Zitat von Arbiter:In den wenigen Momenten, wo ich andere Menschen tangiere, fürchte ich schnell, ich sei zu uninteressant oder es würde erwartet, dass ich mehr von mir preisgebe und mehr sage als mir gefällt. Warum muss man immer besondere Hobbies haben? Oder warum muss man immer so tun als ob man riesige supertolle und spannende Interessen hätte? Muss man ständig über alle Probleme dieser Welt oder von anderen Menschen lamentieren? Was ist so schlimm an Ruhe und Stille und daran, die Dinge einfach anzunehmen wie sie sind wenn man sie doch ohnehin nicht ändern kann?
Ich weiß nicht wie es ist mit einem Menschen zusammenzusein, mit dem man sich auf einer zutiefst vetrauensvollen Ebene versteht, aber wenn ich mir schöne Momente vorstellen müsste wären es solche, in denen man einfach still miteinander Zeit verbringt und gerade eben in dieser Stille weiß, dass man dem anderen vertrauen kann und sich zutiefst sympathisch ist. Ohne große Worte und Taten. Ist die Welt nicht schon laut und hektisch genug? Ist wahre Empathie nur dann möglich, wenn man sich profiliert?
Aber letztlich sind auch diese Gedankenspiele dumm. Denn auch dieses Forum oder das Internet generell scheint letztlich ein Ort zu sein, wo nur diejenigen ihren Platz finden, die wissen sich interessant genug zu machen statt den Wert der Ruhe und eine natürliche Bescheidenheit wertzuschätzen.
Müssen tust Du erst mal überhaupt nichts, ausser irgendwann sterben.
Darüber hinaus zwingt Dich niemand, den Sekundentakt der Welt mitzumachen und wenn Du ihn nicht mitmachen möchtest - was vollkommen ok ist - dann entscheidest Du Dich für ein Leben in Deiner Geschwindigkeit. Aber das Leben ist nunmal nicht leise. Die Gesellschaft und Gemeinschaft ist nicht leise. Natur ist nicht leise. Kennst Du einen Fisch oder einen Vogel, der die Brautschau leise gestaltet? Nein, sie plustern sich auf und tanzen, singen und präsentieren sich. Je schöner und bunter das Federkleid, umso mehr kann sich darauf verlassen werden, dass die Angebetete einen wahrnimm. Warum kämpfen Böcke, warum hat ein Zwölfender mehr Chancen als ein Zehnender? Wieso ist die Mähne eines Löwen ausschlaggebend und der rote Hintern eines Pavian ein untrügliches Zeichen?
Es ist uns von der Natur eingeschrieben, dass wir uns präsentieren; wir uns aufmerksam machen um zu zeigen, was und wer wir sind. Der Mensch reflektiert, ok... aber der Naturtrieb ist der gleiche.
Und nehmen wir mal an, dass irgendwo da draußen eine Frau ist, die Deinem genau Deinem Wunsch entspricht, die es genau so sieht und sich genau so einen Partner wie Dich wünscht. WIE soll sie auf Dich aufmerksam werden? Meinst Du, sie findet Dich anhand Deines Geruchs oder der leisen Wellen die über Zeit und Raum zu ihr herüberwehen? Meinst Du sie steht plötzlich vor der Tür und haucht Dir ein Hallo ins Ohr? Nein, wird sie nicht.. und sie wird auch nicht gefunden, da Du sie nicht wahrnimmst. So lange ihr Euch in den leisen und langsam Takt Eures Lebens bewegt, werdet Ihr Euch wahrscheinlich nie begegnen..... ergo: Ja, Du musst Dich interessant machen. Ja... Du musst raus und zeigen wer Du bist und was Du kannst. Ja, Du musst Worte und Taten zeigen.
Die Konsequenz Deines Problems: Wenn Du still und ruhig in Deiner leisen und langsamen Welt sitzt, wird Dich auch NIEMAND wahrnehmen!
Du existierst nur für Dich und Deiner unmittelbaren Umgebung....