ich bin M/36 Jahre alt und Müde.
Kurz zu mir. Mit meinen 1,69m bin ich nicht gerade groß und oft habe ich schon zu hören bekommen also ein Mann muss für mich Groß sein damit ich mich wohl fühle. Ich treibe relativ viel Sport und bin dadurch etwas breitschultriger und muskulöser. Ich Zaubere jeden ein Lächeln ins Gesicht und bringe meine Mitmenschen oft zum Lachen. Meine Kollegen mögen mich weil jeden Mist mitmache.
Doch fangen wir von vorne an.
Als Kind ist mir etwas widerfahren was kein Kind passieren sollte. Nachdem ich relativ früh geheiratet habe (19 *hust*) hat sich die vermeidbare Holde Maid in einen Drachen verwandelt. Damals zeichnete sich eine Störung meiner Psyche aus. Anstatt mir zu helfen habe ich immer nur zu hören bekommen stell dich nicht so an, reiß dich zusammen, dir fehlt nichts etc.. Diese Zeit mag sie noch so kurz gewesen sein war so zuträglich für mein Selbstwertgefühl wie Hitze für ein Schneemann, von meiner Psyche ganz zu schweigen. Ich war eh nie sonderlich von mir überzeugt aber nach dieser Zeit . Nach der Trennung und der Scheidung dachte ich jetzt geht es Berg auf. Wenn ich alleine war und es mir nicht gut ging fing ich an mich selbst zu verletzen. Alles ist besser, als nichts zu spüren.
Was mein damaligen Freundeskreis betrifft, wir waren Fünf unzertrennliche Chaoten. Als es anfing mit den Selbstverletzen kündigten sie mir die Freundschaft mit den Worten du bist uns zu Freaky das hat dem ganzen natürlich nochmal einen Schub gegeben.
Ich trank sehr viel und verletze mich und versuchte dann zu Schlafen.
Alpträume.
Dann stand ich jeden morgen früh auf Duschte mich und ging zur Arbeit. Mein Chef sagte immer nur was für ein Vorbildlicher Mitarbeiter ich doch war. Nie Krank immer gut gelaunt und nie zu Spät. Nach der Arbeit ab nach Hause. Ich Trank, ich verletzte mich, ich schlief ein, ich stand auf, ich ging zur Arbeit.
Hab den Meister im Handwerk gemacht und war unter den Besten in meinem Jahrgang, dann durch pfeiffersches drüsenfieber einen Schaden in der Schulter. Ergebnis, ich konnte meinen Beruf nicht mehr ausüben. Der Schaden war derart schlimm, dass ich nicht mal mehr den Arm heben konnte. Heute Treibe ich wieder Kampfsport trotz eines abgestorbenen Nervs.
Ich landete in die Geschlossenen dann die Offene dort wurde Borderline Festgestellt. Gut ist ja jetzt nicht verwunderlich. Schwere Depressionen und einen Dissoziative Persönlichkeitsstörung waren auch mit von der Partie. Leider so tief schon verwurzelt dass es kaum zu therapieren ist. Versucht haben wir es trotzdem. Wurde zwar etwas besser aber trotz allem verletzte ich mich heute noch des Öfteren.
Nun über Zehn Jahre Später, bin ich müde.
Ich hatte zwar zwei Beziehungen in der Zeit doch die waren für die Tonne. Die eine hat mich sooft betrogen und mit so vielen verschieden Männern das es schon Lächerlich war. Die andere wollte immer nur und gab nie etwas. Ich bin immer derjenige gewesen der gibt der diejenigen beschützt.
Dann Lieber allein . oder doch nicht.
Vor zwei Jahren ist meine Mum an Brustkrebs erkrankt. Ich habe meine Schwester aufgebaut ihr Mut gemacht gesagt das alles gut werden wird. Mit meinem Dad habe ich Gespräche geführt die sollte ein Sohn nicht mit den Vater führen die Angst die er hatte, so Schlimm. Meiner Mum hab ich Mut zugesprochen und nie gezweifelt (äußerlich), dass es zu einem guten Ende kommen wird. Zum Glück hat sie es besiegt obwohl es zeitweilig Kritisch um ihre Gesundheit stand. Doch alles überstanden. Damals hätte ich so gern jemand an meiner Seite gehabt der mir fünf Minuten Auszeit gibt. An dem ich mich mal anlehnen kann und vielleicht auch mal losheulen.
Ich schlafe nicht sonderlich gut, Albträume sind oft meine Nächtliche Begleitung sooft das es mir kaum mehr was ausmacht.
Doch die Schlimmsten Träume sind die in denen ich eine Partnerin habe die mit mir Liebevoll umgeht. Das Schlimmste was mir in diesen Träumen Passiert ist das meine Partnerin sagt du kannst dich gerne etwas ausruhen ich passe auf dich auf. Nach diesen Nächten brauche ich mindestens einen Tag um wieder in die Spur zu kommen. Das ist heftig und zehrt so unfassbar an meine letzten Kraftreserven. Ich könnte jedes Mal Losheulen so ist mir dann nämlich zumute.
Wenn ich sehe wie Pärchen miteinander durch die Stadt Schlendern freue ich mich so sehr für sie. Innerlich könnte ich schreien und Heulen so schmerzhaft ist es für mich.
Das ist nicht meine ganze Geschichte sondern nur ein Auszug meines Lebens der Rest verhielt sich so ähnlich wie das hier aufgeführte.
Ich bin Müde des alleine seins, noch weiß ich nicht wie lange ich diese Kraft aufbringen kann weiter zu machen. Ich strahle nach außen und mache jeden Mut, trage sorge dafür das die Leute um mich herum fröhlich sind. Innerlich bin ich erschöpft und traurig, so unaussprechlich Traurig.
Bin ich es überhaupt wert, jemanden an meine Seite zu haben? Diese Frage geistert mir so oft durch den Kopf. Das ist der Punkt um das sich alles dreht. Die mich Wahnsinnig macht die dafür sorgt das ich nicht richtig Schlafe noch richtig etwas genießen kann. Warum ist es nur so verdammt schwer Einsam zu sein. .und warum schmerzt es so sehr?
Warum all dies aufgeschrieben habe?
Hoffe ich auf ein paar tröstende Worte? Die mögen einen zwar über die eine oder andere Situation hinweghelfen aber es sind nur Worte.
Mir ist der Post von Twistet sehr nahe gegangen es hat mich tief berührt und vielleicht auch animiert dies hier zu schreiben. Ich wünsche ihr vom ganzen Herzen das sie wieder in ein Glückliches Leben findet.
Vielleicht wollte ich mir einfach etwas von der Seele schreiben und hoffen dadurch etwas Ballast abzulegen.
Oder einfach nur das Netz mit ein Paar KB meines Kläglichen Lebens zumüllen.
Ich weiß es nicht.
Aber dir liebe Leserin/ Lieber Leser,
danke ich von tiefsten Herzen das du dir die Zeit genommen hast, diese meine Zeilen zu Lesen.
Danke
20.05.2019 17:38 • • 29.05.2019 x 1 #1