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@ kerze

Versteh mich nicht falsch bzw. ich habe mich wohl etwas undeutlich ausgedrückt: Glaube ist insofern negativ, wenn man in (bewertenden) Mustern denkt (oder glaubt). Also ein Glaube des Verstandes, der sich gerne von Ideologien leiten lässt und nicht frei ist. Dagegen ist echte Spiritualität sicher sehr förderlich für die Selbsterkenntnis und eigene Weiterentwicklung, aber diese ist, meiner Meinung nach und wie Nyan es schon beschrieben hat, individuell und nicht in einer Ideologie verankert. Damit meine ich auch nicht, dass beispielsweise ein gläubiger Christ auf jeden Fall den falschen Glauben hat, weil er eben Christ. Nein, er kann genau so für sich seinen eigenen Glauben in der christlichen Religion entdecken ohne dabei kirchlichen Dogmen zu verfallen.

Danke für Deine Mail...

Mir ist mein christlicher Glaube sehr wertvoll und dabei ist mir Weite im denken und glauben wichtig. Sehr gefallen mir z.B. Bücher von Henri Nouwen, er hat auch gelebt was er geglaubt hat und mir ist das auch sehr wichtig.

Noch einen schönen Abend wünscht Dir kerze

A


Einsamkeit Erfahrungen - wem geht es wie mir?

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Es ist mir wichtig an dieser Stelle darüber zu berichten, dass ich erstens durch meine Herkunftsfamilie und zweitens durch meinen gegenwärtigen Job fast ausschließlich mit Christen der beiden großen, bei uns etablierten Religionen zu tun hatte und habe. Und ich habe das Glück Christen zu kennen, die keine Anspruchshaltung zur Geltung bringen wollen und beispielsweise keine Verhaltensweisen anderer anklagen, die nicht direkt ihrem persönlichen Wohl dienen würden. Gerade diese Einstellung, die wenig und immer weniger mit egozentrischen Ansprüchen und immer mehr mit Respekt und Akzeptanz zu tun hat ist das, was den Umgang mit diesen Menschen so angenehm und so wertvoll macht. Der Glaube eines Menschen ist also nicht immer mit dem Glauben eines Anderen vergleichbar. Die religiöse, selbstlose Haltung ist m. W. allen großen Religionen gemeinsam, sie ist aber kein Ziel, sondern eher ein Weg des geringsten Widerstands. Wer an Äußerlichkeiten und zur Schau gestellten Tugenden oder Glaubenssätzen fest hält, wäre besser beraten lieber so zu sein, wie er wirklich ist, denn nicht das Leugnen, sondern die Erkenntnis eine Möglichkeit zur Veränderung bietet. Eine Lüge fängt schätzungsweise immer mit einer Selbstlüge an - ich bin es nicht wert ehrlich zu sein.

So viele der Worte...das innere des Glaubens ist Liebe und Freiheit...einen gesegneten Sonntag wünscht kerze

Tja, mit der Missionierung ist das so eine Sache... schwierig. Sicher nicht von Gott gesandt, sondern eher vom Mensch gemacht. Es ist durch Versuche nachgewiesen worden, dass der Mensch die Eigenschaften, die er bei sich selbst am meisten abwehrt, auf andere am stärksten projiziert und extrem negativ besetzt. Auf dem Prinzip etwa gründet auch Missionierung - im Namen der Freiheit und Liebe werden gewöhnlich Versuche gestartet, den anderen Konzepte der eigenen Beschränktheit aufzuzwingen. Da ja exemplarisch auch in diesem Fall das Gefühl der Minderwertigkeit durch einen Überlegenheitswahn kaschiert werden soll und das in etwa der Erbsünde entspricht, ist das Bedürfnis zu missionieren offensichtlich keine religiöse Haltung.

Verständlicher ausgedrückt: jemand, der ein Defizit hat, wünscht sich, dass es allen so geht, denn er spekuliert darauf, dass er dann einfach nicht mehr auffallen wird!!

Herzliche Grüße

Zitat von beats:
Ist der frei sein von Anhaftung Text von dir?

(Ich meinte den Riedl-Artikel)

Die Texte sind beide nicht von mir. Die Anhaftung ist ein buddhistischer Standard, und mit dem Riedel-Text - da musste ich erstmal um drei Ecken denken, weil es Kontrolle im Buddhismus eigentlich nicht gibt. Warum vergleichen, was sich nicht unterscheidet und sich nur im Rahmen der jeweiligen Konvention anders nennt, oder auch z. T. anderes bedeutet. Man kann sich da nicht täuschen lassen, was er ja auch selbst schreibt; der therapeutischer Weg ist ein anderer, wie es auch zum Schluss heißt: Schaffst du die psychologische Hürde nicht, bleibt dir der richtige Weg versperrt. Berne z. B. in seiner Transaktionsanalyse vergleicht mit Türmen, deren Bausteine aufeinander gelegt werden. Ist ein Teil beispielsweise nicht gerade, sondern hat eine schmälere Seite, bekommt der Turm eine Schieflage. Je weiter unten so ein Teil liegt, desto mehr Schieflage. Und um diese Schieflage in der eigenen Vorstellung auszubalancieren, ist eine immense Anstrengung notwendig..

Zitat:
Zu Tolle: musste sehr schmunzeln, weil das Meiste, was er sagt, mir schon irgendwie bewusst war ohne je etwas von ihm gelesen zu haben.

... er lacht und schmunzelt ja selbst bei seinen Vorträgen! - voller Paradox, erinnert mich auch an den gesunden Humor von W. Kopp.

Zitat:
Neu war mir die Unterscheidung von Liebe, Freude und Emotionen, die immer mit der Verstand bzw. Ego verknüpft sind. Darüber gilt es nachzudenken! Auf den ersten Blick bzw. aus eigener Erfahrung erscheint es mir nicht ganz schlüssig: ich habe die Erfahrung gemacht, dass aus dem Schmerz die Liebe und innerliche Freude entsteht (die wirklich groß war und ich nicht als Lust oder dergleichen bezeichnen würde). Vielleicht hat sich aber durch die Wahrnehmung des Schmerzes bzw. das Ausschalten des Hirns sich erst die Liebe gezeigt, die hinter dem Schmerz steht.

Der Unterschied zwischen Liebe und Liebe. Man sollte versuchen von der Alibi-Funktion weg zu kommen, weil vieles auch wieder aus der eigenen Vorstellung heraus geschieht.

Zitat:
Und ja, Glaube ist halt eine Abstraktion und Abstraktionen kommen vom Verstand, was wiederum Erkennen erschwert..

Glaube als Objekt ist nicht der Glaube, der man selbst ist, den man lebt...

Zitat:
Zum psychotherapeutischen Arbeiten: ok, die Meinung vertrete ich auch.. Es ist jedoch echt schlimm, was für Psychotherapeuten so durch die Welt laufen.. Natürlich sollte der Klient ebenfalls erkennen, dass er sich selbst heilt und dass das nicht der Therapeut für ihn übernehmen kann.
Und du hast natürlich Recht, dass beide unvollkommen sind. Manchmal hatte ich an meiner Therapie gezweifelt, weil ich an meinen Therapeuten gezweifelt habe - nicht an seiner Therapieweise, sondern seiner Person an sich. Ein Trugschluss

Der Beruf, wie auch Coach, Heilpraktiker, Astrologe, führende Positionen insgesamt, da wimmelt es geradezu von Narzissten und Psychopathen, das sind ihre Lieblingsjobs und in dem Bereich liegt die Präsenz dieser Gestörten weit über dem prozentualen Vorkommen in der Bevölkerung. Und viele von ihnen machen auch keinen Hehl daraus - sie zwingen den anderen ihre Überlegenheit ohne zu hinterfragen auf. Das alles muss ja auch gar nicht psychopathische Ausmaße haben, es reichen oft die üblichen Tendenzen aus - und Gelegenheit eben macht den Dieb. Das Problem beschreibt ja u. a. Vinnai - der Mensch, der anhand der Therapie auf seine ursprüngliche, infantile Bewältigungsmuster zurück geführt wir. Mit dem Über-Ich angefangen und beim Chef oder dem dominanten Partner oder, oder beim allgemeine Leiden und Ächzen unter der Abhängigkeit vom Phänomen Staat und Gesellschaft endend - das alles erschwert oder verhindert gar innere Reife.

Wo in der Therapie keine Augenhöhe möglich ist, kann es nur Regression geben. Und bis man dahinter kommt, dass schlechte Gefühle nicht unbedingt die Seele reinigen sondern eher Alarmsignale sind, kann es auch eine Weile dauern. Bei uns sind solche Therapien möglich, in den USA werden meines Wissens Therapeuten Kontrollen unterzogen, sowie im Finnland viel in das Betreuungssystem investiert wird und Kindergarten-Betreuer nur mit Hochschulreife zugelassen werden; es gibt viele Beispiele, wie einiges besser laufen könnte. Den HPPT kann jeder Arbeitsloser machen, in gut einem Jahr ist er ein ausgebildeter HP-Therapeut, und wenn ich das nun mal erwähnen darf, durch die Prüfung der seelischen Gesundheit bei einem anderen Kollegen kommt jeder durch, der sich noch für die paar Stunden einigermaßen am Riemen reißen kann.

Das Zweifeln - ist im Grunde wahrscheinlich ausschließlich eine Verschiebung der Selbstzweifel, weil allem, dem man ablehnend gegenüber steht, die Ich-Abwehr- Mechanismen zugrunde liegen. Wenn das aufhört, gibt es null Unterschiede. Ich denke im zwischenmenschlichen Bereich, in dem der eine dem anderen etwas, was er gut kennt, gelernt hat usw. übermittelt, gibt es immer einen Punkt, an dem das alles eben ein Ende hat. Das bedeutet nicht zwingend, dass der Klient dann mehr als der Therapeut weiß, sondern dass der gemeinsame Bereich, den man betreten kann, irgendwo seine Grenzen hat und ausgeschöpft wurde. Übrigens ein Grund, wie ich denke, warum die besseren Therapeuten manche Klienten ablehnen und weiter zu ihren Kollegen schicken. Die Grenzen sind auch wieder individuell angelegt, also ist es sicher immer lohnenswert neue Menschen kennen zu lernen oder auch neue Therapien anzufangen, wenn denn so ein Bedarf besteht.

Gruß

Zitat von Samtstein:
Hallo, liebe crazyfruit,

wie soll ich sagen, mein Leben verlief bisher ziemlich unruhig, heute sage ich, der Spiegel meiner Seele. Durch eine hohe Verantwortung, die ich seit jungen Jahren zu tragen hatte, stand mein Funktionier-Modus im Dauerzustand auf „ON“. Von den „Stressoren“, die mir von Hause aus mit auf den Weg gegeben wurden, mal ganz abgesehen.

Persönlich betrat ich ein Minenfeld nach dem nächsten und der Stressabbau erfolgte bei mir zum Schluss nur noch über die Arbeit ... bis zu dem Tag, wo ich nicht mehr aufstehen konnte. Seit diesem Tag, ist nichts mehr, wie es mal war und auch nichts, wie es für mich wünschenswerter Weise sein sollte. Diverse Diagnosen prasselten auf mich ein.

Eine davon war die Depression, die mich völlig bewegungs- und handlungsunfähig werden ließ. Das Grausame war, dass ich keine Kontrolle mehr hatte. Mir flog auf der Gefühlsebene mein Leben nur so um die Ohren. Als wäre mein Unterbewusstsein aufgesprengt worden und meine ganze Geschichte überflutete mich, als wäre der Vulkan in mir aktiv geworden und die Lava strömte nur so heraus. Ich war damit völlig überfordert, und bin es zum Teil noch, aber den größten Ansturm würde ich sagen habe ich hinter mir.

Jetzt ist es Zeit zu sortieren, zu ordnen, zu schauen, was war (und ist) da los. Ich möchte nicht, dass sich die Geschichte(n) wiederholen. Manchmal ist es mir selber gefühlt zu viel, deswegen benötigt es Zeit.

Das Gefühl der inneren Einsamkeit betreffend, um das es mir ja ging (nicht zu verwechseln mit Alleinsein) dazu habe ich – dank Nyan – einen passenden Text entdeckt, der es ganz gut erklärt:

http://www.alice-miller.com/artikel_de. ... =34grp=11

Das wäre jetzt auch der Punkt, an dem ich dir widersprechen möchte

Man kann in der Theorie einfach nichts über sich und sein Handeln, sein Erleben, seinen Gefühle und Reaktionen erfahren, das ist unmöglich.

Allein dieser Text enthält einige wichtige Passagen, die in mir ein „Aha“- + „Volltreffer“-Gefühl ausgelöst haben. Wieder ein kleines Stück mehr Klarheit, wieder ein kleines Stück näher zu meinem Selbst.

Bzw. man kann es nur theoretisch und dadurch begrenzt erfassen, wie es aber real ist und sich anfühlt, das müssen wir (er)leben.

Die letzten Jahre habe ich mich viel zu wenig bis gar nicht mit dem befasst, was heute Beachtung einfordert. Habe Energien verteilt, die mir heute für mich selber fehlen.

Selbst die Basis stimmt nicht. Befinde mich noch auf Wohnungssuche (brauche dringend meine eigenen 4 Wände), aber da geht es schon los. Wohin? Fühle mich in der Stadt, in der ich lebe, nicht wohl, was wiederum mit meiner Geschichte zusammenhängt. Habe aber wiederum auch keinen Plan, wo ich neu anfangen sollte, keine Orientierungspunkte... Die Sache mit dem Job hängt mir im Nacken. Es wäre grundsätzlich optimal, meinen zukünftigen Wohnort vom neuen Job abhängig zu machen, aber bin ich schon soweit, mich wieder ins Berufsleben zu stürzen, nach und mit all dem Chaos?

Weißt du, viele viele Fragen, auf die ich zuerst noch Antworten finden muss, viele Unklarheiten, die aus dem Weg geräumt werden müssen und viele Blockaden, die mich derzeit noch in meiner Handlungsfähigkeit einschränken, die aufgelöst werden müssen ...

Liebe Grüße an dich

Samtstein


Liebe Samtstein, ersteinmal möchte ich mich für mein spätes Antworten entschuldigen, aber ich hatte jetzt mal eine Menge zu erledigen und zu schreiben, da fehlte mir die Ruhe und die Zeit noch hierher zu kommen.

Danke auch für deine anschauliche Beschreibung deiner Situation.

Ich glaube, wir haben an bestimmtem Punkten etwas aneinader vorbei geredet, bzw. (bei) mir ging es grade um etwas anderes.
Ich stimme dir zu, natürlich kann man in der Theorie über Dinge Klarheit bekommen unbedingt sogar! Man kann und sollte auch sein Handeln übderdenken ...manchmal und immer wieder mal sehr wichtig, ohne Frage! Sich Dinge bewusst (Bewusstheit, Achtsamkeit als Weg) machen!

Nur du kannst eben nicht, durch Denken dein späteres Handeln verändern und das ist eben eher mein Problem..(starke Depressionen kennen ich eher nicht). Man kann nur im Leben erfahren wie man tatsächlich ist und wo man jetzt steht, das war, was ich ausdrücken wollte. Das hat nichts mit deiner derzeitigen Bestandtsaufnahme bzw. deinem Reflektieren zu tun, von dem du ja sprichst. Ich hoffe, ich konnte mich deutlich ausdrücken.
Ich hatte halt grade einen sehr interessanten Abend hier im Ort hinter mir und hatte es sehr genossen.

Es klingt, als hättest du grade eine (spannende) Reise zu dir selbst vor dir: Zumindest hat sie begonnen, daran besteht wohl kein Zweifel (habe ich dir das schon mal gesagt).

Ich bin übrigens auch aus einer Notsituation heraus in eine andere Stadt gezogen; weil es mir dort gefiel und weil ich naturnah wohnen wollte. Ich muss mich nicht mehr um berufliches kümmern, da ich zeitweise nur Nebenjobs mache, aber auch das war nicht leicht am Anfang, ich hatte hier niemanden, keinen Freunde, keinen Job etc. und ich habe sehr viel zurückgelassen; tollen Job, tolles Ehrenamt .. Aber ich habe es geschafft und freue mich jetzt hier zu sein. So ganz bin ich noch nicht wieder bei mir selbst angekommen, wie schon erwähnt, aber, ich bin mehr und mehr dabei...soviel ist geschafft -es war zeitweise sehr anstrengend und hart und auch teilweise mit Einsamkeitsgefühlen verbunden, die ich nicht immer lange spürte, weil ich ein recht geschäftiger Mensch bin, was zu den Zeiten oft auch recht aktionistische Züge hatte..aber JETZT kann meine Seele langsam folgen, sich entspannen... So langsam zahlt es sich für mich aus in einer tollen Umgebung zu wohnen, eine tolle Wohnung zu haben und nach einer gefühlten Ewigkeit jetzt auch einige Menschen um mich zu haben, dich ich gern habe und mit denen ich mich wohlfühle.
Ich bin noch nicht wieder zur Ruhe gekommen...mein Kopf ist noch sehr plapperig...aber ich erinnere mich grade an etwas, dem ich jetzt nachgehe und wo ich einen große Sehnsucht spüre...Ich habe wie gesagt 2 vertraute Menschen und ansonsten halte ich mich noch von allem recht fern was mich irgendwie zu stark bindet...solange ich noch nicht wieder ein Gefühl für mich habe, mag ich mich nicht zumuten bzw. mag ich mir das auch nicht zumuten...eben nur manchmal und partiell...mir fehlt noch etwas und solnge ich das nicht habe, kann ich nicht vorpreschen. Nitzdesto trotz bin ich hier trotzdem sehr aktiv in einigen Angelegenheiten und kennen auch viele Menschen und sie mich auch aus der ferne und auch näher...aber ich halte trotzdem Abstand...komme ihnen aber auch näher, weil ich meine Themen austauschen bzw. bestimmte Dinge eunfach auch tun möchte... (spannend grade, ganz unmerkliche geschieht doch so einiges)
Ich muss noch etwas für mich wachsen, stark werden, damit ich die Dinge machen kann, die ich im Kopf habe....ich mag nicht einfach los rennen, das geht nicht...es gilt noch etwas zu haben, zu bgreifen vorher...

Ich wünsche dir, dass du deine Entscheidungen nach deinen jetztigen Bedürfnissen triffst und du nicht ggf. schon wieder schaust, wie du funktionieren müsstest. Aber egal was du machst, es wird sich finden! Solltest du dich doch nochmal zuerst für den Job entscheiden, und deinen Wohnort danach auswählen...dann ist auch das doch okey, das Leben wir dir dann zeigen, ob das der richtige Weg war oder nicht...der Weg zu dir hat begonnen, ob du willst oder nicht und es führt kein Weg mehr darn vorbei, nur noch lehrreiche Umwege. Spannend, aber auch sch.... hart manchmal.
Ich fände es toll, ab und an mal zu erfahren wo du stehst.

Ich wollte noch schreiben:

Ganz liebe Grüße auch an dich!

Crazyfruit

P.S. Wir schaffen das!


Hallo Lucy,

Willkommen im Forum! Wie alt bist du denn, wenn ich fragen darf? Warst du immer schon unfreiwilliger Einzelgänger oder gab es auch mal eine Zeit, in der du mehr Kontakte hattest? Dass du ins Fitnessstudio gehst, finde ich schon mal gut. Vielleicht wäre ein Sportkurs etwas für dich, bei dem regelmäßig immer dieselben Leute zusammenkommen? Bei mir hat sich bei Kursen zwar nie etwas ergeben, aber die Chancen sind immerhin höher als im Fitnesstudio, in dem man jedes Mal andere Leute trifft. Hast du sonst irgendwelche Hobbys oder Interessen, sodass du dich einer Gruppe anschließen könntest? Wie verstehst du dich denn mit den KollegInnen, macht ihr auch privat mal etwas zusammen (z.B. Feierabendbierchen) und kannst du nicht vielleicht über sie weitere Leute kennen lernen?

Zunächst einmal ein scheinbar banaler Rat : Setz Dich nicht unter Druck, denn dann geht gar nichts. Du musst nicht unbedingt einen Partner haben und bist auf gar keinen Fall weniger wert, weil Du solo bist.

Es gibt seriöse Singlebörsen im Netz, gute und weniger gute. Schau Dich doch da mal um und wenn Dir eine zusagt, probier es.

Fitnesstudio ist eine schöne Sache, viele kommen dort hin, um Kontakte zu knüpfen. Andere aber nur, um zu trainieren. Durch Dein Auftreten, Körperhaltung, Gestik und Blicke kannst Du schon einem Mann, der Dir gefällt, Interesse entgegenbringen....

Ich denke mal wenn es Dir gelingt, denn innerlichen Druck abzubauen und Dich für eine Begegnung zu öffnen, ist schon viel gewonnen...

LG

Ich freue mich über die schnellen Reaktionen und Aufmunterung. Ich bin 28. Also früher in der schule und Ausbildungszeit hatte ich mehr Kontakte aber wenn man den Job wechselt oder Kollegen wegziehen dann schläft der Kontakt irgendwie dann doch ein.
Das fitnessstudio in das ich gehe bietet leider keine Kurse an. Dies hatte ich aber mal in einem anderen Fitnessstudio wo ich vorher hingegangen bin versucht. Dort war es aber wahrscheinlich genauso wie bei dir Juwi. Die Leute wollten entweder nur den Kurs durchziehen und gingen dann direkt oder es gab schon Grueppchen und da kam ich irgendwie nicht rein. Also mit meinen jetzigen Kollegen/innen unternehme ich nichts nach der Arbeit. Eine Kollegin hatte mich mal gefragt mitzukommen mit einigen anderen und Fussballspiel zu gucken als noch WM war aber da alle drei sehr extrovertiert sind habe ich abgelehnt weil ich mich da unwohl gefühlt hätte. Wäre mir irgendwie wie Spaßbremse vorgekommen.
Vielleicht war es falsch das abzulehnen. Wahrscheinlich hast du recht kater carlo. Ich muss versuchen mich nicht so unter Druck zu setzen aber irgendwie fällt mir das schwer das nicht zu tun. Bin im Moment halt sehr unzufrieden und strahle das dann wahrscheinlich auch aus. Ich werde mal versuchen deinen Rat zu beherzigen und etwas offener und freundlicher auftreten. LG

Ja, schade dass Du nicht mitgegangen bist. Aber wenn Du Dich schon vorher als Spaßbremse fühlst...an dem Punkt würde ich arbeiten.

Hallo nochmal, bei mir war es auch so, dass ich schon mal mehr Kontakte hatte, die aber aus verschiedenen Gründen einschliefen oder abgebrochen wurden. Ich habe übrigens ebenfalls keinen Partner (liegt aber leider mehr an meinem Aussehen als an meiner Introvertiertheit), keine Kinder, keinen Kontakt zu Verwandten, keine Freunde, keine Bekannten und anders als du nicht mal Arbeitskollegen (da nach längerer psychischer Krankheit ohne Job). Es ist so schwierig, nach Schule und Ausbildung (wo sich Kontakte automatisch ergeben) neue Kontakte zu knüpfen, die Bestand haben, stimmt's? Vor allem, wenn man wirklich schon ganz allein ist. Da kommt man kaum unter Leute, weil man zu gehemmt ist, um alleine zu Veranstaltungen etc. zu gehen. Zum anderen hat ja jeder schon seinen Freundeskreis und deshalb nicht besonders am Aufbau einer neuen Freundschaft interessiert. Das Problem, dass ich wenig Gesprächsstoff habe, weil ich ja nichts unternehme, kenne ich auch. Bei mir kommt dann noch die Arbeitslosigkeit hinzu, für dich ich mich schäme und wegen der ich nicht wie die anderen über meinem Berufsalltag reden kann. Und ich habe immer Angst, dass mein Gegenüber merkt oder erfährt, dass ich niemanden habe, und mich deshalb als komisch abstempelt und ablehnt. Dann kommen noch die psychischen Probleme dazu (Depressionen), die mich noch introvertierter machen, als ich von Natur aus schon bin. Hab auch oft das Gefühl, nirgends hineinzupassen. Aber das liegt wohl genau der Fehler: diese ganzen Befürchtungen und Erklärungen und Ausflüchte! Damit macht man sich das Leben zusätzlich schwer und sein Selbstwertgefühl baut man damit auch nicht grad auf...
Wenn dich die Kollegin nächstes Mal fragt, ob du etwas mit ihr und den anderen machen willst - gib dir einen Ruck und geh mit! Probier es wenigstens! Falls du merken solltest, dass du überhaupt nicht zu ihnen passt und du dich mit ihnen nicht wohl fühlst, kannst du immer noch das nächste Mal nein sagen. Vielleicht lernst du ja über sie andere Leute kennen, die besser zu dir passen.

Hallo Lucy.
Mir geht es ziemlich ähnlich wie dir. Fast keine Freunde, mit den Kollegen unternimmt man nix und man vereinsamt die meiste zeit in den eigenen vier Wänden. In letzter zeit ist es zwar etwas besser geworden, aber so alleine rausgehen ist fast unmöglich.
Heute war es auch wieder ganz schlimm. Nichts war los , niemand hatte zeit und so wurde es ein arg einsamer abend auf der Couch inklusive Löcher in die decke starren.

Ich weiß, und du weißt sicher auch, daß es so aber auch nicht weiter gehen kann. Man muss sich irgendwann überwinden und sich was trauen. Schaffe ich zwar auch selten, aber hin und wieder schon.
Dann macht es auch meist richtig Spaß. Dummerweise nur, bleibt der Erfolg bei mir nicht gespeichert. Ich hoffe in dem Punkt hast du mehr Glück.

Toll ist auch wenn einem keiner glaubt das man Angst hat. ach, ein Kerl wie ein Baum hat doch keine angst davor jemanden anzusprechen oder mit jemandem zu reden!

Ich drücke dir alle möglichen Daumen das du es schaffst und schließe mich der Aussage das du dich nicht unter Druck setzen solltest an.
Und wenn du mit jemandem reden willst, darfst du mich auch gerne jederzeit anschreiben.

Lg

Hallo Lucy..
erstmal willkommen hier..ich kann mich nur den worten meiner vorredner anschliessen..gehe aber die tage noch etwas mehr drauf ein...nur erstmal setz dich nich unter druck..unter druck wird es nich besser,im Gegenteil..

Hey lucy1,
ich will dich erstmal Willkommen heißen und dir sagen das ich das was du geschrieben hast sehr gut nachvollziehen kann, mir geht es insgesamt nicht viel anders, setz dich nicht unter druck.

LG
Tristan
Sponsor-Mitgliedschaft

Danke für die zahlreichen Beiträge.
Juwi was du schreibst empfinde ich ähnlich. Oft hat man das Gefühl die Leute haben schon einen Freundeskreis und sind nicht so sehr an neuen Freundschaften interessiert und in der tat war es früher in der Schule und Ausbildung viel leichter mit Leuten in Kontakt zu kommen und was zu unternehmen.
Bei dir hört es sich noch schwieriger an wie bei mir. Ich habe wenigstens noch meine Familie also Eltern und Geschwister wobei mein verhaeltnis zu einer meiner Schwestern nicht mehr so gut ist und habe meinen Job wo ich noch mit Kollegen sprechen kann. Hast Du denn immer noch Depressionen und kommen diese von der Einsamkeit oder hat das andere Gründe? Hast Du denn irgendjemand der dir hilft aus dem Tief wieder rauszukommen?
Ich denke dann lösen sich vielleicht ein paar Probleme wie einen neuen Job zu finden und dort vielleichtAnschluss zu finden sodass du was uunternehmen kannst.
Draco du schreibst das in ähnlicher Situation bist es aber schon etwas besser geworden ist. Was hast du denn gemacht das es besser geworden ist? Hast du einen Tipp für mich? Und ob sich jemand traut andere anzusprechen hat ja nichts mit der Erscheinung zu tun das ist ja eine Charakterfrage ob jemand eher zurückhaltend ist oder sofort Menschen anspricht. Für Menschen die eher extrovertiert sind ist es sehr schwer zu verstehen.
Fee und Tristan: Wenn ihr in einer ähnlichen Situation seit was macht ihr denn dafür das due Situation für euch besser wird.

Zitat von lucy1:
Hast Du denn immer noch Depressionen und kommen diese von der Einsamkeit oder hat das andere Gründe? Hast Du denn irgendjemand der dir hilft aus dem Tief wieder rauszukommen?
Ich denke dann lösen sich vielleicht ein paar Probleme wie einen neuen Job zu finden und dort vielleichtAnschluss zu finden sodass du was uunternehmen kannst.


Ja, ich habe immer noch Depressionen und nein, die Einsamkeit ist nicht der Auslöser gewesen (eher umgekehrt: Depressionen machten mich einsam). Aber sie ist natürlich nicht gerade förderlich für die Heilung. Hilfe habe ich durch meine Therapeutin, die ist recht gut. Obwohl ich noch nicht gesund bin, sondern mein Zustand sich sogar verschlechtert hat, muss ich wieder arbeiten gehen (ich hatte um Reha bzw. befristete Berufsunfähigkeitspension angesucht, der Antrag wurde abgelehnt, jetzt bin ich gezwungenermaßen wieder aktiv auf Jobsuche). Da weiß ich noch nicht, wie ich das schaffen soll, aber ich sehe darin auch eine große Chance. Endlich wieder unter Menschen zu kommen und eigenes Geld zu verdienen, tut mir sicher gut. Alles ist besser als alleine zuhause zu versauern.

Es ist bestimmt gut das du in therapeutischer Behandlung bist. Alleine kommt man da bestimmt nicht raus könnte ich mir vorstellen. Vielleicht ist es wirklich so das wenn du wieder einen Job hast und unter Menschen bist es auch mit den Depressionen besser wird. Ich drücke dir auf jeden fall die Daumen.

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Dr. Reinhard Pichler
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