Hi an alle, bin neu hier
Auch ich bin durch bestimmte Umstände gerade ziemlich einsam, und die möcht ich euch hier geschwind darlegen:
Ich würde meinen, dass ich in Volksschule und Gymnasium eigentlich ein recht normales Kind war, vielleicht damals schon etwas tiefsinniger und sensibler als andere und nie der mit den meisten Freunden, aber ich hatte meine paar Leute und alles war fein.
Als ich aber dann ohne dort jemanden gekannt zu haben an die HTL (eine berufsbildende höhere Schule in Österreich) gewechselt bin, wurde ich Opfer von schwerstem Mobbing. Das dauerte zwar nur zwei Wochen an, dann haben meine Eltern das mit dem KV geklärt und es hörte auf. Aber psychisch war ich da bereits nicht mehr derselbe. Und es änderte ja auch nix daran, dass ich nach wie vor mit diesen Ar. in einer Klasse sitzen musste, von denen mir davor niemand geholfen hatte. Und auch ein Schulwechsel bringt wenn man in so einer Situation ist nix, weil man die Opferrolle denk ich schon zu sehr verinnerlicht hat und das dort genauso weitergehen würde.
Ich hab alles mitgemacht - diverse Sozialphobien, du zweifelst an ALLEM an dir - kurz gesagt, ich hab diese wichtige Phase im Leben von 14-19 komplett vertan. Hab mit kaum jemandem gesprochen, mich total zurückgezogen und praktisch nur gelernt. Freunde finden oder gar eine Beziehung war nicht, ich war froh, wenn ich den Alltag irgendwie bewältigen konnte.
Als ich die Schule verließ, war ich ein psychisches Wrack, wenn auch mit Notenschnitt 1.0
Und danach hat sich das laaaangsam aber sicher alles gebessert. Über den Zivildienst neue Freunde gefunden - das war das erste Mal, dass mich Gleichaltrige akzeptiert haben und ich konnte es zuerst gar nicht glauben.
Dennoch kann man halt nie ganz offen über die Vergangenheit sein, weil man das alles am liebsten wegwischen möchte. Irgendwie bleibt man immer ein bissl unnahbar und muss schauspielern.
Einem Freund hab ich dann schlussendlich doch alles erzählt und glaubte, endlich jemanden zu haben, mit dem man komplett auf einer Wellenlänge ist. Und es ging auch 2 Jahre lang gut.
Hab dann auch noch zu studieren begonnen, weil ich in der Arbeit extremst unterfordert war und fühlte mich seither noch wohler in meiner Haut. Ich glaub diese Persönlichkeitsveränderung war dann zu viel für meinen Freund und er ist mir einfach so in den Rücken gefallen, hat mir eine sich entwickelnde Beziehung ohne Grund zerstört - obwohl er zu der Zeit eh eine Freundin hatte.
Das hat mich wieder so sehr in alte Muster zurückgeworfen
Hab den Kontakt zu ihm abgebrochen und bin einerseits natürlich stolz, dass ich das durchgezogen hab, denn vor 2 Jahren oder so hätt ich wohl noch alles mit mir machen lassen, nur um Freunde zu haben.
Aber andererseits hab ich mehr oder weniger den ganzen zu ihm gehörenden Freundeskreis verloren, und das war leider der wichtigste
Seither fühl ich mich wirklich sehr allein, zumal ich jetzt auch alleine wohne. In der schlimmsten Phase waren ja immer meine Eltern da zum Reden, jetzt ist da gar niemand, und ich mach mich selber viel zu viel fertig.
Die anderen Freunde, die mir geblieben sind, sind leider viel zu oberflächlich, um sowas zu besprechen. Denen will ich mich eher nicht öffnen. Wenn jemand immer nur auf die Sonnenseite gefallen ist, versteht er sowas eh nicht.
Wenn ich in diesem Arbeits-Studium-Radl drin bin, geht es eigentlich ganz gut. Schlimm ist es, wenn man länger frei hat und realisiert: man kann mit niemandem auf Urlaub fahren, es will niemand was machen ... ich denk mir dann oft einfach, wie erbarmungslos das Leben eigentlich sein kann, nur weil man in einer wichtigen Phase Probleme hatte.
Denn wie irgendjemand hier schon richtig geschrieben hat: ab einem gewissen Zeitpunkt lassen dich Leute nicht mehr in ihr Leben hinein, weil sie schon alles haben, und genau das scheint bei all den Leuten, die ich kennenlerne, der Fall zu sein
Es ist echt schade, weil ich mich jetzt als kompletter, authentischer Mensch fühle und die Gesellschaft aber so verdammt oberflächlich ist ...
15.05.2015 14:52 •
#24