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Irgendwie zögere ich hier zu schreiben, weil ich nicht gerne öffentlich schreibe. Aber aus der Not heraus... Seit Jahren bin ich schon allein und dadurch einsam geworden, was fehlt? Einzig und allein die Familie fehlt mir, die sind alle verstorben oder wollen keinen Kontakt. Freunde hatte ich wenige aber die haben sich anders orientiert im Leben. Bin dann am Ende durch Trennung vom Partner auf das Existenzminimum abgerutscht. Die Familie gab mir einen gewissen Halt, als sie noch lebten. Habe ansonsten keine sonderlich guten Erfahrungen gemacht mit dem Kennenlernen von neuen Bekannten. Es passte nicht. Soziale Phobie oder so etwas habe ich nur dadurch entwickelt, dass, wenn ich schon mal Leute kennen lerne, die immer mehr haben als nur das Existenzminimum oder nicht einsam waren und ich eher überflüssig war und man auf keinen gemeinsamen Nenner kam, ich mich dazu meist unterlegen fühle wegen dem geringen Einkommen, obwohl ich etwas kann und geleistet habe im Leben. Menschen wundern sich nur, dass ich mit meiner Bildung so abgerutscht bin. Meine persönliche Erfahrung, diejenigen, die etwas mehr Einkommen haben als ich, fühlen sich automatisch in der Führungsrolle aber ich weiß selber was ich will, kann und wer ich bin, brauche keinen Anführer oder jemand, der das Sagen hat in einer Begegnung.

Bin nicht mehr ganz so jung und in Frührente. Es ist traurig und schlimm, wenn alle, die mal da waren komplett weg sind und neue Leute zu finden mit denen man sich gut versteht so schwierig ist. Ich suche auch keine Leute im Sinne von Mehrzahl sondern nur ein, zwei Menschen und dann ist gut. Zuverlässige Menschen. Eigentlich suche ich gar nicht, hatte meinen Partner und die Familie bis vor einigen Jahren. Man verändert sich in den vielen Jahren der Einsamkeit, ist sensibler geworden und Vieles, was andere für normal sehen, haut einen um.

Ich glaube, es gibt für mich keine Lösung, nur der Zufall kann eine Änderung zum Positiven schaffen, aber bisher wurde alles nur noch schlimmer. Und das war mein Beitrag zum Thema Einsamkeit durch Verlust der Familie, Freunde und Arbeit.

09.08.2015 21:53 • 10.08.2015 #1


2 Antworten ↓


Hallo.

Ich kann dich gut verstehen. Bei mir ist die Situation ähnlich, wenn auch aus einem anderen Grund. Ich leide an Selbstunsicherer Persönlickeitsstörung, zumindest wurde dies so gesagt. Ich hab mein Leben mit jetzt 34 so ziemlich an die Wand gefahren.

Keine Freunde, meine einzige Freundin hat sich vor 10 Monaten getrennt, da sie nach 4 Jahren nicht mehr damit klar gekommen ist, dass sie soviel alleine machen musste, dass ich nach so vielen Jahren kaum freunde von ihr kannte, Beruflich war ich auch irgendwann auf dem Absteigenden ast, da ich irgendwann nicht mehr zur Arbeit gegangen bin, weil ich diesen Druck nicht mehr aushielt.

Du bist also nicht alleine und ich verstehe dich da wirklich gut. Es ist keins schönes Gefühl drüber nachzudenken, dass man heute sterben könnte und eigentlich würde - bis auf 1-2 leute aus der Familie - niemand am Grab stehen. Lass dich bitte nicht unterkriegen!

Grüße

Zitat von CrazyFrog:
Hallo.

Ich kann dich gut verstehen. Bei mir ist die Situation ähnlich, wenn auch aus einem anderen Grund. Ich leide an Selbstunsicherer Persönlickeitsstörung, zumindest wurde dies so gesagt. Ich hab mein Leben mit jetzt 34 so ziemlich an die Wand gefahren.

Keine Freunde, meine einzige Freundin hat sich vor 10 Monaten getrennt, da sie nach 4 Jahren nicht mehr damit klar gekommen ist, dass sie soviel alleine machen musste, dass ich nach so vielen Jahren kaum freunde von ihr kannte, Beruflich war ich auch irgendwann auf dem Absteigenden ast, da ich irgendwann nicht mehr zur Arbeit gegangen bin, weil ich diesen Druck nicht mehr aushielt.

Du bist also nicht alleine und ich verstehe dich da wirklich gut. Es ist keins schönes Gefühl drüber nachzudenken, dass man heute sterben könnte und eigentlich würde - bis auf 1-2 leute aus der Familie - niemand am Grab stehen. Lass dich bitte nicht unterkriegen!

Grüße


Danke für die Antwort. Bei mir war es irgendwie anders. Als Kind sehr schüchtern, später unsicher, wie alle Menschen, die ins Leben hinaus starten. Dann habe ich Selbstbewußtsein bekommen, irgendwie und überall. Ich denke, es kam nicht gut an bei Menschen, die mir wichtig waren oder auf der Arbeit. Man erwartete von mir, mein Licht unter den Scheffel zu stellen, hab ich aber nicht und dadurch viel Missgunst und Neid auf mich gezogen, bin mir aber trotzdem selber treu geblieben und habe viel Kritik und Gemeinheiten einstecken müssen. Man hat aber von mir erwartet, dass ich mich unterordne, sonst war ich Konkurrenz für andere, die das natürlich nicht mochten, wenn außer ihnen noch jemand gut oder vielleicht sogar besser war, z.B. im Job. Also ist es auch nicht gut, ausgeprägtes Selbstbewusst sein zu haben, wenn man dadurch nur in Machtkämpfe verwickelt wird, die man gar nicht haben will. Ich selber habe mich aber nie besser als andere gefühlt. Sogar in der Familie hätte ich mich unterordnen müssen. Hab ich nicht und wurde für arrogant gehalten. Trotz Allem fehlen mir die Menschen aus der Familie. Man fühlte sich nicht so sehr wie ein Blatt im Wind.





Dr. Reinhard Pichler
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