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Hallo

Hat jemand von Euch schon mal das Gefühl von innerer Leere in sich gespürt. Ich fühle mich so, schon seit Tagen. Der Gedanke wird immer stärker nicht mehr leben zu wollen. Es ist so viel in meinem Leben passiert, was ich gerne vergessen würde. Der Schmerz ist so groß, daß mir es das Herz zuschnürt. Aber was wird dann aus meinen Kindern? Ich möchte nicht, das sie diesen Schmerz erleben müssen, aber für mich ist jeder Tag qualvoll und raubt mir mein Lebensgefühl. Befinde mich am Ende einer Spirale und den Weg aus der Spirale ist für mich nicht sichtbar. Keine Freunde mehr, keine guten Bekannte, im Moment lebe ich nur noch für meine Kinder. Und dann kommt noch die Zwangserkrankung, die mich in Besitz genommen hat.
Ich weiß nicht mehr weiter. In psychologischer Behandlung bin ich schon und eine Tagesklinik habe ich auch besucht, aber ohne durchgreifenden Erfolg. Gibt es einen Weg aus der Dunkelheit in das Licht?

18.07.2009 11:16 • 23.07.2009 #1


25 Antworten ↓


hallo sigi70!
Jetzt war bei Dir in den letzten Wochen viel Veränderung.
Du bist ausgezogen, musstest Dich selbstständig machen.
Das hast Du noch nicht so schnell leisten können.
Du bist verunsichert und das steht dir ja auch eine zeitlang zu.
Jetzt kommen so langsam die Fragen. Schaffst Du das alleine? Wozu das alles? Wer ist mir noch geblieben? Was ist mir noch geblieben?
Das ist ganz normal.
Jetzt überlege mal, wie Du weitermachen willst.
Und vor allem überlege, zu wem Du wieder Kontakt aufnehmen könntest.
Dann greif mal zum Telefon. Ausserdem haben die Freunde Deiner Kinder ja auch noch Eltern oder?

A


Gefangen in einer Spirale

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Danke pax, für deinen Mut mir zu antworten.
Das mit den Kontakt zu den Eltern meiner Kinder ist nicht so leicht. Die haben alle ihren Bekanntenkreis und wollten nichts mit jemanden labilen zu tun haben. Es fällt mir auch im Moment unglaublich schwer, auf andere zuzugehen. Hab große Angst vor der Zukunft, es nicht zu schaffen, auf der Strecke zu bleiben, finde mich unattraktiv, nicht leistungsfähig und habe das Gefühl, es nicht zu schaffen. Kräftemäßig bin ich auch am Ende.
Leider haben sich alle Freunde nacheinander von mir verabschiedet. Und ich weiß nicht, welchen Fehler ich gemacht habe. Versuch mich auch zu ändern, aber ich schaffe es nicht. Jede kleinste Arbeit im Haushalt fällt mir sooooo schwer. Und das schlimmste an der Sache ist, das ich meinen Kindern nicht gerecht werden kann. Sie haben eine bessere Mutter verdient.

LG

Sigi! Was machst Du aktiv gegen Deine Ängste?
Klinik hast ja abgebrochen.

Hallo pax,

aktiv gegen meine Ängste tue ich Moment zu wenig. Versuche zwar rauszugehen, aber ich habe dabei kein Lustempfinden mehr. Und das macht mir Angst.
Den Tagesklinik-Aufenthalt habe ich deswegen abgebrochen, da ich noch meine Arbeit habe und Angst hatte, ich könnte sie dadurch verlieren. Und meine Tochter unterzubringen ohne das jemand mehr darüber weiß, warum ich jeden Tag bis 16.00 Uhr weg bin, war auch schwierig.
Außerdem hatte ich große Schwierigkeiten, mit dem Krankheitsprofil der anderen. Da waren Menschen dabei mit Psychosen, viele schon über längeren Zeitraum in der Klinik und sie wirkten immer noch unausgeglichen und gut therapiert. Unter anderem gab es da auch viele Pausen, wo man nur rumsaß. Was auch erschreckend war, sehr viel junge Patienten, überwiegend Männer im Alter von 20 Jahren.
Vllt. habe ich zu bald abgebrochen, aber ich bin leider ein Mensch, der zuerst an die anderen denkt und dann an sich.
Ich habe auch zu viele Fehler gemacht in meinem Leben, die ich auch nicht mehr gut machen kann. Vllt. ist es auch an der Zeit für mich zu gehen. Hoffe, du weißt das ich nicht 70 bin, sondern 39.
LG

Hallo sigi!
Zitat:
Außerdem hatte ich große Schwierigkeiten, mit dem Krankheitsprofil der anderen. Da waren Menschen dabei mit Psychosen

Schau mal, die Schwierigkeiten hast Du schon mal nicht.. Also gehts Dir besser.

Zitat:
aber ich bin leider ein Mensch, der zuerst an die anderen denkt und dann an sich.

Dann setzt auch mal da an.
Liebe Grüße

hallo, sigi70,
sag, was empfindest du, wenn du diese antworten liest? mich persönlich machen sie aggressiv.
dein beitrag hat mich nachdenklich gemacht. und auch, wenn ich in ansätzen erahne und nachfühlen kann, wie es in dir aussieht - nehme ich an, es ist nur die spitze des eisbergs. was würde dir helfen? möchtest du reden, reden und nochmals reden? alles einmal rauslassen? das z. b. hätte mir damals geholfen, ich aber habe es versteckt und niemanden sehen lassen, was du gerade durchmachst, hatte ich so auch schon. außer zwängen... die habe ich im keim erstickt, als ich sie auch nur bemerkte.
würde autogenes training helfen? das hilft mir manchmal, aus diesem tiefen loch herauszukommen.
ich finde, deine kinder haben genau die richtige mutter, denn sie sucht sich hilfe und wird sie auch bekommen - wenn sie selbst weiß, was ihr helfen könnte? ist das möglich? ich kann oft nur von mir selbst ausgehen, denn wenn man nicht weiß, was seinem gegenüber fehlt, kann man auch nicht wirklich helfen
schon gar nicht mir kurzen zynischen hingeworfenen sätzen!
lg schSch

Zitat:
sag, was empfindest du, wenn du diese antworten liest? mich persönlich machen sie aggressiv.


Was macht DICH da agressiv?

Zitat:
schon gar nicht mir kurzen zynischen hingeworfenen sätzen!


Wo und welche?

sorry, maunzen, das ich MEIN empfinden äußerte. dachte, das darf man im forum.

Dann wäre es schön, wenn Du DEIN Empfinden mal genauer ausdrücken könntest.
Was stört Dich genau?
Das darf und soll man ja auch ausdrücken dürfen, nur nicht so wage.

Hallo sigi70

Ich habe jetzt hier einmal ein Bischen mitgelesen.

Du gehst heimlich in die Tagesklinik.
Du bewertest und vergleichst die Krankheiten anderer Patienten.
Du bestrafst dich für etwas aus deiner Vergangenheit.

Alle diese Dinge machen es natürlich absolut unmöglich, dass du an dir selber positiv arbeiten und etwas ändern kannst.
Aber gerade da sehe ich auch einen guten Ansatzpunkt in der Tagesklinik für deine dortige Therapie.

LG, omega

Hallo omegaman

vllt. bin ich auch noch nicht genug tief gelandet, damit ich den Therapieansatz der Klinik verstehe. Sehe mich dabei als Versager, wenn ich in die Klinik gehe. Und wie geht dann mein Umfeld mit mir um, wenn ich es wirklich tue. Stempeln die mich dann als Irre ab. Was machen meine Kinder in der Zeit? Werden sie den Kontakt zu mir verlieren?
Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, ich will mir nicht helfen lassen.
Ganz im Gegenteil. Suche nach Mittel und Wegen, da wieder rauszukommen.
Kannst du mich verstehen?

LG S.

Hallo sigi70

Ein Stückweit kann ich es natürlich verstehen.

Ich selbst habe zwei Therapien (stationär) im Leben gemacht.
Eine (1985) wegen Alk., und eine (2001) wegen Depressionen.
Beide male war ich vorher so tief unten (nahe am Tod), dass mir solche Dinge, wie mein Image oder die Meinung der Leute, egal waren.

Meine Erfahrung dabei war (und ist):
Erst dann kann man seine Probleme (sich selbst) erst wirklich annehmen, und positiv daran arbeiten.

LG, omega

Genau. Solange Du eine bessere Mutter für DEINE? Kinder sein willst, bist Du nicht ganz unten. Du bist die einzige Mutter für sie. Ponkt. Eine bessere Mutter ist jemand anderes, vielleicht. Du brauchst nicht um die Liebe Deiner Kinder zu buhlen. Die hast Du, Du willst es Dir nur nicht eingestehen. Komm in der Wirklichkeit an.

Hallo sigi70,

jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben.

Zitat von sigi70:
Sehe mich dabei als Versager, wenn ich in die Klinik gehe.

Du bist natürlich kein Versager, wenn Du in die Klinik gehst und Dir dort helfen lässt. Ich habe zwar keine einschlägige Klinik-Erfahrungen, aber nach meiner Vorstellung erfordert so eine Entscheidung sehr viel Mut - und dafür hast Du meine volle Hochachtung.

Und was die Liebe Deiner Kinder betrifft, da hat ixmugl vollkommen recht: Deine Kinder lieben Dich bedingungslos. Und diesmal spreche ich aus Erfahrung: ich habe auch 2 Kinder, und sie haben es nicht immer leicht mit mir - aber ihrer Liebe bin ich mir ganz sicher.

Viele liebe Grüsse,
CharlesB

Hallo Charles B

Ich glaube auch an die Liebe meiner Kinder zu mir. Nur ich fühl mich so besch...... Jeder Tag ist gleich. Keine Freude mehr, keine Lust. Fühl mich gefangen in einem Käfig. Und die Gitterstäbe sind so eng, das ich keine Chance habe, da herauszugehen. Mir zittern die Hände, wenn ich dir schreibe, in meiner Herzgegend ist ein Gefühl von Zerissenheit und ich möchte das dies endlich mal vorbeigeht.
Ich bekomme immer nur Hoffnung gemacht, das braucht seine Zeit um diese Dinge zu verarbeiten. Aber habe ich diese Zeit noch?

S.

Sigi!
Vielleicht bist Du noch nicht so weit unten-da hat Ixmugl wohl recht.
Du kämpfst an falschen Fronten.
Lass Dir helfen, denn dann bist du kein Versager.
Nimm Tabletten und schau, dass Du Dich nich fallen lässt.
Viel Kraft dabei
Sponsor-Mitgliedschaft

Hallo sigi70,

natürlich hast Du noch Zeit, Du bist doch erst 39 - manch andere hier im Forum sind deutlich älter (ich unter anderem auch - naja, nicht deutlich, aber etwas). Vielleicht setzt Du Dich auch zu sehr selber unter Druck. Akzeptier es einfach, dass es Dir jetzt dreckig geht und lass Dir Zeit. Du solltest Dir jeden Tag eine kleine Freude gönnen: geht raus und setz Dich in die Sonne, kauf Dir etwas schönes, geh mal wieder ins Kino, geh mit Deinen Kindern Eis essen, usw.

Aber mach Dich nicht immer die ganze Zeit selber fertig. Die ganzen negativen Gedanken ziehen Dich voll runter, und dann geht es Dir wirklich dreckig. Versuch positiv zu denken: was ist Dir heute Gutes passiert?

Viele Liebe Grüsse,
CharlesB

Hallo sigi70

Ich bin 50 Jahre alt und fange gerade wieder neu an zu leben.
(ohne Kinder, Familie oder sonstigen Rückhalt)

Meine Erfahrung war: Zuerst müssen die Depressionen weg,
vorher geht gar nichts (ggf. Medikamente).

LG, omega

Ihr beide habt recht.
Erstens setze ich mich selber wahnsinnig unter Druck. Dann habe ich noch nicht akzeptiert, daß ich unter einer Depression leide. Ich möchte so gerne wieder das es mir besser geht. Es ist so verdammt schwer ohne Freunde das alles durchzustehen. Fühl mich wahnsinnig alleine. Gebt mir jetzt nicht den Rat, die alten Kontakte wieder aufzunehmen, denn das kann ich im Moment noch nicht. Komm ja mit mir selber noch nicht klar. Aber es tut gut, daß es Menschen gibt, wie hier im Forum, denen ich schreiben kann.
Seid alle lieb gegrüßt.
Wäre schön, wieder von Euch zu hören.

LG S.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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