ich wollte jetzt mal hier schreiben, ich hab es ursprünglich auf einer Psychologen Webseiten wo man zahlt probiert, aber die hatte dann nie Zeit, hat die Termine immer wieder verschoben, und ich hab 2 Wochen dafür gezahlt ohne dass sie mit mir irgendwas geredet hat außer neue Termine, das wurde mir zu blöd.
Ich hab so viel durchgemacht die letzten 2 Jahre da weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.
Ich hab keine passende Kategorien gefunden dafür.
Am meisten belastet mich die Situation mit meiner Familie, bzw. mit meinen Eltern.
Ich bin bereits erwachsen und die letzten 15 Jahre seit meinem Auszug machte mir das alles nichts mehr aus, (ich bin fast 30)
Ich führe eine Ehe und wir haben ein Kind.
Die Großeltern interessieren sich kein bisschen für ihren Enkel.
Er ist 2 Jahre alt und bisher haben sie ihn 4-Mal gesehen, weil sie keine Lust haben.
Zur Geburt kamen sie nicht, da hieß es *Wir wissen doch wie Babies aussehen*. Danach kamen sie auch nicht weil sie keine Lust hatten.
Gesehen haben sie ihn per Zufall als er 3 Monate war auf einer Geburtstagsfeier zu welcher wir auch eingeladen waren, und da interessierte er sie nicht, sie guckten ihn kaum an.
Die Eltern meines Mannes sind auch nicht besser, seinen Vater hat mein Mann nie kennengelernt (also eigentlich der Opa vom Kleinen) und seine Mutter hat ebenfalls kein Interesse.
Wir mussten aufgrund beruflicher Situation umziehen, und so stehen wir hier mit unserer kleinen (zwar glücklichen) Familie, aber wir haben einfach niemanden ansonsten.
Ich bekam einen Bandscheibenvorfall kurz nach Geburt, das führte dazu dass ich keine neuen Freunde suchen konnte, es dauerte über 1 Jahr bis es wieder gut war, es folgten mehrere Operationen an der Bandscheibe in der Zeit.
Mein Mann musste zuhause bleiben weil ich zeitweise gelähmt war und verlor deshalb seine Arbeit (fand aber gleich wieder eine)
Niemand von der Familie hat geholfen, ich war gelähmt, wir hatten ein Baby, und die Omas und Opas halten es nicht für nötig einfach mal zu helfen.
Und vor ein paar Tagen kam wieder ein gesundheitliches Problem, ich sollte eigentlich ins Krankenhaus, geht aber nicht weil mein Mann erst nächste Woche frei kriegt, erst dann geht es. Über Ostern.
Mein Mann musste in der Zeit dreimal seinen Arbeitgeber wechseln, weil 2 davon in Insolvenz gingen und kein Gehalt mehr bezahlt hatte für mehrere Monate, und der eine wie gesagt kündigte ihn weil ich ins Krankenhaus musste.
Das bedeutet mein Mann war die letzten 1,5 Jahre nur in Probezeiten und hatte keinen Urlaub. Die paar Tage die bis zum neuen Job dazwischen waren nutzte er für Vorstellungsgespräche und Bewerbungen. Und dann gings wieder los. Also 1,5 Jahre ohne wirklich Urlaub und Erholung.
Mir macht das einfach wahnsinnig viel aus dieses Verhalten der Angehörigen. Vieles könnte so viel einfacher sein. Ich konnte Ewigkeiten nichtmal zum Zahnarzt. Sie sind alle in Rente, haben alle Millionenbeträge vererbt bekommen, sie fahren jedes Wochenende irgendwo hin, fliegen 6-7 Mal im Jahr in den Urlaub, sind alle erst Mitte 50 bis Mitte 60, und sie kriegen es nicht auf die Reihe ein popliges Osternest für den einzigen Enkel herzurichten. Oder ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen. Selbst ärmere Menschen (wozu ich auch zähle, ich hab ja nichts außer mein Gehalt) kriegen es hin einem Kleinkind ein wenig zu kaufen, Schokolade für ein Nest kostet doch 2-3 Euro und vielleicht ein Buch oder einen Ball dazu, das ist doch nichts weltbewegendes, und sie hätten ja sogar massenhaft Geld, aber nichts.
Er ist ein ausgesprochen süßes, liebes, braves Kind. Meine Bandscheibe ist ja auch wieder gut. Ich hätte momentan eine Zyste im Hals die entfernt werden muss weil sie das Essen blockiert ich kann also schlecht schlucken. Noch ist er zu klein für einen völlig fremden Babysitter, in die Kita geht er auch schon und ich wieder in die Arbeit, nur wäre das ein paar Tage Krankenhausaufenthalt und die Kita geht nicht so lange wie mein Mann arbeiten muss. Er kommt etwa um 19 Uhr aus dem Geschäft, um 17 Uhr muss man spätestens abholen. Bis er dort wäre, wären es 2,5 Stunden zu spät.
Das bedeutet, im Endeffekt würde es um 2,5 Stunden am Abend zum aufpassen gehen (wenn es die Großeltern machen würden), und das auch nur für 2-3 Tage maximal.
Alles ist dadurch kompliziert, jeder kleine Firlefanz ist ein organisatorischer Balanceakt. Solange alle gesund sind geht es ja. Das war ja schon doof als ich zum HNO Arzt musste. Ich sollte inhalieren für 20 Minuten, mein Mann musste sich von der Arbeit frei nehmen. In der Zeit kann ich ja nicht auf unser Kind aufpassen. Ich kann ihn zwar problemlos mit zum Hausarzt und überall anders auch mitnehmen, nur für solche Fälle, wo ich 20 Minuten nicht aufstehen soll sondern inhalieren da geht es halt leider nicht. Ich hatte in 2 Jahren nur 2-Mal Freizeit, weil da eine Bekannte aufgepasst hat.
Da waren mein Mann und ich 2-Mal aus für 1-2 Stunden. Aber abgesehen davon sind wir und vor Allem ich im 24/7 Dauereinsatz.
Überall um mich rum verbringen Eltern Gemeinsamzeit, können problemlos zum Zahnarzt weil mal schnell die Oma aufpasst für 1 Stunde. Können problemlos zum HNO Arzt weil Oma einfach mitkommt. Haben 3 Kinder aber freie Wochenenden weil sie die Großeltern für gemeinsame Zeit haben wollen, sie werden mit Geschenken überhäuft und ich muss jedes kleine Teil, jedes Buch, alles selbst kaufen.
Meine Cousine hat kürzlich ihr erstes Kind bekommen, und auch da, sie war in den 6 Wochen schon 5 Mal aus gewesen, hat keine Probleme einfach mal zum Arzt zu gehen, kann in ihren Rückbildungskurs, egal was, weil es Omas gibt die sich interessieren. Die sind alle 2 Tage bei ihr und tun und machen und helfen ihr bei allem. Und sie versteht gar nicht warum ich manchmal gestresst bin. Ja weil halt bei mir keiner hilft nichtmal im Notfall. Ich hab versucht eine Ersatzgroßmutter zu finden, 2 Jahre lang, es besteht aber kein Bedarf. In der Kita holen ständig die Großeltern die Kleinen ab, ich bin die Einzige die nach der Arbeit dort hinhetzt ich krieg die anderen Eltern gar nicht zu Gesicht. Letztens war ich bei einer Vertretungsärztin weil mein Hausarzt im Urlaub war und sie fuhr mich an mit den Worten *Warum nehmen sie denn ihr Kind mit* Ja weil mein Mann in der Arbeit ist und ich nicht wochenlang warten kann bis er frei hat. *Ja dann tun sie ihn halt zur Oma* Oma gibt es nicht. Er saß mucksmäuschenstill und sowieso brav auf einem Stuhl neben mir, hat sein Buch angeschaut, hat keinen Ton gesagt, wollte auch nichts von mir, war völlig in Ordnung. Ich fragte sie was sie daran denn störe er macht nichts, er ist völlig ruhig. Ich bekam keine Antwort.
Achja und zum Thema reiche Eltern, falls jetzt einer denkt ja ich krieg ja dafür mal super viel Erbe wenigstens. Nein. Das meiste haben sie schon verpulvert, den Rest verpulvern sie noch. Und ich habe eine Vertragsbedingung nicht erfüllt um überhaupt etwas zu kriegen, nämlich einen Ehevertrag. Ich machte keinen. Der kostet nämlich ein paar tausend Euro und das alles dafür dass ich sowieso nichts kriege von denen also machte ich keinen (wäre eine lange Erklärung) Ich sprach das alles mit einem Anwalt und Notar bereits durch, und die waren schockiert von den ganzen Auflagen die meine Eltern gemacht hatten, sie reizten alles mögliche rechtliche bis zum Exzess aus. Ja ich hatte eine Notarin mit offenem Mund vor mir vor lauter Schockierung über deren Verträge über mögliches Erbe. Das heißt es gibt auch keinen Pflichtteil, es gibt Möglichkeiten den zu umgehen, nämlich per Schenkung an andere. Und das machten sie.
Mir macht eine Sache sehr viel aus. Ihr Desinteresse. Aber vor Allem der Punkt dass ich es nicht ändern kann. Ich kann sie nicht dazu zwingen sich für ihren Enkel zu interessieren, ich kann sie nicht liebevoll machen, ich habe auch keinen Ersatz gefunden, und diese Situation ist schwierig zu ertragen. Nicht nur dass man ständig immerzu im Dauereinsatz ist, wobei das trotzdem zu 95% ein Genuss für mich ist), aber der Punkt dass ich mich manchmal nicht zur 2 teilen kann ist schwierig, und mein Mann auch nicht.
Die anderen Eltern genießen alle ihre Freizeit durch die Großeltern die haben also ganz wunderbare Unterstützung, und deshalb geht auch ein abwechseln nicht. Sowieso noch nicht so lange sie so klein sind.
Das kommt erst später wenn sie mal so 10 Jahre alt sind, wenn die Großeltern auch nicht mehr so fit sind oder dann verstorben, und die Kinder eigentlich eh schon so gut wie alles alleine können.
Aber bis dahin vergehen ja noch einige Jährchen. Ja es bleibt nicht so anstrengend. Ab dem Alter von 4 Jahren möchte ich auch hin und wieder einen Babysitter nutzen und somit können wir uns dann auch etwas Zeit für uns nehmen. Einmal im Monat geht das dann schon. Aber vorher ist mir das ehrlich unangenehm da sind sie einfach zu klein, die Eingewöhnung in der Kita dauerte ja auch nach dem Berliner Modell 6 Wochen. Und ab dem 3. Lebensjahr wenn sie die Erzieher ändern, dann wird es wieder eine Eingewöhnung von 2 Wochen geben. Das heißt einfach mal einen Babysitter anrufen der keinen Bezug zum Kind hat weil mal irgendwas dazwischen kommt ist nicht drin, weil das einfach eine fremde Person ist. Und das Geld um ihn wochenlang an einen Babysitter zu gewöhnen bis ich dann mal die alleine lassen kann haben wir auch nicht, die Kita kostet ja schon 330 Euro im Monat, also nicht gerade wenig.
Mein Problem ist also, dass ich mein Problem nicht lösen kann. Ich hätte gerne Großeltern die einfach mal da wären. Einfach mal wenigstens anrufen und sich interessieren, oder wenigstens zu Feiertagen eine Karte schicken und an den Kleinen denken, oder in Notsituationen da wären. Aber das habe ich nicht und kann es nicht erzwingen.
Ich erwarte hier nicht von euch dass ihr mir das löst denn das könnt ihr nicht ist mir alles völlig klar.
Mit der Zeit wird sich das von selbst lösen, es ist halt nicht alles leicht, es ist ein Balanceakt aber es geht dann doch immer irgendwie. Ich denke nur hin und wieder *Meine Güte, wenn ich jetzt eine halbwegs normale Mutter hätte, dann wäre das jetzt nicht so ein Problem*
Ich kenne niemanden der wirklich in so einer blöden Situation hängt. Dass ein Großelternpaar vielleicht so ist ist bei vielen so, aber ein paar haben die Meisten.
Ich wollte hier einfach nur mal niederschreiben wie sehr mich das manchmal aufregt, wie enttäuscht ich bin von denen.
Vielleicht mal ein paar aufmunternde Worte hören und wenn es nur von fremden ist. Ich suche einen Weg wie mir das einfach egal wird. Aber bisher hab ich den nicht gefunden, im inneren von mir macht es mich traurig, und wütend auch. Ich hab keine Ahnung wie mir das einfach egal werden kann. Vielleicht lach ich mich in ein paar Jahren darüber kaputt und denke mir meine Güte wie konnte ich da nur so hinterhertrauern. Aber momentan, kotzt es mich einfach an und ich habs noch nicht abstellen können.
24.03.2018 15:07 • • 26.03.2018 #1