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Hallo liebes Forum,

zunächst einmal allen ein gesundes, neues und erfolgreiches neues Jahr! Hoffen wir das die aktuelle allgemein Situation besser wird 2022.

Zu meiner Person:
33 Jahre, männlich, Hundebesitzer (ein ganz lieber Border Collie mit dem ich fast 24/7 unterwegs bin), LKW-Fahrer im Nahverkehr (ab und an mal einen Tag in die Ferne), habe ein Nebengewerbe als Administrator welches ich ab und an mal ausübe, single, ohne Kinder, habe eigentlich ein Haus mit Grundstück (mein Vater bewohnt dieses derzeit) und eine eigene Wohnung die ich seit etwa Mai 2021 seit meiner Trennung bewohne um einfach zur Ruhe zu kommen.

Es gibt so etliches wo ich anfangen könnte aber ich denke der Ausschlaggebende Punkt begann mit meiner Trennung Mai 2021. Wir waren 3 Jahre zusammen, sie war 9 Jahre jünger. Alles kein Problem. Wir sind zusammen gekommen als mein bester Kumpel (welcher an sich irgendwie auch keine richtige Freundschaft war) sie verarschte und sie mehr oder weniger Rat suchte bei mir. Er verlies sie und irgendwann kam eins ins andere wir verliebten uns (dachte ich zumindest - finanziell und emotional guter Lückenfüller habe ich in keinster Weise zu diesem Zeitpunkt gedacht) und ich wohnte dann bei ihr. War vorher 4 Jahre single da ich eine ziemlich heftige Trennung hatte nach 7 Jahren Glück. Dachte mir danach wie wahrscheinlich jeder zweite NIE WIEDER. Hatte eine Weile gebraucht um das zu verarbeiten aber mit Ablenkung, einer angefangenen Therapie, später sehr viele sozialen Kontakten, einen neuen Beruf und mein Nebengewerbe war ich auf dem besten Wege um meine Ziele zu erreichen eine Partnerin und eine Familie. Wie dem auch sei war ich nun mit meiner Partnerin 3 Jahre zusammen und ich habe vieles besser gemacht (man lernt quasi aus seinen Fehlern aus vorangegangenen Beziehungen). Wahrscheinlich habe ich auch zuviel investiert in diese Beziehung dies war mir aber nicht bewusst bzw. wer weis schon was zuviel ist oder zu wenig wenn man doch denkt nun den Partner gefunden zu haben?! Das Ende vom Lied ist eigentlich um das ganze abzukürzen ich wurde von heute auf morgen ausgetauscht inkl. Hund und Auto, einfach ALLES. Ich stand vor dem nichts widermal. Daher habe ich mir dann innerhalb 2 Wochen eine Wohnung versorgt da ich nicht erneut zu meinem Vater wollte und es irgendwie geschafft diese einzurichten trotz SMG, Alk., wahrscheinlich auch Depressionen. Ich war einfach am Ende und es war mir zuviel aber ich habe es irgendwie gemacht mit sehr vielen Gedächtnislücken (ja ich weis - sei stolz auf dich selbst - kann ich jedoch nicht, rührt aus meiner Kindheit)

Seit der Trennung
war ich nun jeden Tag arbeiten außer Wochenende. Rest des Jahres keinen Urlaub mehr. Stichpunktartige Zusammenfassung Ich habe Tagebuch geführt, Meditation, mein komplettes Leben aufgearbeitet, es mit Alk. versucht (lol), eine Therapie die ich selbst bezahlte gemacht (ich finde das die Therapeuten von der Krankenkasse einfach nicht die Richtigen sind für mich) - diese hat mir in der Zeit auch echt geholfen die richtigen Ansätze zum nachdenken zu finden, sehr viel geraucht (mittlerweile aufgehört seit knappe 2 Monaten), immer ein Stück mehr meine Wohnung eingerichtet, mein Haus und Hof in Stand gehalten. Abends öfters ein Lagerfeuer gemacht, jeden Tag auch wenn mir die Kraft manchmal fehlte mit meinen Hund minimum 2 Stunden draußen spazieren gegangen. Aber vielmals einfach nur da gesessen, Musik gehört und mich selbst gehasst. Ich habe viele sogenannte Freunde aufgegeben da ich merkte das alles mehr auf Einseitigkeit beruhte und ich einfach nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden konnte. Selbst wenn mich dann jemand fragte kam mir der Gedanke das es einfach nicht ernst gemeint ist oder mein Zustand dann wieder an falsche Personen gerät. Mein Bruder ist der einzigste der sich bemühte so gut es geht da zu sein mir zuzuhören, mir Tipps zu geben aber nichts will anschlagen.

Mein derzeitiger Zustand
Seit der Weihnachtswoche sitze ich nun spontan zu Hause weil es nichts mehr zu fahren gab und paar Überstunden halt angelaufen sind. Ich habe bis heute jeden Tag die Flasche am Hals, zwar nicht jeden Tag besoffen aber ja so kenne ich mich einfach nicht und will einfach nur noch ab Montag wieder in meinen gewohnten Trott zurück da ich das Gefühl habe das das fahren derzeit das einzigste ist was mich abhält dies so weiter zuführen. Gestern war ein ehemaliger Nachbar da (habe den Kontakt abgebrochen da er ja dennoch der nachbar ist von ihr) und wir haben bisschen über alles geredet. Es war cool das er da war dennoch habe ich heute wieder diese Gedanken das das was er jetzt so gesehen hat weiter getratscht wird obwohl die beiden keinen Kontakt mehr haben angeblich. Aber wie heißt es so schön höre vorsichtig zu wie eine Person mit dir über eine andere spricht. Leute mir fehlt einfach dieses Grundvertrauen egal zu wem. Es ist eine Menge kaputt gegangen in mir.

Meine aktuelle Situation und was ich mir erhoffe von euch
Ich fühle mich richtig einsam, von allen verlassen, innerlich kaputt und müde trotzdem mache ich irgendwie. Mit den ganzen sozialen Kontakten von damals möchte ich irgendwie nichts mehr anfangen. Ich habe einfach das Problem das ich das Gefühl habe innerlich leer zu sein. Ich hätte gern etwas tiefgründigeres aber immer wenn ich dachte das es das jetzt ist wurde ich enttäuscht egal ob Freundschaftsmäßig oder beziehungstechnisch. Dabei bin ich eigentlich ein Typ mit den man auch richtig Spaß haben kann. Aber scheinbar ist es wirklich so wenn man keine Vorteile mehr in mir sieht oder ich mal nicht so gut drauf bin lassen wir ihn halt. Ich bin auch kein schüchterner Mensch oder so der niemanden anspricht im Gegenteil ich habe gern kommuniziert leider wird dies zunehmend weniger - früher sehr beliebt auch auf facebook, insta, etc. mittlerweile nichts mehr davon und überlege auch derzeit selbst Whatsapp zu löschen weil da einfach nichts mehr kommt von anderen. Habe es mit Selbstliebe versucht aber es gibt einfach immer einen Teil der mich nach unten zieht (wie gesagt rührt das aber mehr aus der Kindheit). Es ist ein stetiger Prozess schon klar und es gibt kein Patent. Aber dieses Gefühl der Einsamkeit und das es für immer bleibt - ich alleine bleibe. erstickt mich einfach! Das erste Mal in meinem Leben war ich allein zu Hause, habe mir das Konzert der BO reingezogen und habe lieber meinen Hund beschäftigt als mir das Feuerwerk anzusehen und nein bei mir liegt es eher weniger an Corona das sich niemand meldet so glaube ich zumindest. Selbst wenn ich nun mit jemanden ein Gespräch habe zum Beispiel auf Arbeit oder Familie will ich lieber gehen und für mich sein bleibe dann aber meist noch ein Weilchen aber in mich gekehrt und höre nur noch zu. Ich will mir diesen Monat mal Hilfe suchen bei einer Hypnose Therapie demnächst das ist was ich noch nicht durch habe. Oder halt Rat bei anderen ähnlich betroffenen suchen wie euch!

Schon jetzt vielen Dank für eure Lesegeduld!

01.01.2022 18:28 • 04.01.2022 x 4 #1


4 Antworten ↓


Herzlich Willkommen

A


Einsamkeit, Enttäuschungen und innerliche Leere

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Zunächst einmal dir auch ein frohes neues Jahr. Schön, dass du den Weg in das Forum gefunden hast.

Ich kann deinen Text und Gedanken so gut nachvollziehen. Auch meine Beziehung ist nach 4,5 Jahren letztes Jahr in die Brüche gegangen. Ich habe so viel Zeit, Kraft, Energie da rein investiert und wurde einfach ausgetauscht.
Auch bei mir ist dadurch ein Grundvertrauen in die Menschen verloren gegangen. Flüchtige Bekannte von früher sind mir nun egal und ich habe keine Energie und Kraft, meine Zeit in diese Beziehungen zu investieren. Obwohl ich Unterstützung von meiner Familie habe, fühle ich mich dennoch einsam und leer und habe Angst, keinen Partner mehr zu finden. Ich hatte in der letzten Beziehung das Gefühl, dass alles zu 100% gepasst hat und nun denke ich mit meinen 33 Jahren, dass ich nie mehr jemanden finden werde, mit dem es so passen wird, wie mit meinem Ex. Also du siehst, du bist mit deinen Gedanken nicht alleine. Mich persönlich beruhigt sowas immer schon etwas.

Ich finde, du hast schon gute Ansätze versucht mit der Therapie etc. Dass du nun dein Umfeld so aussortiert, finde ich persönlich nicht schlimm. Das ist reiner Selbstschutz. Dass du dich gleichzeitig traurig fühlst, verstehe ich auch. Letztendlich müssen wir mit unseren Problemen selbst klar kommen, das kann uns leider niemand nehmen. Schön, dass du wenigstens Unterstützung durch deinen Bruder hast.
Wo du halt echt aufpassen musst, ist das Thema Alk.. Vielleicht hilft dir eine Selbsthilfegruppe? Ich würde das Thema auf jeden Fall in der Therapie ansprechen.
Ich glaube, dass ich nicht auf alle Aspekte in deinem Text eingegangen bin, hoffe dennoch, dass dir meine Antwort wenigstens etwas geholfen hat.
Halte durch und lass den Kopf nicht hängen. Du bist nicht allein.
LG LBA

Hallo LBA, danke dir für deine lieben Worte! Leider komme ich erst heute dazu zu antworten.

Natürlich beruhigt es ein wenig wenn man weiß das man nicht alleine ist mit seinen Gedanken aber wünschen tut man es niemandem. Was machst du dafür um dein Vertrauen wieder aufzubauen oder nimmst du es einfach so hin wie es ist? Machst du Therapie oder lenkst du dich ab durch arbeit und abends kommt dann wieder diese Wahrheit?

Ich denke für die Selbsthilfegruppe hätte ich keine zeit und glaube grad so und so etwas schwierig, hab mich mit dem thema nie befasst da ich denke das ich es noch im griff habe. Heute war ich zum beispiel wieder arbeiten und habe keinen Meter an Alk. gedacht aber diese Einsamkeit. Da ist halt keiner der wartet ob ich zurück komme und dieses Gefühl will ich eigentlich beseitigen..

Auch wenn du nicht alles beantwortet hast danke ich dir auf jeden Fall für deine Worte

LG

Grüß Dich, Sohn Kubas,

m. E. liegt das Hauptproblem darin, dass Du noch nie alleine gelebt hast. Alles andere sind eher Nebenschauplätze, die sich natürlich aufgrund der Gefühle in den Vordergrund drängen.

Soviel man auch Sinnvolles (und Sinnfreies ) in Beziehungen lernt, so Grundsätzliches lernt man in der Einsamkeit. Ich möchte Dir hier den Tagebuch-Thread von @Myosotis ans Herz legen. Das könnte Dich auf weiterführende Gedanken bringen.





Dr. Reinhard Pichler
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