Zitat von Daishō:Also? Auftrag an mich selbst? Schalter für's Hirn finden, betätigen, Hirn nutzen. Hydraulik für den Hintern finden, zuschalten. In Bewegung setzen.
Wenn ich so in meinen Postkasten schaue, habe ich wohl meine Aussagen, meine Sicht zum obigen Zitat nicht sauber genug ausgearbeitet:
Am Ende einer Beziehung - egal welcher Art - tragen
IMMER BEIDE VERANTWORTUNGVerantwortung! Nicht Schuld.
Verantwortung tragen heißt, sich ihrer bewusst zu sein, sie bei Bedarf zu übernehmen. Ggfls zu überlegen, wo einem selber Fehler unterliefen. Diese Erkenntnisse bei entsprechender Gelegenheit auch in die Tat umzusetzen.
'Schuld' ist unsinnig. Eh nur ein Konstrukt um Menschen 'klein' zu machen oder schlimmstenfalls: zu halten. Durch 'Schuldbekenntnisse' oder 'Schuldzuweisungen' ändert sich rein gar nichts. Ergo? Absolute Zeitverschwendung! Bestenfalls geeignet, um kurzfristig Dampf abzulassen.
Und meine Sicht von Gleichberechtigung und Emanzipation? Wenn man GEMEINSAM eine Beziehung, einen Hausstand oder eine Familie gründen möchte, dann übernimmt man auch GEMEINSAM Verantwortung für die GEMEINSAME Planung/Gründung/Umsetzung. Und diese GEMEINSAME Verantwortung gehört GLEICHMÄSSIG auf den Schultern aller Beteiligten verteilt. Dabei beachtet, was diese Schultern tragen können.
Dabei kann man sich seiner Verantwortung nicht entledigen, indem man Rollenverteilungen aus der Bronze- oder Eisenzeit, aus dem frühen Mittelalter einsetzt. Möglicherweise nur, weil gewisse gesellschaftliche Elemente sich dafür einsetzen.
Wir haben das 21. Jahrhundert! Während von Bronzezeit bis Mittelalter der durchschnittliche Arbeitsplatz beider Geschlechter sich in, um die Wohnung herum befand, ist er heute durchschnittlich 25 km entfernt. Seinerzeit oft eine Tagesreise. Heute mindestens zwei Mal am Tag zurück zu legen.
Konnten seinerzeit die Eltern zwischendurch nach den Kindern schauen, welche irgendwo ums Haus oder in der Gegend spielten, ist davon heute fast nichts mehr möglich. Reichte es seinerzeit (relativ) seinen Kinder laufen, sprechen und gewisse Umgangsformen beizubringen, später noch die Aufgaben der Eltern wahr zu nehmen, zu lehren, sind Kinder heute eher über 20, bevor die erste Ausbildung abgeschlossen ist.
Rollenverteilungen sind also an der Gegenwart und der übernommenen Verantwortung anzupassen. Bei der Flexibilität, die heute vom Einzelnen erwartet wird, notfalls täglich oder stündlich. Das kann ein Rollenverständnis aus dem Mittelalter nicht leisten. Aber gerade der Versuch es dennoch zu tun, daraus resultierende Überlastung, führt seit Kriegsende zu einer ständig steigenden Zahl von Erkrankungen im Bereich Burn Out, Erschöpfungsdepression beider Geschlechter. Wobei die überlieferte Rolle der Frau es auch heute noch eher zulässt, eine Erschöpfung zuzugeben und behandeln zu lassen. Die Selbstsicht des Mannes innerhalb seines Rollenverständnisses meist noch nicht.
So betrachte ich auch 'Feminismus' wie 'Männerrechtsbewegung' vielfach als 'Freizeitbeschäftigung unterbeschäftigter Theoretiker'. Die aktuelle Umsetzung mehr als Versuch eine überholte gesellschaftliche Zwangsjacke durch eine moderne zu ersetzen. Doch Zwangsjacke bleibt Zwangsjacke. Keine gesellschaftliche(!) Norm ist in der Lage sich sauber den Bedürfnissen des Einzelnen anzupassen. So bleibt dem Einzelnen letztendlich nichts anderes übrig, sich selber funktionierende Normen zu schaffen. Diese durch regelmäßige Anpassung an die Gegebenheiten auch funktionierend zu halten. Also weniger 'theoretisches Blabla', dafür mehr praktisches Ausprobieren und Umsetzen.
Und ich bin gerne bereit meine Sicht zu begründen.