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Guten Morgen zusammen,
ich entschuldige mich jetzt schon für die Länge des Textes.. muss aber einfach mal etwas Frust ablassen.
so wo fange ich an...
vor zwei Jahren hab ich beruflich eine große Chance bekommen, ich durfte als Nachwuchs Führungskraft in einen neuen Betrieb wechseln. Die anfängliche Euphorie hielt leider nicht lang, denn in dem neuen Betrieb hat man nicht auf eine junge motivierte Mitarbeiterin gewartet. Der Anfang war wirklich schwer für mich, aber hab mich irgendwann durchgebissen und nach ca. einem Jahr wurde ich auch von allen akzeptiert. Von da an lief auch alles richtig gut, die Mitarbeiter sind nett, die Arbeit macht Spaß und mit zwei Mitarbeiterinnen/Kolleginnen verstand ich mich sogar richtig gut. Die waren auch gerade zu Anfang eine wichtige Stütze für mich.

Wir drei hatten eine richtig tolle Zeit zusammen und die Arbeit ging richtig gut von der Hand, bis zu dem Zeitpunkt als eine der Kolleginnen eine schwierige Phase hatte, privat wie auch beruflich. Zu dieser Zeit hatte ich zu beiden Kolleginnen noch eher eine oberflächliche Bindung, also Freunde waren wir da noch nicht. Trotzdem tat mir die Kollegin unendlich leid, da sie wirklich litt.
Hab ihr dann so gut wie es ging geholfen ich stand eigentlich jeden Tag und Nacht mit aufmunternden Worten zur Verfügung und hab sie immer versucht aufzubauen. Das war glaube ich eh immer meine Aufgabe in unserer Gruppe... für Spaß sorgen.
Muss dazu sagen das sie und die andere Kollegin ziemlich gute Freundinnen sind (seit 7 Jahren), welche in dieser Zeit aber etwas gelitten hatte. Und auch da hörte ich mir von beiden Seiten die Probleme an, ohne mich auf eine Seite zu schlagen. Wollte keinen Keil zwischen die beiden bringen.
Die ganze Phase ging etwas über ein halbes Jahr, bis sie sich dann von außerhalb Hilfe holte, weil wir auch nicht mehr helfen konnten.
Das hat ihr auch geholfen und mittlerweile hat sie wieder neue Lebensfreude gefunden und ihr geht es zum Glück wieder gut. Sie hat sich auch mehrmals bei mir bedankt, das ich in der Zeit immer für sie da war usw. und gesagt das sie jetzt eine neue Freundin dazu gewonnen hat. Das hat mich schon sehr gefreut, da ich irgendwie kaum Freunde hab. Hab viele Bekannte mit denen man weggeht und Spaß hat, aber keiner kennt meine Geschichte, Sorgen und Ängste und vor allem hört mir keiner zu.

Jetzt kommen wir zu meinem Problem, welches mir echt etwas unangenehm ist... seitdem es ihr wieder gut geht (was mich wirklich freut) haben wir nicht mehr viel miteinander zu tun. Vorher ging es immer um ihre Sorgen und Probleme und jetzt plötzlich haben wir keine Themen mehr.
Sie ist jetzt auch wieder best friend mit der anderen Kollegin, beide tun so als wäre nie etwas gewesen. Dabei kenne ich die Gespräche wo auch über die jeweils andere gesprochen wurde. Ich komme mir jetzt einfach nutzlos und auch etwas ausgenutzt vor und meine Laune wird immer schlechter. Mir geht es seit Wochen richtig schlecht und es scheint von beiden keinen zu interessieren. Zu allem Überfluss, läuft es bei mir gerade beruflich sowie Privat ziemlich bescheiden und ich könnte gerade auch etwas Unterstützung gebrauchen. Aber da kommt nichts... wenn dann nur warum ich so schlecht gelaunt wäre usw....
Jetzt wird mir irgendwie bewusst, das ich monatelang eine menge Zeit in Personen investiert hab, denen scheinbar nicht sonderlich viel an mir liegt. Das schmerzt ziemlich und ich ziehe mich immer mehr zurück und mache es dadurch noch schlimmer. Denke die beiden haben schon gar keine Lust mehr auf mich, da ich nur noch schlecht gelaunt bin. Aber den beiden geht es blendend... ein paar aufmunternde Worte gerade von der einen Kollegin hätte ich schon erwartet, stattdessen scherzen die beiden rum und unternehmen alleine Sachen zusammen.
Ich fühle mich irgendwie im Stich gelassen und würde das im Grunde den beiden auch gerne mitteilen, aber weiß nicht ob das so eine gute Idee ist... Die beiden kennen sich schon so lange und ich bin ja erst seit einiger Zeit in dem Grüppchen und die Konstellation ist auch nicht gerade so praktisch. Drei ist immer einer zu viel... sagt man doch immer oder?!
Ist halt irgendwie Traurig wenn man monatelang jemanden zu hört und wenn man dann selbst mal etwas hat, kommt man sich eher lästig vor... Ich überlege halt ob ich zu beiden erstmal auf Abstand gehe, oder ob ich meinen Kummer runterschlucke und so tun soll ob alles in Ordnung ist.
Ist irgendwie alles schwierig...

25.08.2018 08:50 • 02.09.2018 #1


10 Antworten ↓


Mir kommt es fast so vor, als hätten sie dich aus der Reserve locken wollen, um mehr über dich zu erfahren, deine Schwächen herauszufinden, um sie dann gegen dich verwenden zu können.sorry dafür...das erinnert mich nur etwas an eine Zeit, die ich durchgemacht hatte...oder aber du warst für sie quasi der seelische Mülleimer und wenn es dir mal nicht gut ging, wollten sie nichts darüber wissen..wenn ich das richtig verstanden habe...das kann sehr verletzend sein und tiefer gehen, weil man seine Kraft in andere investierte, die einem eigentlich nicht wirklich gut taten. Ich hatte daraus gelernt, besonders bei Arbeitskollegen nichts Privates preiszugeben und noch gefährlicher: niemals mit Arbeitskollegen über andere Arbeitskollegen negativ reden...

A


Fühle mich Nutzlos und ausgenutzt

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Zitat von Ana-A303:
Ich hatte daraus gelernt, besonders bei Arbeitskollegen nichts Privates preiszugeben


Oder erst wenn man sich schon sehr lange kennt und das Vertauen langsam wächst und die Offenheit auf Gegenseitigkeit beruht.

Hey,
klingt leider ziemlich unschön und ich kann sehr gut verstehen, wie du dich gerade fühlst. Ging mir bis heute immer wieder so, dass ähnliche Situationen über Freunde/ Freundinnen /Kontakte entstanden sind, die mich anschließend in eine Lage gebracht haben, wo ich mich kleiner gefühlt habe, als ich bin. Das nagt ziemlich am eigenen Selbstwert, egal ob es jetzt bewusst oder unbewusst seitens der Freundinnen so gekommen ist. Dass du dir darüber so viele Gedanken machst zeigt, dass du eine ziemlich gute Einstellung gegenüber Freundschaft hast und darauf kannst du stolz sein. Nicht jeder hat die Eigenschaft, tiefgründige Freundschaften einzugehen und so eine gute Freundin zu sein. Gibt aus meiner eigenen Erfahrung heraus viele, die nicht in der Lage sind, Freundschaften zu führen. Die gehen Kontakte nur oberflächlich und zweckmäßig für eine zeit lang ein und danach werden sie wieder aufgelöst und durch neue Situationen geben sich neue Kontakte.

Ich würde mir an deiner Stelle genau überlegen und versuchen nüchtern zu betrachten, wie viel dir der Kontakt und die Freundschaft der betreffenden Personen für die Zukunft noch wert sind (also unabhängig von den negativen Gefühlen, die du wegen der Situation hast) Wenn du meinst, es lohnt sich menschlich, dann würde ich offen das Gespräch suchen und denen genau erklären wie du dich fühlst, in der Hoffnung, dass es Klick macht und die danach wachgerüttelt werden. Dann kann euch das sicherlich zusammen bringen. Wenn das allerdings nicht der Fall ist und die zwei eben genau eher in die oberflächliche Richtung gehen, dann lohnt es sich einfach nicht irgendwas zu berichtigen oder klären, auch wenn es dir gegenüber unfair war. Weil derartige Personen (soll jetzt nicht so abwertend klingen, weiß aber grad nicht, wie ichs besser formulieren kann) werden auch nie verstehen, wie du dich fühlst. Demnach werden sie das auch nicht einsehen. Wenn mich solche Situationen mal wieder erwischen (hab das auch grad aktuell mit einer Person), dann wäge ich ab. Wenns sich nicht lohnt, dann getrennte Wege, so kacke sich das auch anfühlt die erste Zeit. Da ihr Kolleginnen seid, wäre es natürlich schon wichtig, die gute Ebene auf Geschäftsbasis irgendwie zu erhalten, dass das Klima nicht darunter leidet. Da macht es nur Sinn, Berufliches und Privates genau zu trennen. Ich bin mir sicher, du findest im Privaten einige andere tolle Freundinnen, die dich um Welten besser unterstützen, wenns mal hart wird und es mit denen eben nicht klappt. Ist halt gerade für den Moment doof, aber es kommen auch bessere Zeiten.

Ganz liebe Grüße und alles gute!

Hi, oh das kenne ich gut von mir selbst.
Besonders sehr empathische, hilfsbereite Menschen werden eben oft als seelische Mülleimer benutzt (ohne dass die anderen das böse meinen).
Man kann sich auch meiner Meinung nach kaum schützen, denn solche Helfer-Menschen sind glücklich beim Helfen.
Ich habe das auch oft schon durch. Ich frage mich dann nur immer, warum die anderen nicht auch so ticken. Vielen wurde ein gesunder Egoismus anerzogen, ich würde das gerade in Ländern mit Wohlstand auf ca. 80% der Bevölkerung schätzen. Und natürlich vor allem bei jüngeren Leuten, die noch keine Verantwortung tragen mussten

Aber Kopf hoch, ich denke du musst weder den beiden gefallen, noch hinterher rennen, noch solltest du versuchen, deine Empathie künstlich zu ersticken. Nein. Du bist gut so, du brauchst nur andere Helfer um dich herum.
Also, such dir mal welche...

Hallo zusammen, vielen lieben Dank für eure Antworten.
Vielleicht braucht man manchmal einfach mal Rat von Außenstehenden. Mich haben eure Texte jedenfalls zum Nachdenken gebracht. Sehe viele Dinge jetzt aus einem anderen Blickwinkel und denke das ich tatsächlich nur mittel zum Zweck war. Wahrscheinlich nicht mal unbedingt böse gemeint von der Kollegin, sie hatte einfach keinen der ihr zuhört und ich war halt da... jetzt ist wieder alles gut und ihre alten Freunde sind wieder da. Das ist sogar eher traurig für sie...
Trotzdem ist das alles irgendwie schade, ich mag beide sehr gerne, mal sehen was die Zukunft bringt. Hab noch nicht so einen wirklichen Plan wie ich mit der Situation umgehen soll. Bin scheinbar ein Mensch der sich schnell und gerne ausnutzen lässt und vielleicht bin ich auch in diesen Sachen zu naiv. Jetzt ist wahrscheinlich der beste Punkt einen Cut zu machen und neu zu starten, wo ich mir selbst am wichtigsten bin und nicht andere.
Wünsche euch allen ein schönes Wochenende
Vielen Dank

Hallo dosmas,

Deine Situation, die Du hierbeschreibst, finde ich sehr typisch, weil ich denke,
sie kommt täglich überall immer wieder vor.

Zitat:
Der Anfang war wirklich schwer für mich, aber hab mich irgendwann durchgebissen und nach ca. einem Jahr wurde
ich auch von allen akzeptiert.


Das spricht für Dich. Du hast es mit Intelligenz und Ausdauer sehr gut gemacht.

Zitat:
mit zwei Mitarbeiterinnen/Kolleginnen verstand ich mich sogar richtig gut. Die waren auch gerade zu Anfang eine
wichtige Stütze für mich.


Bitte vergiss das bei Deiner Gesamtbetrachtung nicht. Sie waren für Dich ein Stütze und haben Dir etwas gegeben.
Dann hast Du später einiges zurückgegeben.
Bis dahin hört sich das okay an.

Zitat:
Hab ihr dann so gut wie es ging geholfen ich stand eigentlich jeden Tag und Nacht mit aufmunternden Worten zur
Verfügung und hab sie immer versucht aufzubauen. Das war glaube ich eh immer meine Aufgabe in unserer
Gruppe... für Spaß sorgen.


Eventuell bist Du so ein Mensch, der durch Zuhören und Rat geben, andere mit aufbauen kann. Die meisten Menschen
können das nicht. Sie haben eine andere Weltanschauung, eine andere Sichtweise vom menschlichen Zusammenleben.


Zitat:
Hab viele Bekannte mit denen man weggeht und Spaß hat, aber keiner kennt meine Geschichte, Sorgen und
Ängste und vor allem hört mir keiner zu.


Daran kannst Du einiges ändern. Ganz langsam kannst Du versuchen immer häufiger einmal etwas über Deine Gefühle
zu erzählen. Möglicherweise kannst Du etwas nicht gut. Jammern und Klagen.
Wer nicht jammert, der hinterlässt bei anderen teilweise einen falschen Eindruck.
Es sieht vermutlich bei Dir fast immer so aus, als wenn es Dir gut geht, also besser als anderen, die ja immer klagen müssen.
Nicht jammern kann im Unterbewusstsein sogar Neid erzeugen.
Allein schon aus diesem Grund spreche ich nur wenig im Bekanntenkreis über meine positiven Gefühle. Außerdem wollen
glaube ich nur meine besten Bekannten wissen, dass und wann es mir so richtig gut geht.

Zitat:
Jetzt kommen wir zu meinem Problem, welches mir echt etwas unangenehm ist... seitdem es ihr wieder gut
geht (was mich wirklich freut) haben wir nicht mehr viel miteinander zu tun. Vorher ging es immer um ihre Sorgen und
Probleme und jetzt plötzlich haben wir keine Themen mehr.


Das scheinst Du hervorragend analysiert zu haben. Ihr hattet eine lange Zeit Themen, weil Du in die
Zuhörer-, Berater- und Helferrolle geschlüpft bist.
Nun scheint diese Eigenschaft vorübergehend nicht mehr so gefragt zu sein.
Zitat:
Ich komme mir jetzt einfach nutzlos und auch etwas ausgenutzt vor und meine Laune wird immer schlechter.


Dass Du Dir ausgenutzt vorkommst kann ich verstehen. Allerdings muss es nicht so sein, dass sie das bewusst machen.
Möglicherweise bist Du anderen Menschen etwas überlegen und zu stark. Eventuell brauchst Du Menschen die ebenso
stark sind wie Du und mit Dir daher schneller interessante und aufbauende Themen finden können.


Zitat:
Jetzt wird mir irgendwie bewusst, das ich monatelang eine menge Zeit in Personen investiert hab, denen scheinbar
nicht sonderlich viel an mir liegt.


Das kommt auf Deine Sichtweise an. Auch ich investiere privat viel in andere Menschen.
Bekomme langfristig auch viel zurück, aber ich erwarte selten etwas. Weil ich glaube zu wissen, wie Menschen ticken
und wann sie gedanklich und gefühlsmäßig an ihre Grenzen kommen.
Dafür musste ich lernen, mich von anderen jederzeit abgrenzen zu können. Weil andere mich als Zuhörer leider ständig
interessant finden. Schon mein Schweigen betrachten sie als Aufforderung, mir ihre persönliche Geschichte zu erzählen.

Meine Zufriedenheit erhalte ich folglich häufiger über die wenigen Menschen, die auch mal schweigen, mal Pause machen
und mir die Chance geben, etwas von mir zu erzählen.

Zitat:
Ich fühle mich irgendwie im Stich gelassen und würde das im Grunde den beiden auch gerne mitteilen, aber weiß nicht
ob das so eine gute Idee ist...


Da hätte ich auch meine Zweifel. Sie würden es vermutlich gar nicht verstehen, was Du meinst.
Zitat:
Drei ist immer einer zu viel... sagt man doch immer oder?!


Damit kannst Du auch Recht haben. Muss aber nicht so sein.


Zitat:
Ich überlege halt ob ich zu beiden erstmal auf Abstand gehe, oder ob ich meinen Kummer runterschlucke und so
tun soll ob alles in Ordnung ist.


Bitte nicht auf Abstand gehen. Das würden sie im Unterbewusstsein natürlich registrieren,
aber wie schon gesagt nicht verstehen. Eventuell kann so etwas zu einer kleinen Krise zwischen euch führen.
Falls Du es ähnlich sehen kannst, wie ich, gibt es nur wenig Anlass für Kummer. Natürlich ist es rein sachlich ein
wenig enttäuschend. Mit dieser Erkenntnis könntest Du in Zukunft Deine Bekannten und Freunde aber auf ganz
andere Weise gewinnen.
Zitat:
Bin scheinbar ein Mensch der sich schnell und gerne ausnutzen lässt und vielleicht bin ich auch in diesen Sachen zu naiv.


Das kann so sein. Deine von Dir beschriebene Naivität finde ich ausgesprochen sympathisch.
Ich glaube es hilft Dir schon wesentlich weiter, wenn Du erkennst, was zwischen uns Menschen bei der Kommunikation
alles so abläuft und warum das meistens so ist.
Miteinander reden und Gefühle ansprechen ist nüchtern gesehen ein Handel, ein Tauschgeschäft. Mehr, leider nicht.


Zitat:
Jetzt ist wahrscheinlich der beste Punkt einen Cut zu machen und neu zu starten, wo ich mir selbst am wichtigsten
bin und nicht andere.


Das hast Du gut beschreiben finde ich. Nur, starte nicht neu! Du bist gut so, wie Du bist.
Ein paar kleine Dinge kannst Du anders sehen und anders machen.
Das sollte reichen.

Viele Grüße

Bernhard

Zitat von dosmas:
Mich haben eure Texte jedenfalls zum Nachdenken gebracht. Sehe viele Dinge jetzt aus einem anderen Blickwinkel und denke das ich tatsächlich nur mittel zum Zweck war.


Wo genau ist denn da jetzt der andere Blickwinkel? Diese Einstellung hattest du doch schon in der Überschrift...
Dann versuch ich dir mal einen wirklich anderen Blickwinkel zu vermitteln:

Zitat von dosmas:
Zu dieser Zeit hatte ich zu beiden Kolleginnen noch eher eine oberflächliche Bindung, also Freunde waren wir da noch nicht.

Zitat von dosmas:
seitdem es ihr wieder gut geht (was mich wirklich freut) haben wir nicht mehr viel miteinander zu tun. Vorher ging es immer um ihre Sorgen und Probleme und jetzt plötzlich haben wir keine Themen mehr.


woher sollten diesen Themen auch plötzlich kommen? Ihr hattet ja vorher anscheinend auch keine gemeinsamen Interessen, Unternehmungen etc.
Apropos Unternehmungen, habt ihr euch überhaupt mal außerhalb der Firma getroffen?

Zitat von dosmas:
Das hat mich schon sehr gefreut, da ich irgendwie kaum Freunde hab. Hab viele Bekannte mit denen man weggeht und Spaß hat


Vielleicht kamen sich die 2 da auch einfach überflüssig bei dir vor wenn du offenbar gut versorgt bist mit Leuten mit denen du deine Freizeit gestaltest. Wenn die Freundschaft nur aus gegenseitigem trösten besteht ist das bissel mau...

Zitat von dosmas:
und ich könnte gerade auch etwas Unterstützung gebrauchen. Aber da kommt nichts... wenn dann nur warum ich so schlecht gelaunt wäre usw....


Da widersprichst du dir selber. Sie erkundigen sich was bei dir los ist, d.h. sie interessieren sich für dich, das ist nicht nichts. Aber halt wohl nicht was das was du dir gewünscht hättest.
Und genau da liegt denke ich das Problem.
Hattest du ihnen denn dann erzählt was los ist und dass du dich über Zuspruch, Ratschläge oder was auch immer freuen würdest?
Ich vermute mal nein, sondern stillschweigend erwartet dass sie deine Wünsche erkennen werden bzw. sie für selbstverständlich gehalten.
Daher kommt auch dein Gefühl ausgenutzt worden zu sein. Du hattest dir insgeheim für deine Hilfe mehr als ein Danke an Gegenleistung erwartet und warst daher dann enttäuscht. Das kannst du ihnen aber nicht ankreiden, sie können schließlich keine Gedanken lesen. Und auch was für dich selbstverständlich ist ist es für andere noch lange noch nicht.

Zitat von Ana-A303:
Mir kommt es fast so vor, als hätten sie dich aus der Reserve locken wollen, um mehr über dich zu erfahren, deine Schwächen herauszufinden, um sie dann gegen dich verwenden zu können.sorry dafür...das erinnert mich nur etwas an eine Zeit, die ich durchgemacht hatte...oder aber du warst für sie quasi der seelische Mülleimer und wenn es dir mal nicht gut ging, wollten sie nichts darüber wissen..wenn ich das richtig verstanden habe...das kann sehr verletzend sein und tiefer gehen, weil man seine Kraft in andere investierte, die einem eigentlich nicht wirklich gut taten. Ich hatte daraus gelernt, besonders bei Arbeitskollegen nichts Privates preiszugeben und noch gefährlicher: niemals mit Arbeitskollegen über andere Arbeitskollegen negativ reden...

Den letzten Satz kann man nicht so stehen lassen. Die, die wirklich was in einer sozialen Gruppe zu sagen haben, und auch miteinander befreundet sind, reden ja auch permanent schlecht über Kollegen. Das schadet ihnen in der Regel auch nicht, im Gegenteil. Wenn sie es nicht täten, wären sie nicht miteinander befreundet. Der einzige Unterschied zu dir ist, dass sie es können, wie man neuerdings sagt. Denn es steht und fällt mit der Hierarchie. Wenn man nicht dazugehört, darf man sich bestimmte Verhaltensweisen eben nicht erlauben. Da kann man kaum was richtig machen, während die in der Hierarchie oben kaum was falsch machen kann. Hört sich traurig an, ist aber so. Und falls ich jetzt überheblich daherkomme: Ich habe fast nie was zu sagen. Ich stehe in der Hierarchie meist auch ganz unten, bin aber beruflich immer nur temporär in sozialen Umgebungen, da, da meine Arbeiten immer nur befristet sind. Das macht das Arbeitsleben etwas erträglicher für mich. Als Unternehmensberater wird oft auch von mir erwartet, dass ich Verhaltensänderungen bewirke. Das führt dann zu noch schlimmeren Verwerfungen, kann mir aber in gewissen Grenzen egal sein, da ich Rückendeckung von weiter oben bekomme.

Jetzt habe ich mehr über mich gesprochen als über dich, aber vielleicht hilft es dir, zu verstehen, dass man eine fehlende Stellung in der Hierarchie nicht mit noch korrekterem Verhalten kompensieren kann. Hat dir das geholfen, @dosmas?

@Entwickler
zu meinem letzten Satz, der eher so gemeint war:
Wenn es jemand böse mit dir meint, aus Eifersucht, Neid oder Angst, dass du besser sein könntest, freundet sich der Mensch zunächst mit dir auf die sympathischste Weise an, um dann aus dir herauszuholen, was geht. Mit dem von dir herausgelockten die andere Seite besucht und berichtet, schon biste zunächst eine Gefahr, ein Dorn im Auge und wenn es ganz schlimm kommt, raus aus dem Spiel...das soll nicht bedeuten, dass ich persönlich davon betroffen war, ich war eher die Beobachterin bis auf einen Fall. Es gab sogar mal eine Dame, die als Spitzel ein schwarzes Buch geführt hat und das war in einem Seniorenheim, wo man mit Menschen zu tun, ekelhaft...Das Buch wurde von einem Mitarbeiter des Betriebsrates gefunden, da sie es irgendwo liegen lassen hatte..da stand tatsächlich drin, wer wie die Betten bezogen hat (unordentlich), wer wie mit Mitbewohnern umgegangen ist usw..

@Ana-A303
Ich werde nie verstehen können, wie man Intrigen spinnen kann. Das ist nicht meine Welt. Ich bekomme schon Probleme, wenn ich Leute mit der Wahrheit konfrontiere, mit überprüfbaren Fakten, z.B. Absprachen bei Besprechungen, wer was zu erledigen hat, und es dann nicht einhält. Dann bin ich der Querulant, weil sich herausstellt, dass die eine Abteilung mehr Einfluss beim Geschäftsführer hat als die Andere. Wenn es um Machtkonstellationen geht, möchte ich am liebsten nur flüchten. Denn so kann ich nicht arbeiten. Und das müssen noch nicht mal Intrigen sein.

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Dr. Reinhard Pichler
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