Aber so ganz unrecht hat der Herr Kuhn ja auch wieder nicht. Ein bisschen nach was aussehen sollte mann schon. Wer z.B. immer dunkle Jeans und schwarze T-Shirts trägt,dann vielleicht auch noch mit gesenkten Schultern und Blick nach unten durch die Gegend eiert, der verschwindet in der Masse. Wer sich Mühe gibt bei der Kleiderwahl und sich gut zu kleiden weiß, der fällt den Frauen eher auf. Dazu braucht man zwar nicht unbedingt Markenklamotten, aber ein gewisses Stilbewusstsein in Modefragen kann durchaus überzeugend wirken. Und auch als Frau fällt man mit hohen Haken und einem sommerlichen Flatterröckchen eher auf als in Baggy und flachen Schuhen. Das mag manchmal unglaublich oberflächlich wirken, aber der Mensch entscheidet binnen von drei Sekunden, welche Eindrücke aus seiner Umgebung er genauer wahr nimmt und welche er vernachlässigt/ignoriert. Und in drei Sekunden kann man noch nicht viel reden. Darum ist das Optische wichtig, wenn auch nicht unbedingt entscheidend.
Aber auch gute Kleidung und ein super Aussehen und ne positive Ausstrahlung müssen nicht dafür sorgen, dass mann angesprochen wird. Es ist immer noch üblich, dass die Männer meist die Frauen ansprechen, nicht umgekehrt. Es gibt Ausnahmen, aber die sind selten. Im Normalfall ist der Mann derjenige, der den ersten Schritt macht, auch wenn uns das ziemlich altbacken erscheint. Aber da hat sich in den letzten Jahren nichts geändert und ich denke diese Tradition des Umwerbens wird auch noch lange Zeit so bestehen. Wenn sich ne Frau einen Kerl auserkoren hat, signalisiert sie meist unterschwelliges Interesse, aber das Ansprechen bleibt trotzdem meistens am Mann hängen.
Das kann man jetzt positiv wie negativ sehen, oder es einfach hinnehmen und sich auf die Jagd machen
Wie der Beobachter schon schrieb: Es wurde uns Menschen in die Wiege gelegt, dass wir auf optische Reize reagieren. Frauen auf knackige Männerpopos und Männer auf wallendes langes Haar - zum Beispiel. Es ist auch immer noch so, dass Frauen gerne umworben werden wollen, bevor sie sich für einen Mann entscheiden. Ganz abgesehen von dem Äußeren und der Ausstrahlung (die man bedingt verändern kann) sowie dem Humor und dem Charme, den mann im Idealfall auch noch mitbringen sollte, spielen auch unterschwellige und unbewusste Vorgänge eine große Rolle. Männer setzen sich z.B. im Wartezimmer oft auf Plätze an denen vorher Frauen gesessen haben, auch, wenn sie gar nicht wissen, wer da vorher saß. Vermutlich hat das was mit irgendwelchen hormonellen Duftstoffen zu tun. Frauen stehen auch nachweislich während ihrer fruchtbaren Tage eher auf Machos und in den unfruchtbaren Tagen eher auf Softies. Aber das sind Dinge die kann man nicht beeinflussen, das ist eben einfach so.
Was man aber machen kann: Anstatt sich zu ärgern, dass einen keiner anspricht -egal ob Mann oder Frau- einfach selber die Initiative ergreifen. Flirten kann man lernen, und Übung macht bekanntlich den Meister. Und je mehr Menschen des anderen Geschlechts man anspricht, desto größer die Chance, dass irgendwann mal der/die Richtige dabei ist
Und selbst wenn's nicht gleich funkt: Dann hat man wenigstens das Flirten geübt und ist beim nächsten Mal besser darin. Verlernt mit der Zeit vielleicht sogar die Nervosität und wird immer lockerer im Umgang mit Anderen, verändert evtl. mitunter sogar die eigene Ausstrahlung zum Positiven. (Denn je mehr es einem egal ist, was Andere denken, desto eher mögen sie einen. Wieso das so ist, weiß ich nicht, aber es ist wirklich paradox.) Und irgendwann muss es dann ja auch mal klappen.
Liebe Grüße,
Bianca
P.S.: Mein Freund hatte vor mir keine Freundin und hat sich auch ewig darüber beschwert, dass Frauen die Männer einfach nicht ansprechen und er deswegen ewig Single geblieben ist. Für so eine Einstellung hab ich wenig Verständnis. Nothing worth having comes easy. Ergo: Wenn mir das was ich möchte nicht zufliegt, dann muss ich versuchen, es mir selber zu holen. Und das ist meiner Meinung nach in allen Bereichen des Lebens so, nicht bloß in der Liebe.
09.07.2010 13:55 •
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