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Ich weiß nichts mit mir nach der Arbeit anzufangen und hasse irgendwie persönlich das Wochenende und generell die Zeit nach der Arbeit.

Geht es euch manchmal ähnlich?

18.06.2024 11:17 • 26.06.2024 #1


12 Antworten ↓


Ja, ich mache nach der Arbeit nichts sondern esse nur was und schaue fern. Am WE habe ich dann auch nicht immer Motivation für etwas ...

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Freizeit nach der Arbeit

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Zitat von DanielCarbon:
Geht es euch manchmal ähnlich?

Ich hatte solche Zeiten, ja.

Es ist sehr wahrscheinlich die fehlende Struktur, die dir wegbricht am Wochenende oder nach der Arbeit. Dann musst du nämlich selbst aktiv dein Leben bestimmen und entscheiden, was du machst, um zufrieden zu sein/eine Aufgabe zu haben/Sinn im Leben zu finden.
Das ist manchmal nicht immer einfach, denn nur durch Abwarten, Nichtstun und daheim einsam herumsitzen (im schlimmsten Fall nur vor dem TV oder PC samt hirnlosem Surfen im Internet) wird da nichts draus.

Was ist mit Freunden/sozialen Kontakten? Treffen, Ratschen, was trinken gehen etc?
Was ist mit Hobbies (Sport im Verein, sonstige Dinge für die du dich interessierst/eine Leidenschaft hast)?

Wenn man keine sozialen Kontakte hat, dann sollte man sich welche suchen oder es anstreben.
Wenn man keine Hobbies hat, dann sollte man versuchen, welche zu finden.
Ausprobieren und einfach mal loslegen.
Jahrelange, leere/stumpfe Wochenenden können einen mit der Zeit echt zermürben und auch krank machen, weil man sich dann fühlt, als würde man nix im Leben haben außer der Arbeit/seine Leben verschwenden.

Das kenne ich auch aus Zeiten in denen ich gearbeitet habe. Es war ein Warnsignal welches ich ignoriert habe, denn eigentlich sollte das Leben, vor allem das Private, gut gefüllt sein.

Zitat von DanielCarbon:
Ich weiß nichts mit mir nach der Arbeit anzufangen und hasse irgendwie persönlich das Wochenende und generell die Zeit nach der Arbeit. Geht es euch manchmal ähnlich?

Hasst du wirklich die Freizeit selber oder einfach nur den Gedanken, die freie Zeit nich mit etwas (sinnvollem) zu füllen und mit etwas (wertigem) nutzen zu können? Evtl wäre es dann an der zeit mal zu überlegen, was du mit der Zeit anfangen kannst und vielleicht auch, um dich auch selbst zu reflektieren.
Ich sehe das jetzt auch ehrlich gesagt zum erstem mal, wo sich jemand über Freizeit beschwert, sonst schreien viele über zu wenig bis garkeine Freizeit ...

Kenne das auch, nur noch arbeiten gehen und ansonsten dumpf abhängen. Bei mir war das damals der Vorbote einer schweren Depression, es wurde immer schlimmer, dann Krankschreibung für die Arbeit und nur noch im Bett liegen und an die Decke starren. So weit sollte es nicht kommen. Deshalb sich beizeiten Hilfe holen von kompetenten Menschen, die wissen, wie man diese Störung behandelt ohne Überforderung, aber mit ausreichender Motivation. Jede kleine Überwindung hin zur Aktivität kann die Gesundheit erhalten. Es hier ansprechen und sich des Problems bewusst sein ist ein guter Schritt.

Ich wusste eigentlich immer was ich mit meiner Freizeit anfangen sollte. Wenn man sich aber sein ganzes Leben lang eingebildet hat, dass man die privaten Ziele nicht erreichen kann, hat man sie nicht weiter verfolgt. So lebte ich Jahrzehnte unglücklich, bis die Erkrankung mich dazu gezwungen hat mich mit mir selbst zu beschäftigen.

Das kenne ich leider nur zu gut.
Mir geht es ganz genauso.
Freitagmittag bis Sonntagabend weiß ich nichts mit mir anzufangen.
Andere freuen sich auf's Wochenende und ich denke mir oh nein, schon wieder Wochenende und ich sitze nur die ganze Zeit alleine zu Hause und langweile mich.
Mit Urlaub habe ich das gleiche Problem. Ich weiß nicht wann ich Urlaub nehmen soll und was ich machen soll. Manchmal geht es mir im Urlaub sogar schlechter als wenn ich arbeite. Einfach weil die Zeit überhaupt nicht vorbei geht.
Habe leider nicht wirklich Freunde, weil es nach der Schulzeit immer weniger wurden oder die anderen Familie gegründet haben und sich dann alles nur noch um die Familie drehte.
Bei einer anderen Freundin kam ich immer nur zum Schluss. Wenn kein anderer Zeit hatte wurde ich dann gefragt ob wir was machen wollen. Das war mir aber irgendwann auch zu blöd immer nur gefragt zu werden wenn kein anderer Zeit hatte und ich habe den Kontakt dann auch abgebrochen. Jetzt bin ich alleine und weiß in meiner Freizeit nichts mit mir anzufangen.

Zitat von SteveRogers:
Es ist sehr wahrscheinlich die fehlende Struktur, die dir wegbricht am Wochenende oder nach der Arbeit. Dann musst du nämlich selbst aktiv dein Leben bestimmen und entscheiden, was du machst, um zufrieden zu sein/eine Aufgabe zu haben/Sinn im Leben zu finden.


Ich kann nicht für den Themenersteller sprechen, bei mir sicher nicht. Ich bin vermutlich zu strukturiert. Bei der Arbeit bin ich die Struktur. Mir ist eine dreistellige Zahl Mitarbeiter unterstellt, ich entwickel die Strukturen im Unternehmen mit 9-stelligem Umsatz und vierstelliger Mitarbeiterzahl fort, bringe Organisation rein und schaue das alles zukunftsfähig aufgestellt wird. Ich bin nie allein, habe unzählige Menschen um mich, verantworte selbst gut 100 Mio. Budget, alle brauchen mich, kommen meistens gern zu mir. Der Tag ist oft so voll mit Terminen und Gesprächen das ich kaum zum echten arbeiten komme.

Aber privat hab ich halt einfach niemanden, da bin ich nicht gefragt. Das liegt aber sicher nicht an fehlender Struktur.

Zitat von Einfach-nur-ich:
Habe leider nicht wirklich Freunde, weil es nach der Schulzeit immer weniger wurden oder die anderen Familie gegründet haben und sich dann alles nur noch um die Familie drehte.
Bei einer anderen Freundin kam ich immer nur zum Schluss. Wenn kein anderer Zeit hatte wurde ich dann gefragt ob wir was machen wollen. Das war mir aber irgendwann auch zu blöd immer nur gefragt zu werden wenn kein anderer Zeit hatte und ich habe den Kontakt dann auch abgebrochen.


Das beschreibt eigentlich genau wie es bei mir auch war und ist. Genauso hat es sich bei mir entwickelt. Hab mich damit mittlerweile abgefunden, es ist halt so und man kann da nichts dagegen tun. Selbst Familie zu gründen ebenfalls abgeschrieben. Wenn man mal an dem Punkt ist das akzeptiert zu haben geht es einem besser. Such dir schöne Hobbies, beschäftige dich mit dir selbst, arbeite an dir, mach ne Weiterbildung, lern ein Handwerk, oder sonst was in der Art. Vergiss den Ansatz in Vereine oder derartiges zu gehen um jemand kennenzulernen, das klappt ebenfalls nicht. Geh nur da hin und mach nur das was dir selbst Spaß macht. Ich hab mir z.B. ein zweites Auto gekauft, einen Roadster, sehr unvernünftig aber richtig tolles Auto, nur zum Spaß. Mit dem fahr ich oft herum, schau mir die Gegend an, ich probiere Restaurants und Cafés aus und lass es mir einfach gut gehen am Wochenende. Den Rest Fülle ich mit Haus und Garten und sonstigen Hobbies. Ja, es wäre schöner das nicht allein zu machen - aber man kann halt nicht alles haben.


Zitat von Einfach-nur-ich:
Mit Urlaub habe ich das gleiche Problem. Ich weiß nicht wann ich Urlaub nehmen soll und was ich machen soll. Manchmal geht es mir im Urlaub sogar schlechter als wenn ich arbeite. Einfach weil die Zeit überhaupt nicht vorbei geht.


Ein Tipp von jemand dem es gleich geht: Nimm öfter nur ne Woche Urlaub, dann geht es schneller vorbei. Das ist besser als wenige lange Urlaube, die kommen einem irgendwann endlos vor. So mach ich es mittlerweile.

War bei mir früher auch so,als ich noch keine Hobbys hatte.Heute bin ich froh wenn ich Tage habe,an denen nach der Arbeit mal nichts ansteht.
Das ist aber leider nur 2 mal pro Woche der Fall,an allen anderen geht’s ins Fitnessstudio und/oder zum Fußball.Hilft meinem Körper,vorallem aber meinem Kopf extrem

Jemand, der so stark bei der Arbeit eingespannt ist und zu Hause alleine sitzt, möchte ich privat nicht begegnen, es ist zu unausgeglichen und das wirkt sich auf die gesamten Lebensgefühle aus. Von jedem ein bisschen lebt sich angenehmer als die Extreme. Bei der Arbeit der Überflieger und zu Hause eine Mimose, das macht keinen Spaß. Bodenständigkeit hilft gegen ungewolltes Alleinsein, pragmatisch und schlicht an die Sache herangehen. Ein schnelles Auto schafft Status, aber keine sozialen, zwischenmenschlichen Gefühle. Um die geht es aber im Leben, wenn man sich gut fühlen möchte. Man sieht es an den Superreichen wie dankbar sie jede kleine menschliche Geste annehmen, denn da haben sie oft große Defizite.

Ja wie gut das du mich kennst und das beurteilen kannst ich wahr?

Man muss halt damit leben was einem gegeben ist. Und wenn einem nicht gegeben ist, das man viele soziale Kontakte hat, kann man das nicht erzwingen. Deswegen istman kein defekter Mensch. Im übrigen wäre ich schon neugierig wieviel Superreiche du so kennst, das du deren menschliche Reaktionen und Defizite erlebst. Ich kenne keinen, du?

Du hast ja Deine berufliche Situation sehr ausführlich dargestellt, der private Bereich viel dabei etwas unter den Tisch. Wenn man nach dem Titel geht 'Freizeit nach der Arbeit' spielt die Arbeit kaum eine Rolle, es geht darum, was danach passiert. Es ist wohl ähnlich wie bei einem Superstar, der auf der Bühne von vielen tausenden Menschen bejubelt wird, aber nach dem Konzert sitzt er womöglich alleine in der Garderobe und kann nur schwer damit umgehen. Die Karriere im Beruf schön und gut, aber hier geht es darum, dass sie einem nicht hilft, wenn man sich abends zu Hause grämt. Das Loch nach der Arbeit ist das Thema.

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Dr. Reinhard Pichler
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