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Zitat von sarah2:
Wie sehr stehe ich in der Pflicht mich verändern zu müssen.


Gar nicht, wenn du diesbezüglich so wie du bist zufrieden bist.

Zitat von sarah2:
Mein Therapeut würde jetzt sagen, dass ich so bleiben soll wie ich bin.


Gab es hier vielleicht auch ein Mißverständnis? Hat er es gegebenenfalls vereinfacht ausgedrückt? Wenn er damit meinte: mache dich selbst nicht in deinen eigenen Gedanken fertig, dann gebe ich ihm soweit recht..

Ich persönlich würde dem bleib so wie du bist erwidern und empfehlen dass man sich jeden Tag im kleinen weiterentwickeln kann.
Das passiert ja ganz automatisch: jede Begegnung, jeder Film, alles was wir lesen hinterlässt seine Spuren.

Inwiefern wäre es also falsch, hier ohne Streß und liebevoll zu sich selbst, dafür zu sorgen, dass die Entwicklung in eine Richtung geht, die man für sich selbst als gut empfindet?

A


Einsamkeit ein Teufelskreis

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Zitat von sarah2:
Aber gerade im beruflichen Bereich sind schon kleinste Abweichungen ein Riesenproblem.

Unterm Strich sollte ( zumindest bei kleinen privaten Unternehmen, wo ich persönlich Einblick habe) finanzell das rauskommen, was auf der anderen Seite investiert wird...

Ich würde eigentlich schon gerne so bleiben wie ich bin.
Natürlich schon auch mit der Option mich auch weiterzuentwickeln.
Aber ich merke eben, dass ich massive Probleme damit habe ( vor allem im beruflichen Bereich).

Zitat von sarah2:
Ich bin mir eben auch nicht sicher, welche Ansprüche andere Menschen stellen dürfen. Wie sehr stehe ich in der Pflicht mich verändern zu müssen. ...


Du stehst gar nicht in einer Pflicht, Dich verändern zu müssen.
Ein Mensch kann sich gar nicht verändern. Ein Mensch bleibt immer so wie er ist. Und das ist gut so.

Was Du allerdings verändern kannst ist, wie Du denkst und das was Du sagst und tust.
Aber auch das brauchst Du nicht zu verändern. Dann nämlich bleibt alles so, wie es jetzt ist.

Zitat von HannahAbott:
Ich habe das Gefühl, dass es darauf nur eine Antwort gibt: Über seinen Schatten springen und sich selbst mit seinen sozialen Ängsten konfrontieren.

Es gibt da viele Möglichkeiten von denen im Thread schon einige aufgezählt wurden.

1. Gute Erfahrungen habe ich selber bei Bumble BFF und - nur für Frauen - bestefreundin-gesucht.de gemacht. Vor allem für Menschen, die sich besonders in Gruppen nicht wohlfühlen, ist das eine gute Alternative, um aus dem Schneckenhaus herauszukommen. Man trifft sich ja immer nur mit einer Person.
2. Gruppenaktivitäten in Form eines Sportvereins, Volkshochschule, Meet5, von der Stadt organisierte Wanderungen/Aktivitäten.
3. Ehrenamt
4. Falls es gar nicht möglich ist, dann erstmal digital. Wie schon hier erwähnt ist Facebook eigentlich mit seinen Gruppen ganz gut geeignet.

Aber am Ende läuft es immer darauf hinaus, dass man sich überwinden muss! Sonst wird es leider nichts.

Ich bin da gerade auch schon am schauen.
In meinem Wohnort ( 20.000 Einwohner) gibt es jetzt nicht wirklich viel.
Auch Ehrenamt sieht es abseits von Sporttrainern und Technikern mau aus.
Es tut mir leid, dass ich mich so negativ äußern muss (bitte nicht persönlich nehmen).

Zitat von sarah2:
Ich bin da gerade auch schon am schauen.
In meinem Wohnort ( 20.000 Einwohner) gibt es jetzt nicht wirklich viel.
Auch Ehrenamt sieht es abseits von Sporttrainern und Technikern mau aus.

Was fehlt dir in deinem Dorf in Bezug auf Ehrenamt oder Freizeit am meisten?

Ich würde mir einen allgemeinen Treffpunkt ( Jugendtreff für Erwachsene ) wünschen.
Oder auch mehr Möglichkeiten doch etwas ehrenamtliches zu machen ( mehr aktive Sozialverbände).
Oder auch mehr von der Stadt organisierte Veranstaltungen.

Was sollte ein Treff für junge Erwachsene anbieten?

z.B: - Cocktail Abend
- gemeinsam grillen
- bowlen gehen
- ins Kino gehen
- Ausflüge machen
Einfach verschiedene Aktivitäten sowohl indoor als auch outdoor bzw. auch unterwegs sein

Hallo, danke für die Übersicht.

Spontane Ideen (dir fallen bei entspannter, aber ernsthafter Überlegung in der Zeit in der ich das auf dem Klo getippt hatte (oder etwas länger, regelmäßig brainstormen - liebevoll, nicht verbissen, ohne grübeln, ohne Druck) vielleicht noch andere unrealistische Ideen ein...

+ Ich weiss nicht wo du wohnst, interessiert mich auch nicht, aber ist die nächst größere Stadt *irgendwie* in Reicheweite?


+ Gib dem ganzen noch ein wenig Bibelarbeit, Gedanken über die Art und Weise wie Menschen zusammen leben sollen, Gedanken zu aktuellen gesellschaftlichen Themen, eingängige - aber nicht zu komplizierte Musik, dann hast du eine kirchliche Gruppe für jugendliche und junge Erwachsene.

Herangehensweise: einen monat lang Sonntags um 7 aufstehen, in die Kirche gehen, irgendwann Mut fassen und den Pfarrer darauf ansprechen, ob man da monatlich was veranstalten könnte - du würdest dich auch gerne um einen Aushang kümmern.
* Aufwand: etwas Zeit, Mut, Gegebenfalls Bekenntnis zu einer Institution, hinter der man heutzutage nicht stehen will, deren Funktion ich persönlich aber darin sehe sehe, Menschen zusammenzubringen und auch auf Menschen einzugehen, die sich ggf. anders fühlen.
Risiken:
* keine Kirchengemeinde vorhanden, Kirchengemeinde keine Option für dich
* Altersverteilung in Kirche(diesbezüglich haben sich tatsächlich bereits andere Leute sie Zähne ausgebissen)
* Ggf. muss erst Vertrauen aufgebaut werden und die örtliche Konfirmandengruppe oder ähnliches betreut werden
* Pfarrer sagt einfach nein
* kein interesse anderer Leute

+ Selbsthilfegruppe Soziale Phobie in der Nähe suchen oder gründen
* https://sozialministerium.baden-wuertte...e_2016.pdf (tausene links dazu im netz, gibt es was bei dir bereits?, gibt es andere interessenten, die nur zu hause hocken und sich nicht raustrauen?)
* in so einer selbsthilfegruppe deine Vorschläge als Rahmenprogramm einbringen - du hast ideen und kannst dich aktiv in die Gruppe einbringen
* Neugründung wäre ein Riesenprojekt, welches Mut, Zeit und persönlichen Einsatz benötigt
* Risiken: Mut, Zeitaufwand,Gefühldas kann ich alleine nicht stemmen, es passt von den Personen her nicht, kein Interesse anderer Leute, Reichweite um Menschen zu informieren.

+ Aushang am schwarzen Brett im Supermarkt: Suche Leute denen ebenfalls ein Treff für junge Erwachsene hier in Dorf fehlt. Eure Ideen sind willkommen.
Wer Interesse hat kann gerne am terminin die Kneipe xyz kommen
* unkonventionell, aber hei: sagtest du nicht, du bist anders?

+spontacts

+ andere foren/dienste zur kontaktaufnahme

Zitat von sarah2:
finde Schweigen nicht schlimm
habe kein großes Mitteilungsbedürfnis
höre lieber zu als das ich rede
kann mit vielen Themen nichts anfangen ( vor allem typischen Smalltalkthemen)
lerne gerne etwas neues
mag Abwechslung

Danke btw. dass du neulich deine Liste bereitgestellt hast. Ein paar Kommentare meinerseits...


Was sind typische Smalltalk themen?

Ich finde Schweigen auch nicht schlimm(inzwischen). Ich wäre mal gespannt auf ein Treffen mit dir, wir schweigen uns 30 Minuten an und verabschieden uns zum nächsten Mal...

Die beiden unteren Punkte. Lerne gerne dazu und mag Abwechslung...

Die könntest du auf jeden Fall in das Thema smalltalk spielerisch integrieren...

Wenn ich dies auch mache, könnten wir unser halbstündiges treffen noch um ein paar Minuten ergänzen und uns gegenseitig etwas neues erzählen, was den jeweiligen Horizont eweitert....

So extrem wäre es jetzt auch nicht.
Ich finde es aber nicht schlimm, wenn man mal eine kurz Pause im Gespräch entsteht ( Zeit nicht genau festgelegt).

-Kirche wäre früher eine Option gewesen.
Inzwischen bin ich allerdings ausgetreten und möchte mit diesem Verein auch nichts mehr zu tun haben.
-Selbsthilfegruppe halte ich eher nicht für passend ( zieht mich nur noch mehr runter und bestärkt mich in meiner Angst).
- Nächst größere Stadt habe ich auch schon überlegt.
Dort ist allerdings z.B bei Sponcats oder Meet up auch nichts los.
- Selber etwas ins Leben rufen finde ich tatsächlich schwierig. Ich würde mich das nicht trauen ( bin ich ganz ehrlich).
- Weiß jetzt nicht welche Möglichkeiten es in größeren Städten gibt ( die es in Kleinstädten nicht gibt)?

Das Problem ist einfach, dass ich in sozialen Situationen komplett überfordert bin.
Und dann leider auch negativ bewertet werde.
Ich bräuchte also eine Möglichkeit mich langsam ranzutasten.
Ohne noch zusätzlich Anforderungen erfüllen zu müssen oder ohne die Gefahr schnell ausgeschlossen zu werden.
Schule und Jugendtreff haben diese Möglichkeiten gegeben.
Wenn ich jetzt im Cafe servieren oder im Laden verkaufen soll wäre ich komplett überfordert.
Wenn ich dann nebenbei noch Kontakte aufbauen soll wäre es noch schlimmer.
Ich hoffe das ist verständlich ausgedrückt.
Leider wird ängstliches und unsicheres Verhalten meistens negativ gesehen.
Wenn jetzt jemand sagt ich habe andere Erfahrungen gemacht kann diese Person froh sein.

Zitat von sarah2:
-Selbsthilfegruppe halte ich eher nicht für passend ( zieht mich nur noch mehr runter und bestärkt mich in meiner Angst)


Zitat von sarah2:
Ohne noch zusätzlich Anforderungen erfüllen zu müssen oder ohne die Gefahr schnell ausgeschlossen zu werden.


....

Mir hat es nicht geholfen ( tut mir leid).
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von sarah2:
Das Problem ist einfach, dass ich in sozialen Situationen komplett überfordert bin.
Und dann leider auch negativ bewertet werde.


Das mit der Überforderung hast Du gut erkannt.
Ob Du aber deswegen auch negativ bewertet wirst, das glaube ich weniger.
Was aber sehr sicher durch Deine gefühlte Überforderung geschieht ist.
Du wirst vieles falsch und negativ bewerten, obwohl es gar nicht negativ ist.

Zitat von sarah2:
Ich bräuchte also eine Möglichkeit mich langsam ranzutasten.

Ja, vielleicht. Mehr aber noch brauchtest Du etwas Wissen darüber, wie wir Menschen
angenehm kommunizieren lernen.
Und wie wir es schaffen, weniger Angst davor zu fühlen, wenn wir mal einen Fehler machen
könnten.

Zitat von sarah2:
Leider wird ängstliches und unsicheres Verhalten meistens negativ gesehen.

Das ist oft so. Menschen und Tiere reagieren sehr ähnlich auf ängstliches Verhalten.
Sie bekommen dann Oberwasser und nehmen unterbewusst die Rolle des Bestimmers ein.

Deshalb solltest Du zukünftig anders reagieren, wenn Du befürchtest, dass andere Dich nicht akzeptieren.
Dafür solltest Du lernen, ein deutlich selbstsicheres Verhalten zu spielen.
So tun, als wenn Du weniger Angst vor anderen Menschen hast.

Fast alle Menschen spielen eine selbstsichere Rolle, die aber in Wirlichkeit gar nicht
den Tatsachen entspricht. Erkennen kannst Du das ganz, ganz leicht.
Egal wo Du bist. Kritisiere mal jemanden. Dann merkst Du sofort, wie aggressiv Dir jemand antwortet.
Sind die Menschen eher selbstbewusst drauf, werden sie häufiger wenig aggressiv auf
Kritik reagieren.

Ja das stimmt.
Die Frage ist nur wie schaffe ich es selbstsicheres Auftreten zu spielen?
Und wie bekomme ich das wissen wie Menschen angenehm kommunizieren?
In der Selbsthilfegruppe bekomme ich es leider nicht.
Und die Therapiestunden reichen dafür nicht aus.
Das ist ja mein Problem, weshalb Konfrontation nichts bringt.

Zitat von sarah2:
Die Frage ist nur wie schaffe ich es selbstsicheres Auftreten zu spielen?
Und wie bekomme ich das wissen wie Menschen angenehm kommunizieren?
In der Selbsthilfegruppe bekomme ich es leider nicht.
Und die Therapiestunden reichen dafür nicht aus.
Das ist ja mein Problem, weshalb Konfrontation nichts bringt.


Im Grunde ist das nicht so schwer.
Du solltest dafür allerdings einiges, was Du glaubst schon zu kennen und zu wissen,
einmal völlig anders betrachten.

Wie Du sehe ich das, dass eine Therapie dafür oft nicht ausreicht. Und wie willst Du in
einer Selbsthilfegruppe die entscheidenden Tipps bekommen?
Stell Dir vor Du kannst nicht schwimmen, und gehst in eine Selbsthilfegruppe für Nichtschwimmer.
Dann fühlst Du Dich zwar gut und akzeptiert, weil die können alle nicht schwimmen.
Aber was glaubst Du, wenn Du zehn Nichtschwimmer-Selbsthilfegruppen gründest.
Wie viele werden dort dann schwimmen lernen. Vermutlich doch niemand, oder doch?

Folglich muss doch jemand der nicht schwimmen kann, immer dorthin gehen wo die
Menschen schon ganz gut schwimmen können. Und dann lass sie doch mal lachen, wenn Du etwas
unbeholfen rumpaddelst.
Mit allem hat jeder mal irgendwann angefangen. Niemand konnte alles, als sie/er auf diese Welt kam.

Zitat von sarah2:
Und wie bekomme ich das Wissen wie Menschen angenehm kommunizieren?

Kannst Du Dir das nicht selbst beantworten?
Leider wird so etwas in der Grundschule nicht gelehrt.

Das musst Du Dir natürlich selbst lernen. Abschauen, nachmachen , ausprobieren.
Aus Deinen eigene Fehlern lernen. Beobachten, wie andere auf das reagieren, was Du sagst,
ob Du lachst, wie Du lachst, wie Du sprichst, und, und, und.

Du kannst Dir natürlich von Microsoft auch einen Chip in den Kopf einpflanzen lassen. Ironie.
Besser ist es aber wenn Du Dir alles selbst aneignest.
Du weißt doch selbst am besten, was genau Du lernen möchtest.

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Dr. Reinhard Pichler
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