ich (weiblich, 43) komme gerade aus einer fast 10 wöchigen Reha. Dort war ich, da ich nach einer Covid Erkrankung mit Lungenembolie beidseitig, posttraumatische Störungen entwickelt habe und zudem depressive Episoden zunahmen und ein Burnout kurz bevorstand.
In der Reha ist so einiges in mir hochgekommen, was zu schlimmen Panikattacken geführt hat. Ich möchte jetzt nicht detailliert darauf eingehen. Aber ein großes Thema war Mutterliebe und Freundschaft. Ich habe beides nie intensiv erleben dürfen. Von meiner Mutter habe ich nie ein Küsschen bekommen oder eine spürbar liebevolle Umarmung. Und eine richtige Freundin zum quatschen, lachen, erleben hatte ich auch nie. Wie groß die Sehnsucht danach ist, habe ich in der Reha erst bemerkt.
Ich habe nämlich eine Frau (59) kennengelernt, mit der ich den Humor, die Hobbys und die Lebenssituation teile. Wir sind beide glücklich verheiratet. Sie hat 4 und ich 5 Kinder aus dieser Ehe. Es fühlte sich für uns beide an, wie eine Seelenverwandtschaft. Aus unserer Mutterrolle gelöst, waren wir zusammen sehr verrückt und lebendig.
Als sie abgereist ist, umarmte sie mich sehr innig und lange, gab mir ein Küsschen auf die Wange und wir versprachen, die entstandene Freundschaft zu pflegen.
Dann war sie 7 Stunden entfernt. zu Hause bei ihrer Familie. und ich habe tagelang Sehnsucht verspürt. Heute nach ca. 1 Monat, sehne ich mich immer noch so sehr nach ihr, dass ich kaum schlafe, vermissen-Lieder singe und heimlich immer wieder weine. Ich schaue mir ständig Fotos von ihr an und kann mich zu Hause nicht gut auf Gefühle zu meinem Mann einlassen.
Das Schlimmste ist, dass ich ihr täglich schreibe, sie aber selten Zeit findet zu reagieren. Das macht mir dann immer Angst, sie könnte sich gestalkt fühlen. Wenn sie sich dann aber meldet, schreibt sie sehr liebevoll.
Die Rehafreundin und ich haben Ende Januar ein Wochenende zu zweit in einer Hütte am See gebucht, freuen uns auch beide darauf.
Letzte Nacht habe ich geträumt, dass wir gekuschelt haben. Hat mich sehr verstört. Ich habe das Gefühl, mich verliebt zu haben. Es fühlt sich aber alles so verboten an. Und meine Angst, eine mir sehr ans Herz gewachsene Person, wieder zu verlieren, ist unsagbar groß!
Habt ihr Tipps, wie ich mich verhalten soll? Hat jemand schonmal so etwas erlebt? Ich glaube es ist passiert, da ich mich in einer absolut kraftlosen Ausnahmesituation befand und sie auch und wir trotz Trauer, Panikattacken und Tränen, uns Freude und Lebensqualität geschenkt haben.
Aber ich glaube, ich habe mich in sie auf irgendeine Art verliebt
16.12.2022 02:52 • • 18.12.2022 x 1 #1