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Du hast so viele Erklärungen warum etwas nicht geht, oder alles sogar nicht geht. Was wäre denn möglich? Bei dieser Denkweise wäre ich, ehrlich gesagt, auch nicht motiviert.

Mir fehlt einfach komplett das Selbstwertgefühl.
Jeder kleine Fehler zieht mich extrem runter und beschäftigt mich ewig.

A


Einsamkeit ein Teufelskreis

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Zitat von sarah2:
Jeder kleine Fehler zieht mich extrem runter und beschäftigt mich ewig.

Deswegen bietet es sich an, nichts zu tun. Wenn man nichts tut, kann man ja keine Fehler machen. Gesünder wäre es vielleicht, aus den eigenen Fehlern die man gemacht hat, etwas zu lernen, dass künftig anwendbar wäre. Das ist aber vielleicht auch eher unbequem.

@Disturbed wenn es dann überhaupt Fehler sind.

Genau so ein Verhalten wie von Disturbed macht mir Angst.

Zitat von Disturbed:
Deswegen bietet es sich an, nichts zu tun. Wenn man nichts tut, kann man ja keine Fehler machen.

Du meinst das vermutlich nicht ganz ernst, aber Menschen, die SEHR große Angst vor Fehlern haben, denken tatsächlich, dass es besser wäre, nichts zu tun. Das ist dann ein Dilemma, aus dem man gar nicht so leicht herauskommt. Das sollte man auch ernst nehmen.

Ich merke ja selber, dass soziale Ängste für nicht betroffene oft nur schwer nachvollziehbar sind.
Und deswegen unsicheres und ängstliches Verhalten oft negativ bewertet wird.
Was es für den Betroffenen noch schwerer macht.
Man überwindet sich und geht unter Menschen.
Bekommt dann zu hören, dass man zu ruhig ist und macht vielleicht auch gewisse Fehler bzw. beherrscht den sozialen Umgang nicht perfekt ( die Feinheiten).
Das macht es dann um so schwerer.

Wenn dann auch noch weitere Dinge z.B in der Gruppe Sport treiben hinzu kommen wird es noch schwieriger.

Wenn ich noch jugendlich wäre würde ich zu irgendeinem Jugendtreff gehen und erst mal passiv dabei sein.
Und mich nach und nach rantasten.
Vielleicht würde ich auch von Teamern oder Sozialarbeitern Hilfe bekommen.
Als Erwachsener habe ich diese Möglichkeit nicht.
Und die Selbsthilfegruppe hat mir da auch nicht weitergeholfen.

Zitat von ManicStreetP:
Du meinst das vermutlich nicht ganz ernst, aber Menschen, die SEHR große Angst vor Fehlern haben, denken tatsächlich, dass es besser wäre, nichts zu tun. Das ist dann ein Dilemma, aus dem man gar nicht so leicht herauskommt. Das sollte man auch ernst nehmen.

Wie kann man denn diesen Menschen helfen bzw was würdest du ihnen raten?

Hilfreich könnte ein Ort sein an dem man langsam und in Ruhe Kontakte aufbauen kann.
Wo keiner erwartet, dass man sofort extrem offen und kommunikativ ist.

Zitat von Gaulin:
Wie kann man denn diesen Menschen helfen bzw was würdest du ihnen raten?

Das ist eine gute Frage und die Antwort würde mich auch interessieren, da ich ja selbst so ticke. Ich kann da jetzt nur für mich sprechen und nicht für die Threaderstellerin. Es gibt da erstmal drei Dinge: 1. Starkes Fehlerdenken 2. Fehler brennen sich stärker ins Gehirn ein, als bei anderen Menschen und werden in Dimension und Auswirkung auch teilweise unverhältnismäßig bewertet und daraus resultierend eben 3. starkes Vermeidungsverhalten.
Was mir hilft, ist in der Psychotherapiestunde darüber zu reden, um so die Sichtweise von außen zu bekommen, damit ich die Dinge relativieren kann. (z.B. Was ist das Schlimmste, was mir passieren kann? etc.) Ansonsten fällt mir auch nichts ein, da es mir immer noch sehr schwer fällt, das Vermeidungsverhalten abzulegen.
Hier im Forum hab ich z.B. immer die große Angst, etwas Falsches zu schreiben, bzw. wenn ich bereits etwas geschrieben habe, die Angst, dass das alles falsch war, was ich geschrieben habe. Es fällt mir oft schwer, die Reaktionen auf meine Beiträge anzusehen, da ich da große Angst verspüre. Ich habe dauernd das Bedürfnis, mich komplett aus dem Forum zurückzuziehen und so ist es im realen Leben auch. (Vermeidungsverhalten)
So stellt es sich, in aller Kürze, für mich dar. Aber, wie gesagt, das gilt jetzt nur für mich und nicht für die Threaderstellerin.

Das ist eben das Problem.
Fehler nimmt man als Betroffener wesentlich stärker war und sie bleiben auch länger im Gedächtnis.
Man müsste wahrscheinlich sein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl soweit aufbauen, dass man Fehler nicht mehr als so schlimm wahrnimmt und akzeptiert.
Allerdings kommt noch das unsichere und ängstliche Verhalten hinzu.
Was leider auch oft negativ wahrgenommen wird.

Zitat von ManicStreetP:
Hier im Forum hab ich z.B. immer die große Angst, etwas Falsches zu schreiben, bzw. wenn ich bereits etwas geschrieben habe, die Angst, dass das alles falsch war, was ich geschrieben habe. Es fällt mir oft schwer, die Reaktionen auf meine Beiträge anzusehen, da ich da große Angst verspüre.

Dieses Forum ist doch das beste Beispiel dafür, dass es nicht schlimm ist etwas falsches zu sagen.

Von den einen bekommt man vielleicht ein Danke, die anderen beginnen zu schreiben was du für ein Blödmann bist. Wieder andere denken sich genau das eine oder das andere, und dann gibt es noch viele, die dich nicht wahrnehmen oder dich nicht verstehen.

Wenn es zu unanständig wird schickt dir jemand vom Admin Team einen dezenten Hinweis....

Und bald ist wieder Gras über die Sache gewachsen...

Nutzt doch dieses Forum und schreibt mal ne Spur witziger oder frecher oder ehrlicher als ihr es sonst macht (genau das mache ich auch und bekomme immer wieder mal einen dezenten Hinweis, wenn ich über's ziel geschossen bin)

@Azure Das ist ja genau das, was ich mit meiner Therapeutin bespreche: Was ist der worst case? Was kann schon passieren?
Aber auf lange Sicht hilft es trotzdem nicht. Letztens hatte ich einen ganzen Tag lang Angst davor, eine Antwort auf einen meiner Beiträge zu öffnen, weil ich mir vorgestellt hatte, was da alles Negatives drinstehen könnte und ich es nicht ertragen können würde, das zu lesen. Am nächsten Tag hab ich es dann geschafft und es stellte sich heraus, dass es eine ganz harmlose Antwort auf meinen Beitrag war. Ich hatte also 24 Stunden lang unnötigerweise ein sehr schlechtes Gefühl. Trotzdem werde ich daraus nichts lernen und ich weiß, dass es beim nächsten Mal wieder genauso schlimm sein wird.
Sorry, @sarah2 dafür, dass das jetzt OffTopic ist.

Mir geht es genauso.
Mein Therapeut meint auch immer, dass nichts schlimmes passieren kann.
Leider habe ich eben auch schon negative Erfahrungen gemacht die über lästern und blöde Blicke hinausgingen.

Wenn ihr wüsstet, welche Panik ich davor habe, nach längerer Zeit mein Mailfach in der Firma zu öffnen...
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Ich kenne es auch, dass ich Angst habe etwas falsches/ unpassendes zu schreiben.

Zitat von ManicStreetP:
Am nächsten Tag hab ich es dann geschafft und es stellte sich heraus, dass es eine ganz harmlose Antwort auf meinen Beitrag war. Ich hatte also 24 Stunden lang unnötigerweise ein sehr schlechtes Gefühl.

!

Hei Sarah, du olle Zicke

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Dr. Reinhard Pichler
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