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Hallo,

Vor meinem Umzug in ein anderes Land war ich Kellnerin, viel unterwegs. Immer am lächeln und lachen. Immer unter Menschen. Freunde. Familie. Es lockte das Abenteuer. Also packte ich die Gelegenheit beim schopf. Und zog ins Ausland.

Aus den Augen heisst nicht aus dem Sinn, trotzdem brechen die Kontakte so langsam ab. Erst dann merkt man, wie dünn die Fäden doch sein können. Natürlich kann man sich mit sich selbst beschäftigen. Joggen, lesen, hobbies ausüben. So langsam lernt man, auszugehen. Ins Kino. Eisessen. Kaffee trinken. Alleine.
Menschen, lernt man natürlich kennen. Aber es ist so Oberflächlich. Egal, was man tut, man kommt einfach nicht weiter. Man ist offen. Sehr sogar. Es ist ein leichtes, sich auch mit fremden Menschen zu unterhalten, zu lachen, aber eben Oberflächlich. Langsam zieht man sich zurück. Lernt, Dinge alleine in Angriff zu nehmen. Schliesslich macht man das eben so. Man lernt, sich auf sich selbst zu verlassen, ein anderer ist ja schliesslich nicht da. Nach aussen hin, wirkt es natürlich stark, eventuell arrogant, weil man lernt, sich selbst zu loben, sich selbst als Hilfe zu sehen und auch, was man kann. Nach innen sieht es jedoch ganz anders aus. Um sich selbst zu schützen wird man vorsichtig. Verschlossen. Jedenfalls, was Gefühle angeht. Leider auch gegenüber seiner Freunde. Bekannten. Familie. Menschen, denen man eigentlich traut und die man mag. 6 Umzüge hab ich im letzten Jahr durchgemacht. In einem anderen Land. In andere Städte. In die verschiedensten Wohnungen. Wegen der Arbeit. Natürlich.

Nun bin ich auf dem Weg zurück nach Deutschland. Bald. Es geht einfach nicht mehr. Sich Alleine fühlen ist eine Sache, es zu sein eine andere. Es ist Einsamkeit unter Menschen.

Aber wie wird man das Gefühl der Einsamkeit los?
Selbst wenn man wieder unter den alten Menschen ist, so ist irgendwie der Wurm drin. Vor allem aber die Einsamkeit in einem selbst...

Kennt ihr das?

07.07.2008 10:07 • 13.07.2008 #1


3 Antworten ↓


Wer in die Fremde will wandern,
Der muß mit der Liebsten gehn,
Es jubeln und lassen die Andern
Den Fremden alleine stehn.

(Joseph von Eichendorff / Heimweh)

A


Einsamkeit unter Menschen

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Hallo Joice,

Du sprichst das Problem schon sehr genau an: es geht um die Einsamkeit in einem selbst. Und zwar entsteht Sie zu allerst in unserern Gedanken.

Einerseits liegt es daran das wir so erzogen sind das man als vollwertiger Mensch andere Menschen um sich haben muss die einen lieben andererseits lernen wir es nicht mit Einsamkeit umzugehen (wie auch, wenn man es nie versucht hat).

Da ich dich nicht genau kenne würde dir erstmal ein Buch über Einsamkeit empfehlen Einsamkeit überwinden von Doris Wolf. Das ist eine Lebenshilfe mit der du schnell deine eigene Situation einschätzen kannst, und an dir selbst arbeiten.

Wie gesagt Einsamkeit entsteht in deinem eigenen Kopf (Ich hätte auch immer was anderes behauptet) und nicht durch das verhalten anderer.

Ich wünsche dir das du es schaffst und wieder liebe Menschen um dich hast.

MfG gcd

Hallo gcd,

danke für den Buchtip, das werde ich mir doch gerne mal genauer ansehen. Bisher arbeiten (neuerdings) meine Psychologin und ich an der inneren Einstellung und hoffen, dass ich bald lerne, damit umzugehen.
Aber du hast recht, man denkt, wenn man alleine ist, hat man selbst keinen Sinn. Obwohl das alleine sein durchaus etwas schönes und gutes an sich haben kann.

Danke

Gruss
Joice





Dr. Reinhard Pichler
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