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Um mich kurz vorzustellen: Ich bin 24 Jahre alt, männlich und komme aus Wien. Ich bin Student und arbeite neben meinem Studium im Schnitt 30-35 Stunden pro Woche.

Ich bin mit meinem Leben total unzufrieden.

Kurz zur Vorgeschichte:
Bis zur Matura im Jahr 2006 führte ich noch ein halbwegs normales Leben, doch als ich dann zu studieren anfing, veränderte sich alles. Der Kontakt zu meinen alten Schulfreunden wurde immer seltener und seltener (jeder ging seine eigenen Wege) bis er irgendwann komplett abbrach. Anfangs störte mich das nicht, da ich im Jahr 2007 noch eine Freundin hatte, mit der ich sehr glücklich wasr. Doch als die Beziehung aus war und ich fast gar keine Freunde mehr hatte, wurde ich immer unglücklicher. Dadurch ließen meine Leistungen auf der Uni nach, bis ich dann im Jahr 2009 beschloss, mein Studium ganz abzubrechen.
Im Jahr 2010 hatte ich dann praktisch gar keinen Kontakt mehr zur Außenwelt. Ich saß den ganzen Tag lang alleine zuhause vor dem Computer und hatte lediglich einen Minijob, wo ich ca. 1-2x in der Woche für ein paar Stunden aushalf.
Ende 2010 beschloss ich, dass es so nicht mehr weitergehen kann und sich in meinem Leben einige Sachen ändern müssen. Aus diesem Grund suchte ich mir einen richtigen Job, nahm mein Studium wieder auf, fand viele neue Freunde, mit denen ich sehr viel unternahm und jedes Wochenende Party machte - ich fing an, mein Leben richtig zu genießen. Das Jahr 2011 war für mich das beste Jahr seit Langem!

Nun haben wir 2012, und seit dieses Jahr begonnen hat, läuft bei mir so ziemlich alles schief.
Mein ganzer Freundeskreis hat sich komplett aufgelöst. Wir waren eine Clique von ca. 10 Leuten, die mehr als ein Jahr existierte, doch dann gab es einen heftigen Streit zwischen einzelnen Mitgliedern, der uns alle auseinanderdividierte.
Seit ca. 2 Monaten hocke ich wieder so ziemlich jedes Wochenende alleine zuhause herum und schlage die Zeit am Computer tot. Meine Leistungen auf der Uni lassen wieder nach (von 5 Prüfungen, die ich jetzt im Juni machen wollte, habe ich nur eine einzige gemacht) und ich habe wieder 6-7kg zugenommen (= Frustfressen!). Wenn ich nach der Arbeit/Uni nachhause komme, schalte ich den Computer ein und schalte ihn nicht vor dem Schlafgehen am Abend aus. Ich kann mich überhaupt nicht mehr zu irgendetwas motivieren. Egal ob ich Rad fahren gehe (mein größtes Hobby), ins Fitnesscenter, spazieren, shoppen oder mir eine Ausstellung ansehe - ich bin immer und überall nur alleine, alleine, alleine...

Es ist zwar nicht so, dass ich jetzt überhaupt keine Freunde mehr habe so wie damals vor 2-3 Jahren, aber mein Freundeskreis besteht nur aus ein paar wenigen Bekannten, die bestenfalls einmal im Monat Zeit haben. Aber wenn ich diese paar Bekannten, die ich noch habe, auch noch verliere, dann bin ich nicht mehr weit davon entfernt...
Ich kann und will nicht mehr so weiterleben, doch wo soll ich neue Leute kennenlernen?
Die Uni ist bei uns in Wien kein guter Ort um Leute kennenzulernen, da die Universität Wien leider eine Massenuni ist.
Beim Radfahren, aber auch im Fitnesscenter kann man auch nur sehr schwer Leute kennenlernen.
Alleine fortgehen kommt für mich auch nicht in Frage, da es sehr blöd ausschaut wenn ich ganz alleine in einer Bar herumsitze und in die Luft schaue.
Im Internet gibt es bei uns zigtausende Single- und Flirtbörsen, aber keine Seiten, wo man einfach nur so Leute kennenlernen kann (das war früher noch ganz anders).

Ich habe wirklich große Angst, dass alles wieder so wird wie im Jahr 2010...
Wenn mir jemand vor ca. 3-4 Monaten noch erzählt hätte, dass es mir Mitte 2012 wieder so gehen wird die im Jahr 2010, dann hätte ich noch darüber gelacht... doch nun ist das Ganze bittere Realität.

Ich hoffe, ihr könnt mir einen guten Tipp geben.

26.06.2012 16:04 • 13.11.2012 #1


5 Antworten ↓


Da du anscheinend keine Probleme hast, Leute kennenzulernen, wird sich bald bestimm wieder etwas ergeben.

Mein Tipp ist, komm damit klar, alleine zu sein. Konzentriere dich auf dein Studium. Genieße die Zeit alleine. Versuch alleine Spaß zu haben.

Gleichzeitig, halt Ausschau nach neuen Kontakten. Wenn du immer schön aufmerksam bist, dann findest du bestimmt irgendwann jemanden den du sympatisch findest und mit dem du in Kontakt treten kannst.

Natürlich musst du dazu auch rausgehen und dort hingehen, wo Menschen sind. Setz dir Ziele. Schau was du alles erledigen kannst, mit dem du dich ablenken kannst und bei denen du gleichzeitig vielleicht auch raus musst. Dann läufst du bald irgendjemanden über den Weg.

Und stoppe die negativen Gedankengänge. Konzentriere dich auf die schönen Dinge, die es sonst noch gibt, anstatt die ganze Zeit zu sagen, wie schrecklich es alleine ist. Wie gesagt, lenke dich dazu ab, gönne dir etwas, hab Spaß. Oder meditiere.

A


Einsamkeit macht mich psychisch total fertig

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Ist das Thema hier noch aktuell? Ich kömm nämlich auch aus Wien und fühl mich öfters auch sehr einsam!

Mach dich bitte ein bißchen unabhängiger von anderen Menschen, auch wenn du eine zeitlang alleine sein wirst. Du hast in der Vergangenheit erkenen können, das du immer wieder neue Leute triffst. Das du keine Probleme hast Leute in dein Leben zu ziehen.
Besinne dich auf deine stärken, die sind wirklich vorhanden. Es ist schwierig in der heutigen Zeit tiefe Freundschaften zu finden, die länger halte und tiefsinniger, treuer sind.
Werde stärker, mach dich auf keinen Fall abhängig, Glück hat doch nicht mit den Äusseren Umständen zu tun.
Stelle immer wieder fest wie abhängig wir alle einsamen uns von den anderen Menschen machen und machten.
Dubist

Hmm, naja - ich hab auch Probleme damit, neue Leute kennenzulernen und fühle mich einsam.
Aber ich weiß auch, dass so Strategien wie alleine Spaß haben oder sich von anderen unabhängig machen wenn dann nur sehr kurzfristig funktionieren.
Der Mensch an sich ist nunmal ein soziales Wesen. Und wenn man nicht gerade Typ überzeugter Einzelgänger ist, fühlt sich häufiges Allein-sein nunmal richtig schlecht an.
Ich denke, dass es wenn dann wichtig ist, sich nicht von bestimmten Leuten abhängig zu machen, also sich zum Beispiel Freunde aus verschiedenen Umfeldern sucht.
Die muss man natürlich auch erstmal finden. Dabei ist es wohl am wichtigsten, dass man aktiv bleibt und nicht verzweifelt.
Manchmal dauert es eben einfach länger ...

Viel Glück

Urifida, und genau um das geht es, was wenn der Zustand 8-10 Jahre dauert? Wie bei mir? und es doch nichts brachte.
Dann muß man lernen, sich unabhängig zu machen.
Ich schrieb doch auch nicht von alleine Spass haben.
Nur bedürftige Menschen werden eben allermeistens ein Tritt bekommen(spreche da aus Erfahrung) und ich bin nicht erpicht auf neue Tritte. Ihr?
Deshalb auch wenn es sehr weh tut(auch da sprech ich aus Erfahrung) daran arbeiten, an innerer Stärke und keine Bedürftigkeit auch wenn man alleine ist.
Das klappt mal mehr mal weniger gut, da gebe ich euch recht. Ich fühle mich nicht nur einsam, ich bin einsam. Es hat Jahre gedauert, damit leben lernen. Verzweifelt wirkt es, wenn man aktiv weitersucht und immer weitermacht. Das ist Verzweiflung. Weniger verzweifelt wirkt für mich, wenn man stark wird und mehr und mehr alleine klarkommt. ob man es will oder nicht.
Dubist





Dr. Reinhard Pichler
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