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Hallo liebe Gemeinde,

ich weiß gar nicht so recht wie ich mich vorstellen soll.
Ich bin 26 Jahre jung, männlich und komme aus Hamburg.
Psychische Probleme sind mir bei weitem nicht unbekannt, genauso wenig wie Einsamkeit und die daraus entstehenden Folgen.
Seit Anfang 2014 ist es aber, über dem für mich gewohnten Maß doch sehr schlimm geworden.
Ab dem Zeitraum habe ich immer mehr Kontakte abgebrochen, zu Freunden, zu Partnern und zur Familie, aus Diversen Gründen, die den Rahmen eines Vorstellungs Threads doch deutlich sprengen würden.
Seit einigen Wochen wird das leiden welches die Einsamkeit auslöst zunehmend unaushaltbarer für mich, einen Schritt auf Hilfe oder Veränderung habe ich aber bis Dato nicht gewagt. Zum einen aus dem unwissen was genau ich wie ändern könnte und zum anderen auch aus der Angst heraus das ich eventuell gar nicht mehr liebenswert bin.
Heute habe ich einfach mal meinen Mut zum eingestehen meines Problems gefunden und habe direkt nach Foren für Psychisch kranke und einsame Menschen gegoogelt, bin dann sogar ziemlich schnell auf dieses hier gestoßen und habe mich direkt angemeldet.
Ich weiß noch nicht so recht was ich mir erhoffe und was ich erwarte, aber ich denke zumindest das es ein Schritt in die richtige Richtung ist
Joa... hmm.. was könnte ich noch schreiben? Vielleicht reicht das vorerst ja, zur Not kann ja einfach gefragt werden und ich antworte dann

Liebe Grüße

Eff Ell Oh

07.04.2015 15:34 • 07.04.2015 #1


9 Antworten ↓


Hey Eff Ell Oh,

erstmal willkommen hier!

Dass du dich hier angemeldet hast, ist schon mal ein richtiger Schritt, den du getan hast. Du bist wohl nicht der erste hier, der aus Einsamkeit hier dem Forum beitritt. Aus deinem Profil entnehme ich, dass sich bisher an Kontakten alles so ergeben hat. Da kann ich dir ein Lied von singen. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da muss man das Ruder selbst in die Hand nehmen und da kann man schon mal Panik kriegen.

Du kommst aus Hamburg, ein ziemlich großes Pflaster. Hast du FB? Ich bin auch vor einiger Zeit in eine Großstadt gezogen und konnte auch noch keine Kontakte knüpfen, selbe Ängste wie deine ungefähr. Auf jeden Fall gibt es bei mir in der Stadt eine FB Gruppe, die sich Neu in Dortmund nennt. Ich denke sowas gibt es auch für Hamburger. Bei uns gibt es jede Woche einen Stammtisch, wo man Leute kennenlernen kann, die neu zugezogen sind oder noch keinen Anschluss gefunden haben. Das werde ich demnächst auch mal probieren, und das solltest du auch tun.

Nur du kannst das ändern, bitte igel dich nicht ein zu Hause. Du musst dich da deiner Angst stellen, und mal raus gehen. Nur so kannst du auf Gleichgesinnte treffen. Meine Mutter hat letztens einen tollen Satz zu mir gesagt: Die Leute klingeln nicht von alleine an deiner Tür, du musst selbst rausgehen.

Also wage den Schritt zur Veränderung, das ist ja das was du machen willst.

LG Josef

PS: Tolle Hobbies, ich schreibe auch ein wenig (Tagebuch), hilft auch meiner Kreativität ein wenig.

A


Einsamkeit und ihre Folgen - leide darunter, wer kennt das?

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Hallo Eff Ell Oh,

am Kern Deiner Sorgen bist du ja schon nah dran.

Zitat:
Heute habe ich einfach mal meinen Mut zum eingestehen meines Problems gefunden


Das hast Du gut gemacht, hier kannst du viel erfahren, was du anders machen kannst,
oder was helfen kann.

Wenn Du Hilfe benötigst, reichen Dir dann Anregungen aus? Was hältst Du davon, mal mit
Deinem Hausarzt zu reden. Gespräche mit einem Psychologen können da sehr nützlich sein.

Wenn Du Dich immer mehr von anderen Menschen zurückgezogen hast,
denkst Du die verstehen Dich nicht mehr?

Erzähl doch mal ein bisschen.

Viele Grüße

Hotin

Erst mal vielen Dank für die lieben und bekräftigenden Worte.
@Josef09 Auf Facebook habe ich vor einigen Tagen meinen Account löschen lassen, das möchte ich aber auch so beibehalten da ich mich auf dieser medialen Plattform doch zunehmend unwohl gefühlt habe. Vorallen bin ich mit den AGB's nicht einverstanden.
Der Gedanke mit den Gruppen ist dennoch ein sehr interessanter und ich werde das Internet danach mal durchforschen.
Vielen lieben Dank :=)

@Hotin Auch wenn meine früheren Therapeuten mir starke selbstreflektion diagnostiziert haben kann ich im Moment gar nicht einschätzen ob Anregungen ausreichen würden, ich kann aber ganz sicher davon ausgehen das sie keineswegs schaden können, ich bin also offen für jeden Vorschlag und jede Anregung :=)

Zitat:
Wenn Du Dich immer mehr von anderen Menschen zurückgezogen hast,
denkst Du die verstehen Dich nicht mehr?


Haach, ja, das denke ich ständig Das ist allerdings weniger der Grund warum ich mich zurückgezogen habe.
Viel mehr liegt es daran das ungemein viele Menschen mit denen ich im Kontakt gewesen bin mir wehgetan oder mir nicht gut getan haben.
Ich lebe seit Anfang diesen Jahres Dro.frei, davor habe ich seit meinem elften Lebensjahr gek. .
Es hat Anfang 2014 begonnen das ich die Kontakte die Dro. nahmen beendet habe, da ich da einfach rauswollte, so vielen schon über 80% aller Kontakte weg, die übrig gebliebenen verteilten sich auf Freundschaften und Familie.
Viele der Freunde nutzten mich aber nur aus, sei es um einen Platz zum wohnen zu haben, ein Ohr zum gehört werden oder eine Schulter zum ausweinen zu haben, so vielen dann auch die Weg weil ich mir dadurch einfach irgendwann zu Schade war.
Zu meinem Vater hatte ich schon immer einen furchtbaren Kontakt, er hat mich halt im Stich gelassen und war zwar immer erreichbar, aber nie für mich da und vorallen nie ein Vater... ich denke nur meine Mutter hat mein negatives Selbstbild ähnlich stark geprägt wie er es tat.
Also auch zu beiden den Kontakt abgebrochen...
So bleiben mir aktuell nur drei Freunde. Ein wundervolles Paar die bisher immer für mich da waren, allerdings fällt es mir schwer mich mit ihnen zu treffen weil ich immer mehr verlerne wie man sich in der Gegenwart von Menschen verhält, ich fühle mich uninteressant und langweilig, da ich größtenteils nur Videospiele spiele, schreibe und Serien schaue... nichts davon empfinde ich als spannend genug um damit auch nur einen Abend zu füllen.
Dann ist da noch ein Freund, der einzig übrig gebliebene aus der Dro.zeit. Mein Videospielkompane, da er sich aber ähnlich wie ich einigelt und wir doch weiter voneinander entfernt wohnen schreiben und skypen wir nur miteinander... so sehe ich zur Zeit außer meiner Betreuerin und meinen Mitbewohner niemanden. (Mein Mitbewohner ist leider keine Option da er mir nicht gut tut)...

Huuch herje, jetzt hab ich ja doch mehr geschrieben als ich vorhatte.

Hallo Eff El Oh, auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns.

Ich steige gleich mal ein. Du beginnst ein neues Leben. Hut ab, dass du den Ausstieg aus der Dro.szene geschafft hast.

Und damit werden jetzt Veränderungen realisiert, die vorher kompensiert wurden.

Lass dir Zeit, lerne jetzt den anderen Menschen kennen und mögen, der es gewagt hat, Veränderungen zuzulassen. Sei stolz auf dich, und finde zu dir.
Alles auf einmal wird zuviel. Dann geräts du unter Druck.

Du bist schon therapeutisch erfahren, dann weißt du ja, wie das geht.
Werde dir klar, was du tun könntest oder willst. Draußen, bei anderen.

Oder steht noch eine erkrankung dir im Weg?

Hallo Eff Ell Oh,

Zitat:
allerdings fällt es mir schwer mich mit ihnen zu treffen weil ich immer mehr verlerne wie
man sich in der Gegenwart von Menschen verhält,


Sehr schön, wie treffend Du das beschreibst. Dann ist es unbedingt sinnvoll, das Du wieder
unter Menschen gehst. Ein, zwei gute Bekannte oder Freunde mit denen Du über persönliches
sprechen kannst und etwas unternehmen kannst reichen meist aus.

Videospiele werden Dich ehern mehr in Deine Einsamkeit führen. Bitte geh da vorsichtig mit um.
Verbringe da nicht zu viel Zeit mit.

Wenn Du Dich von anderen nicht immer verstanden fühlst, wo liegen den Deine Interessen?
Was würdest Du außer reden denn gern mit Leuten unternehmen, worauf würdest Du dich richtig freuen?

Viele Grüße

Hotin

@Icefalki Es sind mehr eingefahrene Verhaltensmuster und eingesessene Ängster die mir im Weg stehen.
Das einzige was mir wirklich Probleme macht ist die Angst vor meinem Umfeld.
Menschen die ich nicht wiedertreffen möchte weil ich mich davor fürchte, leider teilweise aus absolut rationalen Gründen... dazu das schnelle und hecktische der Großstadt... so viele Aggressionen die die Menschen scheinbar mit sich führen Dabei fühle ich mich sehr unwohl und oft eingeschüchtert.
Allerdings stehe ich bei einigen ambulanten Therapeuten auf der Warteliste, das gibt natürlich noch mal etwas Hoffnung und Kraft für den jetzigen Weg

@Hotin Ich stimme dir zu. Videospiele habe ich schon immer lieben gerne gespielt.
Früher war das jedoch eine gelungene Abwechslung, zum Abend hin mal für ein Zwei Stunden wenn noch etwas Zeit übrig blieb, das Leben und die Vorzüge der Realität hatten immer einen höheren Stellenwert zugesprochen bekommen als die Virtualität.
So möchte ich das gerne wieder haben... es soll was besonderes sein wenn ich nach Tagen mal wieder Zeit und vorallen die Ruhe übrig habe um mal für ein bis zwei den PC anzumachen.

Zu meinen Interessen... ich würde liebend gerne in einer Gruppe Fussball spielen, kein Verein, sondern einfach auf den Bollplatz mit einigen Leuten und spielen, gerne auch gemeinsam joggen gehen mit jemanden oder auch mehreren.
Ich möchte gerne spazieren gehen. Weißt du, einfach um die Häuser ziehen, quatschen und spontan entscheiden was man tun könnte.
Außerdem hätte ich gerne Menschen mit denen ich meine Liebe zur Litaratur, zum Fantasygenre, ob nun Buch, Film, Spiel, oder Pen and Paper teilen kann, Menschen mit denen ich philosophieren kann.. genauso sehr vermisse ich es einfach mal nen gemütlichen Sofaabend zu machen, einfach mit Vertrauten zusammen aufs Sofa kuscheln und Filme gucken und dabei überalles mögliche reden...
Bei all diesen Dingen fehlen mir drei Grundlegende Dinge die immer schon zu meinen Grundbedürfnissen gehörten. Sport. Emotionale und Körperliche Nähe und eine große Portion Gesellschaft. Bin mir nicht sicher obs nun nicht doch vier Grundlegende Dinge sind
Oh oh, gemeinsames Kochen und Backen nicht vergessen und vielleicht noch jemanden mit dem ich Musik machen kann...
es ist so lange her das ich mal eigenständig was aufgenommen habe, mittlerweile fehlt mir nun auch das viel zu teure Equipment dazu

Hey Eff Ell Oh,

So viele Interessen und in der Stadt wohnen.
Mach da mal was draus. Fang am besten mit Sport an.
Es gibt jede Menge Sportvereine und Hobbygruppen. Da gehst Du mal zum testen hin.
Und denk dran Mit den Leuten machst Du Sport. Du musst die nicht lieben.
Sollten sich da neue Kontakte ergeben ist es allerdings super.

Viel Erfolg

Sag uns mal, wenn Du eine tolle Gruppe gefunden hast.

Hotin

Hi Eff Ell Oh,

herzlich willkommen hier. Ich wünsche Dir einen angenehmen Aufenthalt

lg

ok, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, fürchtest du dich vor alten Bekannten.
Dadurch, dass du die abgelegt hast, fehlen dir jetzt die die richtigen, denn dein Umfeld, musstest du verlassen um nicht wieder da reingezogen zu werden.

Wie wäre es da mit einem Ortswechsel? Ginge das?

A


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Dr. Reinhard Pichler
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