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Hallo,


ich bin schon seit ein paar Wochen Mitglied in diesem Forum und schaue immer wieder mal rein. Diesen Sommer hat meine Freundin mit mir unerwartet Schluß gemacht und ich bin in der Folge in ein tiefes Loch gefallen. Mittlerweile geht es zumindest meistens schon etwas besser, dennoch beeinträchtigt meine Einsamkeit und Angst mein Wohlbefinden in fast allen Bereichen meines Lebens (zu Hause, am Arbeitsplatz,...)

Dass diese Beziehung zu Ende ist und es kein Zurück mehr gibt, ist mir in den letzten Monaten sehr klar geworden. Es ist auch nicht so, dass ich nun verzweifelt auf der Suche nach einer neuen Partnerin bin, vielmehr ist mir klar geworden, dass ich schon sehr lange Zeit unter meiner Schüchternheit und Ängstlichkeit im sozialen Umgang leide.
Ich habe zwar einige gute Freunde - noch aus der Schulzeit, mit denen ich auch über praktisch alles sprechen kann, auch aus der Unizeit gibt es ein paar gute Bekanntschaften. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich sozial irgendwie gehemmt bin.
Ich tue mir sehr schwer neue Leute kennen zu lernen und vor allem dann diese Bekanntschaften zu intensivieren und weiter zu verfolgen. Selbst bei Leuten, die ich nun schon einige Jahre kenne und immer wieder mal treffe, quält mich eine Art Minderwertigkeitskomplex.
In manchen Situationen - beispielsweise wenn ich diese Freunde treffe und sie sind mit anderen Leuten ihres Freundeskreises zusammen, fühle ich mich irgendwie nicht dazu gehörig und sofort tauchen Gedanken auf wie Du gehörst da nicht dazu, Es bleibt halt doch immer eine gewisse Distanz zwischen Euch, Du bist einfach anders als alle anderen,...
Dabei weiß ich ja, dass diese Gedanken übertrieben sind und es eigentlich keinen Grund dazu gibt, dennoch werde ich sie nicht los.
Eine andere für mich schwierige Situation ist beispielsweise, alleine fort zu gehen, z.b. auf eine Party - um neue Leute kennen zu lernen. Ich traue mich das fast nie, und wenn, dann nur unter großer Überwindung und dann werde ich ständig von ähnlichen Gedanken geplagt: Alle sehen mich an und denken sich, was macht der hier - allein oder wenn ich dann doch mir bekannte Leute treffe, gehe ich davon aus, dass diese sich etwas wie Der schon wieder - natürlich wieder allein denken...

Mir ist mein Problem in dieser Richtung schon länger bewußst... aber unerträglich ist es mir geworden, seit dem mich meine Freundin verlassen hat...
Dabei versuche ich auch schon länger daran zu arbeiten. Ich zwinge mich oft, Dinge zu unternehmen, weg zu gehen, alte und neue Freunde anzurufen... eigentlich funktioniert das auch ganz gut aber troztdem habe ich irgendwie das Gefühl, es muss sich mehr verändern.

Hier im Forum bin ich eigenlich zum ersten Mal auf den Begriff Soziale Phobie gestossen... und habe mich jetzt nach einer Selbsthilfegruppe in meiner Nähe umgesehen (im Netz) und bin da auch schon fündig geworden.
Nun bin ich aber so unsicher, ob mein Problem tatsächlich eine richtige soziale Phobie ist und ob die Teilnahme an so einer Gruppe zu empfehlen wäre.

Es ist so, dass ich prinzipiell kein Problem damit habe an Orte zu gehen, wo viele Leute sind, z.B. U-Bahn, Einkaufsstraße... ich habe auch kein Problem damit - im Gegenteil, ich habe gelernt das richtig gerne zu tun - allein in ein Caféhaus zu gehen etc.
Auch habe ich eigentlich keine extremen körperlichen Begleiterscheinungen wie Panikattaken, Schweißausbrüche, Rotwerden etc.

Aber ich fühle mich in den oben genannten Situationen permanent angespannt, irgendwie unter Druck und nicht locker... bzw. brauche sehr lange, um mich auf neue soziale Situationen einzustellen (z.B. am Arbeitsplatz) - also kurz gesprochen in Situationen, wo ich in einer mehr oder weniger großem Gruppe von Menschen bin, mit denen ich aber gerne in Kontakt treten/stehen würde...

Ich möchte an mir arbeiten und an meiner Situation etwas ändern, da ich das Gefühl habe, dadurch einen schön Teil meines Lebens zu verpassen und Möglichkeiten, die ich eigentlich hätte - in zwischenmenschlichen Dingen, im Berufsleben, der Selbstentfaltung etc. aus meiner Scheu und Angst nicht wahrnehme...

Ich bedanke mich bei denen, die bis zum Ende gelesen haben und wäre sehr dankbar für Kommentare - vielleicht hat der oder die eine andere Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen bzw. auch Selbsttherapie/Therapie...

wünsche Euch einen schönen Tag,

lonesome

01.11.2007 15:51 • 23.08.2008 #1


3 Antworten ↓


Hallo Lonesome

dein Problem hört sich für mich nicht nach einer sozialen Phobie hat. Probleme alleine auf eine Party zu gehen, wenn man dort kaum jemanden kennt, haben viele, ich auch. Deswegen hat man noch keine soziale Phobie.

Das Gefühl, irgendwo nicht hinzugehören, stellt sich meist ein, wenn man sich selbst aussperrt, indem man sich einredet, anders zu sein, als die anderen.

Du bist wie alle anderen auch, ein Mensch, der Kontakt sucht und sich amüsieren will. Wenn du dir jedoch einredest, nichts anbieten zu können oder nicht interessant genug zu sein, dann machst du dich klein. Arbeite an deinem Selbstbild und mach dir klar, dass du etwas anzubieten hast, dich. Lass andere entscheiden, ob das genug ist und nimm nicht deren Entscheidung vorweg.

Ich fände es gut, wenn du eine Gruppe besuchst. Dort kannst du lernen, dich auszutauschen und erfährst, dass es vielen anderen auch so geht, wie dir.

Grüße Chris

A


Ende der Einsamkeit - auf der Suche nach Veränderung

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hallo,

die frage, die ich mir stelle ist, wie ich an meinem selbstbild arbeiten kann.
ich versuche was zu ändern, versuche, fair zu mir zu sein, neue dinge auszuprobieren... aber momentan scheint nichts zu helfen.
fühle mich oft (natürlich auch nicht immer - es gibt auch starke momente) mut- und kraftlos und abseits von allen - so als ob ich in den letzten jahren meines lebens irgendetwas verpasst hätte, irgendwie den anschluss verloren hätte...
oft denke ich mir auch, es sieht einfach alles so schwarz aus im moment, weil ich die trennung auch noch nicht überwunden habe... doch dann weiß ich auch, dass dieses problem der einsamkeit und der angst/schüchternheit schon länger da ist und durch die beziehung nur verdeckt wurde...
ich versuche mich mit dem gedanken anzufreunden, diese selbsthilfegruppe zu kontaktieren. schaden kann es ja nichts und falls ich dort nicht hineinpasse, wird sich das auch zeigen...
auf der anderen seite bin ich am überlegen, ob eine therapie (hatte schon 2 psychotherapien) der richtige weg wäre - habe in letzter zeit im bezug auf schüchternheit/soziale phobie einiges über verhaltenstherapie gelesen...

Hallo lonesome, wie gehts?





Dr. Reinhard Pichler
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