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Einsam, depressiv, schaue ständig auf die Uhr wann dieser Tag endlich um ist und ich wieder arbeiten kann.

Wer noch?

17.04.2017 13:53 • 18.04.2017 #1


12 Antworten ↓


Hi!
Hast du niemanden wo du hin kannst? Familie, Freunde, bekannte?

A


Feiertage - geh mir weg damit

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Nein, leider nicht. Keine Eltern, keine Geschwister, keine Verwandten. Meine Freundin hat ihre große Familie. Da würde ich nur stören.

Wie? Wenn sie doch deine Freundin ist hätte sie dich doch mitnehmen können das macht man doch als paar so oder nicht?

Mir geht's ähnlich. Hab' zwar ein paar Freunde, die allerdings alle vergeben/verheiratet und eben an Feiertagen (und eigentlich auch sonst) eher mit sich oder mit anderen Paaren beschäftigt sind.

Meine Familie lebt etwas weiter weg. Zudem bin immer ich diejenige, die sich bei ihnen melden muss, um überhaupt mal was zu hören. Meine Mutter hat mich in den vergangenen paar Jahren einmal(!) angerufen. Dies ist das erste Feiertagswochenende, an dem ich nicht nach Hause gefahren bin. Stattdessen hab' ich in den Raum geworfen, dass Straßen immer in zwei Richtungen führen.

Ich blieb allein.

Ich versuche im Moment, das nicht allzu schwarz zu sehen. Ich will und muss jetzt erst mal mit mir selbst ins Reine kommen (bin seit einem knappen Jahr wieder Single und darf mit 33 also wieder ganz 'von vorne' anfangen), dann wird sich hoffentlich auch alles andere wieder ergeben. Im Moment sind noch zuviel Frust und Schmerz an der Tagesordnung.

Ich bin trotzdem mal ganz ehrlich - sehr oft hasse ich diesen Zustand wie die Pest. Ich kann auch verstehen, wie sehr einen das belastet. Gerade, wenn man von Paaren im Nestbautrieb umgeben ist.

Dauerhaftes Rumjammern und Kopp in' Sand stecken bringt aber ja leider auch nichts. Einen konkreten Rat hab' ich nicht. Weitermachen, auch wenn's nervt. Daran, dass das ein Dauerzustand bleibt, will ich nicht glauben. Dann könnte ich mir ja gleich 'nen Strick nehmen.

@ Bella: Wir sind kein Paar. Nur Freundinnen.

@suekre: Weiß wie Du Dich fühlst. Lebe auch in Trennung und fange mit 51 nun nochmal von vorne an. Und es wird mit zunehmendem Alter immer schwieriger neue Freunde zu finden. Entweder passt die Chemie von vornherein nicht, oder die anderen sind verheiratet und fest in ihren Freundeskreis oder ihr Vereinsleben eingebunden. Als Single seht man aussen vor. Und ich hab in letzter Zeit wirklich alles versucht. Hier im Forum, Kontaktanzeigen im Netz aufgegeben, undsoweiterundsofort. Singlefrauen möchten meist feiern und ab in die Disco oder auf Kurzurlaube. Habe selten soviel geballte Oberflächlichkeit auf einem Haufen erlebt. Zuhören können, Tiefgang, Interesse am anderen, alles Fehlanzeige. Mitglied in einem Verein bin ich schon, seit knapp 10 Jahren - aber auch da kocht jeder sein eigenes Süppchen. Alle haben Familie, man hat einfach keine Chance überhaupt irgendwo reinzukommen. Und aufdrängen möchte ich mich auch nicht. Es ist schlichtweg zum Verzweifeln.

Mir geht es genauso, warte auch nur darauf das ich morgen wieder arbeiten kann. Noch dazu habe ich bald eine Woche Urlaub, würde da am liebsten wegfliegen aber da wäre ich auch nur alleine.

Zitat von andante66:
Singlefrauen möchten meist feiern und ab in die Disco oder auf Kurzurlaube.


Kann ich gut verstehen. Okay, dauernd feiern und Disco ist jetzt persönlich auch nicht so meins aber ich kann den Drang nach Aktivität sehr gut nachvollziehen. Gerade wenn man versucht, sich neu zu definieren, will man doch einfach öfter mal das Haus verlassen und was sehen und erleben. Und das im Idealfall nicht immer alleine.

Zitat von andante66:
Habe selten soviel geballte Oberflächlichkeit auf einem Haufen erlebt.


Das hat meiner Meinung nach nichts mit Oberflächlichkeit als Charakterzug zu tun. Jede Freundschaft beginnt doch irgendwie oberflächlich, oder nicht?

Wenn man merkt, dass die Chemie stimmt, vertraut man sich im Zweifel schneller Dinge an an aber im Normalfall muss man sich doch erst mal etwas kennenlernen, bevor es richtig klick macht. Ist zumindest meine Erfahrung.

Zitat von andante66:
Zuhören können, Tiefgang, Interesse am anderen, alles Fehlanzeige.


Kannst du das mit wildfremden Leuten, so aus dem Stand? Also ich nicht. :/ Bei mir braucht's da tatsächlich einen Anlauf, etwa mit den oben beschriebenen Aktivitäten. Man geht mal zusammen weg oder trifft sich auf'n B., guckt was passiert und ob man sich auch auf Dauer miteinander wohlfühlt. Ich hab' auch grundsätzlich erst mal kein großartig ausgeprägtes Interesse an fremden Leuten, bevor ich nicht irgendwie dieses klick gemerkt habe.

Klingt irgendwie gemein, halte ich aber für völlig menschlich.

Wenn ich gezielt auf die Suche nach neuen Kontakten gehen würde, würde ich mir zunächst etwas suchen, was MIR Spaß macht. Und dann eben gucken, was sich ergibt. Ich glaube, man kann von niemandem sofortigen Tiefgang erwarten. Kann ich auch selber nicht bieten. Ich kann weder Freundschaft noch Liebe erzwingen, will ich auch gar nicht.

Ich fühl mich nach einem erzwungenen Gespräch mit Tiefgang mit einer Person, die mir nichts bedeutet genauso leer und einsam als wenn ich GAR nicht gesprochen hätte.

Natürlich suche ich im Endeffekt auch nach Verbundenheit und Geborgenheit, ganz klar, kann demnach auch verstehen wie schwer es ist, da die eigenen Erwartungen etwas runterzuschrauben.

Aber genau deswegen halte ich es für so wichtig, dass man sich für's erste selbst genug ist und Dinge findet, die einen selbst erfüllen. Man findet sozusagen erst mal die Verbindung zu sich. Wenn's dann nicht auf Anhieb mit einer neuen Freundschaft oder auch Partnerschaft klappt, hat man immer noch sich selbst und kann entspannt drauf hoffen, dass das nächste Mal besser läuft.

Ich stehe noch ganz am Anfang dieses Prozesses und wünsche mir soooo oft, dass ich diesen Weg NICHT gehen müsste. Ich bin aber mittlerweile davon überzeugt, dass es der Beste und wirksamste ist. Sollten sich Freundschaft und Partnerschaft zwischendrin trotzdem ganz zwanglos ergeben, bin ich natürlich glücklich und nehm's an.

Ich kann und will aber nicht mehr drauf bauen, dass eine andere Person schon irgendwann und irgendwie mein Leben richtet. Das geht über kurz oder lang nach hinten los.

Stattdessen versuche ich einfach, aufmerksam für die Welt um mich herum zu bleiben und hart an mir selbst zu arbeiten bzw mich selbst anzunehmen. Das treibt einen teilweise wirklich an die Grenzen, gerade auch an Feiertagen, aber irgendwann wird's sich schon lohnen.

Zitat von andante66:
Zuhören können, Tiefgang, Interesse am anderen, alles Fehlanzeige.


Kannst du das mit wildfremden Leuten, so aus dem Stand? Also ich nicht. :/

Doch also ich eigentlich schon.... mich interessiert einfach wen ich da vor mir habe, Zuhören und Interesse hat auch irgendwie was mit Respekt zu tun finde ich....und meine Erfahrung ist auch, wenn man auf den klick warten muss, dann bringt es meist von vornherein nichts.... klar muss eine Freundschaft erstmal wachsen. Mein Problem ist dazu noch, ich bin hochsensibel. Kann meistens Menschen lesen wie ein offenes Buch, es reicht wenn sie vor mir stehen. Und mich die ich ziemlich zurückhaltend bin schrecken meist laute und dominante Menschen von vornherein ab. War immer schon etwas ein Aussenseiter dieser Gesellschaft. Aber es kann doch nicht sein dass ich die einzige bin.....einige nette Kontakte haben sich hier über das Forum ergeben. Aber leider in der ganzen Republik verteilt.

Es ist auch nicht so dass ich mich nicht allein beschäftigen kann. Aber mir geht dieses Alleinsein einfach total an die Substanz.....

Zitat von andante66:
@ Bella: Wir sind kein Paar. Nur Freundinnen.

@suekre: Weiß wie Du Dich fühlst. Lebe auch in Trennung und fange mit 51 nun nochmal von vorne an. Und es wird mit zunehmendem Alter immer schwieriger neue Freunde zu finden. Entweder passt die Chemie von vornherein nicht, oder die anderen sind verheiratet und fest in ihren Freundeskreis oder ihr Vereinsleben eingebunden. Als Single seht man aussen vor. Und ich hab in letzter Zeit wirklich alles versucht. Hier im Forum, Kontaktanzeigen im Netz aufgegeben, undsoweiterundsofort. Singlefrauen möchten meist feiern und ab in die Disco oder auf Kurzurlaube. Habe selten soviel geballte Oberflächlichkeit auf einem Haufen erlebt. Zuhören können, Tiefgang, Interesse am anderen, alles Fehlanzeige. Mitglied in einem Verein bin ich schon, seit knapp 10 Jahren - aber auch da kocht jeder sein eigenes Süppchen. Alle haben Familie, man hat einfach keine Chance überhaupt irgendwo reinzukommen. Und aufdrängen möchte ich mich auch nicht. Es ist schlichtweg zum Verzweifeln.

Die 50%ige Singlequote ist nicht das einzige oberflächliche in dieser Gesellschaft. Vor zwei Jahren kam eine Mitte-Zwanzigjährige extrovertierte Kollegin aus Stuttgart in meinen damaligen Betrieb in Düsseldorf. Sie erzählte mir, dass sie seit einem Jahr versuchte, mit ihrem im Rheinland lebenden Lebensgefährtin in dessen fest verwurzelten Freundeskreis aufgenommen zu werden, aber ohne Chance. Stattdessen suchen sie noch nach Gründen, warum die beiden nicht zusammenpassen würden. Würde er was dagegen sagen, würde er seinen Freundeskreis auch noch aufs Spiel setzen. Als ich das gehört habe, war mir klar, dass man als fremder Inländer bei einem Neustart irgendwo sich auch gleich die Kugel geben kann. Es war auch nicht die einzige Story, die ich diesbezüglich gehört habe. Der Deutsche findet seine Freunde wohl spätestens in der Pubertät, und gibt sie dann nicht mehr her. Wer später kommt, oder scheinbar ziellos umherirrt, hat Pech gehabt. Oder wird nie komplett dazugehören. Oftmals reicht schon der falsche Dialekt zum lebenslangen Ausschluss.

Zitat von andante66:
Mein Problem ist dazu noch, ich bin hochsensibel.

Hoch Abgestumpfte scheuen Hochsensible wie der Teufel das Weihwasser. Man hört es immer wieder, dass es da keinerlei Basis gibt. Ohne eine gewisse Grundblödheit hat man keine Chance, in deren Liga abzusteigen.

Hi!
Das ist schade das viele von euch scheinbar diese Erfahrungen gemacht haben. Ich hab auch viele Leute erst nach der Pubertät erst kennen gelernt und ich kann das bei meinen Freunden auch nicht sagen das ich deren Freunde nicht kennen gelernt habe war nie so obwohl es deutsche waren/ sind. Aber scheinbar wird die Welt immer schwieriger weil man hört und liest ja immer mehr von eher einsamen Menschen

Zitat von andante66:
Zuhören und Interesse hat auch irgendwie was mit Respekt zu tun finde ich....


Klar hat es das, ich höre ja auch zu, wenn ich mich unterhalte, egal mit wem. Und dass ich GAR kein Interesse an der anderen Person habe, stimmt ja so auch nicht... das ist halt ganz am Anfang erst mal nur recht oberflächlich. Vielleicht gilt das nur für mich, aber wenn mir jemand nach fünf Minuten schon seine halbe Lebensgeschichte aufzwingen will, finde ich das eher gruselig.

Deswegen würde ich mich aber ganz und gar nicht als oberflächlich bezeichnen. Ich warte halt immer ganz gern ein kurzes bißchen ab, ob die anfängliche Sympathie auch bleibt.

Ich habe im Umkehrschluss nämlich auch schon oft erlebt, dass Leute, die von sich behauptet haben, dass sie Tiefgang hätten, einfach nur gerne lange Monologe geführt haben bzw sich wohl selbst gerne reden gehört haben und an reger Kommunikation gar kein Interesse hatten.

Im Endeffekt muss aber glaub' ich wirklich jeder für sich entscheiden, was er sucht und was er tut. Ich bin davon überzeugt, dass sich die richtigen Leute über kurz oder lang schon finden. Es gibt ja nun wirklich so viele unterschiedliche Menschentypen.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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