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Hallo ihr Lieben
Vor ca 2,5 Jahren war ich auch hier im Forum angemeldet, weil ich unter grosser Einsamkeit litt. Ich fuehlte mich allein, war weit weg von zuhause und hatte keine Freunde - erst Recht nicht in der Naehe. Ich hatte zudem eine starke Depression. Ausserdem habe ich an grossen Aengsten gelitten. Ich fing irgendwann an zu realisieren, dass ich mich nicht ohne Grund so schlecht gefuehlt hatte. Ich fing an, mich dem Thema, bzw diesen Themen die mich belasteten, ehrlich zu stellen. Und heute bin ich frei von allem. Ich bin ohne Medikamente aus der Depression gekommen, ich habe eine glueckliche Partnerschaft und sehr liebe Freunde. Zur Angst habe ich heute eine ganz andere Einstellung. Ich werde ab und an mal wieder hier vorbeischauen, vielleicht kann ich anderen mit meinen Erfahrungen ein kleiner Lichtblick sein. Alles Liebe.
Kassandra80

05.11.2016 13:40 • 17.11.2016 x 3 #1


26 Antworten ↓


Fandest du die Freunde bzw. Partner hier im Forum?

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Einsamkeit ueberwunden

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Hallo Nein, nicht im Forum. Ich habe auch nicht ALS ERSTES Partner und Freunde gefunden und mich deswegen besser gefuehlt. Ich habe zuerst meine Probleme geloest und daraufhin in meiner Umgebung Partner und Freunde gefunden

Wodurch fandest du sie? Durch Vereine?

Nein, auch keine Vereine Ich habe meinen Weg heraus aus der Einsamkeit und der Depression gefunden und dadurch ging es mir dann so richtig gut. Dadurch hatte ich eine ganz andere Ausstrahlung und habe auf diese Weise, ganz natuerlich meinen Partner und meine Freunde gefunden. Im Cafè, in der Schule, auch uebers Internet, ueber die Freunde der Freunde... usw. Meine sozialen Kontakte, kamen alle ganz natuerlich in meine Leben, ohne dass ich dafuer irgendwelche Anstrengungen unternehmen musste. Abgesehen von der Arbeit an mir selbst zuvor, die dem ganzen zu Grunde liegt. Als es mir so richtig mies ging, hatte ich auch keine gute Ausstrahlung. Man hat mir auf 10 Meter Entfernung meinen Zustand schon angesehn. Das ist nicht der ideale Zustand um positive Dinge in sein Leben zu ziehen oder sich ungezwungen mit Menschen zu unterhalten und in Kontakt zu kommen. Das war mir zu dem Zeitpunkt auch klar, darum war ich auch nicht ueberrascht darueber allein zu sein. Vor allem wenn man nicht verstanden und dann noch verurteilt wird, wenden sich die meisten Menschen von einem ab.

Freue mich, dass du es geschafft hast und deine positiven Erfahrungen hier teilst. Es stimmt eben, man muss mit sich selbst im reinen sein und mit sich selbst zufrieden sein und braucht ein bisschen Geduld
Hast du eine Therapie gemacht oder hast du irgendwelche Bücher gelesen, die dir geholfen haben? Wie hast du wieder zu dir selber gefunden?

Mich würde das auch sehr interessieren. Hast du etwas konkretes, was du uns erzählen kannst?

Im Moment ist in meinem Leben sehr viel los, gerade jetzt schreibe ich auch nur zwischen Tuer und Angel. Von Einsamkeit keine Spur mehr Ich werde immer sobald ich etwas Zeit habe, meine Erfahrungen hier niederschreiben. Ein wichtiger erster Schritt ist es, sich (wie bei der Angst) nicht dagegen zu wehren und krampfhaft Kontakte zu suchen. Ich selbst habe die Einsamkeit als solche fuer den Moment akzeptiert und angenommen. Ich fing an, einmal in mich hineinzuhorchen. Wenn man sich nicht staendig ablenkt, kommen einem naemlich ganz wichtige Impulse. Und so konnte ich auch den Sinn hinter der Einsamkeit entdecken. Ich hatte naemlich nicht den Kontakt zur Aussenwelt, sondern den Kontakt zu mir selbst verloren. Ueber einen laengeren Prozess, habe ich ganz bewusst realisiert, wer der wichtigste Mensch in meinem Leben ist. Naemlich ICH.

Nein, eine Therapie hatte ich nicht gemacht und auch keine Buecher zu dem Thema gelesen. Das Thema Einsamkeit trat schon mehrere Male in meinem Leben auf, aber aus unterschiedlichen Gruenden heraus. Ich bin bei meinem Prozess aus der Einsamkeit heraus, recht analytisch vorgegangen. In der Kinheit war ich zeitweise einsam, weil ich mich nicht verstanden gefuehlt habe. In meiner spaeteren Bezieheung habe ich mich einsam gefuehlt, weil mein Partner und ich, keine gemeinsame Sprache mehr gesprochen haben und das Vertrauen und die Gemeinsamkeit immer mehr verschwand. Das letzte Mal, vor 2,5 Jahren, war ich so einsam, weil mich mein zweiter Partner verlassen hat. Er hat 8 Mal mit mir Schluss gemacht und mich in einer Weise behandelt, die mein Selbstbewusstsein Stueck fuer Stueck ausgeschaltet hat. Durch meine starke Liebe fuer ihn, war mein ganzes Leben auf ihn gerichtet und es gab so gut wie keine Freunde mehr. Ich befand mich in emotionaler Abhaengigkeit und ohne ihn, machte mein Leben kein Sinn mehr. Er hat sich ins Ausland abgesetzt und fuer ein halbes Jahr jeglichen Kontakt abgebrochen und schliesslich die Beziehung noch offiziell beendet. Darauf fand ich mich in meiner persoenlichen Hoelle auf Erden wieder. Jeder der schonmal Liebeskummer hatte, kann sich ein Bild machen, wie es sich anfuehlt, jemanden so sehr zu lieben und dann immer wieder verlassen, belogen und betrogen zu werden. Ich klage ihn nicht an, im Gegenteil, es war einfach meine damalige Erfahrung. Und zu diesem Zeitpunkt entwickelte ich eine starke Depression, die mir jegliche Lebenfreude nahm. Es war ein einziges Elend. Ich habe 2 Kinder, neben denen ich einfach vor mich hinvegetiert bin. Ich wollte sie so gern wieder erreichen und mit ihnen lachen. Ich war wie hinter einer Glastuer und konnte das ganze Leben nicht mehr erreichen. Diese Situation hatte mich persoenlich in die Einsamkeit gefuehrt. Ich war uebrigens im Ausland, bin mit der Sprache nicht sooo toll klargekommen und kannte niemanden in dem Land, ausser dem Partner, der mich dann dort hatte sitzen lassen. Und dann in einer Gegend, wo man abends besser nicht rausgehen sollte.

Eines Tages hatte ich gedacht, um ueberleben zu koennen, brauche ich Struktur in meinem Alltag und fing dann an, ein Videotagebuch zu fuehren. Das hat mir extrem geholfen. Jeden Morgen habe ich einen ca 20 minuetigen Eintrag ueber meinen Zustand und meine Tagesplanung, oder die Nacht gemacht und ihn mir spaeter selbst angesehn. Ich habe diese 20 Minuten nahezu genossen, da ich mich selbst aus der Beobachterperspektive gesehen habe und nicht aus meinem eigenen Koerper heraus. Ich weiss nicht wie ich es besser erklaeren soll.. Das hat mir geholfen, mir taeglich selbst zu begegnen und mit der Zeit, eine Art freundschaftliche Beziehung zu mir selbst aufzubauen. Ich habe in meiner Einsamkeit sowieso viele Selbstgespraeche gefuehrt Dabei habe ich grosse Arbeit an mir geleistet. Mir wurden die Zusammenhaenge immer klarer. Ich verstand warum meine Beziehung ueberhaupt gescheitert ist. Es war ein Problem das sehr haeufig auftritt. In vielen ungluecklichen, einsamen Jahren, baut man einen grossen Hunger nach Liebe und Naehe auf. Dann endlich trifft man jemanden, mit dem es klappen koennte - und man projeziert alle seine Erwartungen auf diesen Menschen. Derjenige spuert bewusst oder unbewusst, diesen enormen Erwartungsdruck und fuehlt sich nicht wohl in der Beziehung. Irgendwann ist dann Schluss.
Diese Videos und dieser immer wohlwollendere Kontakt zu mir selbst, hat mich letztlich auch aus der Einsamkeit gebracht. Gerade erinnere ich mich, ich habe damals das Buch The Secret also Das Geheimnis gelesen. In diesem Buch wird beschrieben, wie man ueber eine positive Denkweise, seine Wuensche manifestieren kann. Dort stand auch, dass man sich vorstellen soll, man haette seinen Partner schon und man solle schonmal fuehlen wie das ist. Es schon vorher als Wahrheit fuehlen, was man sich alles wuenscht. Ich habe das sehr kritisch gesehn. Gerade wenn man zB kein Geld hat und sich vorstellt, man haette Unmengen davon, ist der Kuehlschrank morgen genauso leer. Ich will auch keine Werbung fuer dieses Buch machen oder sagen dass es funktioniert oder nicht funktioniert. Nun hatte ich es aber gelesen und fand es witzig. Aus Spass habe ich dann immer sarkastisch Hallo Schatz, ich bin zuhause gesagt, wenn ich heimgekommen bin. Das hab ich jeden Tag gemacht, einfach weil es lustig war. Ich habe irgendwann auch gedacht, dass ich doch ein ziemlich toller Mensch bin und ein Partner sich doch gluecklich schaetzen koennte mit mir zusammen zu sein. Mir sind meine Qualitaeten im Leben mit mir selbst, immer bewusster geworden. Ich dachte, irgendwann wird es bestimmt jemanden fuer mich geben, ist doch bloed jemandem nachzutrauern, der nichtmal etwas mit mir zu tun haben will, der nicht einmal eine Beziehung haben will. In dieser Einsamkeit habe ich gelernt, immer selbststaendiger zu werden. Ich habe endlich meine ganzen Behoerdenwege selbst erledigt, das musste vorher immer der Exmann machen Ich habe mir eine Kommode und Tisch und Stuehle gekauft und in kuerzester Zeit selbst zusammengebaut Ich habe interessante Themen auf youtube angeschaut und mich mit Dingen befasst, die mich sonst so im Leben interessieren. Ich habe mich auf einer Art mentaler Studienreise befunden und mich selbst und mein Leben erforscht. Es wurde immer unterhaltsamer und irgendwann liess mein Schmerz auch Stueck fuer Stueck nach. Es geschah sogar manchmal, dass mich etwas zum lachen gebracht hat - ich selbst zum Beispiel. Dabei vergingen viele Monate. Ich habe meine Rituale gepflegt. Jeden Tag, wenn ich die Kinder zur Schule gebracht hab, habe ich mir meine Buecher, ueber Themen die mich intersessierten geschnappt, mein Notizbuch und Stifte und hab mich ins Starbucks gesetzt. Ich hab mich dabei mit grundlegenden Fragen beschaeftigt. Von Religion bis Philosophie oder alte Klassiker. Ich habe meine einsame Zeit genutzt. In mir wuchs ein grosser Wunsch, mich weiterzuentwickeln und so auch wieder zum Glueck zu finden und alles was man dazu braucht. Ich habe mich dadurch koerperlich und seelisch gaaaaanz langsam, Stueck fuer Stueck besser gefuehlt Ich hatte zwar noch keine Freunde oder Partner, aber irgendwie war ich MIR SELBST GENUG. Ich fand mich wieder liebenswert und habe mich immer besser behandelt. Sogar mir selbst mal was gekocht Es wurde immer besser und besser Irgendwann wurde ich auch immer offener fuer alles andere um mich herum und was mir das Leben so bietet. Ich sass eines Tages in der Bahn und sah eine Werbeanzeige: Wollen Sie ihren Traumpartner finden? Da hab ich gedacht: Klar doch. Ich hab mich angemeldet und nur ein einziger Typ von hunderten hat mich irgendwie angesprochen. Insofern dass ich ihn interessant fand. Den habe ich dann getroffen und heute sind wir seit ca 1,5 Jahren zusammen. Zu ihm sag ich jetzt auch immer Hallo Schatz wenn ich nach Hause komme Als ich ihn das erste mal getroffen hab, war ich einfach nur ICH selbst. Alles andere bringt ja nix. Ich will dafuer geliebt sein, ICH selbst zu sein. Hab auch grad meine ganzen Macken liebevoll raushaengen lassen. Ich bin gern etwas bossy wenn ich ich selbst sein kann Und was soll ich sagen, er fand und findet das toll. Und ich ihn, er ist genau der, den ich mir in meinen Traeumen immer ausgemalt hab. Ich war und bin sehr gluecklich. Das spueren die Leute um einen herum auf 10 Meter Entfernung. Ich habe daraufhin einen meiner besten Freunde kennengelernt. Andere Eltern in der Schule haben Kontakt mit mir gesucht. Ich wurde zum Kaffee eingeladen. Die Leute kommen einfach von ueberall auf einen zu. Heute bin ich also nicht mehr einsam. Und selbst wenn ich wieder alles verlieren wuerde, der wichtigste Mensch in meinem Leben bleibt immer. ICH. Aber wenn man mit sich selbst gluecklich ist, kann man auch gar keinen Verlust in sein Leben ziehen. Es kommt einfach immer mehr dazu. Die Einsamkeit hat eine ganz wichtige Funktion, sie ist da, damit wir uns selbst finden und Zeit mit uns selbst verbringen muessen. Ich bin heute unendlich dankbar fuer all den Schmerz und alle Einsamkeit.

Seid von Herzen gedrueckt, ihr seid nicht allein auf eurem Weg. Alles Liebe.

Jedem der gern an sich arbeiten moechte, empfehle ich, mal nach dem Film Der Film DEINES Lebens - der komplette Film zu googlen. Den habe ich zwar damals nicht gekannt, aber vor kurzem entdeckt. Vielleicht hilft er ja dem ein oder anderen. Dort werden bestimmte Zusammenhaenge erklaert, die fuer diejenigen Sinn machen, die aus ihren eigenen Erfahrungen heraus, schon so weit sind. Ideal ist es, nicht gleich alles zu verurteilen was neu ist, oder fuer einen erstmal keinen Sinn ergibt. Stattdessen kann man sich einfach auf die Dinge konzentrieren, die Sinn fuer einen ergeben und aus denen man einen Nutzen fuer sich selbst ziehen kann.

Zitat von kassandra80:
Nein, eine Therapie hatte ich nicht gemacht und auch keine Buecher zu dem Thema gelesen. [...] ich habe damals das Buch The Secret also Das Geheimnis gelesen. In diesem Buch wird beschrieben, wie man ueber eine positive Denkweise, seine Wuensche manifestieren kann. Dort stand auch, dass man sich vorstellen soll, man haette seinen Partner schon und man solle schonmal fuehlen wie das ist. Es schon vorher als Wahrheit fuehlen, was man sich alles wuenscht. Ich habe das sehr kritisch gesehn. Gerade wenn man zB kein Geld hat und sich vorstellt, man haette Unmengen davon, ist der Kuehlschrank morgen genauso leer. Ich will auch keine Werbung fuer dieses Buch machen oder sagen dass es funktioniert [...]


Is jetzt genug getrollt? Geh mal wieder schön zurück in deinen Sandkasten und spiel mit deinem Schäufelchen und den Förmchen...

Hallo ... !

Naja, leider kann nicht viel zu dem Thema beitragen, für mich ist die Einsamkeit eigentlich eine normale (Manchmal lästig, manchesmal poitive) Gewohnheit geworden - Und es fühlt sich noch nicht mal schlecht an.

Bin überhaupt kein Typ, der in Disco's geht - oder überhaupt gerne was unternimmt, sondern eher, der stille gebundene Familiemensch, der es gerne häuslich mag.

@ The Saint: Tut mir leid, diese Antwort ergibt keinen Sinn fuer mich. Ich wurde gefragt, ob ich Buecher gelesen habe und dieses Buch habe ich damals gelesen. Es hat mir zwar direkt nichts gebracht, aber ich habe es erwaehnt. Wenn man so eine negative Einstellung hat, braucht man sich nicht wundern wenn man in seinem Leben nicht gluecklich ist. Wenn man einen Text liest, kann man sich doch das fuer einen rausnehmen, was fuer einen hilfreich und stimmig ist. Ich habe genau aus dem Grund meine Erfahrung hier geteilt. Um andere zu motivieren, dass sie da auch rauskommen koennen. Wieso man das so negativ bewerten, es ueberhaupt bewerten muss, kann ich fuer mich nicht nachvollziehen. Trotzdem vielen Dank fuer die Meinung und alles Liebe fuer dich.

Hallo Chris
Ich kann dich verstehen. Ich bin auch kein Discogaenger und dafuer Familienmensch. Es ist ja schonmal gut, wenn du nicht unter deiner Situation leidest und dich auch gut fuehlen kannst. Ich kenne viele Menschen, die eher introvertiert sind aber dafuer sehr liebe, ernstafte Menschen sind mit Prinzipien. Wenn man nicht mit dem Strom schwimmt, kann das durchaus erstmal einsam machen. Ich wuensche dir von Herzen, dass du auch gluecklich wirst, gerade so, wie es fuer dich das Richtige ist

Zuhause bin ich nur introvertiert, wenn ich dann mal einkaufen muss oder ähnliches ... setze ich wie immer schön meine Maske auf und bin der Normale Mensch ohne Krankheiten !

Ja das verstehe ich Chris. Die meisten Menschen machen das aber - glaube ich. Ich sehe das sehr viel, dass die Menschen draussen mit einer Maske rumlaufen. Ich glaube die wenigsten sind so, wie sie sich nach aussen hin geben.

ich hab mir auch jetzt z.B selbstbräune creme gekauft und werden mir demnächst eine Echthaarperrücke zulegen. Damit ich etwas jünger aussehe ...
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Was wieso das denn, ist das dein Ernst?

Mein voller Ernst, meinst Du ich will, dass es jemand merk, dass ich anders geworden bin, als früher ? - Nein !
Ich geb jedem das Gefühl, dass ich unantastbar wäre, dass mir nichts ausmachen würde und das muss ich beibehalten !

Das entscheidest natuerlich nur du alleine was du von dir preisgeben moechtest

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Dr. Reinhard Pichler
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