Liebe Samtstein und Co.
so gut und wichtig es ja ist, sich an bestimmten Punkten seines Lebens mal zurückzuziehen und inne zu halten und zu schauen was los ist;
für uns zu sein, wie wir
erkannt haben, so gut und wichtig ist es aber auch, sich dann wieder dem Leben zu stellen, bzw. wenn es einfach mal wieder an die Tür klopft, was ja auch durchaus mal passiert und wenn es
nur der Briefträger ist! Wenn auch erst zaghaft und in der Dosierung wie man es kann (ein Segen, wenn man da die Wahl/Möglichkeit hat), das habe ich gestern mal wieder erfahren dürfen.
Man kann in der Theorie einfach nichts über sich und sein Handeln, sein Erleben, seinen Gefühle und Reaktionen erfahren, das ist unmöglich.
Bzw. man kann es nur theoretisch und dadurch begrenzt erfassen, wie es aber real ist und sich anfühlt, das müssen wir (er)leben.
Nur so können wir zum Beispiel über uns erfahren, dass wir manchmal zu schnell sind, manchmal, verlegen, nervös, aufgeregt, dass wir unsicher sind, Dinge nicht wissen und können, das wir manchmal nicht richtig zuhören, zu viel nachdenken, das wir auch unendlich stark und kraftvoll, sachlich, liebevoll, kompetent, gelassen sein können und dann auch wieder
etwas blöd und ins Fettnäpfchen tretend...usw.
All das (nicht alles davon ) und noch viel mehr (anderes) ist mir gestern mal wieder passiert und es war toll und ich finde es wunderbar! Sich verzeihen ist wunderbar, das Leben zu spüren ist wuderbar, zu merken, dass ich bei mir sein kann ist wunderbar...zu lernen von den anderen ist wunderbar; zu sehen iwe sie bei bei sich bleiben (können)---ist wunderbar-- Ich will mehr davon...Schrittweise und langsam inder Art und Weise wie ich es kann, aber hoffentlich stetig.
I am on my way...again.
Hui ich bin grade ganz gerührt!
Kennt ihr dieses aktuelle Lied in den Charts und findet ihr es auch so schön und wahr und Lebens-be-Ja-end wie ich? (Achtung liebe Herzphobiker, hier gehts um
euer Herz das schlägt... )
http://www.clipfish.de/musikvideos/video/3832411/cris-cosmo-herzschlag/Zitat von Beobachter:
@ crazyfruit :
Ja, ich lebe heute absolut erimitisch. Also keinerlei private Sozialkontakte, und seit 10 Jahren
auch kein Berufsleben (heute EU-Rente) mehr.
Allerdings habe ich in meinen Jugendzeiten einmal (versuchsweise) anders gelebt, meine Zeit
mit Menschen gestaltet (Wohngemeinschaften und Partys bis zum abwinken ...).
Es ist mir aber nie gelungen, wirkliche Beziehungen zu Menschen zu finden (Liebe und Sex sind
für mich fremde Welten), gleichzeitig wurde ich wohl auch immer Artfremder, so dass ich mich
heute zu meinem Eremitenleben in Akzeptanz entschieden habe. Die Alternative wäre vor we-
nigen Jahren mein freiwilliges Ableben gewesen.
PS: Einkäufe und eventuelle Amtsgänge sind heute tatsächlich mein grösstes Praxisproblem.
Ganz liebe Grüsse, Der Beobachter
Lieber Beobachter,
ich weiß garnicht so recht, was ich (zu) dir sagen
soll. Das Erste was mir in den Sinn kam als ich deine Antwort las war das Wort Wow und dann dachte Ich: Wahnsinn, was es alles gibt und wie manche Menschen leben, fühlen und ticken. Und das meine ich jetzt nicht negativ oder irgendwie wertend. Es hat mich auch angerührt das von dir zu erfahren, dass es für dich scheinbar erholsam ist, dich so zurückzuziehen und das es dir dadurch möglich ist zu LEBEN und es vielleicht sogar auch zu genießen. Das wäre jetzt meine Frage an dich: Genießt du dein Leben, also deine Zeit mit dir? Bist du zufrieden so, empfindest du manchmal sogar Glück?
Auch das du schreibst, das du keinen Zugang zu Liebe und Sex hast, also dir das nichts gibt oder bedeutet, hat mich berührt, weil ich das noch nie von jemandem erfahren habe. Ich kann mir vorstellen, dass es auch eine schwierige Situation sein kann, dass über sich selbst zu erfahren und dann danach auch zu leben, dazu zu stehen?!
Ich merke, ich hätte noch ganz viel Fragen an dich, will dich aber nicht überfallen oder überrumpeln, deshalb
erstmal so weit.
Vielen Dank für die offenen Einblicke in dein Leben, lieber Beobachter!