bin grade hier angekommen.
Hab nach Foren für Einsame gesucht wo es nicht zwingend um Partnerschaft und rasche Vermittlung geht.
Ja, Einsamkeit eins meiner großen Themen....
Bin Jahrgang 78 und seit Ende der 90er zunehmend vereinsamt.
Hintergrund sind soziale Ängste, Antriebsstörungen, Depressionen...
Ich bin eine komplizierte Persönlichkeit mit ausgeprägten Characktermerkmalen die sich teilweise stark gegenseitig behindern.
Eine tatsächliche Persönlichkeitsstörung ist allerdings nicht zu diagnostizieren.
Ich habe Ehrgeiz aber wenig Antrieb, Menschen langweilen mich schnell aber ich sehne mich nach Kontakt und natürlich nach der großen Liebe (wenns überhaupt mal eine wär), ich habe Einfühlungsvermögen; bin empathisch aber vergesse es guten Morgen zu sagen weil ich in meiner Blase bin, ich liebe es zu diskutieren um des Lernens Willen (nicht um zu siegen) bin aber schnell gekränkt geht man dabei zu unvorsichtig mit mir um und verachte mich selber weist man mir meine Menschlichkeit, einen Irrtum nach.
Aus all dem - und einigem mehr - erwächst das Leiden.
Meine Hemmungen und Ängste hindern mich meine Kompetenzen in die Welt , an die Frau, an den Mann zu bringen.
Mein Tagesablauf ist chaotisch, es gibt feste Hunderundenzeiten, ob ich dazwischen grad schlafe oder wach bin ändert sich von Tag zu Tag, stundenweise.
Ich bilde mich viel, lese, recherchiere aber mich mal hinzusetzten und 1/2 Jahr am Ball zu bleiben um mal mein Englisch auf ein brauchbares Niveou zu bringen scheitert nach 2 Tagen.
Meine Wohnung versinkt regelmäßig im Chaos: ein Glas Cola (ich trink gar keine Cola ) fällt um und ich ärgere mich tagelang es nicht beseitigen zu können, starre es ärgerlich an anstatt einfach zu machen.
Manchmal geht es wenn ich im Fluß bin, eine tolle Hunderunde gemacht habe, das Glas Cola vergessen konnte und heimkomme : Auf einmal gehts, ohne zu grübeln, wie selbstvertständlich.
Da wo der Hysteriker am Anfang des vergangen Jahrhunders körperlich gelähmt war bin ich in weiten Teilen meines gesamten Ausdrucksverhaltens gelähmt, so fühlt es sich.
Wie gelähmt.
Verhaltenstherapie scheitert an Wiederständen. Ich schaffe es mir täglich die Zähne zu putzen. Will ich es steigern, mir wenigstens 2 mal täglich die Zähne putzen und mach mir einen Plan mit festen Zahnputzzeiten klappt nicht mal mehr das eine mal. Wie gelähmt...
Medikamente machen das Unerträgliche nur erträglich und töten die letzte echte Freude, die Libido. Ganz sicher keine Option mehr.
Ich denke auch nicht schlecht von mir, ich weiss um meine Kompetentzen und habe Verständniss für meine Lähmung:
Als Kind und Jugendlicher (Pädagogenfamilie) steckte man viele Erwartungen in mich. Irgendwann habe ich getrotzt immer mehr - und am Ende gegen mich selbst.
Nicht nur Trotz ist es. Angst steckt unbewusst (ich nehme sie nicht war weiss aber intuitiv doch das Angst darunter steckt) unter der Lähmung. Angst das Chaos nur zu vergößern räume ich das Glas Cola weg, Angst zu scheitern, vielleicht auch Angst vertig zu werden.
Tiefenpsychologisch / analytisch gerate ich ins Schweigen. Destrudo würde Freud sagen.
Zugang zu meinen Emotionen müsste ich finden, weinen können, wütent sein können, Angst wahrnehem und Freude, mich freuen können ohne die Wehmut die die ständig bewusste Gewissheit bringt das jede Freude wieder endet.
Irgendwie die Haltung ändern, das wegzuräumende Glas Cola nicht als Pflichtprogram sehen sondern als Spiel, ich darf das Glas Cola wegräumen, ich darf mich um mich um meine Basis, die Wohnung kümmern.
Wilhelm Reich ist eine Hoffnung.
Loslassen. Nicht Verbalisieren und Denken sondern fühlen.
Ich müsste mich um einen wirklich passenden und bezahlbaren (ALG II) Behandler kümmern.
Soviel erstmal
11.07.2017 11:47 • • 15.07.2017 #1