Ich bin nochmal auf meine Erfahrung angesprochen worden,die ich hier mit euch geteilt habe. Die Frage war, wie lebe ich diese Selbstliebe eigentlich aus, die ich waehrend der Ueberwindung meiner Depression bekommen habe. Ich teile hier noch meine Antwort dazu
In meinen 2 vorigen Partnerschaften, habe ich weitaus mehr gegeben, als ich zurueckerhalten habe. Aber diese Zusammenhaenge erstmal zu verstehen, dazu braucht es viel. Ich meine damit, um ersteinmal zu erkennen, was eigentlich dahintersteckt. Jeder Partner den wir haben, spiegelt uns etwas wieder, was in uns drin ist. Jeder Mensch, in jeder Begegnung, zeigt uns etwas ueber uns selbst auf. Wir reagieren ja auf diese Person und es gaebe keine Resonanzflaeche, wenn es dieses Reaktionsmaterial nicht schon in uns gaebe. Mein letzter Partner war bzw ist fuer mich die ganz grosse Liebe, um es kurz auszudruecken. Aber es war eine sehr schmerzvolle Erfahrung. Waehrend ich ihn mit Liebe ueberschuettete, hat er mich belogen, betrogen und sehr respektlos behandelt. Wie konnte das sein? Und wieso habe ich mich und mein ganzes Wohlbefinden von ihm abhaengig gemacht? Ist mein Wohlbefinden nicht von mir selbst abhaengig? Wie kann ein anderer solche Macht ueber mich haben? Das geht doch gar nicht. ICH habe ihm doch erst erlaubt, mich so zu behandeln. Ich habe es hingenommen und es mir damit SELBST angetan. Und allen Schmerz den er mir zugefuegt hat, habe eigentlich ICH mir selbst zugefuegt. Er hat mir aufgezeigt, wie klein ich mich gemacht habe und mit wie wenig Wertschaetzung ich mir selbst gegenueber getreten bin. Gerade wenn die Beziehung irgendwie negativ festgefahren ist, zeigt es damit auf, dass man sich selbst nicht bewegt. Der Partner spiegelt einem sein eigenes Verhalten wider. Ich selbst lasse mich meine Liebe zu mir spueren, indem ich mich sehr wichtig nehme. Ich habe Kinder und die brauchen mich staendig. Wenn es mir aber nicht gut geht, bin ich nicht in der Position zu geben, da bin ich naemlich im Mangel. Darum schaue ich immer erst dass es mir gut geht und danach kann ich auch abgeben. Ein ganz banales Beispiel: Wenn wir gerade zur Tuer rein sind und die Kinder wollen dies oder das, dann sage ich, ich brauche erstmal meinen Kaffee/Tee und ein bisschen Zeit zum ausruhen und DANN komme ich zu euch. Ich nehme mir also erst Zeit fuer mich. Sobald es mir gut geht, kann ich in einer ganz anderen Qualitaet fuer andere dasein. Ich habe mir waehrend der Bewaeltigung meiner Depression angewoehnt, auch nur fuer mich Essen zu kochen. Viele kochen ja gar nicht erst NUR fuer sich selbst. Aber fuer wen denn sonst? Wie will man andere wichtig nehmen, wenn man nichtmal sich selbst wichtig nimmt? Und wie sollen einen da erst die anderen wichtig nehmen? Ich habe aufgehoert so schlecht ueber mich zu denken. Ueber meinen Charakter, sowie ueber mein Aeusseres. Das passiert ja ganz automatisch, dieses negative Denken. Aber wenn man es sich mal bewusst macht, merkt man dass es gar keinen Sinn ergibt. Ich habe ganz viele tolle Seiten und die pflege ich auch. Vor allem bin ich auch autenthisch. Es ist normal auch mal schlechte Laune zu haben, muede zu sein oder negative/unproduktive Dinge zu denken. Und das erlaube ich mir, ich kaempfe dagegen nicht an, es gehoert zum Leben mit dazu. Und je mehr man alles zulaesst was da ist, ohne es zu bekaempfen, desto mehr wird man zum Beobachter und somit auch immer mehr zum Herrscher ueber sich und seine Gedanken. Und das ist der Schluessel. Lerne deine Gedanken zu beherrschen, oder sie beherrschen dich. Dann kann man selbst bestimmen, was einem entspricht und was nicht. Hier kann man dann beginnen kreativ zu werden und sein Leben selbst zu gestalten, anstatt sich dem Leben ausgeliefert zu fuehlen. Und somit verurteile ich mich und andere auch nicht mehr. Je mehr man sich darauf einlassen kann zu schauen anstatt zu urteilen, desto besser versteht man die Zusammenhaenge hinter allem was passiert. In meiner heutigen Beziehung bin ich sehr gluecklich. Aber auch da erlaube ich mir selbst authentisch zu sein. Ich sage dann auch wenn ich wuetend oder traurig bin und dass es nichts mit dem anderen zu tun hat. Aber ich moechte meine Freiheit haben meine Gefuehle auszuleben und damit kommt meine Familie sehr gut klar. Meine Kinder lernen so auch gut mit ihren eigenen Gefuehlen umzugehen und lernen dass es ganz normal ist, mal traurig, mal froehlich oder auch mal wuetend zu sein. Und diese Freiheit und Authenzitaet, sowie dass ich mich selbst am allerwichtigsten nehme, drueckt meine Selbstliebe aus. Eben nicht zu verwechseln mit Egoismus.
Alles Liebe
17.11.2016 23:43 •
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