Emotionale Abhängigkeit in Beziehungen
Hallo zusammen,
ich spüre bei mir zunehmend, dass ich mich in Beziehungen in eine ungesunde emotionale Abhängigkeit begebe.
In meiner jetzigen Beziehung fühle ich mich irgendwie nicht so wohl. Wir sind einfach so verschieden, 2 völlig unterschiedliche Charaktere mit ganz unterschiedlichen Interessen/Hobbys.
Inzwischen sind wir 2 1/2 Jahre zusammen, Fernbeziehung (90km).
Ich kann mich irgendwie nicht lösen aus Angst in Einsamkeit danach zu versinken.
Ich fühle mich jetzt schon sehr oft einsam und gelangweilt.
Ich sehe einfach keine Perspektive mit ihm und wenn fühlt es sich sooo unspannend an.
Ich bin ein Mensch, der viele Selbstzweifel hat, mich schnell verunsichert fühle und mein Leben ist viel von Mobbing geprägt. Eigentlich sollte ich über die Jahre an Reife dazu gewonnen haben - HAB ICH AUCH, nur mein 'inneres Kind' ist sehr schnell verletzt und geprägt von allem.
Mir fehlen die positiven Erfahrungen.
Immer hab ich das Gefühl ich kämpfe, suche, tue, mache und am Ende bleibt eine doofe Erfahrung, hab ich draus gelernt oder die Menschen wenden sich ab - auch weil sich Umstände ändern, garnicht immer wegen mir.
Wenige gute Freunde kreuz und quer in Deutschland habe ich, alle gehen logischerweise ihre Wege. Haben mich mit Heirat, Kind und Haus längst überholt, wenn ich da jemaks überhaupt hin komme.
Zurück zum Thema. Letztes Jahr lernte ich einen Mann in einer psych. Klinik in meinem Alter kennen, der mich ganz locker ansprach und wir kamen ins Gespräch. Wir waren dort nicht in der gleichen Gruppe eingeteilt. So begann unser Kennenlernen. Wir unterhielten uns immer mal. Lustigerweise gab es eine Situation an einem Wochenende, wo wir beide Besuch bekamen und wir in einem Café am gleichen Tisch saßen. Diese Situation verstärkte unseren Kontakt. Wir merkten, dass wir uns gut verstehen, aber jeder natürlich auch nicht umsonst dort war und eine eigene Baustelle hatte. Der Kontakt kam so weit, dass wir uns annäherten, in den Arm nahmen. Wir sind uns in vielen recht ähnlich, was extrem verbindet. Der Kontakt nahm immer weiter zu und nach der Klinik (6 Monate her) sind wir noch immer im Kontakt. Ich spürte von meiner Seite, dass ich anfing mich in diesen Menschen zu verlieben. Lange mal wieder so gut gefühlt.
Diese Verliebtheit wird auch immer mehr und so langsam hab ich eher das Gefühl, dass es in eine emotionale Abhängigkeit übergeht. Irgendwie nehme ich alles auseinander im Kopf und habe so Angst was falsch zu machen oder ihn wieder zu verlieren. Ich klammere nicht oder enge ihn ein, aber ich würde so gerne täglich von ihm hören, aber das braucht er nicht.
Er hat viele doofe Verletzungen erlebt, wie ich auch und hat viel Angst da etwas tieferes einzugehen, das spüre ich, so verhält er sich.
Er mag mich sehr gerne, das merke ich auch!
Ach ich merke einfach in meinem Leben, sobald ich mich verliebe oder wen sehr sehr gerne habe, kommen immer gleiche massive Ängste und Grübeleien in mir hoch. Ich mache mich dann immer so abhängig vom gegenüber, geht's ihm gut, geht's mir gut, geht's ihm nicht gut, geht's mir auch nicht gut. Meldet er sich, freue ich mich - höre ich nichts, geht's mir schei..
Dieses Verhalten bei mir merke ich immer wieder, sobald ich wen mehr als mag. Da kann ich mich garnicht mehr auf mich selbst konzentrieren, aus Angst ich könnte mich vom anderen distanzieren.
Das alles fühlt sich nur nicht so gesund an und ist extrem anstrengend und belastend.
Hat jemand ähnliche solche Erfahrungen gemacht und kann mir Ratschläge geben, was ich tun soll?
Wie komme ich aus dem Kreislauf heraus?
Ich wünsche mir, dass ich alles locker sehen kann!
Danke fürs Lesen!
LG