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Hallo Zusammen,

habe gerade (leider!) nicht die Möglichkeit, auf alles einzugehen, worauf ich gerne eingehen würde, und da mir das Zitieren auf dem üblichen Wege gerade eben zu lange dauert, mache ich es mal auf eine andere Weise:

Capri,

dir möchte ich schonmal sagen, dass du mir aus der Seele sprichst!

Capri schrieb:

Mir kommt dabei ein Spruch in den Sinn: „Nicht der seelisch Leidende ist krank, sondern die Gesellschaft in der er lebt“.

Aus meiner Sicht ein ganz wichtiger Satz.

Es hat mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen zu tun, mit der Förderung oder Unterdrückung von individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften, oft schon von Kindheit an, mit der Zerstörung von Seelen, bevor ein Mensch überhaupt erwachsen ist, usw. ...

Nicht jeder hat die gleichen Ausgangsbedingungen, nicht jeder die gleichen Unterstützungen, nicht jeder die gleichen Fähigkeiten.““

Ja, denn diese Dinge können enormen Einfluss darauf nehmen, z. B. wie fremdgesteuert man durchs Leben läuft und/oder auf welche Ressourcen man zurückgreifen kann.

Und wenn du dann irgendwann nur noch mit dem Rücken zur Wand stehst, beginnt ein neuer Prozess, der dann zudem (nicht unbedingt zwangsläufig!) in die äußerliche Abspaltung führen kann, weil du jede Menge Krater entdeckt hast, die mit Erde gefüllt werden müssen/wollen … Ressourcenbildung.


Hallo an alle, die sich noch gemeldet haben,

ich versuche bald zu antworten, vielleicht gelingt es mir zwischendurch, heute hat sich spontan eine Siutation ergeben, die gerade ein wenig Zeit einfordert.

Freue mich wirklich über eure Rückmeldungen! und versuche auch bald darauf zu antworten.

Danke und viele Grüße

Samtstein

Zitat von Samtstein:
Ja, denn diese Dinge können enormen Einfluss darauf nehmen, z. B. wie fremdgesteuert man durchs Leben läuft und/oder auf welche Ressourcen man zurückgreifen kann.

Leg dir keine Steine in deinen Weg..

LG

A


Einsamkeit Erfahrungen - wem geht es wie mir?

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Hallo Nyan,

wie will ein Vogel fliegen, mit gebrochenen Flügeln?

Nyan, du schriebst zu Capri:

Ein erwachsener Mensch kann sich zu jeder Zeit, unabhängig von vergangenen oder gegenwärtigen Umständen auf seine Innere Freiheit und Autonomie berufen und ist auch fähig alle frühere Traumatisierungen aufzulösen.

Wenn das so einfach wäre ... Wo liegt dann deiner Meinung nach der Fehler, denen das nicht so leicht gelingt?

Zitat von Nyan:
Was weh tut, ist eine Gefühlsverirrung.

Nichts weiter.



Hallo Nyan, diesen Satz hab ich letztens schon von Dir im Forum gelesen. Ich empfinde ihn nicht als Wahrheit, für mich ist es wichtig als Mensch authentisch zu leben und im Hier und Jetzt und wenn mich etwas so berührt das es mir weh tut, ist das alles andere als eine Gefühlsverirrung... für mich hat das etwas stark abwertendes von Gefühlen. Ich empfinde es auch als wenig emphatisch jemand einfach so etwas zu antworten. Wozu sollte das hilfreich sein?

Es grüßt Dich kerze

Hallo Samtstein,

was Du schreibst kenne ich auch teilweise gut von früher. Aber auch aus einem sehr einsamen Leben kann man heraus kommen ist meine Erfahrung. Geht nicht mal eben schnell, aber in vielen kleinen und großen Schritten und manchmal hab ich mir Hilfe dazu gesucht (therapeutische).
Ich glaube alleine sein braucht auch jeder Mensch, aber Einsamkeit tut furchtbar weh.

Herzlich wünsche ich Dir das Du heraus findest....

Es grüßt Dich kerze

Nicht zum Kernthema (!), aber zu Nyans Argumentation fällt mir noch ein Spruch ein:



„Es gibt nichts Unerträglicheres,
als wenn ein Mensch schon unglücklich ist
und ihm dann andere sofort noch erklären,
wie dumm er gehandelt hat.“


Fjodor Michailowitsch Dostojewski
1821-1881




Ich hoffe Dostojewski gilt als klug genug, um auch gehobensten Intelligenz-Ansprüchen gerecht zu werden.




Zitat von Samtstein:
Capri,

dir möchte ich schonmal sagen, dass du mir aus der Seele sprichst!

Schön! Freut mich, wenn meine Worte in dir eine seelische Entsprechung gefunden haben.

Kompliment übrigens für deine Reflektionen im Eingangsthread. Die hast du sehr schön in Worte gefasst und ich halte sie für eine sehr treffende Beschreibung eines grundsätzlich wichtigen Prozesses.


LG
Capri

Zitat von Capricorn:
Nicht zum Kernthema (!), aber zu Nyans Argumentation fällt mir noch ein Spruch ein:

„Es gibt nichts Unerträglicheres,
als wenn ein Mensch schon unglücklich ist
und ihm dann andere sofort noch erklären,
wie dumm er gehandelt hat.“


Fjodor Michailowitsch Dostojewski
1821-1881


Ich hoffe Dostojewski gilt als klug genug, um auch gehobensten Intelligenz-Ansprüchen gerecht zu werden.

Einer meiner Lieblingsstrifsteller, ebenso wie Arthur Schopenhauer.

Der Egoist fühlt sich von fremden und feindlichen Erscheinungen umgeben, und alle seine Hoffnung ruht auf dem eigenen Wohl. Der Gute lebt in einer Welt befreundeter Erscheinungen: Das Wohl einer jeden derselben ist sein eigenes.

Arthur Schopenhauer, Hauptwerke Band I - Die Welt als Wille und Vorstellung

Liebe(r) Samtstein

Ich habe das Gefühl soviel sagen zu können zu dem, was du eingangs gesagt hast, einiges betrifft mich auch.
Aber es soll grade nicht aus mir rauskommen... Ich muss das einfach mal hier sagen, um das jetzt hier für mich erstmal abzuschließen.

Mir ist allerdings ein schönes Video dazu eingefallen, was Unvollkommenheit betrifft, vielleicht gibt es dir etwas Trost:
http://vimeo.com/32343624

Es geht um Selbstliebe und um zu sich zu finden, seine Unvollkommenheit zu akzeptieren. Die Homepage dazu ist übrigens:
http://www.magic-buttons.de/

Rückzug ist gut, zum Atem holen und schauen was los ist. Man kann aber nicht erst in Ordnung sein und dann auf die Leute zugehen...ich denke, ein bisschen Kontakt braucht man schon ab und an...sonst weiß man auch gar nicht, wer man wirklich ist und wo man steht, nur durch Kontakt erfahren wir uns doch auch erst wirklich uns selbst. Und nur durch Kontakt erleben und erfahren wir uns und kommen aus unseren Gedankenkonstrukten raus...
und merken unter Umständen, dass das Leben gar nicht so schwer ist, wie wir denken.

Aber natürlich ist zu aller erst, bevor wir rausgehen, der Kotakt zu uns selbst wichtig und den erfahren wir am allerbesten, wenn wir mit uns alleine sind. Jemand sagte mal trefflich zu mir: The magic happens, when we are alone with ourselfs. Die Magie passiert, wenn wir mit uns alleine sind. Damit war die spirituelle Erkenntnis gemeint.

Aber auch in solchen Zeiten braucht man Menschen...vielleicht in einer Dosierung, wie man sie ertragen kann...und diese Dosierung muss jeder für sich selbst finden.

Ich bin eine zeitlang in solchen Zeiten zum Beispiel zu öffentlichen Veranstaltungen gegangen...Vorlesungen...(Kirchen) Konzerten...Diskussionsabenden etc. zu Veranstaltungen die man ganz leicht in lokalen Wochenblättern zum Bespiel findet. Das kann man auch bei großer Selbstunsicherheit/-unzufriedenheit machen, weil man ja für sich sein kann. Oder man kann ins örtliche Tierheim gehen und dort sich einen Hund zum Gassigehen holen---die Zeiten kann man dort erfragen und der Zugang ist für jeden sehr einfach...einfach machen, da beißt keiner...

Jemand sagte mal zu mir, in Zeiten der Selbstfindung und der Selbstunsicherheit mit sich sollte man tatsächlich einmal Gruppen größtenteils meiden.....da ist was dran denke ich--also man sollte nicht Teil einer Gruppe sein wollen.
Und für Seelenmenschen wie ich uns nenne, ist es vielleicht eh gut eine innere Unabhängigkeit zu leben, im Englischen nennt man das Detached = Freistehend für sich sein.

Ich habe Zeiten des sehr genussreichen Cocooings wie ich es nenne hinter mir. Es waren Zeiten in denen ich den Rückzug und die Zeit mit mir sehr liebte. Ich liebte das was ich tat, wie ich meine Zeit mit mir füllte; zum Beispiel mit Lesen, Basteln, Themen die mich sehr interessierten achja und Sport treiben= Joggen...Ich genoss es sehr Zeit für mich zu haben. Bin aber trotzdem auch raus gegangen und hatte Kontakt zu anderen z.B, bei einem wöchentlichen Frauenfrühstück. Am Ende dieser Zeit (naja, sowas endet ja nicht, es erweitert sich vielleicht nur ein wenig) war ich auf einmal, ohne das ich es merkte so sehr geerdet, so sehr bei mir, ich wusste was ich liebte, was mich interessierte, wer ich war...erstmals in meinem Leben! und ich hatte deshalb plötzlich keine Angst mehr vor anderen Menschen---vorm Kontakt mit ihnen...im Gegenteil, ich hatte erstmals in meinem Leben große Lust auf Kontakt---denn ich war bei mir.
Leider passierte dann ein mittelschweres Drama, das mich über in Jahr lang meiner ganzen Ruhe und Gelassenheit beraubt hat...ich musste Stück für Stück alles aufgeben was ich so liebte zu tun....und ich musste aus meiner Wohnung raus, habe mich entschieden in eine andere Stadt zu ziehen...das ergab sich, weil ich es dort sehr schön fand bei einem Besuch. ...hier bin ich nun...leider noch nicht wieder so geerdet wie ich es mal war...ich suche mich noch und es fällt mir schwer da wieder anzuknüpfen was ich mal hatte und liebte....aber so langsam...nach einer Weile des Rückzugs....so langsam geht wieder was...ich merke, ich komme zu mir...ich höre auf zu suchen und komme hoffentlich mehr und mehr wieder im jetzt an...ich will nicht all zuviel drüber reden...einfach genießen und leben...
Ich bin dankbar froh in dem letzten Jahr einiges über Bewusstheit erfahren zu haben, aber einiges daran bringt mich auch etwas durcheinander...aber auch das beruhigt sich grade...ich merke...ich kann nur das leben, was bei mir ist...was jetzt ist...ich muss nicht alle Antworten haben...bevor ich leben kann...einiges klärt sich später oder wird vielleicht auch einfach unwichtig...wer weiß...

Ich weiß nicht so ganz was ich hier jetzt dann doch alles noch so von mir gegeben habe und ob das hilfreich und/oder verständlich ist, aber das kam jetzt mal so aus mir raus!

Ich habe in meiner neue Stadt jetzt eine ganze Weile (über 2 Jahre) keine mir wirklich nahestehenden Menschen gehabt...Ich habe einiges erlebt und gemacht auch an Jobs...und jetzt, durch einige Begebenheiten...weil ich raus gegangen bin zu Veranstaltungen am Ort und plötzlich -einfach so Lust hatte an etwas Teilzunehmen von dem ich vorher garn icht wusste das das dort stattfinden würde und was ich auch anfangs sehr aufregend fand---es waren auch einfach glückliche Fügungen...entstanden ganz langsam...einige tolle Kontakte...und jetzt bin ich nicht mehr alleine hier und ich merke, wie es mich erdet...und ich merke...ich kann jetzt mehr und mir zu mir kommen. Ich finde es immer noch nicht leicht Kontakt(e) zu haben...aber ich habe einige Menschen (2-3) mit denen das irgendwie ganz leicht ist und bei denen ich einfach sein kann...die ich mag und die mich mögen...und das tut gut. Ich hoffe, jetzt kann ich mehr und mehr zu mir kommen und auch mein ALLEINSEIN mehr und mehr genießen.
Ich spüre shon, dass es so ist. Ich war eine ganze Weile recht unruhig und teilweise schons sehr aktionistisch...ich habe immer viel gemacht...am PC...(mich engagiert zu verschiedenen Themen) bin gejoggt, wenn ich es körperlich konnte, und ich seelisch nicht zu erledigt war etc. etc...habe leider wieder begonnen TV zu schauen, da von war ich mal komplett von weg...habe versucht da wieder hinzukommen wo ich mal war, was ich durch enormen Stress verloren habe...aber es klappte irgendwie nicht...
Ich weiß auch grade nicht so wo mich das alles hinführt und ob es gut ist oder nicht, bzw. eigentlich ist es gut, denn anderes geht grade einfach nicht—und grade entspanne ich mich mehr und mehr wie schon erwähnt!! Ich habe grade überhaupt kein Gefühl dafür was ich jobmäßig noch mal machen will...auch ehrenamtlich fällt mir nichts ein...(hab schon viel gesucht und überlegt) ich will die alten Dinge nicht mehr tun....will nicht nett sein und freundlich..und mich um etwas kümmern---bevor ich mich nicht ausreichen um mich gekümmert habe….ja, so ist es wohl…..weil ich Angst habe dadurch von mir selber wegzukommen. Ich dosiere Kontakt auch sehr...dennoch habe ich ihn...denn sonst läuft man Gefahr sich von Gedankenkonstrukten blockieren zu lassen....das Leben ist anders als diese Konstrukte...

Naja, bevor ich noch mehr persönlichen Kram von mir gebe, stoppe ich hier mal.

Alles Gute beim Zu-dir-selbst-Finden, dich selbst spüren...aber auch beim Akzeptieren deiner Unvollkommenheit (siehe Video)...ich übe mich auch wieder darin. Ich war mal frei, innerlich frei, voll von Selbstliebe und Liebe..ich habe viel verlosren...weil ich eineiges entscheidendes noch nicht wusste...weil ich noch nicht ausreichend genug auf mich aufpassen konnte....vielleicht komme ich da nochmal hin (erstmal zu mir, zu meiner Ruhe und Zufreidenheit mit mir -so wie ich bin- und dann zu allem anderen)...I am on my way...again.

C r a z y f r u i t (ich verrücktes Früchtchen )

Endweder :

Ein erwachsener ( unglücklicher ) Mensch kann sich zu jeder Zeit, unabhängig
von vergangenen oder gegenwärtigen Umständen auf seine Innere Freiheit
und Autonomie berufen und ist auch fähig alle frühere Traumatisierungen auf-
zulösen.

Was weh tut, ist eine ( eigenverantwortlich/selbstverschuldete ) Gefühlsverirrung.

Oder :

Capricorn hat geschrieben:
Nicht zum Kernthema (!), aber zu Nyans Argumentation fällt mir noch ein Spruch ein:

„Es gibt nichts Unerträglicheres,
als wenn ein Mensch schon unglücklich ist
und ihm dann andere sofort noch erklären,
wie dumm er gehandelt hat.“

Fjodor Michailowitsch Dostojewski
1821-1881

Ich hoffe Dostojewski gilt als klug genug, um auch gehobensten Intelligenz-Ansprüchen gerecht zu werden.

Einer meiner Lieblingsschrifsteller, ebenso wie Arthur Schopenhauer.

. . . . . . ?

Beobachter, dein Unverständnis tut mir für dich leid, warum fragst du nicht, wenn du etwas nicht verstehst, und führst hier stattdessen meine Texte, durch lehrerhaft mit Rotstift hinzugefügte - pardon: paranoide - Gedanken verstellt, vor? Deine Schlussfolgerungen haben mit meinen Aussagen nichts zu tun. Ich finde es schade, dass bei dir in den langen Jahrzehnten keine Therapie angeschlagen hat, aber wie geschrieben - jeder hat die Möglichkeit eine Therapie in Anspruch zu nehmen. Tut man es nicht, sollte man sich bitte bei Bemühungen anderer, einen mit dem Willen nach der Übernahme der Verantwortung für das eigenen Leben versehenen Weg, zurück halten.

Die richtigen Fassungen:

Zitat von Nyan:
Ein erwachsener Mensch kann sich zu jeder Zeit, unabhängig
von vergangenen oder gegenwärtigen Umständen auf seine Innere Freiheit
und Autonomie berufen und ist auch fähig alle frühere Traumatisierungen auf-
zulösen.

Durch Therapie, Selbsttherapie, durch Bewusstseinserweiterung, persönliche Reife. Wer hier in der Relation der Schuldzuweisungen denkt, denkt falsch und das betone ich immer wieder. Schaut euch doch ein einziges mal die hilfreichen Ratgeber im Forum an - dann werdet ihr wissen, dass nicht irgendein fiktiver Feind in eurem Umfeld, sondern euer Innerer Kritiker euch das Leben schwer macht.

palverlag.de/selbstablehnung-selbstkritik.html

Zitat von Nyan:
Was weh tut, ist eine Gefühlsverirrung.

Ja, sicher, wenn der Zugang zu eigenen Gefühlen blockiert ist und das innere Gleichgewicht aus den Fugen gerät, und ich bin sehr froh, dass der Threadautor, an den diese Aussage gerichtet gewesen ist, diese auch richtig verstanden hat. Meine Antworten in diesem Thread sind nicht für User vorgesehen, die schwere Probleme mit der Erfassung neutralen Texte haben, weil ihre Assoziationen ihnen eine direkte Umsetzung nicht gestatten. Sollten diese eigene Threads eröffnen, werde ich mich an keiner Resonanz beteiligen, denn Psychotherapie - im Internet definitiv nicht.

Lieber Samtstein, ich werde die versprochene Datei nachliefern, entschuldige bitte, auch ich bin momentan etwas im Stress. Ich hab es jedenfalls nicht vergessen.

Eine schöne Zeit bis dahin - lieben Gruß.

Nyan.

@Nyan:

Ich hoffe, du kommst endlich von deinem Schuld-/Schulzuweisungs-/Schulddenken-Tripp 'runter, den du hier anderen unterstellst. Die einzige, die hier Schuld wittert, bist doch wohl du! Zumindest hast du hier dieses Fass aufgemacht.

Das riecht langsam verdammt nach einer Projektion deinerseits.


LG
Capri

Zitat von Samtstein:
Ein erwachsener Mensch kann sich zu jeder Zeit, unabhängig von vergangenen oder gegenwärtigen Umständen auf seine Innere Freiheit und Autonomie berufen und ist auch fähig alle frühere Traumatisierungen aufzulösen.

Wenn das so einfach wäre ... Wo liegt dann deiner Meinung nach der Fehler, denen das nicht so leicht gelingt?

Fehler - gibt es nicht. Alle unsere Lebens-, aber auch Gefühlslagen sind durch Umstände entstanden, die wir erstens oft nicht zurück verfolgen können, z. b. bei Traumatisierungen in den ersten zwei Lebensjahren, und zweitens durch unsere Veranlagungen, durch viele spezifische Umstände, die immer nur einen bestimmten Menschen betreffen, deren Zusammenhänge wir nicht verstehen. Dass wir diese Zusammenhänge nicht verstehen, bedeutet nicht, dass sie nicht existieren. Jeder Mensch ist einzigartig und auch seine Lebensumstände sind einzigartig. Das bezieht sich auf dein leicht. Es gibt zwischen einzelnen Menschen anhand der Verschiedenartigkeit der angeborenen und erworbenen Veranlagungen und der differenzierten Lebenswege keine Vergleichsmöglichkeit. Wir wissen auch nicht, was andere wirklich fühlen. Beispielsweise ist jemand im Job heiter und liebenswürdig - und wenn er abends allein ist, weint er. Wir sehen eine Frau auf der Straße, sie sieht normal und ausgeglichen aus. Dabei liegt vielleicht ihr Kind auf einer Krebsstation oder sie hat jemanden bereits durch unglückliche Umstände verloren, vielleicht ihr Kind, vielleicht ihren Freund. Es sind keine Rückschlüsse durch Vergleiche möglich, es gibt keine Anhaltspunkte, keine brauchbare Maßstäbe.

Das, was wir analytisch erfassen können, ist unser inneres Gleichgewicht. Das Zusammenspiel unserer Energien, die Art wie wir mit traumatisierenden Ereignissen umgehen und die Wirkung dieser inneren Arbeit auf unser Erleben, Denken, Fühlen und Handeln.

Die Chancengleichheit liegt in der Akzeptanz. Was genau man akzeptiert, ist irrelevant; der Prozess der Akzeptanz verläuft unabhängig von der Art der Objekte, die als störend empfunden werden. Akzeptanz bedeutet, dass wir uns mit all unserer Traurigkeit, mit unseren Depressionen, mit unserer Wut und all dem, was uns das Leben so schwer macht, annehmen können. Jede Ausgangslage, egal wie schwierig sie sich anfühlt, ist, subjektiv gesehen, die einzige richtige - und es ist eine Ausgangslage, also eine Lage, die immer einen Ausstieg (Lösung) impliziert. Der Ausstieg ist immer da, nur wird er von uns anhand unserer Sorgen, Ängste usw. übersehen. Und das ist auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass es auch andere Sichtweisen und Blickwinkel gibt, das es unbegrenzte Möglichkeiten gibt mit inneren Energien zu arbeiten. Es gibt eigentlich kein Ich kann nicht. Das geht immer und selbst wenn man erst in hundert Jahren damit anfangen wird - es ist ok!

Bis bald.

Hallo crazyfruit,

Zitat von crazyfruit:
Aber es soll grade nicht aus mir rauskommen...


Das kommt mir aktuell ziemlich bekannt vor. Zum einen fehlt mir gerade die Möglichkeit, mich mal in Ruhe konzentrieren zu können, zum anderen ist da so viel Chaos im Kopf, welches ich derzeit schlecht sortiert bekomme.

Zitat:
Mir ist allerdings ein schönes Video dazu eingefallen, was Unvollkommenheit betrifft, vielleicht gibt es dir etwas Trost:
http://vimeo.com/32343624


Das Video gefällt mir Danke, dass du es eingestellt hast. Ebenso der Link zur Homepage, eine interessante Seite, werde ich mir noch genauer anschauen.

Zitat:
Rückzug ist gut, zum Atem holen und schauen was los ist. Man kann aber nicht erst in Ordnung sein und dann auf die Leute zugehen...ich denke, ein bisschen Kontakt braucht man schon ab und an...sonst weiß man auch gar nicht, wer man wirklich ist und wo man steht, nur durch Kontakt erfahren wir uns doch auch erst wirklich uns selbst. Und nur durch Kontakt erleben und erfahren wir uns und kommen aus unseren Gedankenkonstrukten raus...


Klingt wirklich! absolut logisch, was du schreibst, aber ich befinde mich wohl noch in dieser Phase:

Zitat:
Rückzug ist gut, zum Atem holen und schauen was los ist.


Gefühlt zu lange, aber ich kann es nicht (zumindest nicht so schnell) ändern, wofür dieser Absatz spricht:

Zitat:
Aber natürlich ist zu aller erst, bevor wir rausgehen, der Kotakt zu uns selbst wichtig und den erfahren wir am allerbesten, wenn wir mit uns alleine sind. Jemand sagte mal trefflich zu mir: The magic happens, when we are alone with ourselfs. Die Magie passiert, wenn wir mit uns alleine sind. Damit war die spirituelle Erkenntnis gemeint.


Zitat:
Und für Seelenmenschen wie ich uns nenne, ist es vielleicht eh gut eine innere Unabhängigkeit zu leben, im Englischen nennt man das Detached = Freistehend für sich sein.


Dieser Prozess macht mich gerade fertig!, weil ich so vieles über mich erfahren habe (zu vieles?).

Zitat:
war ich auf einmal, ohne das ich es merkte so sehr geerdet, so sehr bei mir, ich wusste was ich liebte, was mich interessierte, wer ich war..


Mein Ziel

Zitat:
Leider passierte dann ein mittelschweres Drama


Ja, mit Dramen kenne ich mich aus :-/

Zitat:
]...ich musste Stück für Stück alles aufgeben was ich so liebte zu tun....und ich musste aus meiner Wohnung raus, habe mich entschieden in eine andere Stadt zu ziehen...das ergab sich, weil ich es dort sehr schön fand bei einem Besuch. ...hier bin ich nun...leider noch nicht wieder so geerdet wie ich es mal war...


Immer diese Komplettumbrüche Befinde mich derzeit ebenfalls inmitten eines solchen ... nur mehr oder weniger noch ziemlich orientierungslos.

Zitat:
Ich bin dankbar froh in dem letzten Jahr einiges über Bewusstheit erfahren zu haben, aber einiges daran bringt mich auch etwas durcheinander...


Bei mir ist das z. B. dann der Fall, wenn sich mein Handeln trotz gewonnener Erkenntnis nicht (zu meinen Gunsten) beeinflussen lässt, obwohl es mir zuvor noch völlig logisch erschien.

Zitat:
ich merke...ich kann nur das leben, was bei mir ist...was jetzt ist...ich muss nicht alle Antworten haben...bevor ich leben kann...einiges klärt sich später oder wird vielleicht auch einfach unwichtig...wer weiß...


Ich sitze hier und nicke zustimmend, weil ich es als absolut richtig empfinde, was du schreibst. Aber ich trage wohl einfach zu hartnäckige Blockaden in mir, die mir diese Art zu leben einfach nur schwer ermöglichen.

Zitat:
Ich weiß auch grade nicht so wo mich das alles hinführt und ob es gut ist oder nicht, bzw. eigentlich ist es gut, denn anderes geht grade einfach nicht


Mir geht es ebenso.

Zitat:
Ich habe grade überhaupt kein Gefühl dafür was ich jobmäßig noch mal machen will...


Und wieder: gleiche Situation. Habe meinen ziemlich sicheren Job zum Ende des Jahres gekündigt, ohne etwas neues in Aussicht zu haben. Es ging einfach nicht mehr. Kann vermutlich kaum ein Mensch nachvollziehen, ich kann nur sagen, es war für mich richtig und wichtig, auch wenn ich derzeit keinen Schimmer habe, wie es weitergehen wird.

Zitat:
ich will die alten Dinge nicht mehr tun....


Genau, ich auch nicht mehr!

Zitat:
und mich um etwas kümmern---bevor ich mich nicht ausreichen um mich gekümmert habe….ja, so ist es wohl…..weil ich Angst habe dadurch von mir selber wegzukommen.


Yes, yes, yes

Zitat:
Ich dosiere Kontakt auch sehr...dennoch habe ich ihn...denn sonst läuft man Gefahr sich von Gedankenkonstrukten blockieren zu lassen....das Leben ist anders als diese Konstrukte...


Ich bin wohl noch nicht so weit. Oder mir begegnen einfach nicht die für mich richtigen Menschen :-/

Zitat:
Alles Gute beim Zu-dir-selbst-Finden, dich selbst spüren...aber auch beim Akzeptieren deiner Unvollkommenheit (siehe Video)...


Danke dir hierfür

Dir wünsche ich, dass du das:

Zitat:
Ich war mal frei, innerlich frei, voll von Selbstliebe und Liebe..


für dich wieder zurückgewinnen wirst!

Zitat:
I am on my way...again.


Alles Gute auch für dich!

Samtstein

Hallo Nyan,

auch wenn ich es nicht wirklich wichtig und erwähnenswert finde, möchte ich dennoch auflösen:

Zitat von Nyan:
Lieber Samtstein


bin w

Zitat:
ich werde die versprochene Datei nachliefern, entschuldige bitte, auch ich bin momentan etwas im Stress. Ich hab es jedenfalls nicht vergessen.


Ich erwarte ja nichts, gar kein Problem. Dennoch, danke, für's Bescheid geben.

Nochmal an Nyan,

ich finde dein letztes Posting soweit verständlich. Habe selbst durch Eigenrecherche bereits einiges hierüber:

Zitat von Nyan:
Das, was wir analytisch erfassen können, ist unser inneres Gleichgewicht. Das Zusammenspiel unserer Energien, die Art wie wir mit traumatisierenden Ereignissen umgehen und die Wirkung dieser inneren Arbeit auf unser Erleben, Denken, Fühlen und Handeln.


erfahren. Aber spätestens ab hier:

Zitat:
Der Ausstieg ist immer da, nur wird er von uns anhand unserer Sorgen, Ängste usw. übersehen. Und das ist auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass es auch andere Sichtweisen und Blickwinkel gibt, das es unbegrenzte Möglichkeiten gibt mit inneren Energien zu arbeiten. Es gibt eigentlich kein Ich kann nicht. Das geht immer und selbst wenn man erst in hundert Jahren damit anfangen wird - es ist ok!


wird es für mich schwierig, denn es hinterlässt in mir das Gefühl (jetzt nicht nur dein Beitrag), wenn ich die Situation nicht zu steuern beginne, will ich sie auch automatisch nicht verändern. Aber ich wünsche mir doch unbedingt die Veränderung, stoße dabei aber leider an Grenzen

Ok, ich schreibe mal später dazu.

LG
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Nyan:
Die Chancengleichheit liegt in der Akzeptanz. Was genau man akzeptiert, ist irrelevant; der Prozess der Akzeptanz verläuft unabhängig von der Art der Objekte, die als störend empfunden werden. Akzeptanz bedeutet, dass wir uns mit all unserer Traurigkeit, mit unseren Depressionen, mit unserer Wut und all dem, was uns das Leben so schwer macht, annehmen können. Jede Ausgangslage, egal wie schwierig sie sich anfühlt, ist, subjektiv gesehen, die einzige richtige - und es ist eine Ausgangslage, also eine Lage, die immer einen Ausstieg (Lösung) impliziert. Der Ausstieg ist immer da, nur wird er von uns anhand unserer Sorgen, Ängste usw. übersehen. Und das ist auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass es auch andere Sichtweisen und Blickwinkel gibt, das es unbegrenzte Möglichkeiten gibt mit inneren Energien zu arbeiten. Es gibt eigentlich kein Ich kann nicht. Das geht immer und selbst wenn man erst in hundert Jahren damit anfangen wird - es ist ok!


Dazu fällt mir ein Zitat von Hegel ein: Was wirklich ist, ist vernünftig. Was vernünftig ist, ist wirklich
Also alles was da ist, was in uns da ist, darf da sein. Es hat seine Legitimation ganz einfach durch seine bloße Existenz. Wenn ich dich richtig verstanden habe Nyan, dann geht es um eine Einstellung des Akzeptierens. Wie du schon schreibst unabhängig von den Objekten. Wenn ich diese Einstellung habe, dann ist alles ok. Dann ist es auch ok, dass ich gerade nicht schaffe diese Haltung einzunehmen! Es ist ok, dass es nicht ok ist

Beats, danke für die Idee - perfekt. Vernunft ist auf jeden Fall ein unschlagbares Argument.

Zitat von Beats:
Dann ist es auch ok, dass ich gerade nicht schaffe diese Haltung einzunehmen! Es ist ok, dass es nicht ok ist

Hmm... die Erkenntnis dürfte viel mehr bewirken als egal welche Haltungen! ... schön ist - keiner von uns braucht das Rad neu zu erfinden, es steht ja schon ein gigantisches Teamwork zur Verfügung, und man muss nur das Glück haben die passenden Autoren zu erwischen..

http://www.uni-mainz.de/FB/Philosophie_ ... thode.html

Liebe Samtstein, der Wandel, den du vermutlich meinst, resultiert aus der Selbstakzeptanz und Akzeptanz allgemein. Beispielsweise das Gemeinschaftsgefühl der Individualpsychologie oder das Ich bin ok - du bist ok der Transaktionsanalyse sind gute Wegweiser, und zu dem Thema gibt es im Internet unzählige nützliche Dateien.

Das klassische Problem des Sich verändern Wollens ergibt sich meistens leider aus der Selbstablehnung heraus.

Hier zwei forumeigene Hilfen dazu:

https://www.psychic.de/kognitive-verhaltenstherapie.php

Zum Thema verirrte Gefühle - und vielleicht hast auch du an ähnliches gedacht als du über gebrochene Flügel geschrieben hast -, kenne ich einen schönen Text von Alice Miller:

http://www.alice-miller.com/artikel_de. ... =37grp=11

Manchmal ist eine Verirrung so tiefgreifend, dass man auch die Furcht vor dem Neuen - vor Veränderungen, nicht überwinden kann. Es ist schon fast ein Lotto-Hauptgewinn wenn der Mut doch stärker ist, und da kannst auch du darauf stolz sein, dass dich eventuell Selbstzweifel voran treiben, die sich ja nicht aus irgendwelchen destruktiven Zusammenhängen heraus zu Wort melden, sondern eher sagen: Hi, da bin ich, deine Aufgabe, und warte darauf, dass du was tolles aus mir machst.

Egal welche Umstände wir früher erlebt haben - einen Einfluss auf die Gegenwart nehmen sie ausschließlich durch unsere, in der Kindheit erlernte Denkweisen und anhand der durch negative Gefühle behafteten Erinnerungen.

Hier dann z. B. dazu:

Hier etwas zur Angst vor Verletzungen - und den dazugehörigen Strategien:

http://www.martinrubeau.de/Fruehe_Stoerungen.pdf
(die Seite braucht ewig zum Laden - wenn nichts geht, unten auf + klicken)

Und hier noch ein paar klassische Übungen:

http://www.projekt-gll.at/bioenergetisc ... ml?print=1

Ich sage mir immer, ich hätte so viel zum Lesen, dass ich eigentlich keine Zeit haben sollte auf dumme Gedanken zu kommen, aber nichts da - es ist einfach die Natur der Sache. Alles hat zwei Pole, und den einen schönen wenn man nur haben will, fehlt der Zweite dazu, dann erstarrt das Denken wie im Standbild, dann fließen Energien eben nicht und die verdrängte dunkle Seite sorgt im Unterbewusstsein für heftige Turbulenzen. Das Unglücklich-Sein hat seinen Sinn, und ist zugleich eine Chance. Ich weiß zwar nicht, ob ich direkt dein Thema getroffen habe, hoffe aber es ist bei den Links für dich oder auch Andere etwas nützliches dabei gewesen.

Liebe Grüße
Nyan

Zitat von beats:
Zitat von Nyan:
Dann ist es auch ok, dass ich gerade nicht schaffe diese Haltung einzunehmen! Es ist ok, dass es nicht ok ist


Eine Frau sagte mal in einer EFT Gruppe (Meridian-Klopftechnik) auf die Frage hin was ihr Problem wäre: Sie hasse sich.

Darauf hin hieß der für sie zu klopfende Satz: Auch wenn ich mich hasse, liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz.

Das hat sie berührt... und sorgte zudem für allgemeine Heiterkeit.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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