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Zitat von Nyan:
Denk bitte, Fennek, nicht, dass es dem Narzissten gut geht. Seine defizitäre Lage ist ihm bestens bekannt, aber er muss und kann das gut verbergen. Der Supergau - ein plötzliches Bröckeln der Fassade, kann einer Situation gleichen, in der gerade ein Soldat auf dem Schlachtfeld seine letzten Atemzüge tätigt und bei dem gleichzeitig die Leichenstarre bereits eingesetzt hat. Das ist existenzielle Not, die direkte somatische Auswirkungen hat. Ich habe das einmal miterlebt, und mich packte das Grauen - in der Situation ist der Narzisst scheinbar zu vielem fähig.


Gruß


Katzi, immer wenn du über Narzissten tippst oder verlinkst, fühle ich mich davon angesprochen. Vielleicht bin ich ja doch Narzisst oder zumindest Halbnarzisst.
Der Link über Narzissmus was sehr aufschlussreich und in vielem finde ich mich wieder.

In deinen eigenen Ausführungen tippst du: ,,So lange man denkt, man wäre selbst seine Denkweisen, ist keine Selbstreflexion und keine Besserung möglich.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie man sich von seinen Denkweisen entkoppeln könnte. Vielleicht ist das ja die eingeschränkte Sichtweise einer Persönlichkeitsgestörten, aber wie sollte das gehen? Das (meine Denkweisen) genau macht doch mich aus. Aber du schreibst ja selbst, dass da keine Besserung möglich sei. Mag sein, erlebe ich ja auch. Aber Selbstreflexion, da weiß ich nicht genau. Ich denke es ist genauere Selbstreflexion, wenn man aus seinem festplatzierten Augapfel in die Welt schaut.

Zitat von Sommerbluete:
Katzi, immer wenn du über Narzissten tippst oder verlinkst, fühle ich mich davon angesprochen. Vielleicht bin ich ja doch Narzisst oder zumindest Halbnarzisst.

Narzissmus ist ja unere Erbsünde. Schlimm wird es, wenn die Tendenz pathologische Ausmaße annimmt, und man dann mit Absicht andere umsäbelt...

Zitat:
Der Link über Narzissmus was sehr aufschlussreich und in vielem finde ich mich wieder.

Oh... und jetzt?

Zitat:
In deinen eigenen Ausführungen tippst du: ,,So lange man denkt, man wäre selbst seine Denkweisen, ist keine Selbstreflexion und keine Besserung möglich.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie man sich von seinen Denkweisen entkoppeln könnte. Vielleicht ist das ja die eingeschränkte Sichtweise einer Persönlichkeitsgestörten, aber wie sollte das gehen? Das (meine Denkweisen) genau macht doch mich aus. Aber du schreibst ja selbst, dass da keine Besserung möglich sei. Mag sein, erlebe ich ja auch. Aber Selbstreflexion, da weiß ich nicht genau. Ich denke es ist genauere Selbstreflexion, wenn man aus seinem festplatzierten Augapfel in die Welt schaut.

Keine Besserung in dem Sinne, dass bei Abwehr kein Annehmen möglich ist, denn das eine schließt das andere aus. Zwischen Wahrnehmung und gedachtem Weltbild gibt es sicher mindestens so einen Unterschied wie zwischen einer Zwetschge und dem Holzlöffel, das ist aber keine Frage des Wahns das nicht zu erkennen, sondern eine Folge der Tatsache, dass man sich mit dem Thema bis dahin nicht befasst hat. Das spontane Wahrnehmen und denken wäre ja ein super tolle Sache, wenn uns das Denken nicht auf irrige Wege führen würde. So wie man einen Holztisch wahrnimmt, kann man auch Gedanken sehen. Mit solchen Sachen befassen sich i. d. R. Leute, die sich spirituell oder religiös nennen, oder Psychologen und Psychiater...
Hier bitte bezeichnend zwei letzte Abschnitte, die Vom Denken in den Wahn und Auswege heißen-

http://www.seele-und-gesundheit.de/psycho/denken.html

Wenn man das nicht so gerne mag und lieber schöne Schuhe kauft, ist ja auch in Ordnung, nur dürfte man sich in dem Fall nicht über Einsamkeitsgefühle beschweren, weil diese Einsamkeit dann selbst gemacht, oder besser gesagt, selbst gedacht ist.

Mausi, ich weiß nicht wie viel Paar Schuhe du daheim hast, interessiert mich auch nicht, denn ich habe früher selbst gerne Schuhe gekauft, vor allem... diese Boots in den 90ern, CAT und so..

Gruß

A


Einsamkeit, sozial isoliert, Trostlosigkeit - was tun?

x 3


In der Gefahr des Selbstbilds in den letzten Zeilen steht das, was ich mit keine Besserung möglich meinte.
Die Identifikation entsteht in der Abwehr der Wirklichkeit und durch die Dynamik des Egos bedingt steigt das Gefühl der Einsamkeit auf.

Ich habe mir euren Text und den Inhalt des Links druchgelesen:

Von den 9 Punkten des Narzissmus stimmen bei mir nur 3 überein. Zu wenig, um narzisstisch veranlagt zu sein.
Mein Therapeut meinte, dass ich narzisstische Züge hätte, weil ich manchmal klasse gelaunt war und dann gab es Zeiten, wo ich deprimiert zusammen brach. DESHALB! Ich kam mit den Leuten dort sogar zurecht. Aber selten mit denen aus meiner Altersklasse. Wir hatten besprochen, dass ältere Menschen einsichtiger und geduldiger wären. Ich hingegen sei ein komplizierter Mensch. (Daraufhin hat er gelacht, als er das sagte )

Ich habe eure Ratschläge angenommen. Nur leider haben mir bereits früher andere Leute dieselben Ratschläge erteilt, sodass ich diese viel früher umsetzte. Leider war es ohne Erfolg!

Ich habe eine Freundin, der ist es aufgefallen, dass ich meinen Ballast an ihr auswarf. Das sagte sie mir und ich nahm es zur Kenntnis. Danach hatte ich es immer im Hinterkopf. Dann, wann immer ich mich unterhielt, achtete ich verstärkt auf mich. Am Ende bemerkte ich, dass ich tatsächlich meinen Ballast abzuwerfen versuchte. Später, als ich wieder mit ihr sprach, teilte ich ihr das mit. Sie war erfreut, dass ich es eingesehen hätte. Als ich sie fragte, ob ich das immer noch tun würde, meinte sie, es käme nicht mehr so häufig und in der Intention vor wie früher.

Fazit: Es hat sich gebessert!

Ja, mein Problem ist es, dass ich mein Selbstwertgefühl und Seöbstbewusstsein stärken muss. Das mit dem Ausnutzen: Ich werde auch häufig ausgenutzt! S. Anfangsseiten dieses Threads (ungefähr S.20 oder so ähnl.)

Ich bin immer offen für Verbesserungen. Nicht zu radikal formulieren und nicht auf die Mitleidsdrüse, bitte. Leider hat sich da nichts getan. Mein Problem ist wohl eher, dass ich auf andere Leute nicht cool wirke, sie nicht begeistern kann und keine Verbindung/Rapport erzeugen kann.

vg

Ich denke - jeder, der sich von seiner Umwelt nicht so angenommen fühlt wie er sich das vorstellt, kann sein Problem hier perfekt aufgeschlüsselt bekommen:

http://www.seele-und-gesundheit.de/exis ... gkeit.html

Zitat von charmest:
Ich habe eine Freundin, der ist es aufgefallen, dass ich meinen Ballast an ihr auswarf. Das sagte sie mir und ich nahm es zur Kenntnis. Danach hatte ich es immer im Hinterkopf. Dann, wann immer ich mich unterhielt, achtete ich verstärkt auf mich. Am Ende bemerkte ich, dass ich tatsächlich meinen Ballast abzuwerfen versuchte. Später, als ich wieder mit ihr sprach, teilte ich ihr das mit. Sie war erfreut, dass ich es eingesehen hätte. Als ich sie fragte, ob ich das immer noch tun würde, meinte sie, es käme nicht mehr so häufig und in der Intention vor wie früher.

Fazit: Es hat sich gebessert!

Das ehrt dich. Und in einer angemessenen Therapiemaßnahme läuft es auf das selbe hinaus.

Nyan,

ich weiß sehr genau wie es ist wenn die Fasade eines Narzissten bröckelt. Ich wurde von ihm damals mit dem Messer bedroht und angeschrien er würde mich abschlachten !!

Und das von meinem KUMPEL, und das wo er wußte das ich selbst wegen einer Angststörung in Therapie war zu der Zeit. Das hat ihn einen Drech interessiert. Das hat mich um Jahre zurück geworfen. Ich habe bereits erfolgreich abgesetzte Medikamente wieder einnehmen müssen !!

Also erzähl mir in dem Punkt bitte nicht woran ich ja auch denken müsste. Ich habe keine Lust mehr ständig alles verstehen zu müssen und entschuldigen zu müssen und für meine Gefühle und Ängste interessiert sich niemand.

DER Ar. HAT MIR NÄMLICH EIN ECHTES TRAUMA BESCHERT und das werde ich nie mehr gänzlich loswerden.

Und das wo meine Kindheit schei. war, meine Jugend schrecklich war, ich mit Baby vom Erzeuger sitzen gelassen wurde und und und.......

Zitat von charmest:

Ja, mein Problem ist es, dass ich mein Selbstwertgefühl und Seöbstbewusstsein stärken muss. Das mit dem Ausnutzen: Ich werde auch häufig ausgenutzt! S. Anfangsseiten dieses Threads (ungefähr S.20 oder so ähnl.)

Ich bin immer offen für Verbesserungen. Nicht zu radikal formulieren und nicht auf die Mitleidsdrüse, bitte. Leider hat sich da nichts getan. Mein Problem ist wohl eher, dass ich auf andere Leute nicht cool wirke, sie nicht begeistern kann und keine Verbindung/Rapport erzeugen kann.

vg

Vielleicht hilft dir mein Fall, der deinem ziemlich ähnlich ist: Bei mir wurde der Narzisst in der Diagnose relativ früh ausgeschlossen, weil das Totschlagkriterium der drohenden fallenden Maske überhaupt nicht gegeben ist. Ein Narzisst erzählt für gewöhnlich nicht von seinen Schwächen, sondern versucht sie mit aller Gewalt zu verbergen, um seine Wirkung auf die Umwelt nicht noch schlechter dastehen zu lassen, als sie ohnehin schon ist.

Vielleicht solltest du dich mal hiermit befassen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Asperger-Syndrom

Auch wenn Nyan wieder viele Fragen beantworten wird, die gar keiner gestellt hat. Es ist nunmal ein Fakt, dass man kein Narzisst sein muss, um von der Umwelt abgelehnt zu werden. Außerdem habe ich durch zahlreiche Kontakte zu Betroffenen erfahren, dass um die 90% der Betroffenen weder in der Lage sind, eine Beziehung zu führen, noch eine bezahlte Arbeit zu bekommen.

Am besten fand ich dieses Forum, was zwar auf Englisch ist, aber wo man unendlich viele Leidensgeschichten nachvollziehen kann und ich mich bei fast jedem von ihnen wiederfinde:

http://www.wrongplanet.net/forums.html

Die Fokussierung auf Narzissmus, die von Nyan hier mit Nachdruck forciert wird, hat dich vermutlich schon in die Irre geführt. Bei dir sehe ich vor allem, dass du wie ich gar kein Interesse daran hast, die Umwelt abzuwerten, um dich aufzuwerten. Mir geht es genauso. Die Ablehnung seitens der sozialen Umwelt findet bei Aspergern bereits statt, lange bevor sie überhaupt ihre Weggefährten des Lebens ansatzweise kennengelernt haben. In jedem Kommunikationsseminar lernt man, dass oftmals schon der falsche Blick mit zu vielen Aussetzern beim Blickkontakt zu Irritationen (Der mag mich nicht) führen kann. Noch eine falsche Körperhaltung, die falsche Signale sendet, und schon ist man draußen.

Du solltest dich so schnell wie möglich von der Vorstellung lösen, ein Narzisst zu sein. Ich weiß auch nicht, wie man so verbissen sein kann, und sämtliche sozialen Probleme, die von Ablehnung seitens der Umwelt geprägt sind, auf die Narzisstenschiene schieben kann. Außerdem kann man wohl kaum Menschen, die aktiv für eine Sache kämpfen, als Narzissten bezeichnen, weil sonst jeder Widerstandskämpfer, jeder Querdenker und jeder Revolutionär einer wäre. Solch eine Mentalität, jedes Anderssein zu pathologisieren, fördert letzten Endes nur Mitläufertum und zwanghaftes Angepasstsein. Ganz gut in diesem Werk beschrieben:

http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8keyword ... x7funncy_b

Heilstrom

Ergänzung: Der Asperger hat überhaupt kein Interesse daran, eine besondere Anerkennung zu bekommen und andere zu manipulieren. Er ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man überhaupt nichts dafür können muss, um als sonderbar abgelehnt zu werden. So wie ein geistig Behinderter wird er aber nicht wahrgenommen, denn der kann ja definitiv und offensichtlich seine Ausstrahlung nicht verändern. Der Asperger wirkt aber insgesamt noch zu normal, um einen Behindertenbonus in der Wahrnehmung der Anderen zu bekommen. Die Ablehnung findet ungefähr aus so banalen Gründen statt, wie viele Menschen schon Mitmenschen ablehnen, die einen seltsamen Dialekt sprechen.

Und so ist es auch schon lange kein Geheimnis mehr, dass es außer anstrengender Schauspielkunst keine Therapie für Asperger gibt. Sein Anderssein beruht schließlich auf einer differierenden neuronalen Vernetzung. Man könnte auch sagen, sein Problem beruht auf der Hardware und ist damit nicht Software-seitig zu lösen. Lass dir bitte nicht einreden, dass man nur effektiv genug therapieren müsse, um ein normaler Mensch zu werden. Und wenn es nichts nützt, war es eben nicht die richtige Therapie. Die Denkweise der modernen Psychologie ist viel zu sehr auf Normalität um jeden Preis geprägt und damit letzten Endes auch menschenverachtend.

Heilstrom

Pseudologie gehört z. B. zum Bild der Psychopathie - und ebenso die Umkehr-Projektion. Fühlt sich ein Psychopath als Mensch der zweiten Klasse, wird er jedem anderen genau dies attestieren wollen. Redet er ungefragt über Problematiken, die andere Menschen nicht betreffen, will er genau so ein Verhalten bei anderen beobachtet haben. Das sind Verhaltensweisen, die bei jedem logisch denkenden Menschen sämtliche Alarmglocken klingen lassen sollten.

Asperger ist eine Mode-Diagnose, die gerne und oft u. a. auch antisoziale Entgleisungen entschulden soll - zum Nachteil der Menschen, die tatsächlich der Gruppe der Autisten angehören.

Zitat von Heilstrom:
Ergänzung: Der Asperger hat überhaupt kein Interesse daran, eine besondere Anerkennung zu bekommen und andere zu manipulieren.
Zitat:
Er ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man überhaupt nichts dafür können muss, um als sonderbar abgelehnt zu werden.

Sich als ein abgelehnter Mensch zu präsentieren gehört zu manipulativen Strategien -

Schuldzuweisungen

http://www.umsetzungsberatung.de/psychologie/schuld.php

Zitat von fennek:
Ich habe keine Lust mehr ständig alles verstehen zu müssen und entschuldigen zu müssen und für meine Gefühle und Ängste interessiert sich niemand.

Ich kenne das Problem auswendig, Fennek, wollte auch deine Erfahrunngen und Traumen - unbekannter weise - nicht herunterspielen. Es geht nicht hauptsächlich oder generell darum, den Narzissmus oder Psychopathie in der Trauma-Therapie zu analysieren. Ich weiß nicht, ob du in der Richtung schon etwas unternommen hast? Im Prinzip geht es nur um deine Sicht, die mit deinen früheren Verhaltensweisen verknüpft ist. Dennoch - hat man in seiner Kindheit unter Unterdrückern zu leiden gehabt, wird man sich in vielen Fällen, so lange diese Zusammenhänge nicht aufgedeckt werden, immer wieder zu Unterdrückern hingezogen fühlen und immer wieder schlechte Erfahrungen machen müssen. Der Hintergrund ist keine destruktive Ader, sondern genau das Gegenteil - das Kind liebte die Eltern bzw. Bezugspersonen so wie sie waren, sie sind sein naturgemäßes Vorbild gewesen. Das Kind nimmt sämtliche Schuld für ihre Unzulänglichkeiten auf sich und entwickelt auch in der Zeit der frühen Kindheit ein Idealbild von Menschen, mit denen es später engere Beziehungen eingehen wird. Dass dieses Idealbild dem seiner Eltern ähnelt, ist klar. Das ist der Hintergrund der sich wiederholenden Situationen und diesen sich immer weiter fortsetzenden - quasi - Fluchs. Das alles gilt aber nur so lange, bis man sich dessen bewusst wird. Bis einem klar wird, dass eigene Motivationen, Assoziationen, Erinnerungen, Gewohnheiten usw. die Gegenwart beeinflussen und oft steuern ohne dass man es überhaupt merkt.


Asperger ist eine Mode-Diagnose, die gerne und oft u. a. auch antisoziale Entgleisungen entschulden soll


Das bezieht sich nicht nur auf Eltern und Psychotherapeuten.

Selbsterstellte Diagnosen funktionieren oft als Alibi dafür, nichts ändern zu wollen. Andere sagen dazu - antisoziales Verhalten. Pathologischer Narzissmus und Psychopathie sind nicht therapierbar, so wird es auch bleiben. Sie werden aber als Alibi-Diagnose wegen der negativen Resonanz des sozialen Umfelds so gut wie nie vorgehalten.

Zitat von Nyan:
Zitat von fennek:
Ich habe keine Lust mehr ständig alles verstehen zu müssen und entschuldigen zu müssen und für meine Gefühle und Ängste interessiert sich niemand.

Ich kenne das Problem auswendig, Fennek, wollte auch deine Erfahrunngen und Traumen - unbekannter weise - nicht herunterspielen. Es geht nicht hauptsächlich oder generell darum, den Narzissmus oder Psychopathie in der Trauma-Therapie zu analysieren. Ich weiß nicht, ob du in der Richtung schon etwas unternommen hast? Im Prinzip geht es nur um deine Sicht, die mit deinen früheren Verhaltensweisen verknüpft ist. Dennoch - hat man in seiner Kindheit unter Unterdrückern zu leiden gehabt, wird man sich in vielen Fällen, so lange diese Zusammenhänge nicht aufgedeckt werden, immer wieder zu Unterdrückern hingezogen fühlen und immer wieder schlechte Erfahrungen machen müssen. Der Hintergrund ist keine destruktive Ader, sondern genau das Gegenteil - das Kind liebte die Eltern bzw. Bezugspersonen so wie sie waren, sie sind sein naturgemäßes Vorbild gewesen. Das Kind nimmt sämtliche Schuld für ihre Unzulänglichkeiten auf sich und entwickelt auch in der Zeit der frühen Kindheit ein Idealbild von Menschen, mit denen es später engere Beziehungen eingehen wird. Dass dieses Idealbild dem seiner Eltern ähnelt, ist klar. Das ist der Hintergrund der sich wiederholenden Situationen und diesen sich immer weiter fortsetzenden - quasi - Fluchs. Das alles gilt aber nur so lange, bis man sich dessen bewusst wird. Bis einem klar wird, dass eigene Motivationen, Assoziationen, Erinnerungen, Gewohnheiten usw. die Gegenwart beeinflussen und oft steuern ohne dass man es überhaupt merkt.


Bei mir ist es völlig anders! Mir wurde in der Kindheit beigebracht, dass Geld nicht alles sei. Das ist etwas Positives. Mittlerweile hat sich meine Mutter eine andere Vorstellung herausarbeitet.
Ansonsten entspricht mein Idealbild überhaupt nicht dem meiner Eltern. Es ist umgekehrt. Meine Mutter wollte immer in Richtung elitär, ich dagegen möchte mehr mit meinesgleichen zu tun haben. Ich schaue meistens nach unten, zu denen die einen geringeren Status haben. Stattdessen werde ich von der Gesellschaft abgestraft!
Ich habe festgestellt, dass Menschen sehr wohl auf den sozialen Status achten. Eher nach oben. Ich war der erste und einzige, der nach unten hin sieht. Mittlerweile möchte ich mit Menschen meiner Ebene zu tun haben. Nicht höher und nicht tiefer.

Nein, Asperger werde ich wohl auch nicht haben. Manchmal sagt man über mich, dass ich aggressiv auftreten würde. Meine Körpersprache? Ich versuche eine Körpersprache anzunehmen, dich mich als selbstbewussten und einem Menschen mit hohem sozialen Status aussehen lässt.

Ich erinnere mich, dass letztes Jahr an meiner früheren Hochschule (an der ich jetzt nicht mehr bin) mit der Zeit einige Leute mich leiden konnten. Leider nur Hochschul-intern. Mit zweien unterhielt ich mich regelmäßig. Mit einem hab ich heute noch Kontakt. Mit dem anderen dagegen nicht mehr. Mit dem anderen hätte vermutlich eine Freundschaft werden können. Naja. An dieser Hochschule, in der ich jetzt bin, sind die Leute zu sehr auf sozialen Status fixiert. Ich bin da richtig ausgeschlossen. Ich sitze alleine da. Sogar in den Mensen. In der alten Hochschule war es niemals so! Hier bin ich alleine und ich finde es traurig, dass alle anderen in Grüppchen dasitzen, nur ich nicht.

Haben denn wirklich ALLE einen höheren sozialen Status als du?
Und kennen auch alle deine Familienverhältnisse? Es ist doch keine Pflicht andere über die eigene Ursprungsfamilie aufzuklären?

Nein. Aber viele sind in manchen Modulen gut. Andere kommen gut mit ihren Mitmenschen zurecht. Viele tun sich zusammen, weil sie Landsleute sind. Mit sozialen Status meine ich auch, dass ich, wenn ich einmal zusammensacke und mich entspannen will, es als Schwäche und niederiger Status gewertet wird. Einmal hat mich eine Kommilitonin während einer Vorlesung nieder geamcht. Ein anderes Mal hat sie laut aufgestöhnt, dass ich nerven würde. Dabei hab ich mich mit jemandem unterhalten, BEVOR die Vorlesung losging.

Leute wollen mit mir deshalb zu tun haben, weil ich im höheren Semester bin und neigen zum AUsnutzen bzw. wollen dass ich ihnen helfe.

Zitat von charmest:
Ansonsten entspricht mein Idealbild überhaupt nicht dem meiner Eltern. Es ist umgekehrt.

Ja ja, das kenne ich auch. Aber unbewusst wirken Energien, gegen man oft keine Chance hat. Plötzlich fühlt man sich mit jemandem vertraut, nur weil man mit ihm anhand seiner Aussprache, oder anhand von irgendwelchen nonverbalen Akten das Heimatgefühl assoziiert. Und dieses Gefühl hatte mal jedes Kind, egal wie schlimm die Verhältnisse waren. Eltern sind das eigene Fleisch und Blut - das darf man nicht vergessen.

Klar muss man nicht für immer das Opfer der eigenen Assoziationen bleiben. Versteht man, wie das funktioniert, kann man sich aus dem Teufelskreis befreien. Deshalb gehen auch viele ehemals misshandelte Kinder völlig unterschiedliche Wege als ihre Eltern. Mir zumindest ist es zum Teil gelungen, von einigen Krisenzeiten abgesehen. Und wenn ich heute mein Leben wiederholen könnte, wäre alles noch viel, viel besser.
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Zitat von charmest:
Leute wollen mit mir deshalb zu tun haben, weil ich im höheren Semester bin und neigen zum AUsnutzen bzw. wollen dass ich ihnen helfe.

Das kann auch täuschen, durch Hilfeleistungen verschafft man sich Respekt, und wenn man nichts dafür verlangt, wird das möglicher weise von einigen so gewertet, wie es ist bzw. wäre: als uneigennützige und edle Art.

Ich wäre da nicht so skeptisch.

Zitat von charmest:
Mit sozialen Status meine ich auch, dass ich, wenn ich einmal zusammensacke und mich entspannen will, es als Schwäche und niederiger Status gewertet wird.

Woher weißt du, dass andere so denken? Es ist nur eine Frage des eigenen Selbstbildes, was ich vermute bei den anderen wahrzunehmen. Das ist ja das, was ich meinte, das kann man in der Therapie ändern.

Zitat:
Einmal hat mich eine Kommilitonin während einer Vorlesung nieder geamcht.

Gut, aber wenn man sich mit der Erschaffung der Feindbilder beschäftigt, dann weiß man, dass Menschen vermehrt auf die Schwächen anderer negativ reagieren, die sie selbst haben. Jeder, der auf mich negativ reagiert ist für mich ein armer Triebhandler, dem das Wasser bis zum Hals steht und er erkennt das nicht mal.

Das normale Vorgehen ist Akzeptanz, und nicht das Verfolgen der Leute, die aus der eigenen, dazu auch noch oft beschränkter Sicht, aus der Reihe tanzen, oder vielleicht in mancher Hinsicht noch nicht so erfahren sind wie man selbst. Die normale Sicht ist eher die, dass man sich an der Vielfalt erfreut und Hilfestellung dort leistet, wo es einem als sinnvoll erscheint.

Mit Menschen, die sich in narzisstischen und feindseligen Verhaltensweisen ergehen zu verkehren ist keine Pflicht, und dabei geht es aus meiner Sicht nur um eine simple Frage der Effizienz.

Du kennst überhaupt keinen betroffenen Asperger und was für einen Leidensweg sie durch ihre ignorante Umwelt hinter sich haben. Es gibt welche, die wurden schon in der Grundschule von den Lehrern fertiggemacht, ihnen wurde erklärt, sie würden niemals einen höheren als den Hauptschulabschluss machen, oder wurden gleich auf die Sonderschule gesteckt. Und trotzdem haben sie es unter widrigsten Bedingungen geschafft, zu promovieren. Aber die meisten wurden bereits in der Schule psychisch gebrochen. All dieses Unrecht existiert für Nyan nicht. Denn Nyan ist zutiefst menschenverachtend, wenn sie Ablehnungen allein auf mangelnde Ausstrahlung der Betroffenen schiebt, ohne die soziale Umgebung in ihrer Beschränktheit miteinzubeziehen.

All das ignorierst du mit deiner krankhaften Pathologisierung von Andersartigkeiten, die nachweislich nicht therapierbar sind, genauso wie ein Einbeiniger nie so gehen kann wie ein Nicht-Behinderter. Du gehst mit keinem Wort auf die Ablehnung durch Mißverständnisse der Neuronaltypischen ein, die noch nicht in der Lage sind, Sach- und Beziehungsebene zu trennen. Spätestens mit der Aussage der Mode-Diagnose hast du dich endgültig disqualifiziert. Bitte nerve die Leser nicht mehr mit deinen Selbstgesprächen.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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