ist Zuspruch, Bestätigung und auch Unterstützung durch Menschen die mich wirklich mögen.
Diese Menschen gibt es aber nicht.



Jeder einzelne Satz deiner Antwort hätte genauso gut von mir sein können.

Und zu deinem letzten Satz: Habe bis heute auch keine/n solche/n Mensch/en gefunden (alle nur oberflächlich, ego-nutzenorientiert und mich mit ihren zahlreichen Erwartungen überhäufend).
Und ja, dann zieht man sich selber zurück und die Einsamkeit ergreift mehr und mehr Besitz von einem - und man fühlt sich verloren und unverstanden in der Welt um einen herum...

Wünschte hätte da antworten, die dir vlt. weiterhelfen, aber suche selber welche, aber auch mir geht es mittlerweile so wie du schreibst:
Zitat:
Ich möchte gern etwas ändern aber dafür fehlt mir die emotionale Kraft und meine sozialen Ängste machen viele Situationen schwer oder unmöglich.

Puhh, im Moment ist mir dermaßen langweilig.
Eben war ich mal eine Runde spazieren, am Mittag hab ich mir gekocht und Wäsche gewaschen. Vllt lese ich gleich etwas und dann irgendwann TV.

Im Moment stockt mein ganzes Leben.
Beim AG warte ich auf Antwort, wie das nach der langen Krankheitphase mit den Urlaubstagen geregelt ist, beim Amt möchte ich gerne eine Möglichkeit/Maßnahme wahrnehmen, quasi eine Brücke nach langer Krankheit wieder in den Job zu finden. Das wurde erstmal abgelehnt und ich muss nun nochmal mit meinem Psychiater sprechen. Das eine hängt von dem ab, das nächste vom anderen usw.
Zurück in meine Tätigkeit möchte ich nicht, weil es zu Mobbing kam und letztlich fand ich diese Tätigkeit langfristig für mich nicht gut, langweilig und wenig Gehalt.
Ich wohne alleine. Führe eine Fernbeziehung von 90km, aber mein Freund will nicht mit mir zusammen ziehen, solange ich kein Geld verdiene, weil er meint, dass er uns beide finanziell nicht durchbekommt (was ich auch garnicht will). Aber in Kürze bin ich arbeitssuchend und sollten wir zusammen ziehen, dann würde sein Gehalt ja mit eingerechnet werden UND außerdem wohnt er noch im Haus der Eltern (Eltern unten, er oben), das ist aber wohl nicht mit einem Mietvertrag klar getrennt usw.
Also Job regeln, dann privat usw.
ABER es steht gerade alles still! Dachte das geht alles schneller, aber irgendwie nicht. Formelles und dann ist wer im Urlaub oder krank vom Amt usw.

Ja so bleibt viel Zeit und ich kann mich meiner Meinung nach schon sehr gut alleine beschäftigen, aber zu viel davon alleine zieht meine Stimmung wieder runter und meine Stimmung ist sowieso nicht so stabil.

Irgendwie fühlt sich alles bescheiden an. Vor 5 Jahren war ich schon mal an dem Punkt, vor meiner jetzigen Tätigkeit. Mein Leben geht nicht weiter und ich muss aufpassen daran nicht zu verzweifeln.

Weiß wer dazu was zu sagen?
Wie fülle ich denn diese viiieele Zeit?

LG
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Sara80:
Ich denke was fehlt ist Zuspruch, Bestätigung und auch Unterstützung durch Menschen die mich wirklich mögen.
Diese Menschen gibt es aber nicht.


Dieses Problem wird ja oft geäußert und ebenso oft findet es keine Beachtung. Kraft aus sich selbst schöpfen, lautet da die Vorstellung von der Problemlösung in Anlehnung an die Floskel jeder kann nur sich selbst ändern und nicht andere.

Fakt ist: Niemand kann ohne ein gewisses Maß an Bestätigung, die von außen kommt, leben - jedenfalls nicht gut.

Fakt ist aber auch: Viele erkennen das Wohlwollen anderer nicht oder verfügen über Veränderungspotential, welches sie selbst nicht erkennen.
Dazu ein Beispiel mit vorausgehendem Vergleich:

Vor einiger Zeit wohnte ich in einer betreuten WG, in der alle Nutzer/innen der Gemeinschaftstoilette die Verschmutzung dieses stillen Örtchens beklagten - also auch die Person(en), die den Zustand selbst herbeiführte(n)! In Anbetracht der hohen Anzahl Gleichgesinnter, die in diesem Forum im Verlauf der zurückliiegenden Jahre stetig wiederkehrende Verhaltensweisen anderer kritisierten, drängt sich der Verdacht auf, ob sich unter ihnen nicht auch Praktizierende des Verhaltens befanden....Wenn jemand die Oberflächlichkeit anderer anprangert, selbst aber (Verständnis signalisierenden!) Kontakt einschlafen lässt, um im nachhinein weiter über Einsamkeit zu jammern, bestätigt sich wohl der Verdacht. Ich bin ja nicht die erste, die sich fragt, warum Mitglieder auf erfahrenen Zuspruch und Aufmunterung einfach gar nicht reagieren.

Grundsätzlich stimmt mich die Aussage es gibt keine Menschen, die mich mögen, sehr betroffen. Da ich in dieser Hinsicht auf eigene Erfahrungen (abseits des Elternhauses) blicken kann, fällt es mir nicht ein, in irgendeiner Form pauschal zu widersprechen. Mich würde interessieren, welche konkreten Umstände zu der Überzeugung, von niemandem gemocht zu werden, führten - bei euch, @Sara80 und @Devin - aber gern auch bei anderen Lesern, die sich angesprochen fühlen - welche Beispiele verdeutlichen das von euch Geschilderte?

LG

... ich hätte mich nicht getraut, das so zu formulieren. Denke aber sehr ähnlich, weil auf meine Ostern nicht allein sein Idee einfach gar nichts passiert.

Ein Urteil über Fremde zu fällen, steht mir weder zu noch ist es meine Aufgabe. Aber ich habe zumindest den Eindruck, als wäre die Motivation oder Wille, etwas zu verändern, nicht sehr groß.
Ich hatte eigentlich gehofft, das Selbsthilfe genau das bedeutet.
Problemkultivierung will ich nicht (mehr).

Jeder erste Schritt ist schwer. Aber der einzige, der Verantwortung dafür übernehmen kann, dass sich was ändert, ist halt das jeweilige ich. Nicht die Welt.

Schreibe es doch hier im Forum in die Rubrik Treffpunkt Kontaktsuche. Vielleicht wohnt niemand in deiner Umgebung der Ostern alleine ist?

A


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Dr. Reinhard Pichler
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