ich würde hier gerne noch auf den beitrag von nelana näher eingehen, weil ich mich darin zum teil wiedererkenne.
ich denke, wenn man als junge frau wegen eines attraktiven äusseren stark hofiert wurde, kann sich daraus eine temporäre fehleinschätzung der umwelt sowie ein fehlverhalten entwickeln.
ich wurde als junge frau regelrecht von männern verfolgt. ich war mir gewohnt, dass ich ständig von männern angesprochen wurde, zum kaffee einladen wurde, dass ich geschenke bekam usw. ich habe dies wirklich tagtäglich ungefähr von anfang bis ende zwanzig so erlebt.
dann begann es nachzulassen, was ich zuerst mit befremden registrierte. mir war zu dem zeitpunkt nicht klar, dass all dieses getue nur mit meinem äusseren und nicht mit mir als mensch/person zu tun hatte. ich habe heute noch manchmal mühe zu akzeptieren, dass ich nicht mehr so begehrt werde wie früher, dass ich nicht mehr ständig in leuchtende augen schaue, sondern dass ich in gleichgültige gesichter schaue oder ignoriert werde. aber ich denke, heute sehe ich die menschen eher so, wie sie sind.
ausserdem fällt mir noch auf, dass in meiner altersgruppe (43) viele menschen einen abgelöschten, vernachlässigten (körper, gang, allg. pflege) eindruck machen. ich verstehe dies so, dass diese menschen vielleicht zu wenig freudvolles in ihrem leben haben, müde sind von der arbeit oder den ansprüchen, die das leben an sie stellt, evetuell einen beruf haben, der ihnen nicht gefällt oder in einer partnerschaft leben, die schlecht funktioniert usw. ich sehe, dass jüngere menschen vielfach glücklicher und offener wirken. wenn man dann altersmässig nicht mehr zu dieser menschengruppe dazu gehört (d.h., von denen mehrheitlich ignoriert wird) ist es auch schwieriger, positive spiegelung zu erfahren.
mir ist zum teil natürlich auch das lachen vergangen, weil ich es teilweise als persönliche kränkung empfinde, wenn ich ignoriert werde. aber es wurde in einem vorherigen thread schon erwähnt: die inneren werte werden wichtiger und deshalb konzentriere ich mich schon während ein paar jahren immer mehr auf mein inneres, was dann im äusseren sicher ein gewisses leuchten entstehen lässt
ich würde mich heute (war früher anders) als relativ einsam bezeichnen, weil ich nicht gelernt habe, auf andere menschen zuzugehen und freunde im laufe der jahre verloren habe. ich weiss nicht, ob ich das auf andere zugehen noch lernen werde. hat hier jemand mal ein sozialtraining o.ä. gemacht und könnte mir von seinen erfahrungen berichten? vielleicht würde mir das helfen, meine hemmungen irgendwann über bord zu werfen.
einen schönen abend allerseits,
Masnie
31.03.2011 19:51 •
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