Zitat von juwi:Ich bin ehrlich gesagt schon sehr neidisch, vor allem auf die, die ständig Urlaubsfotos posten oder schreiben, wie glücklich sie mit ihrem Partner/ihrer Familie und ihren Freunden sind. Die meisten haben Kinder und ein scheinbar superglückliches Familienleben. (...)
klar sehen Urlaubsfotos schön aus, doch sind die Leute nicht das ganze Jahr im Urlaub ... und natürlich posten sie nur die schönsten Urlaubsfotos und keiner wird von sich z.B. ein Foto posten, wo er im Urlaub sich einen Magen-Darm Virus eingefangen hatte ... oder solche Dinge ...
und ein Familienleben ist harte Arbeit ... der Neid bezieht sich auf den Anschein, auf ein vermeintlich größeres Glück, auf den schönen Schein und nie auf das, was wirklich dahinter steckt: viel Arbeit, Einschränkungen und sehr viel Verzicht auf vieles aus Rücksicht auf die Kinder, die Kinder brauchen einen rund um die Uhr,
der Neid bezieht sich nie auf das, was für das Familienleben aufgegeben werden muss
der Neid bezieht sich bestimmt nicht auf die schlafberaubten Nächte, in denen die Neugeborenen noch nicht durchschlafen und alle paar Stunden schreien, weil sie etwas zu trinken oder Nahrung oder eine frische Windel oder sonst irgendeinen Trost brauchen oder weil sie krank sind, der Neid bezieht sich auch nicht auf die Zeiten, in denen sie die Kinderkrankheiten und Entwicklungskrisen durchmachen und z.B. auch nicht auf die Belastungsprobe, die ein Kind für die Partnerschaft bedeutet, der längst nicht jede Beziehung stand hält
Ein Bild ist eine Momentaufnahme, es gibt glückliche Momente und weniger glückliche und dieses Auf und Ab gibt es in jedem Leben, nicht nur in unserem
auch wenn es uns so vorkommt
ich denke, der Grund, warum wir andere glücklicher schätzen, als uns selbst, ist, weil wir ein Selbstwertproblem haben,
das ist der Grund, warum wir denken, unser eigenes Wohlbefinden kann gar nicht so gut sein, wie das von anderen ...
wenn wir uns bewusst machen, dass der Neid einem glücklichen Moment im Leben anderer gilt, der nicht ewig anhält, sondern der genau so flüchtig und vergänglich ist, wie unsere eigenen glücklichen Momente, dann fällt es auch leichter, den Neid zu relativieren
Zitat von juwi:Dass es vielen anderen schlechter geht als mir, ist kein Trost.
als Trost für mich selbst emfpinde ich das Leid anderer auch nicht oder kann mich daran z.B. nicht hochziehen, dass ich es nicht habe, was ein anderer gerade hat
nur froh und dankbar bin ich durchaus, dass ich so manche Krankheit nicht habe
und Leiden zu vergleichen: welches ist das schlimmere oder schlimmste ... ist Quatsch, weil jeder Mensch anders empfindet und jedes Leiden unerträgliche Phasen haben kann