amber
Ich habe eine Bipolare Störung- und war in meiner Jugend in den manischen Phasen sehr gesellig in den normalen Phasen gesellig in den depressiven Phasen zurückgezogen.
Viele Freunde gingen, als das Studium zu Ende war in andere Städte zurück. Der Kontakt ist nach und nach eingeschlafen, weil uns ja im neuen Lebensabschnitt auch nicht mehr so viel verbunden hat und die räumliche Entfernung zu groß war.
Dann hatte ich ein paar neue Bekannte durch die Arbeit und meinen damaligen Mann, aber keine richtigen Freunde mehr.
In der Schwangerschaft und nach der Geburt meines Sohnes wurde ich zusehends einsamer.
Es folgten 11 Jahre Kinderwunschbehandlungen für das 2.Kind. Ich gehörte dabei nirgends mehr dazu, nicht zu den Hausfrauen mit mehreren Kindern und nicht zu den Berufstätigen mit 1 oder keinem Kind.
Ein Berufswiedereinstieg den ich mehrmals probiert habe hat nicht geklappt, auf Grund meiner schlimmer werdenden Grunderkrankung und des Asperger Autismus meines Sohnes.
Inzwischen bin ich schon einige Jahre in Berufsunfähigkeitspension.
Ich habe in all´den Jahren vieles ausprobiert, um soziale Kontakte zu pflegen, aber ich fühlte mich nirgends zu Hause, es war nichts, was ich machte meins!
Ich lernte zwar Leute kennen, aber es entwickelten sich keine Freundschaften.
Hier einige Beispiele, was ich alles gemacht habe: verschiedene Fitnessstudios, Schwimmen gehen, Italienischkurse, Klavierspielen lernen,1 Semester Studium mit Prüfungen.
Das Problem ist, dass mich alles gleich sehr anstrengt und es meine Krankheit verschlechtert, wenn ich zu viel mache.
Außerdem kann ich durch eine depressive Phase auch plötzlich total ausfallen, und gar nicht mehr hingehen können.
Ich vertrage leider ganz schlecht, wenn irgendwer etwas von mir will, weil ich durch meine Krankheit, den Haushalt und den Kontakt zu meinem autistischen Sohn, der bei mir wohnt schon ausgelastet bis überfordert bin.
Eigentlich bräuchte ich jemanden, der für mich da ist und mich umsorgt, aber da gibt es niemanden.
Mein Sohn bemüht sich zwar, mir zu helfen so gut wie er kann, aber er versteht viel Zwischenmenschliches ja naturgemäß nicht.
Danke, für´s Lesen!
Amber
12.05.2015 20:26 • • 15.05.2015 x 1 #1