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Liebe Mitleser,

kennt ihr das?

Ich sitze jetzt Abends am Schreibtisch und kann vor mir gar nicht mehr rechtfertigen was ich tue. Völlige Leere, völlige Orientierungslosigkeit. Kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, all meine Träume sind weg oder wirken nicht mehr wie meine. Hab in meinem Leben nie zu mir gestanden, wollte immer ein anderer sein. Innerlich hat sich alles aufgelöst. Und jetzt ist alles weg. Ich weiß nicht mehr was ich mit meinem nächsten Jahren oder Jahrzehnten anfangen soll, bin aber erst 26. Ich kann auf Menschen nicht mehr zu gehen (soziale Phobie), kann mich nicht mehr richtig artikulieren (Poltere, stottere), kann im Internet nicht mehr mit leuten chatten (ich langweile sogar die Leute im Chat), bei meiner Familie kann ich mich auch kaum noch blicken lassen (meine Mutter meinte ich sei ein Jammerlappen) und eine Beziehung scheint mir unmöglich (steh nicht zu meinr Sexualität, hab sie jahrelang bis aufs Blut bekämpft und verdrängt). Ich wollte nie, dass die Leute so sehen, wie ich bin. Macht diesen Fehler bitte, bitte, bitte nie. Keiner wird es euch danken, wenn ihr aufgebt das zu sein was sein solltet. Eine Psychotherapie hat mir nichtz geholfen, leider weiß ich auch das mir eine Psychotherepie nicht helfen kann.

Früher hab ich sogar geheult (bin ein Mann), aber selbst das kann ich nicht mehr. Ich lach nur noch über mich, wie ich mich in diese Lage manövrieren konnte. Werde immer dicker, weil die einzige Lebensfreude Süßes ist.

Ich weiß nicht mehr, was ich mit diesem Leben anfangen soll. Ich kann euch nur warnen, falls ihr jung seid und es euch kurzzeitig schlecht geht. Tut alles um daraus zu kommen. Der Abgrund der Depression, Einsamkeit und soziale Isolation ist tief und dunkel.

Für mich heißt es wohl: Game Over.

28.04.2014 21:39 • 19.03.2015 x 1 #1


26 Antworten ↓

@Divio

Ich bin geschockt über deine Mutter. Wie kann sie als Mutter nur so lieblos mit dir umgehen und dich so beschimpfen? Ganz ehrlich, du darfst dir nicht die Schuld dafür gebe, es ist deine Mutter, die Probleme hat, wen sie ihren Sohn so schlecht behandelt und so abwertet. Du musst dir immer wieder sagen, dass du ein wertvoller, ganz besonderer Mensch bist, der trotz seiner Phobien auch seine guten SEiten hat.
Ich habe ähnliche Probleme wie du, und ich versuche mir das auch immer wieder zu sagen, auch wenn es schwerfällt.
Für deine SExualtiät brauchst du dich auch nicht zu schämen, egal welche Neigungen du hast, solange du niemandem schadest, ist es gut so und es ist deine SAche.
Ich kenne dieses Gefühl, auch ich kann mich im Moment über nichts mehr freuen wegen der Depression und da fällt es schwer, etwas zu finden, das einem Freude machen kann.
Du könntest ja machen was ich auch gemacht habe, ein schönes Hobby zu suchen, dass dich ablenkt und dir Freude bringt und vielleicht sogar(ich habe das bis heute noch nicht geschafft) in irgend einen VErein gehen um Anschluss zu finden.
Sicher, der Abgrund ist tief, auch ich hab oft das Gefühl, in tiefe, bodenlose Leere zu fallen, aber man muss dagegen ankämpfen und versuchen sich zu sagen, dass es irgendwann besser wird, wenn man kämpft.

A


Game Over

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Zitat von Caelis:
@Divio

Ich bin geschockt über deine Mutter. Wie kann sie als Mutter nur so lieblos mit dir umgehen und dich so beschimpfen? Ganz ehrlich, du darfst dir nicht die Schuld dafür gebe, es ist deine Mutter, die Probleme hat, wen sie ihren Sohn so schlecht behandelt und so abwertet. Du musst dir immer wieder sagen, dass du ein wertvoller, ganz besonderer Mensch bist, der trotz seiner Phobien auch seine guten SEiten hat.


Meine Mutter sagt das nicht zu Unrecht. Ich mache ihr auch keine Vorwürfe, sie hat es selbst schwer und ich wünschte mir mittlerweile, ich könnte sie unterstützen und helfen. Aber dazu fehlt mir (psychische) die Kraft und die finanziellen Möglichkeiten.

Danke Caelis. Es hört sich vielleicht untypisch an, aber ich weiß, dass ich besonders und wertvoll bin. Ich hab einigen Leuten in meiner Vergangenheit geholfen. Einer Freundin habe ich aus der Depresson gerissen (ihr geht es gut), einer anderen habe ich geholfen bei der Berufsorientierung und dem ganzen Jobbewerbungsmist. Mein einzig besten Kumpel, den ich wirklich über alles in meinem Herz geschlossen, aber der mich aufgrund berechtigter Vorfälle hasst bzw. ignoriert, habe ich geholfen sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Heute hat er einen guten Job und wahrscheinlich eine glückliche Beziehung. Viele Leute mochten mich aufgrund meiner Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit.

Aber darf ich erhlich sein? Ich glaube, ich habe auch deshalb so gerne geholfen, weil ich mir insgeheimt wünschte, dass jemand mich mal erretten wird. Ich hab gerne zugehört, weil ich doch ingesamt hoffte, dass wenn es mir schlecht geht, auch jemand für mich da ist. Aber was soll ich sagen. Ich bin alleine. Niemand ist da um mir zuzuhören oder mich aufzupeppeln. Niemand gibt mir Rat oder Orientierung und nimmt für mich Dinge in Hand, so wie ich es bei anderen getan habe. Das ist kein Vorwurf gegenüber meinen (ehemaligen) Freunden. Obwohl sie mich im Stich(?) lassen, würde ich ihnen immer wieder helfen. Ich hatte sie wirklich sehr gerne und habe mich wohl gefühlt beim Helfen.

Zitat von Caelis:
@Divio
Ich kenne dieses Gefühl, auch ich kann mich im Moment über nichts mehr freuen wegen der Depression und da fällt es schwer, etwas zu finden, das einem Freude machen kann.


Die Depression ist, pardon für die Wortwahl, das größte A-r-s-c-h-l-o-c-h ever. So eine absulot behinderte Störung im Leben. Ich fühl mich wirklich wie bei Harry Potter und den Dementoren die einen das Leben aussagen. Absolut üble Geschichte! Und so hartnäckig. Bei mir werden es schon fast 8 Jahren, an dem ich unter diese Krankheit leide. Und ich halte sie mittlerweile für eine schwere Krankheit, denn sie zerstört mein Leben auf recht graumsameweise.

Zitat von Caelis:
Du könntest ja machen was ich auch gemacht habe, ein schönes Hobby zu suchen, dass dich ablenkt und dir Freude bringt und vielleicht sogar(ich habe das bis heute noch nicht geschafft) in irgend einen VErein gehen um Anschluss zu finden.
Sicher, der Abgrund ist tief, auch ich hab oft das Gefühl, in tiefe, bodenlose Leere zu fallen, aber man muss dagegen ankämpfen und versuchen sich zu sagen, dass es irgendwann besser wird, wenn man kämpft.


8 Jahre Kampf. Fitness-Center, Psychotherapie, sogar eine Gruppe von psychic.de vor Ort gegründet, einen philosophischen Verein begetreten (so eine Art Gruppe, eher kein Verein), sogar in Sachen Beziehung einmal über meinen Schatten gesprungen. Aber was soll ich sagen. Die Sogkräfte der Depression sind immens. Ich kapituliere. Ich kann nicht mehr.

Einst war ich echt ein kreativer junger Mann, der zeichnete, Fantasy/Sci-Fi-Geschichte schrieb, designte mit Photoshop, der programmierte und psychologische und philosophische Literatur leer gelesen hat. Ich war schon irgendwie blitzgescheit (Mathe 15 Punkte und so), aber irgendwie ist davon so gar nichts mehr übriggeblieben. Ich kann nicht mehr zeichnen, hab keine Konzentration für das Geschichten schreiben und Photoshop habe ich schon seit Jahren nicht mehr benutzt. Das Studium der Informatik macht mir auch keine Spaß und zum Lesen von Literatur fehlt mir die Ausdauer. Es ist so traurig. Ich leide unter diesen Zerfall und ich wünschte mir von ganzen Herzen, es gäbe etwas das mir helfen könnte. Ich will mich nicht aufgeben, aber ich habe keine idee was ich noch machen könnte.

@Divio

Also, ich habe deinen Beitrag mit einigem Entsetzen gelesen, umso mehr als das ich durchaus auch ein kreativer Mensch bin und mit fast 48 Jahren leider immer öfter feststellen muss, dass ich nicht so durchstarten kann wie ich das gerne würde und sollte. Was hat das mit dir zu tun? Ganz einfach. Einigermaßen platt sind wir beide, du wahrscheinlich noch mehr als ich -obwohl du etliche Jahre Jünger bist.

Du hast keine Idee was du noch machen könntest? Ich aber, schalt mal in Sachen Erwartungshaltung an dich selbst drei Gänge zurück, mach solange nur noch das was du unbedingt meinst tun zu müssen. Du musst schlicht akzeptieren, dass es zurzeit bei dir nur noch für das Nötigste langt und zwar solange, bis sich der Speicher wieder halbwegs aufgeladen hat. Das kann er aber nur, wenn du die Seele möglichst oft und OHNE EIN SCHLECHTES GEWISSEN baumeln lässt. Anderenfalls, droht dir die totale Lethargie.

Retrospektiven sind schei.. Wenigstens dann, wenn man das Gestern stets mit dem Heute vergleicht und das Heute dabei natürlich schlecht wegkommt.

8 Jahre Kampf? Genau der hat dich doch ausgepowert. Ist dir klar Divio, was eine Depression auf der nicht physiologischen Ebene ist? Ein Ausdruck einer gundgrundlegenden Erschöpfung, und zu der hast du -der Sarkasmus sei mir verziehen- mehr als einen wertvollen Beitrag geleistet und alleine durch deine chronische Selbstbespiegelung tust du alles damit du weiter an Kraft verlierst.

Ich würde gerne dies und jenes tun, ich würde gerne mehr arbeiten genau so energiegeladen sein wie früher. Ich hätte gerne wieder eine Frau und ein großes Auto, würde gerne wieder Segelfliegen. Ich wäre gerne dies und jenes und überhaupt war es früher echt gut ... War es auch, nur nützt mir das zurzeit nur als grober Anhaltspunkt, den man an und ab mal ins Auge fassen kann.

Du bist schlicht erschöpft.

Hi Divio,
Zitat von Divio:
Ich sitze jetzt Abends am Schreibtisch

WARUM sitzt du ABENDS am SCHREIBTISCH?

Vielleicht ist das schon der Fehler Nummer Eins?

Zitat von smo:
8 Jahre Kampf? Genau der hat dich doch ausgepowert. Ist dir klar Divio, was eine Depression auf der nicht physiologischen Ebene ist? Ein Ausdruck einer gundgrundlegenden Erschöpfung, und zu der hast du -der Sarkasmus sei mir verziehen- mehr als einen wertvollen Beitrag geleistet und alleine durch deine chronische Selbstbespiegelung tust du alles damit du weiter an Kraft verlierst.


Ich stimme dir da zu. Diese ganze Psychologisierung und Selbstreflexion hat mir sehr geschadet, muss ich leider so sagen.

Zitat von smo:
Du bist schlicht erschöpft.


Ja. Das stimmt wohl.

Hallo Divio,

Das macht mich traurig, dass du so ohne Hoffnung und leer bist. Viele deiner Gedanken kenne ich von mir selber.
Bist du nicht der mit dem IT-Studium, der keinen Anschluss fand? Studierst du noch? Wenn nicht, ist das schade, denn das hätte dir eine Perspektive gegeben.
Du führst sehr viel an, was du nicht kannst. Ersetz das doch wenigstens durch „kann ich im Moment noch nicht“. Und sag nicht, dass du ein hoffnungsloser Fall für die Psychotherapie im Allgemeinen bist. Die Therapie, die du hattest, hat halt für dich nicht gepasst. Das kommt leider vor (hatte ich auch), und bedeutet nicht, dass ein neuer Therapeut/eine neue Therapiemethode auch scheitert. Auch dass mit den Beziehungen und der Sexualität kann sich noch zum Positiven wenden. Wahrscheinlich nicht von selbst und sicher nicht von heute auf morgen, schon klar – aber sieh doch nicht alles als endgültig gescheitert an.
Dass du Chatpartner langweilst, nehm ich dir nicht ab. Du schreibst alles andere als langweilig!
Dass die Selbstreflexion dir nur geschadet hat, würde ich nicht sagen. Du hast durch sie erkannt, dass du dich jahrelang verstellt und deine Sexualität verdrängt hast. Das sind doch wertvolle Erkenntnisse, die die Basis dafür sein können, mit professioneller Hilfe an dir zu arbeiten und den Weg zurück ins Leben zu finden. In ein Leben, das deiner Persönlichkeit und deinen Potenzialen und deinen Träumen (die kommen schon wieder - oder es kommen neue!) gerecht wird. Glaubst du nicht?

Hey,

ich habe mir deinen Post durchgelesen und wollte mich gerne erkundigen wie es dir jetzt eigentlich so geht?

Mfg Adrian

Hallo Leute,

danke für die Rückmeldungen, auch die per PN. Leider konnte ich nichts beantworten können, da ich in der letzten Zeit wie versteinert war. Wie es mir geht? Ich weiß gar nicht was ich darauf antworten soll. Mir geht mein eigenes Gejammer selbst schon auf den Zeiger! Ich komme auf keinen grünen Zweig mehr! Keine Ahnung. Leider habe ich in den letzten Wochen auch stark zugenommen. Jetzt habe ich nicht nur psychische, berufliche und finanzielle Probleme, zusätzlich auch noch körperliche. Mir macht zur Zeit auch wieder der Gedanken zu schaffen, dass ich von bestimmten Personen links liegen gelassen werde.

Die Einsamkeit macht mich kaputt und alt. Mein Geist ist nicht mehr begeisterungsfähig, richtige Hobbies habe ich nicht mehr. Ich weiß auch zunehmend nicht mehr was mich ausmacht. Ich fühl mich innerlich tot.

Ich wünsche mir schon, dass ich irgendwann, irgendwie die Kurve bekomme und eines Tages ein Freundeskreis habe, ein guten Job, keine Depression, ein klares Verhältnis zu mir und insgesamt ein entspanntes Leben. Aber das wirkt wie ein ferner Traum. Im Gegenteil meine Probleme häufen sich und ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll. Langsam entwickelt sich ein anderes Gefühl in mir, das fast noch ekliger ist als Einsamkeit: Verzweiflung. Ich will so gerne die blöden Klausuren schaffen und ich möchte so gerne einen Werkstudentenjob und Geld verdienen. Aber ich zweifle daran. Ach, Leute, ich kann doch schreiben was ich will, die Talfahrt geht weiter. Mir fehlt die Kraft und der Glaube zum Psychotherapeut oder zur Sozialberatung. Ich weiß, dass ich mein Leben ändern muss, aber der Druck und mein schwacher Wille zur Zeit geben rauben mir all meine Kräfte. Was soll ich in so einer Situation machen? Ich wünschte mir könnte jemand praktischen Rat geben. Ich will nicht wieder ein halbes Jahr auf einen Platz beim Psychotherapeuten warten, um dann ggf. wieder enttäuscht zu werden.

Ach, keine Ahnung, ich weiß gar nicht mehr wo oben oder unten ist. Was passiert nur mit mir ...

Zitat von Divio:
Ich will so gerne die blöden Klausuren schaffen und ich möchte so gerne einen Werkstudentenjob und Geld verdienen. Aber ich zweifle daran. Ach, Leute, ich kann doch schreiben was ich will, die Talfahrt geht weiter.


Divio, Du hast doch noch Ziele. Also gib Dich nicht auf !
Glaube an Dich und male Dir die Zukunft aus, wie sie sein soll.
Das hilft bestimmt auch Dir !
Vielleicht ist dies ein erster Schritt !

Hey ,

ich habe ja vor kurzer Zeit nachgefragt wie es dir geht und es ist einfach sehr ärgerlich was gerade in letzter Zeit so mit dir abgeht . Wie blauebanane schon gesagt hat, hast du doch einige nah greifbare Ziele, welche du erreichen kannst. Zum Thema Hobby, ich habe eigentlich auch keine richtigen Hobby´s und ich bin nicht der einzige in meinem Freundes- bzw Bekanntenkreis . Man kann es eher vorlieben nennen was ich gerne mache, aber nichts atemberaubendes.

Ich glaube du solltest dich öfters selbst motivieren. Du hast gesagt du möchtest die Klausuren gut schaffen und einen Werkstudentenjob haben und Geld verdienen, let´s go. Du musst nur den Kampf mit dir selber schaffen. Zum Beispiel, vor gut nem Jahrzehnt ist meine Mutter gestorben, da war ich 7 Jahre alt, war mein Vater ganz alleine mit mir, ohne bekannte und auch ohne Job, weil sich jemand um mich kümmern musste. Er hat sehr darunter gelitten und hat auch eine kleine Alk. bekommen ( mir fehlt das passende Wort) und ist sehr übergewichtig geworden. Jedoch nach einiger Zeit in einem Zeitraum von 1-2 Jahren, hat er es geschafft sein Leben wieder zu leben. hat nur noch Gemüse gegessen, jeden Tag trainiert und ging Vollzeit arbeiten. ( Naja war nicht so toll für mich, aber uns hat das Geld gut getan und er hatte wieder einen Sinn im Leben. Kurz darauf hat er meine Stiefmutter kennengelernt und ja.

Man muss es einfach nur schaffen anzufangen. Vielleicht hilft ja auch das denken: Was kann ich den noch großartig verlieren.

Ich weiß nicht ob ich grammatikalische Fehler habe, oder mich groß wiederholt habe, jedoch wünsche ich dir wirklich alles alles gute weiterhin. Du bist noch jung, lebe dein Leben. Lass dich nicht aufhalten und halte dich selber nicht auf.

Zitat: Die großen Herausforderung des Lebens, liegt letztendlich darin, die Grenzen in Dir selbst zu überwinden und so weit zu gehen, wie Du dir niemals hättest träumen lassen (Paul Gauguin)

Mfg Adrian

Hey Divio ,

Ja die Depressionen....dieses Herzdrücken..., die Übelkeit..., die Lustlosigkeit und Leere... und die negativen Gedanken.....können mit einem Schlag geändert werden.
Wie Forest Gump schon sagte:
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie was man bekommt.

Du darfst nicht aufgeben. Auch wenn es schwer wird und man zu Boden geschlagen wird, muss man trotzdem wieder Aufstehen und weiterkämpfen. Na klar ist es wirklich VERDAMMT schwierig sich in einer Depression zu motivieren, ich weiß das. Nichts ist unmöglich und man hat nur ein Leben. Es gibt die schlechten Phasen doch Glückliche werden trotzdem kommen.
Stell dir doch vor mit ein wenig umdenken kann man viel erreichen. Es wird auch dann schlechte Phasen geben aber trotzdem schafft man es. Du bist single, hab ich das richtig verstanden? Vielleicht triffst du ja morgen schon deine nächste Liebe oder es kommen gute Nachrichten. So motiviere ich mich meistens. Mit Neugierde. xD
Hast du es denn schon mit ner Kur versucht?

Sehr vielen Dank für eure Anteilnahme und euren Beiträgen.

Ich würde gerne mehr schreiben und auf euch mehr eingehen. Eigentlich liebte ich das Schreiben, aber selbst das fällt mir nun schwer. Mir ist nun klar, das mir niemand mehr helfen kann. Das habe ich nun für mich akzeptiert.

Hallo zusammen,

ich war vor ein paar Monaten kurz vor einem Selbstmordversuch. Zum Glück hat mich die Angst vor Schmerzen dann doch abgehalten. Seit dem Tag hatte sich viel in mir verändert. Ich habe mir psychiatrische Hilfe gesucht und werde bald mit einer Therapie anfangen. Vom Selbstmordversuch habe ich niemanden erzählt, aber werde es nicht mehr in Erwägung ziehen.

Seit dem bin ich nicht mehr traurig, sondern sehr leer. Das hat auch den Vorteil, dass ich nicht mehr so leide wie früher. Meine Ängste kommen nur noch selten, insgesamt ist mir vieles sehr egal. Ich bin sehr kraftlos und antriebslos. Das Studium konnte ich so leider nicht mehr aufrecht erhalten. Dennoch ist dieser Zustand sehr viel besser für mich. Meine Gedanken quälen mich nicht mehr so sehr. Für mich sehe ich keine konkrete Zukunft mehr. Leider habe ich auch keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen, da meine Familie keinen Kontakt mehr zu mir aufbauen möchte. Ich sitze den ganzen Tag daheim. Gespräche kann ich nicht mehr führen. Seit Neujahr habe ich keine fünf Sätze gesprochen. Meine Wohnung ist den ganzen Tag abgedunkelt. Ich schlafe sehr viel, sehe kein Fernsehen, weil das mich sehr anstrengt. Ich liege fast den ganzen Tag im Bett. Ich esse kaum noch was, außer vielleicht ein Brot und vielleicht ein / oder zwei Glas Wasser. Ich kann nicht mehr essen. Ich habe seit dem Selbstmordversuch fast 20 kilo abgenommen, aber eher unabsichtig.

Durch die psychiatrische Unterstützung bin ich gestützt. Mir geht es heute besser als früher und wie gesagt, Selbstmordgedanken kommen mir nicht mehr, was mich sehr beruhigt. Auch wenn meine Ärztin nicht alles von mir weiß, fühle ich mich in guten Händen.

Als du letztes Jahr hier geschrieben hast, hast du Informatik studiert. Denkst du, dass das der richtige Studiengang war? Wenn du früher mit Photoshop gearbeitet hast, hast du doch sicher eine künstlerische Begabung. Wäre da etwas im gestalterischen Bereich besser?

Hast du das Studium ganz abgebrochen?

Hallo Divio,

ich kämpfe jetzt selbst seit 5 Jahren mit einer ausgeprägten Depression, die mich zu einem gefühlsblinden und innerlich leeren Menschen gemacht hat. Ich bin ebenfalls 26, studiere Informatik und habe meinen Antrieb komplett verloren. Ich taumle einer ungewissen Zukunft entgegen, die mit einer gleichgültigen und müden Person wie mir nichts anzufangen weiß. Hin und wieder gewährt sie mir zwar ein paar Lichtblicke und behagliche Momente, die aber in absehbarer Zeit wieder schwinden und mich mit dieser Stille, die mein Leben beschreibt, zurücklässt.

Ich weiß selbst wie es ist, wenn der Wunsch nach Selbsttötung den Appell des gesunden Menschenverstandes übertönt und man sich den Mut herbeisehnt, den man benötigt, um die Schwelle der eigenen Feigheit zu überschreiten, damit den Schmerzen ein Ende gesetzt werden kann. Ich finde es aber gut, dass du mit deiner momentanen Leere eine Distanz zu diesen Plänen entwickeln konntest und du jetzt die Möglichkeit bekommen hast, einen Neustart zu versuchen.

Ich weiß (und das obwohl ich dich nicht kenne), dass in dir das Potential steckt, wieder in ein erfülltes Leben zu finden. Du bist momentan am Ende und ganz unten angelangt: genau von dort wirst du Starten und das Gute ist, dass du nichts zu verlieren hast. Versuche die kleinen Dinge zu erfassen, die dich einmal fasziniert haben und lass dich darauf ein. Deine Leere soll nicht wieder mit Destruktivität und hoffnungslosen Zukunftsszenarien gefüllt werden, sondern mit kleinen, wertvollen Ideen und Gedanken der Zuversicht. Denn das Glück liegt in der Reduktion. Und das sage ich dir nun als Person, die selbst zu lange in den Abgrund geblickt hat.

Du musst keinesfalls die Kraft aufbringen, um die Dinge in Angriff zu nehmen, die dich wieder als vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft etablieren. Du sollst nur deinen Frieden mit dir selbst machen. Aus diesem Grund muss ich dir Recht geben: dir kann niemand helfen, bevor du dir nicht selbst geholfen hast. Und diese Form der Selbsthilfe beinhaltet eigentlich nur eine wesentliche Erkenntnis. Diese wirst du ganz bestimmt finden, wenn du dich einmal ganz bewusst und konkret danach befragst.

Ich bin selbst noch auf der Suche, aber ich habe das Gefühl, dass ich meine Erkenntnis bald gefunden haben werde.
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Zitat von Luna70:
Als du letztes Jahr hier geschrieben hast, hast du Informatik studiert. Denkst du, dass das der richtige Studiengang war? Wenn du früher mit Photoshop gearbeitet hast, hast du doch sicher eine künstlerische Begabung. Wäre da etwas im gestalterischen Bereich besser?


Momentan kann ich mir allgemein kein Studium mehr vorstellen.

Zitat von Luna70:
Hast du das Studium ganz abgebrochen?


Ja, das Studium habe ich abgebrochen. Zur Zeit habe ich keine Perspektive, außer ein paar Terminen im Jobcenter und in der Psychiatrie.

Zitat von yoshi:
Hallo Divio,

ich kämpfe jetzt selbst seit 5 Jahren mit einer ausgeprägten Depression, die mich zu einem gefühlsblinden und innerlich leeren Menschen gemacht hat. Ich bin ebenfalls 26, studiere Informatik und habe meinen Antrieb komplett verloren. Ich taumle einer ungewissen Zukunft entgegen, die mit einer gleichgültigen und müden Person wie mir nichts anzufangen weiß. Hin und wieder gewährt sie mir zwar ein paar Lichtblicke und behagliche Momente, die aber in absehbarer Zeit wieder schwinden und mich mit dieser Stille, die mein Leben beschreibt, zurücklässt.


Ich wünsche dir das du auf Kurs bleibst und dein Studium schaffst, auch wenn ich diesen großen Druck auch kenne (und nicht standhalten konnte). Ein guter Therapeut, ein guter Mix an Medikamenten und Menschen die in schwierigen Zeiten zu dir halten, dann wäre das Problem mit der Depression sicherlich zu meistern. Ich befürchte aber, dass diese bei dir genauso wenig vorhanden sind, wie es bei mir der Fall war.

Zitat von yoshi:
Ich weiß selbst wie es ist, wenn der Wunsch nach Selbsttötung den Appell des gesunden Menschenverstandes übertönt und man sich den Mut herbeisehnt, den man benötigt, um die Schwelle der eigenen Feigheit zu überschreiten, damit den Schmerzen ein Ende gesetzt werden kann. Ich finde es aber gut, dass du mit deiner momentanen Leere eine Distanz zu diesen Plänen entwickeln konntest und du jetzt die Möglichkeit bekommen hast, einen Neustart zu versuchen.


Einen Neustart würde ich das jetzt nicht nennen wollen, aber ich bin froh, dass ich zur Zeit über kein Gefühlsleben besitze. Als die Depression begann vor langer Zeit da war die Traurigkeit das schlimmste überhaupt. Dieses elendige Selbstmitleid, das Gefühl nicht dazu zu gehören und der kleine Teufel der einem ständig ins Ohr flüstert, wie schei. man doch ist. Dazu der Druck sich ändern zu müssen. Ich glaube diese Traurigkeit ist wie ein Feuer, die alles in einem verbrennt. Ich stelle mir mein Seelenleben auch so vor: Als ausgetrocknete, verdorrte Landschaft in der alles niedergebrannt ist.


Zitat von yoshi:
Ich weiß (und das obwohl ich dich nicht kenne), dass in dir das Potential steckt, wieder in ein erfülltes Leben zu finden. Du bist momentan am Ende und ganz unten angelangt: genau von dort wirst du Starten und das Gute ist, dass du nichts zu verlieren hast. Versuche die kleinen Dinge zu erfassen, die dich einmal fasziniert haben und lass dich darauf ein. Deine Leere soll nicht wieder mit Destruktivität und hoffnungslosen Zukunftsszenarien gefüllt werden, sondern mit kleinen, wertvollen Ideen und Gedanken der Zuversicht. Denn das Glück liegt in der Reduktion. Und das sage ich dir nun als Person, die selbst zu lange in den Abgrund geblickt hat.


Meine Erwartungen an mir selbst sind sehr gering. Zum Glück ist mir Geld, Status, Liebe und der ganze moderne Kram mittlerweile egal. Es ist okay so, wie es zur Zeit ist. Manch einer würde das zwar nicht als Leben bezeichnen, den ganzen Tag in einer abgedunkelten Wohnung zu leben und höchstens zu surfen, aber das ist mir auch egal. Ich leide zur Zeit nicht und das ist mir wichtig. Was mich in Zukunft erwartet, weiß ich nicht, es ist mir sogar egal. Dieses Streben nach einer Vision, nach dem Tag, an dem alles anders sein wird war überhaupt eine große Antriebsfeder meiner destruktiven Gedanken.

Zitat von yoshi:
Du musst keinesfalls die Kraft aufbringen, um die Dinge in Angriff zu nehmen, die dich wieder als vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft etablieren. Du sollst nur deinen Frieden mit dir selbst machen. Aus diesem Grund muss ich dir Recht geben: dir kann niemand helfen, bevor du dir nicht selbst geholfen hast. Und diese Form der Selbsthilfe beinhaltet eigentlich nur eine wesentliche Erkenntnis. Diese wirst du ganz bestimmt finden, wenn du dich einmal ganz bewusst und konkret danach befragst.


So in etwa sehe ich das auch.

Zitat von yoshi:
Ich bin selbst noch auf der Suche, aber ich habe das Gefühl, dass ich meine Erkenntnis bald gefunden haben werde.


Ich wünsche dir alles Gute dabei und vielen Dank für deine Mühe und Zeit mir zu schreiben.

Zitat von Divio:
Zitat von yoshi:


Meine Erwartungen an mir selbst sind sehr gering. Zum Glück ist mir Geld, Status, Liebe und der ganze moderne Kram mittlerweile egal. Es ist okay so, wie es zur Zeit ist. Manch einer würde das zwar nicht als Leben bezeichnen, den ganzen Tag in einer abgedunkelten Wohnung zu leben und höchstens zu surfen, aber das ist mir auch egal. Ich leide zur Zeit nicht und das ist mir wichtig.


Geld und Status sind meiner Meinung nach auch nicht entscheidend. Bei uns ist es so, dass mein Mann wegen einem sehr ausgepägten ADHS nicht in der Lage ist, den hohen Anforderungen in seinem erlernten Beruf gerecht zu werden. Hat er versucht und das Ganze endete in einer jahrelangen Depression. Er hat über den Sport wieder einen Schritt ins Leben zurückgefunden, erst als Teilnehmer, inzwischen auch als Jugendtrainer. Ich glaube schon daran, dass man einen Weg finden kann, wieder am Leben teilzunehmen. Der ist sicher nicht für jeden gleich, jeder muss da sein eigenes Rezept finden.

Denkst du, dass die Medikamente das auslösen, dass du so wenig oder gar nichts mehr fühlst?

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Dr. Reinhard Pichler
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