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Ich bin nun jetzt 58 Jahre alt. Habe zwei Kinder. Die erste Tochter ist schon verheiratet. Die zweite, jüngere Tochter (29) ist noch so zusagen da. Also nicht verheiratet. Sie ist auch sonst für mich da. Ich bin verheiratet, allerdings arbeitet mein Mann in der Schweiz. Ich lebe nicht mit ihm. Mein Mann war lange Zeit in der Ehe gewalttätig. Dies ist jetzt nicht mehr der Fall, allerdings ist ein Leben mit ihm nicht möglich, weil er mal gute und liebevolle Laune hat und wiederum eine schlechte und nicht mehr auszuhaltende Laune. Ich weiß, dass ich im hochen Alter nicht mit ihm leben will und kann.
Ich habe mich innerhalb dieser Ehe vollkommen aus dem Leben immer mehr entfernt. Ich habe nie gearbeitet, da mein Mann es nie erlaubt hatte. Insofern bestand mein Leben aus Haushalt und meinen Kindern. Dies ist auch heute noch so. Meine jüngere Tochter hat mich dazu gebracht mit 55 Jahren den Führerschein zu machen. Dies habe ich auch geschafft. Kurz darauf bin ich schwer erkrankt. Ich habe über 2 Jahre mit Gelenkschmerzen gekämpft die fast nicht von dieser Welt waren. Alle Gelenke, sogar die Finger an den Händen. Meine Tochter war nonstop für mich da, sogar nachts. Sie hat mich getrüstet, mich massiert.´und ihr Studium und ihr privates Leben bei Seite gestellt.
Jetzt hat sich das wieder gegeben. Klar habe ich Angst dass diese Atacke wiederkommt. Zu all dem hatte ich in einem Auge eine Netzhautablösung. Nach zwei Operationen kann ich mit einem Auge nur 5% sehen. Ich fühle diese Behinderung jeden Tag. Ich bin unsicherer geworden was meine Wahrneuhmung angeht. Fahre Auto nur mit meiner Tochter zusammen.

Das größte Problem, dass ich habe ist meine panische Angst alleine zu sein, besonders Nachts. Meine Tochter ist gerade in ihrer Magisterarbeitsphase und arbeitet 3 mal in der Woche ganztags. Dies sind furchtbare Zeiten für mich wenn sie nicht da ist. Klar kann ich mich am Tag mit irgendwelchen Tätigkeiten ablenken, aber nur damit ich die Einsamkeit nicht bewußt wahrnehme.
Nachts bitte ich meine Tochter bei mir zu schlafen. Wenn sie da fühle ich mich sicher. Ich kann dann schlafen. Wenn sie nicht da ist fühle ich die Einsamkeit wir einen Schmerz, der alle meine Sinne regiert. Es tut weh. Wenn sie mich leiden sieht versucht sie alles mögliche um mich nicht alleine zu lassen.

Das schlimme ist aber dass ich meine Tochter damit unglaublich belaste. Ich weiß nicht wie ich meine Angst besiegen kann. Auch wenn ich versuchte Kontakte zu knüpfen, es hilft mir nicht über die Stunden in denen ich alleine bin.

Kann mir da jemand helfen?

14.03.2010 23:20 • 20.03.2010 #1


4 Antworten ↓


helfen kannst du dir nur, kein anderer.

du mußt erwachsen werden (nicht falsch verstehen).

das alleinsein ist etwas existenzielles, daß ein jeder mensch erlebt und auch erleben sollte.

du solltest daran arbeiten, wie du allein klar kommst, denn irgendwann geht deine
tochter aus dem haus - denk mal daran -.

ich wünsche dir gute gedanken

lg
rose

A


Einsamkeit im hohen Alter

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Zitat von Atabea:
Mein Mann war lange Zeit in der Ehe gewalttätig.

Warum hast Du ihn geheiratet?

Hallo Atabea,

wohnst Du in einem Haus oder in einer Wohnung?
Ich kann in einem Haus auch nicht gut alleine übernachten, htte auch in einer Erdgeschosswohnung Angst. In einer Wohnung (nicht EG) ist das aber kein Problem.

Toll finde ich, dass Du mit 55 Jahren Deinen Führerschein gemacht hast und dass Deine Töchter Dir so zu Seite stehen. Vielleicht kannst Du ja mal vor Dich hinträumen, wozu Du richtig Lust hättest in einer Zukunft ohne Deinen Mann - ohne gleich zu bewerten, ob das geht, auch aus gesundheitlichen Gründen. Dann siehst Du was Dich reizen würde, was Dir total wichtig ist und kannst Dir überlegen, vielleicht auch mit Deinen Töchtern zusammen, was sich umsetzen lässt.

Zum Wohnen: es gibt ja auch so eine Art Alten-WG, die man natürlich nicht erst mit 70 gründen sollte ...

Viel Erfolg
Sonnenschein

@ diesonnescheint ,

Zitat von diesonnescheint:


Zum Wohnen: es gibt ja auch so eine Art Alten-WG, die man natürlich nicht erst mit 70 gründen sollte ...

Viel Erfolg
Sonnenschein


Diese Idee finde ich sehr gut. Man ist immer noch selbständig, aber nie allein. Man ist in Gemeinschaft und dadurch immer irgendwie abgelenkt. Wenn man denn mal allein sein will, kann man sich ja auch mal zurückziehen. Aber so eine Gemeinschaft gibt einen bestimmt wieder das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zurück ............und man muss kein schlechtes Gewissen haben, irgendeinen auf den Wecker zu gehen und das allein muss doch schon wieder innere Stärke aufleben lassen.

Einen schönen Tag und LG





Dr. Reinhard Pichler
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