Hallo,
ich bin auch der Ansicht, dass man in gewisser Weise labil sein muss um an den Punkt zu gelangen, dass alles keinen Sinn mehr macht, egal ob es sich um eine kurzfristige Krise handelt oder der Gedanke sich aufgrund langjähriger Erfahrung entwickelt hat. Das hat ja alles seine Ursachen... es ist ja nicht so als würde man eines Tages aufwachen mit der rationalen Erkenntnis, dass die eigene Existenz völlig sinnlos ist.
Ich habe in den letzten Jahren meinen Mitmenschen und auch mir selber Dinge angetan, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen und mich dazu veranlassen zu sagen, dass ich mich in einer ausweglosen Situation befinde. Egal wie sehr ich mich bemühe mich im Hier und Jetzt zu ändern und etwas für mein Glück zu tun, das Vergangene zeigt mir immer wieder, dass es keine Hoffnung auf Besserung gibt und dass jegliche Mühe umsonst ist.
Aber Menschen, die voll und ganz resignieren und gar keinen Sinn mehr am Leben sehen, sind diejenigen, die sich aufgeben und sich umbringen oder ihre Selbstständigkeit aufgrund von Vernachlässigung verlieren. Dazu gibt es ein tolles Zitat: 'Erst nachdem du alles verloren hast, hast du die Freiheit alles zu tun.'... Dazu gehört auch die Hoffnung voll und ganz zu verlieren... und bis der menschliche Verstand diesen Schritt wagt, muss man ganz schön tief sinken. Allein eine kleine Vorfreude auf einen Bekannten, Urlaub, Lieblingsessen oder etwas in der Art zeigt, dass noch ein wenig Hoffnung vorhanden ist, die dem Gedanken der Ausweglosigkeit entgegenwirkt. Und diese Hoffnung, egal wie klein sie sein mag oder wie selten sie sich zeigt, ist letzten Endes der Grund wieso ich trotz Probleme, trotz Einsamkeit, trotz 'Ausweglosigkeit' noch lebe.
Und auch wenn du tatsächlich der Ansicht bist, dass du mit dem Rücken zur Wand stehst und alles seinen Sinn verloren hat, muss es wohl einen Grund geben wieso du noch hier bist.
18.07.2010 07:45 •
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