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Einsamkeit passiert meist aus Rückzug und Vermeidung. Termine, Arztbesuche, Einkaufen, auch Dinge die einem selber gut tun, unabhängig von anderen Menschen! Das ist ja eben dieser Teufelskreis. Man kann das alles allein tun ohne sich einsam zu fühlen. Die selbstbestimmenden Entscheidungen und Selbstkontrolle. Einsamkeit hat immer auch mit anderen Menschen zu tun, also eine Art Abhängigkeit. Lösung wäre da eher auch alleine alles zu tun, was man möchte, sollte, könnte. Dennoch brauchen wir Menschen auch Anerkennung, Liebe, Gemeinschaft usw, sprich andere Menschen. Aber wenn man anfängt sich alleine seinen Alltag zu schaffen, mit dem man zufrieden ist ergeben sich meist dann auch die Kontakte (ohne Krampf und Muss). Es geht ja auch mit um die Erwartungshaltung. Natürlich gehört auch eine gewisse Offenheit dazu. Wenn man sich selbst verschließt, wird es schwieriger.

Ich habe das Gefühl, dass es darauf nur eine Antwort gibt: Über seinen Schatten springen und sich selbst mit seinen sozialen Ängsten konfrontieren.

Es gibt da viele Möglichkeiten von denen im Thread schon einige aufgezählt wurden.

1. Gute Erfahrungen habe ich selber bei Bumble BFF und - nur für Frauen - bestefreundin-gesucht.de gemacht. Vor allem für Menschen, die sich besonders in Gruppen nicht wohlfühlen, ist das eine gute Alternative, um aus dem Schneckenhaus herauszukommen. Man trifft sich ja immer nur mit einer Person.
2. Gruppenaktivitäten in Form eines Sportvereins, Volkshochschule, Meet5, von der Stadt organisierte Wanderungen/Aktivitäten.
3. Ehrenamt
4. Falls es gar nicht möglich ist, dann erstmal digital. Wie schon hier erwähnt ist Facebook eigentlich mit seinen Gruppen ganz gut geeignet.

Aber am Ende läuft es immer darauf hinaus, dass man sich überwinden muss! Sonst wird es leider nichts.

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Einsamkeit ein Teufelskreis

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Ich frage mich auch, ob es Sinn macht sich zu outen.

Zitat von sarah2:
Ich frage mich auch, ob es Sinn macht sich zu outen.

Wem gegenüber was outen? Dazu müsste es ja jemanden geben, mit dem Du Zeit verbringst und das passiert ja nicht weil Du ja aus Angst genau das vermeidest. Oder willst Du x-beliebigen Menschen erzählen was Du dich nicht traust, wenn sie Dir mal übern Weg laufen?

Für Menschen die sehr introvertiert und zurückhaltend sind und wohlmöglich auch noch von der Masse abweichen wird es richtig schwer.
Da reichen dann die 2 oder 3 Treffen in der Volkshochschule nicht.
Eben ein echter Teufelskreis.
Nichtbetroffene können das wahrscheinlich oft nicht nachvollziehen.

@sarah2 sich im Kreis drehen ist ja auch eine Möglichkeit sich zu bewegen.

@Disturbed So ist das aber, wenn man damit Probleme hat, geht mir auch so!

Zitat von oli3000:
@Disturbed So ist das aber, wenn man damit Probleme hat, geht mir auch so!

Welches? Von der Masse abweichen? Oder jegliche Vorschläge Anderer zu relativieren?

Ich verstehe auch nicht was diese Kommentare bringen.
Das ist ja auch das Problem.
Soziale Ängste bzw. soziale Problem werden leider oft nicht ernst genommen.
Es heißt dann nur man müsse einfach irgendwo hingehen.
Das stimmt natürlich.
Damit ist es dann aber nicht getan.
Und als Mensch mit sozialen Ängsten ist es schwer bis unmöglich auf andere Menschen zu zugehen.
wenn dann auch noch Introvertiertheit, psychische Probleme oder Abweichungen dazu kommen wird es noch schwieriger.

Zitat von sarah2:
Für Menschen die sehr introvertiert und zurückhaltend sind und wohlmöglich auch noch von der Masse abweichen wird es richtig schwer.


Oh, ich kann dir sagen, das bin ich alles, was du da schreibst.

Inklusive Unsicherheiten, wie meine Morbus Crohn Erkrankung (2017 diagnostiziert, 2018 große OP deswegen inklusive 3 Monate Stomabeutel). Oder dass ich mit 34 (2019) mich mit einem bösartigen Tumor auseinandersetzen musste.(Ich gelte mittlerweile als geheilt.)

Ich konnte damit leben. War zufrieden. Bis zu dem Moment, als der Sommer zu Ende ging, letztes Jahr. Bin in ein verdammt tiefes Loch gefallen. Habe mich wertlos gefühlt. Alles, was ich viele Jahre verdrängt hatte, kam hoch. Reue ist das schlimmste Gefühl von allem.
Ich hatte nur noch seelische Schmerzen. 2-3 Monate lang, dann hatte ich die Nase voll davon. Seitdem geht es langsam bergauf. Habe den Kontakt zu einer ehemaligen Arbeitskollegin hergestellt. Hat verdammt viel Mut gekostet (habe innerlich aufs brutalste gezittert). Sie hat total positiv reagiert, dass ich Kontakt zu ihr gesucht hatte.
Bin mit ihr ins Kino (war davor seit 25 Jahren nicht mehr im Kino gewesen) auf einem Hundespaziergang Treffen mit ihr. Mit ihr auf dem Weihnachtsmarkt. Danach auch mal alleine, trotz des mulmigen Gefühls der Einsamkeit. Habe mich schriftlich, in Kommunikation mit anderen geübt! Foren, Facebook-Gruppen etc. Habe mich entschieden, regelmäßig mit meinem besten Arbeitskumpel auswärts essen zu gehen. Alleine ins Kino zu gehe. Nicht immer nur vor dem PC zu sitzen oder andere Einzelgänger Hobbys zu betreiben. Habe mich mit dem Thema Dating auseinandergesetzt. Darüber z. B. seit neustem eine Freizeitbegleiterin gefunden, die ebenso Filmverrückt ist wie ich. Mit einer anderen Dame bahnt sich sowas wie eine Beziehung an, was ich bis vor kurzem nicht für möglich gehalten hatte. Das ganze Versteckspiel und der Selbstmitleid/Selbsthass waren unnötig.
In der Zeit gab es auch immer wieder seelische Rückfälle in das Loch. Und manchmal auch Enttäuschungen.
Man fängt aber langsam an zu merken, dass der Weg das Ziel ist.
Auch jetzt ist noch nicht alles gut und alle Unsicherheiten sind auch nicht verschwunden, aber erträglicher. Das ganze ging trotz dieser sehr ausgeprägten Introversion und Schüchternheit.
Ich möchte damit einfach etwas Zuversicht verbreiten. Ich glaube fest daran, dass du deine Stärke auch wieder finden kannst. Du musst nur deinen Weg erst noch finden.

Und wie man an mir sieht, sind die Wege unterschiedlich. Du musst dich nicht von dem VHS-Kurse Sportverein Gedöns verunsichern lassen. Das sind Möglichkeiten, die für mich als Introvertierter auch nicht infrage kamen. Zu viele Menschen auf einmal und die Gefahr im Mittelpunkt zu stehen.

Zitat von sarah2:
Für Menschen die sehr introvertiert und zurückhaltend sind und wohlmöglich auch noch von der Masse abweichen wird es richtig schwer. Da reichen dann die 2 oder 3 Treffen in der Volkshochschule nicht. Eben ein echter Teufelskreis. Nichtbetroffene können das wahrscheinlich oft nicht nachvollziehen.

Ich arbeite schon seit Jahren daran und brauche dazu andere Menschen. Es müssen aber die Richtigen sein. Das sind z.B. andere Betroffene, denen ich in Therapien und Selbsthilfegruppen begegne.

Zitat von Donnie_Darko:
Ich arbeite schon seit Jahren daran und brauche dazu andere Menschen. Es müssen aber die Richtigen sein. Das sind z.B. andere Betroffene, denen ich in Therapien und Selbsthilfegruppen begegnen

Am besten wären natürlich Menschen außerhalb von Therapien und Selbsthilfegruppen.
Die aber einigermaßen verständnisvoll sind.

Zitat von sarah2:
Am besten wären natürlich Menschen außerhalb von Therapien und Selbsthilfegruppen. Die aber einigermaßen verständnisvoll sind.

Den Wunsch kann ich verstehen. Man möchte nicht in dieser Bubble Verstecken.

Zitat von Gody:
Den Wunsch kann ich verstehen. Man möchte nicht in dieser Bubble Verstecken.

Ja genau weil es einen auch nicht weiterbringt.
Das habe ich in der Selbsthilfegruppe gemerkt.

@Disturbed Das, was Du hier machst, ist für mich Mobbing, echt schlimm, ist Dein Ziel andere Menschen zu dissen? In einem Deiner Beiträge bittest Du darum auf Ratschläge zu verzichten, schimpfst aber hier, wenn Deine Ratschläge nicht sofort befolgt werden? Ehrlich, so geht man doch nicht miteinander um.

@oli3000 naja ich sag mal so Menschen mit einer sozialen Phobie gehen halt nicht raus da kann man noch so viel Tipps geben. Vielleicht ärgert ihn das einfach.

@Rosenzauber Finde nur, dass es etwas übertrieben ist, wie er reagiert und es ist allgemein schlimm, wie teilweise auf Hilfesuchende von einigen Leuten reagiert wird.
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Zitat von oli3000:
allgemein schlimm, wie teilweise auf Hilfesuchende von einigen Leuten reagiert wird.

Ich finde, es ist auch manchmal gut, nur mitzulesen.
Das Thema hier interessiert mich an und für sich auch.
In einem anderen Thread hab ich leider letztes Mal jemanden getriggert,
obwohl ich damit nicht gerechnet hätte und eigentlich nur Fragen gestellt habe.
Mmmh....ich denke man muss sehr vorsichtig sein, was man schreibt und ob es überhaupt notwendig ist.

@ManicStreetP Also ich merke auch, dass Menschen öfter ein Thema aufmachen, man versucht zu helfen und es klappt mal besser und mal schlechter. Man muss aber nicht austicken, bloß weil die eigene Hilfestellung mal nicht weiterhilft. Wenn Therapeuten so reagieren würden, dann wäre das auch nicht hilfreich.

Zitat von oli3000:
Man muss aber nicht austicken, bloß weil die eigene Hilfestellung mal nicht weiterhilft. Wenn Therapeuten so reagieren würden, dann wäre das auch nicht hilfreich.


Dazu muss ich sagen, Du bist noch recht neu hier..

Mach das mal über Jahre..Du möchtest helfen, aber zu 90% läuft es ins Leere..

Dann schau mal wie sich auch Deine Einstellung dazu ändert..

Zitat von oli3000:
Wenn Therapeuten so reagieren würden, dann wäre das auch nicht hilfreich.


Und das ist der Unterschied, wir alle sind keine Therapeuten..
Jeder hat auch selbst irgendwie sein Päckchen zu tragen..ist psychisch belastet.

Es macht keinen Sinn mit jemandem darüber zu diskutieren, der ganz andere Voraussetzungen mitbringt.

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Dr. Reinhard Pichler
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