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Hallo,
bevor ich zu meinem Problem komme, sag ich erst mal etwas zu mir:
Ich bin noch in der 10. Klasse eines Gymnasiums. Habe die 7. übersprungen, weil ich mich in meiner alten Klasse nicht wohl gefühlt habe und nicht von der a) in die b) wechseln und auch nicht die Schule wechseln wollte. Ich bin niemand, der viel lernt oder sich übermäßig für irgendetwas anstrengt. Ich bin auch nicht vereinsamt oder so... Ich habe viele gute Freunde und gehe oft aus. Ich sehe eigentlich ganz gut aus. In Ordnung, ich könnte vielleicht 5 Kilo weniger wiegen, aber ich bin beim Abnehmen. Ich fechte zweimal die Woche, gehe einmal wöchentlich zu einem Grafikkurs, der sich mit dem Umgang mit Adobe Photoshop Indesign CS4 beschäftigt. Außderdem mache ich momentan einen Business Englisch Kurs, der an meiner Schule angeboten wird. Ich habe die Französisch Examen DELF A1 A2. Im nächsten Jahr werde ich B1 machen. Ich habe seit 2 Jahren Spanischunterricht. Aber ich habe immer noch mehr als genig Freizeit, in der ich mir den Kopf über alles mögliche zerbrechen kann. Das könnte aber auch daran liegen, dass ich moemntan nicht mehr 3 oder 4 Stunden schlafe. Eigentlich habe ich kein Problem damit. Ich bin tagsüber nciht müde oder so... Ich habe eine tolle Familie, die wirklich immer für mich da ist. Ich müsste nur etwas sagen. Aber meine Mutter macht momentan ihren Steuerberater und hat sich selbstständig gemacht. Mein Vater hat auch 3 Firmen und ist mehr als beschäftigt. Ich will sie damit nicht auch noch belasten. Ich meine, langsam muss ich doch meine Probleme mal selber in den Griff kriegen, oder? Obwohl das, was ich habe, ist ja eigentlich nicht einmal ein Problem. Meine Freunde wissen, was sie später machen bzw. studieren wollen und sagen es mir nicht, weil sie wissen, das ich eigentlich nichts mehr von dieser ganzen Sche**e hören kann und will. Aber ich kann es auch nicht mehr verdrängen. Obwohl ich mich erst in einem Jahr ab einer Uni bewerben müsste.

Ich hab mich in dem Forum hier etwas durchgearbeitet (kann sein, dass ich einen/mehrere Bericht/e übersehen habe) , wenn ich nach Zukunftsangst gesucht habe, dann habe ich von Ängsten gelesen, die auf den eigenen Leistungen beruhen. Dass sie Angst haben, bei der Uni nicht angenommen zu werden, das Abi nicht zu bestehen und dann keinen Job/Platz an der Uni zu kriegen (obwohl, das würde wohl eher unter der Rubrik Prüfungsangst laufen...) oder an sich keinen Job zu finden. Aber ich habe ein viel grundlegendere (gibt es so ein Word wenn ja, wird es so geschrieben?) Angst.

Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was ich später machen soll. Keinen. Überhaupt Keinen.

Ich habe nicht Angst davor, dass ich irgendwo nicht angenommen werde. Überall, wo ich mich für ein Praktikum oder was weiß ich beworben habe, wurde ich schnell angenommen. Ich hab auch keine Angst vor Prüfungen oder Bewebungsgespächen oder was weiß ich. Ich bin gut darin Menschen zu bequatschen, sympatisch zu sein, die selbstbewusste, starke, intelligente, kreative junge Frau zu sein, die zeitweise eine verdammt gute Schauspielerin ist. Ich habe Tests gemacht, was ich studieren könnte. Ich habe mir gefühlt 1000 Seiten über Jobs mit Zukunft angetan. Und das Schlimme ist ja gar nicht, dass ich nichts davon interessant fand. Ich glaube, ich fand/finde viel zu viel davon interessant und gut. Aber ich habe Angst davor, dass ich das in 10, 20 oder 30 Jahren nicht mehr gut finde. Oder, dass es diesen Beruf, dann gar nciht mehr gibt. Wer garantiert mir denn, dass es (wenn ich mich mit Social Networks und Marketing befassen sollte) diese überhaupt noch gibt oder die Form, mit der ich gelernt habe umzugehen? Was ist, wenn ich (wenn man in Richtung Bauingeneur oder Architekt gehen sollte) es in 30 Jahren einfach nur noch sche**e finde Häuser auf ein Blatt Papier zu kritzeln (oder später einen PC, Tablet oder was weiß ich, was es dann gibt...), die im Endeffekt alle gleich aussehen, weil 90% der Kunden sparen wollen oder einfach langweilig sind? Auch wenn das jetzt echt absurd klingen mag, aber ich mache mir über so was echt nen Kopf. Und wenn hier jetzt irgendwer kommt mit: Wenn es dir keinen Spaß mehr macht, dann lernst du einfach einen anderen Beruf, der es dir mehr angetan hat NEIN! Ich will einmal das lernen, was mich begeistert. Ich will nicht enden, wie 50% (oder mehr) der Studenten, die sich nach dem 1. oder 2. Semester für ein anderes Fach einschreiben, weil es ihnen zu langweilig ist. Ich will nicht einfach BWL studieren, weil mir grad nichts anderes einfällt.
Ich habe meine Kurs für die Oberstufe so gewählt, dass ich für die Uni möglichst breit aufgestellt bin. Diese ganzen Sachen, die ich nebenbei mache, sind doch eigentlich auch nur dazu da, dass ich sagen kann, dass ich mich für irgendwas interessiere und vorlegen kann. Ich will nicht, dass mir jemand sagt, was ich später machen soll. Oder die Richtung oder so vorgibt. Das geht ja auch gar nicht. Ich möchte nur, dass mir jemand hilft IRGENDWIE meine Gedanken zu ordnen.

Ich danke schon einmal im Vorraus und entschuldige mich für Rechtschreib/Grammatikfehler und unbeendete Sätze.

glg

gossip from earth

02.04.2013 19:08 • 05.04.2013 #1


2 Antworten ↓


Was begeistert Dich denn? Was machst Du so häufig und gerne, dass Du Dir vorstellen könntest, das vielleicht auch als beruflich auszuüben? Welche Deiner Praktika haben Dir inhaltlich/von den ausgeführten Arbeiten am Besten gefallen?

Nur einmal etwas zu lernen und dabei dann zu bleiben mit der gleichen Freude wie am allerersten Tag, dieses Glück ist wohl nur den wenigsten vergönnt. Hast Du etwas, das in Dir eine ausreichend große Leidenschaft hervorruft? Wenn Du von Dir erwartest, in so jungen Jahren schon ganz genau zu wissen, was Du bis ins hohe Alter machen willst, stellst Du vielleicht zu hohe Ansprüche an Dich. Menschen verändern sich und die Berufswelt auch. Was Du gestern gelernt hast, kann morgen wieder für die Wirtschaft obsolet sein oder Dich auf einmal nicht mehr interessieren, so ist das nun mal und davor wirst auch Du unter Umständen nicht geschützt sein. Du könntest Dir etwas aussuchen, was es schon immer gab und aller Voraussicht nach immer geben wird, aber das wird Dir womöglich keinen Spaß machen.

Wandel ist nicht zwingend schlimm. Das klingt wahrscheinlich wie eine Oberlehrerphrase, aber ich denke, dass es wahr ist: Man muss flexibel sein und bleiben. Sich bewusst sein, dass Dinge sich ändern. Das keine Festanstellung tatsächlich fest im Sinne von das-kann-ich-bis-zur-Rente-machen ist. Man kann aber dagegen steuern, indem man sich nach anderen Sachen umschaut und schon einmal schlau darüber macht, wohin man später gehen kann, sollte sich abzeichnen, das es dort, wo man jetzt ist, nicht geht.

Die Entscheidung, was Du machen willst, musst Du fällen. Freunde und Familie können Dir sagen, wo sie Dich am ehesten sähen, aber letztlich bleibt es bei dir am Ende hängen. Ein breites Studium kann Dir helfen, Deine Richtung zu finden. Wenn es etwas länger dauern sollte, bis Du weißt, was Du beruflich machen willst - auch das muss nicht zwingend ein Problem sein. Ich glaube, dass es kein Problem ist, irgendwo seinen Weg zu finden, wenn man nur genug Leidenschaft und Überzeugungskraft hat. Und an Letzterem sowie dem nötigen Selbstbewusstsein scheint es Dir Deinen Aussagen nach nicht zu mangeln.

Es gibt viele die noch nicht wissen, was sie später mal machen wollen, da bist Du nicht die Einzige!

Was, wenn Du nach der Schule mal arbeiten gehst? Schau Dir einige Firmen an.
Ich habe auch nach der Schule gleich zu arbeiten angefangen und bin erst jetzt auf der Uni!
Hatte 3 Vollzeitjobs und ein paar Nebenjobs.
Zukunftsangst hab ich auch, wer weiß was nach dem Studium auf mich zu kommt, aber ich weiß jetzt was ich will.

Probier einfach einiges aus, mach noch Praktika und wenn Du wirklich noch studieren willst, kannst Du ja auch erst in ein paar Jahren damit anfangen.





Dr. Reinhard Pichler
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