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Hallo,

ich habe einen ähnlichen Artikel schon mal unter der Rubrik Ängste geschrieben.

Ich leide, wie viele andere hier, unter großer Einsamkeit. So gut wie keine Freunde, keine Freundin, d.h. keine Beziehung.

Aktiv eine Freundin zu suchen gestaltet sich aüßert schwierig bzw. ich versuche es auch nicht, weil ich Angst vor körperlicher Nähe habe. Das heisst, dass ich bei kleinsten körperlichen Annäherungen, beispielsweise wenn mir jmd nur freundschaftlich die Hand auf die Schulter legt, zusammenzucke. Umarmungen oder ähnliches sind ebenfalls schwierig / unangenehm. Das ganze ist insbesondere im Kontakt mit Frauen so. Bei Männern ist es weniger ausgeprägt.

Mit diesem Problem ist es natürlich so gut wie unmöglich eine Beziehung zu einer Frau aufzubauen. Eine psychisch gesunde Frau wird eine derartige Problematik vermutlich nicht verstehen und mein zurückschrecken als Ablehnung ihrer Person verstehen.

Ich habe versucht, mit psychologischer Hilfe an dem Problem zu arbeiten, es aber nach einigen Jahren abgebrochen, weil ich das Gefühl hatte, ich komme nicht voran, es ändert sich nichts. Das Thema belastet mich sehr, weil ich mich einserseits sehr nach der körperliche Nähe zu einer Frau sehne, aber die Nähe andererseits schwer aushalten kann. Und ich habe das Gefühl, dass ich auch keine Lösung mehr für das Problem finden werde und mich mit der Situation abfinden muss und alleine bleiben werde. Aber wenn ich versuche, mich damit abzufinden, wird das Sehnsucht nach Nähe nur größer. Es belastet mich, wie schon erwähnt, sehr und endet in letzter Zeit immer wieder in Suizidgedanken.

Darüber hinaus bin ich überzeugt, dass Mann für eine Frau interesant sein muss. Das heisst, Hobbys haben, Interessen etc. Nur habe ich keine Ahnung, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Weder beruflich, noch privat. Hobbys gibt es aktuell keine. Ich könnte noch nicht mal sagen, was mich interessieren würde.

Da so gut wie keine Freunde vorhanden sind, unternehme ich auch nichts und gehe kaum raus. Aber wer, wenn er sich ehrlich selbst hinterfragt, geht schon allein in Bars / Diskotheken / auf Konzerte etc.

30.11.2016 20:30 • 07.12.2016 #1


10 Antworten ↓


Servus Sunrise,

Nach was sehnst du dich denn konkret? Nach jemandem an deiner Seite ohne Nähe oder nach jemandem an deiner Seite mit Nähe...

Hat die Therapie deinen Zustand verschlechtert? Wenn nein, nicht aufgeben und Geduld haben, manchmal dauert es eben etwas länger. Kann dir auch sehr eine stationäre Therapie ans Herz legen, ggf wirst du dort auch mjt eventuellen Interessen konfrontiert und das in Kontakt treten mkt Menschen ist dort unausweichlich.

Setze dir erstmal ganz kleine Ziele, gehe mal ne Runde spazieren, fahr ne runde Fahrrad oder schlendere durch den Wald, versuche, deinen Körper wieded spüren zu lernen. Wenn du keine Lust hast, geb dir nen Ruck und überwinde dich auch mal.

Viel Erfolg und Grüße

Nambi

A


Einsamkeit / fehlende Nähe

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Da sitzt Du in einem ganz schönen Teufelskreis. Du magst keine Berührungen, sehnst Dich aber nach emotionaler (körperlicher?) Nähe, Du suchst Anknüpfungspunkte, evtl. Freundschaften, hast aber keine eigenen Interessen und gehst nicht aus. Das sind alles Umstände, die Deine Wünsche und Sehnsüchte verhindern. Ich hatte auch immer schon ein Problem mit körperlicher Nähe, daher ist auch nie eine Beziehung entstanden, und ich bin allein geblieben. Zum Glück hatte ich schon von Kindheit an viele Interessen, Hobbys, und konnte das Alleinsein dadurch kompensieren. Das ist dann echt die Rettung wenn niemand mehr da ist. Nur kann ich mir jetzt überhaupt nicht vorstellen, dass ein Mensch keinerlei Interessen hat !? Liest Du Bücher, gehst Du gern in die Natur, schaust Du Dir Filme an, spielst Du ein Musikinstrument, magst Du fremde Sprachen und Kulturen, oder vielleicht was Handwerkliches, kochen, gärtnern o. ä. woran hast Du denn Freude ?

Geht mir genau so wie dir, sehne mich sehr nach nähe. Kann diese dann aber nicht zulassen...
Irgendwohin gehen, alleine macht für mich auch keinen Sinn, schon allein weil ich kaum mit anderen ins Gespräch komme. Scon eigenartig, da hockt man daheim allein und sehnt sich nach Gesellschaft und wenn man dann unterwegs ist kommt man kaum in Kontakt bzw bleibt lieber für sich da es kaum Anknüpfungspunkte mit den anderen gibt.

Will damit nur sagen das du mit diesen Problemen nicht alleine bist, gibt denke ich viel mehr Menschen als man so allgemein hin annimmt die damit zu kämpfen haben.
Wichtig ist denke ich erstmal das man sich Hobbys und Interessen sucht welche dem eigenen Leben einen Sinn geben. Mein derzeitiges Ziel ist jedenfalls erstmal mit der Situation besser zurecht zu kommen, vielleicht finde ich ja dann mehr Energie um grundlegend etwas zu ändern.

Denke das wichtigste ist das du dich erstmal selbst aktzeptierst so wie du bist, es gibt keine Pflicht sich der Normalität anzupassen, man kann auch ganz gut Leben wenn man nicht dem gesellschaftlichen Mainstream entspricht. Einzig ist es dann nur schwieriger Menschen zu finden welche wirklich zu einem passen, aber die gibt es auch wenn es wohl nicht viele sind.

Zitat von Gnomenreigen:
Da sitzt Du in einem ganz schönen Teufelskreis. Du magst keine Berührungen, sehnst Dich aber nach emotionaler (körperlicher?) Nähe, Du suchst Anknüpfungspunkte, evtl. Freundschaften, hast aber keine eigenen Interessen und gehst nicht aus. Das sind alles Umstände, die Deine Wünsche und Sehnsüchte verhindern. Ich hatte auch immer schon ein Problem mit körperlicher Nähe, daher ist auch nie eine Beziehung entstanden, und ich bin allein geblieben. Zum Glück hatte ich schon von Kindheit an viele Interessen, Hobbys, und konnte das Alleinsein dadurch kompensieren. Das ist dann echt die Rettung wenn niemand mehr da ist. Nur kann ich mir jetzt überhaupt nicht vorstellen, dass ein Mensch keinerlei Interessen hat !? Liest Du Bücher, gehst Du gern in die Natur, schaust Du Dir Filme an, spielst Du ein Musikinstrument, magst Du fremde Sprachen und Kulturen, oder vielleicht was Handwerkliches, kochen, gärtnern o. ä. woran hast Du denn Freude ?


Diese Interessenslosigkeit kann ich schon nachvollziehen, bei mir ist es ja genau so. Was ich mache, mache ich im Grunde eigentlich nur um Zeit tod zu schlagen aber nicht weil es mir spass machen würde. Kann da also durchaus mit dem TE mitfühlen. Die wenigen Freunde die ich habe sind sowieso Nerds die man schon regelrecht überreden muss auch nur das Haus zu verlassen um in der nächsten Imbissbude was zu Essen zu kaufen. Raus gehen, hm. Nuja wohin denn ? die üblichen Freizeitbeschäftigungen des Mainstreams sind sowieso langweilig und auf einsamen Waldspaziergängen lernt man eben keine neuen Leute kennen.

Es gibt sie eben doch, die geborenen Einzelgänger. Was will man da bloß machen wenn man eben so ist wie man ist ?

Zitat:
Nach was sehnst du dich denn konkret? Nach jemandem an deiner Seite ohne Nähe oder nach jemandem an deiner Seite mit Nähe...


Nach jemandem an meiner Seite mit Nähe natürlich. Ansonsten könnte ich mich ja auch auf ein Konzert zwischen lauter Fremden in die Menschenmenge stellen oder in einen überfüllten Bus steigen.

Zitat:
Geht mir genau so wie dir, sehne mich sehr nach nähe. Kann diese dann aber nicht zulassen...
Irgendwohin gehen, alleine macht für mich auch keinen Sinn, schon allein weil ich kaum mit anderen ins Gespräch komme. Scon eigenartig, da hockt man daheim allein und sehnt sich nach Gesellschaft und wenn man dann unterwegs ist kommt man kaum in Kontakt bzw bleibt lieber für sich da es kaum Anknüpfungspunkte mit den anderen gibt.



@frankyz: Ich denke, es ist generell schwierig, wenn man alleine auf einer Veranstaltung ist, mit Leuten in Kontakt zu kommen. Das liegt schon daran, dass so wie gut wie alle anderen Menschen mit Freunden oder Partner/in dort sind und somit gar kein Interesse haben, Fremde kennenzulernen. Zum anderen wirkt man alleine auf andere immer etwas komisch: So nach dem Motto: Hat der keine Freunde?

Hat der keine Freunde?

Die Tatsache als Mensch diesen Gedanken zu haben,zeigt einem ja schon das es einfach nicht normal ist allein durch die Welt zu gehen.


Warum ist das so wichtig,wenn man keinerlei soziale Kontakte hat?
Warum wird man komisch angesehen,wenn man allein irgendwo an einer Bar oder irgendeiner Veranstaltung herumsteht.
Was sagt es über uns Einsame Menschen aus?

Man wird halt als etwas komisch abgestempelt,so einfach ist das.


Also Ich persönlich würde niemals alleine auf eine Party gehen nur um dann irgendwo sinnbefreit herumzustehen.

Mir wäre das einfach nur sehr unangenehm.

Ich denke wenn man einmal richtig den Anschluss verloren hat,dann wars das.

Zitat von the cult:
Also Ich persönlich würde niemals alleine auf eine Party gehen nur um dann irgendwo sinnbefreit herumzustehen.
Mir wäre das einfach nur sehr unangenehm.


Ja, bei mir genau so. Gibt halt die Leute die gehen allein auf ne Party kommen sofort mit allen ins Gespräch, finden neue Freunde oder gar einen One Night Stand. Einfach so.
Ok, dafür muss man dann aber eben auch ein großartiger Socialiser sein. Ich bin das nicht, weil ich einfach nicht besonderst gut bin im Smalltalk. Mir liegt dieses Gerede um oberflächliche und unwichtige Themen einfach überhaupt nicht, ich kann damit nicht umgehen. Auf solchen Events kommt man also mit niemandem ins Gespräch, niemals.

Hat vermutlich sehr viel mit dem Charakter zu tun. Kann stundenlang über Philosophie, Politik, Wissenschaften diskutieren nur eben nicht diesen spassigen lockeren smalltalk den alle so toll finden. Klar, als Nerd auf einer Party das geht dann also mal so absolut gar nicht.


Zitat von the cult:
Ich denke wenn man einmal richtig den Anschluss verloren hat,dann wars das.


Glaube ich jetzt so nicht, man kann immer etwas verändern. Neue Leute kennen lernen tut ein Nerdiger Einzelgänger eben nicht auf Parties, Disco usw. Geht man halt zum Örtlichen Linux Stammtisch, oder der Wikipedia Gruppe (da sind viele Intellektuelle mit denen man über alles mögliche diskutieren kann). Workshops, Seminare usw sind auch noch ne Möglichkeit. Ehrenamtliches und Politisches Engagement.

Will nicht sagen das mir das einfach fällt, ich lern auch so nur sehr wenig neue Leute kennen. Ist aber in dem Setting auch für nen Einzelgänger sehr viel einfacher als auf Parties u.a.

Zitat von sunrise85:
@frankyz: Ich denke, es ist generell schwierig, wenn man alleine auf einer Veranstaltung ist, mit Leuten in Kontakt zu kommen. Das liegt schon daran, dass so wie gut wie alle anderen Menschen mit Freunden oder Partner/in dort sind und somit gar kein Interesse haben, Fremde kennenzulernen. Zum anderen wirkt man alleine auf andere immer etwas komisch: So nach dem Motto: Hat der keine Freunde?


Ja so ist das, die Leute haben da leider sehr schnell massive Vorurteile und dann ist es erst recht schwieriger da in Kontakt zu kommen.

Also besser sind dann eben Seminare, Workshops, Politische/ehrenamtliche Treffen, Kurse usw wo es auch als normal gilt wenn man da alleine hin geht. Denke das man wenn man nach neune Leuten sucht da eher in Kontakt kommt als wenn man auf irgendner Party oder Club erstmal ne Stunde allein in der Ecke gestanden hat.

@ Frankyz
Du schreibst: Diese Interessenslosigkeit kann ich schon nachvollziehen, bei mir ist es ja genau so. Was ich mache, mache ich im Grunde eigentlich nur um Zeit tod zu schlagen und Kann stundenlang über Philosophie, Politik, Wissenschaften diskutieren...
Das versteh' ich jetzt nicht so ganz. Wenn man stundenlang über z.b. Heidegger, Arendt, Schopi Co diskutieren kann, muß man sich auch mit der Materie intensiv beschäftigen, sprich dafür interessieren. Man kann sich erstens sehr gut allein mit solchen Themen auseinandersetzen, aber eben auch in der Diskussion mit Gleichgesinnten (wenn man denn das Glück hat, solche Menschen zu kennen.) Letzteres bedingt aber unumgänglich ersteres. - Außerdem ist widerspricht doch das zweite Zitat dem ersten. Jemand, der keine Interessen hat, sich aber für Geisteswissenschaften interessiert...?

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Dr. Reinhard Pichler
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