Ich habe ab meiner Jugendliebe mit 16 fast ununterbrochen in langjährigen Beziehungen gelebt. Ich persönlich finde es totalen Quatsch mit man soll sich nicht verbiegen, keiner hat das recht, einen zu ändern , ... Da ist Einsamkeit ja vorprogrammiert. Wenn die Beziehung klappen soll, dann muss man so weit wie möglich kompromissbereit sein und ab da tolerieren. Ich hatte in jeder Beziehung andere Haare, andere Klamotten, andere Hobbies, ... Aber immer nur so weit, wie ich mich wohl gefühlt habe und in meinem Kern blieb ich gleich und die Seite hatte auch ihre Freunde, Hobbies ...
Ich hatte eine Mitbewohnerin, die ziemlich schlampig, messiehaft war. Ihr Zimmer sah immer mehr nach Lagerraum aus. Viele Männer hätten da gleich auf stur geschaltet: Ih, geht gar nicht. Aber ein Kerl, den sie über das Tanzen kennenlernte, hat es nicht verschreckt, nachdem er endlich einmal nach Monaten ihr Zimmer sah. Inzwischen sind sie längst verheiratete Eltern und das auch mit Hilfe einer Regel: Die Wohnung bleibt ordentlich, aber in einem Zimmer kann sie weiterhin die Sachen einfach hinwerfen, stapeln ...
Bei einem anderen Paar waren beide ziemlich individualistisch. Sie lebten wie in einer WG zusammen mit komplett getrennten Zimmern -nur dass sie eben manchmal quasi ein Sex-Date in ihrer Wohnung hatten.
Die ewigen Singles denken mehr darüber nach, was sie haben wollen als darüber, was sie bereit sind aufzugeben. Würde jeder Mensch sich eine Liste machen:
A was könnte ich niemals ändern, B was könnte ich mit Hilfe ändern, C was würde ich baldigst für einen Partner ändern
und dies auch z.B. in einem Kontaktprofil kommunizieren, indem C erst gar nicht erwähnt wird, B dem Gegenüber als Spielpaltz angeboten wird und nur A als mir ist wichtig im Leben genannt wird, dann sähe es betimmt schon anders aus,
denn die Punkte unter C und B verschrecken vielleicht unnötig, wenn man sie hervorhebt
und das Nichtklarstellen von A lässt oft Beziehungen scheitern.
Beispiel: Ich habe die Neigung in Profilen die Oper zu erwähnen, weil sie mir fehlt. Aber seit ich in W bin, war ich schon nicht mehr da und die meisten Exe waren nur 1-2mal im Jahr dazu zu bewegen (unter Protest ). Dafür erwähne ich nie, dass ich ein Serienjunkie bin, weil mir das Geglotze peinlich ist und eine strenge Stimme im Kopf sagt: So etwas tut eine Intellektuelle nicht! Höre gefälligst Jazz statt Reinhard Mey und sehe Natur-/Polit-Dokus statt Being Human und Dexter ...
Aber gerade in den letzten Wochen ist mir etwas klarer geworden
---- und das ist auch als Tipp für die Jungs hier gedacht:
Es ist falsch, sich so zu beschreiben, wie man in der Vergangenheit war.
Es ist falsch, sich so zu beschreiben, wie man praktisch nie langfristig sein könnte.
Man muss herausfinden wer man ist, was man kann, was man will und zwar nur das Minimum -
was man auch in einer anderen Stadt, einem anderen Land, Kontinent mit anderen Menschen leben könnte und möchte.
Wer MÖCHTE und KANN man sein? Wie will man auftreten, behandelt werden.
Und die A-Liste möglichst klein halten und offen zu dem Rest stehen.
Hallo: Ich bin Mia und seriensüchtig - wer guckt mit?
18.02.2013 13:59 •
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