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Ich überlege mir gerade, wie ich reagieren würde, wenn einer der Männer, die ich als Freunde bezeichnen würde, mir über Probleme im Bett mit seiner Frau berichten würde...

@Azure richtig gute Freunde können über alles reden. Meine Erfahrung meine Meinung.

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Freundschaft im Jahr 2024, ich verstehe es nicht mehr

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Zitat von Sonnenzauber:
richtig gute Freunde können über alles reden. Meine Erfahrung meine Meinung.

Meine Überlegung war tatsächlich nicht ob, sondern was

Darüber hinaus wäre deine allgemeine Aussage speziell unter dem Titel Freundschaft im Jahr 2024 sicherlich kontrovers zu diskutieren. Das können wir gerne bei einem gemeinsamen Kaffee mal tun. Hier im Forum, bin ich mir jetzt unsicher, ob ob es Olli weiterbringen würde...

@Azure Kaffee klingt schon mal gut!

@Lerchen ich bin auch hochsensibel und kann Stimmungen gut wahrnehmen. Momentan ist viel Frust und Stress in den Gesichtern zu erkennen. Auch viel Aggressionen kann ich wahrnehmen, irgendwie sind die Menschen gerade sehr unzufrieden.

Ich habe genau 3 richtige Freunde. Eigentlich wären es vier, aber einer ist aus tragischen gründen nicht mehr da..

Zwei dieser Freunde habe ich seit meiner Schulzeit, also gefühlt schon mein ganzes Leben lang (ich bin jetzt 54). Damals haben sich Freundschaften anders entwickelt, wobei ich mit Damals nicht die Zeit ohne Handy usw. meine, sondern unser Alter und den Stand unserer Entwicklung.

Mit zunehmendem Alter wird das glaube ich schwieriger (aber nicht unmöglich), weil zum einen oft die Zeit fehlt die eine Freundschaft braucht um zu reifen, und weil Zeit zwischen 10 - 20 / 30 Jahren eine viel prägendere und unruhigere Lebensphase ist. Eine Freundschaft die sich zu der Zeit entwickelt und auch die Schul- / Studienzeit überlebt, hat gute Chancen ein Leben lang zu halten.

Zitat von laluna74:
Ich habe keine großen Erwartungen und möchte auch nicht, dass man an mich große Erwartungen stellt...

Das ist glaube ich das große Geheimnis einer Freundschaft.

Ich sehe das so: Wenn ich keine Erwartungen an den anderen habe und dieser auch von mir nichts erwartet, können wir beide uns in unserer reinen Form ganz offen und ohne Ängste etwas falsch zu machen annähern und wirklich kennen lernen. Wenn diese Phase überstanden ist, ist das Vertrauen so groß dass niemand mehr etwas erwartet, aber trotzdem alles haben kann. Und dann kann auch viel einfacher etwas verziehen werden, weil die Verbindung nicht mehr auf Geben und Nehmen beruht, sondern auf Zuneigung. Es gibt dann auch kein Ungleichgewicht, weil es einfach keine Rolle mehr spielt.

So eine Entwicklung ist im jungen Alter glaube ich viel einfacher als später, weil eben die Zeit und das Vertrauen fehlt sich auf sowas einzulassen. Meine einzige wirklich gute Freundschaft nach der Schulzeit habe ich während der Therapie geschlossen, weil ich da jemanden von innen nach aussen kennen gelernt habe. Hätte ich denjenigen auf normalem Wege kennen gelernt, wären wir vermutlich nie Freunde geworden oder es hätte viel länger gedauert.

@Katrin88

Ja, leider ist die Unzufriedenheit unter den Bürgern wirklich gestiegen. Das merke ich beim Einkaufen, beim Bahnfahrt oder einfach nur, wenn ich durch eine Meile laufe, wo viele Personen zusammenkommen. Selbst nach Kontakt zu einem guten Freund, welchen ich wirklich mag.

Wenn ich dann nach Hause komme fühle ich deutlich, wie durch und reizüberflutet ich eigentlich bin.
Meine Therapeutin meint zwar, ich sollte mich mental und auch körperlich abgrenzen und gibt mir auch Skills an die Hand um nicht zu viel an mich heranlassen. Das Anwenden gelingt mir aber aktuell noch nicht so gut.

@kalmi Ja ich habe eine kleine Hand voll Freunde. Wenn es hart auf hart käme, wären sie für mich da. Bei Problemen haben sie immer ein offenes Ohr. Man unternimmt hin und wieder etwas zusammen und hat Spaß. Früher hat man viel zusammen erlebt und steht sich irgendwo nahe. Man kennt sich sehr gut und vertraut sich. Trotzdem bin ich manchmal enttäuscht. Zu meinen Geburtstagen wird höchstens gratuliert. Ich hingegen habe meine Freunde stets besucht und beschenkt. Ich habe einen Kleingarten bei dem nie Hilfe angeboten wird. Auch nicht als ich durch einen Unfall eine Zeit lang nichts im Graten tun konnte. Das steht dann wiederum in Kontrast mit meiner Vorstellung von Freundschaft.

Na ja ich dachte an dieser Stelle hole ich mal etwas aus.

Ich denke wenn man keine Freunde hat, hat das in den meisten Fällen auch Gründe. Wenn du dein Problem selbst erkennst, ist das schonmal ein wertvoller Schritt in die richtige Richtung. Arbeite an dir. Entwickle dich und werde zu deiner besten Version.

@Azure
Was wäre so schlimm daran? Okay es sei denn, es handelt sich nur um Gejammere auf hohem Niveau.

Zitat von Sonnenzauber:
@Azure richtig gute Freunde können über alles reden. Meine Erfahrung meine Meinung.

Auf jeden Fall.. hatte so ein Gespräch auch gerade erst im Freundeskreis.

Vielleicht liegt es aber wirklich am Thema. Manche schämen sich bei sowas oder haben Angst Ratschläge zu geben. Prinzipiell würden mir da jetzt viele Tipps zu einfallen. Bei guten Freunden würde ich das auch ganz offen vorschlagen. Bei Bekannten käme es ganz drauf an

Zitat von Pascold:
Was wäre so schlimm daran? Okay es sei denn, es handelt sich nur um Gejammere auf hohem Niveau.

Erst mal ist nichts schlimm daran [ naja, für den Fragesteller schon, aber ich weiß wie deine Frage gemeint ist..]

Vor längerer Zeit wäre ich persönlich so gehemmt gewesen, dass ich sehr einsilbig geantwortet hätte. Wie @Afraid1992 gesagt hat: Scham kann einen Menschen erheblich ausbremsen.

Meinen Freunden würde ich aktuell vermutlich einen dummen Spruch drücken und dann mehr oder weniger konstruktive Tipps, die ich vom Hörensagen oder aus dem Bauchgefühl heraus empfehlen würde.

Es könnte alles in der Bandbreite von ich sehe keine Zukunft für euch über ausserhalb des Betts Blickkontakte, Berührungen und verbale Zärtlichkeiten einfließen lassen, ohne dass es eine Manipulation ist bis hin zu irgendwelchen technischen Vorschlägen sein.

Im extremfall, je nachdem wie der Fragesteller auftritt könnte ich das Thema aber auch als verfehlt (zb Gejammere auf hohem Niveau) empfinden oder als deplaziert.
(Würde aber bei den Menschen, die ich eingangs als Freunde bezeichnen würde nicht passieren)

@oli3000 ich kann leider nicht einschätzen, wie deine Beziehung zu deinen Bekannten ist und was eure konkreten Gesprächsinhalte waren...

Für mich persönlich ist es nach wie vor ein wichtiges Bedürfnis und zugleich eine Herausforderung, meine Gedanken und Gefühle so zu ordnen, dass ich sinnvolle Redebeiträge von mir gebe (siehe auch meine oft mehrfacheditieren Foumsposts mit Klammern und Unterklammern, wo ich vom hunderdsten ins tausendste komme und den roten Faden verliere oder einfach mal ohne Ziel losschreibe), was mich als Gesprächspartner sicherlich auch nicht einfach macht ( gute Freunde können über alles reden, @Sonnenzauber, was bedeutet, dass meine guten Freunde in dieser Hinsicht sehr tolerant sein müssen)

Zitat von Katrin88:
Momentan ist viel Frust und Stress in den Gesichtern zu erkennen. Auch viel Aggressionen kann ich wahrnehmen, irgendwie sind die Menschen gerade sehr unzufrieden.

Lasst uns selbst (weiterhin) im Alltag so auftreten, dass wir in unserem Umfeld etwas Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen.

@Azure Es geht um Leute im echten Leben und teilweise auch hier, da möchte ich dass die betreffenden Personen nicht das Gefühl haben ich würde zu sehr ins Detail gehen, von daher halte ich mich da zurück. Es war auch nicht so, dass ich diese Personen irgendwie bloßstellen möchte, nur dass es mir eben extrem dreckig ging nach dem Kontaktabbruch und ich tatsächlich die Hilfe im Forum brauchte. Daher auch ein danke an alle für die liebe Hilfe und das ist wirklich spannend zu lesen und hilfreich!

Dein Ziel muss eine Entwicklung dahingehend sein, dass dir Worte nicht mehr den Boden unter den Füßen wegziehen...

Zwei Gedanken die mich in dieser Hinsicht stabilisiert haben:

1) Ich stehe voll hinter dem, was ich sage und tue. Wenn ich einen Fehler mache, dann kann das passieren, dann trage ich auch die volle Verantwortung dafür. Ich bin darüber hinaus dazu bereit, zu lernen, meinen eigenen Standpunkt zu hinterfragen und auch in der Lage, zu erkennen, wenn es unterschiedliche Standpunkte (ggf. auch basierend auf unterschiedlicher Weltanschauung/ Grundvoraussetzung) gibt.

2. Egal was ich sage oder tue: Es gibt auf der Welt immer jemanden, der besser/schlechter/intelligenter/dümmer/gehäs siger/ fauler/fleißiger/mutiger/ größer/kleiner/gesünder/peinlicher/.... ist als ich. Es gibt darüber hinaus nichts, was nicht in irgendeiner Form bereits Gesprächsthema war.

Unter diesem Gesichtspunkt kann mir jemand dann etwas sagen, was derbe weh tut (z.B. es sich im Moment als Wahrheit oder Unterstellung oder Beleidigung anfühlt), aber ich kann ihn dabei als Mensch respektieren und versuche, seine Beweggründe zu verstehen und das beste für mich aus dem Meinungsaustausch mitnehmen.

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Dr. Reinhard Pichler
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