Ich habe das Gefühl, dass ich mich selbst in meiner Sehnsucht; in meiner Einsamkeit verliere. Aus Angst vor weiterer Ablehnung isoliere ich mich fast komplett von meiner Außenwelt. Ich habe nur wenige Bezugspersonen oder soziale Kontakte, alle darunter Fernbeziehungen.
Zurzeit geht meine anderthalb jährige Beziehung bergab, wir standen schon oft vor der entscheidenden Trennungsfrage, haben uns jedesmal zusammengerauft, doch so langsam schwindet die Hoffnung. Und so überlässt er mich der Einsamkeit und der Zweifel an seiner Liebe. Das ist eine relativ explosive Mischung, die mich an einigen Abenden innerlich fast zerrissen hätte. Tag für Tag der Kampf. Täglich verschwende ich unnötigerweise Tränen als zu agieren.
Er behauptet zwar standfest, mich über alles zu lieben, aber lässt er mich das auch fühlen? Gerade in einer Telefonbeziehung ist Kommunikation unglaublich wichtig. Wir können einfach nicht auf die Physis bauen, weil wir uns nur etwa alle 2 Monate sehen und auch körperlich spüren können. Vor einem Jahr war uns noch kein Hindernis zu groß, doch nun scheine ich daran zu Grunde zu gehen...aber ich werde für diese Liebe kämpfen, bis zum bitteren Ende. Er ist meine erste wirkliche Liebe, der einzige Tiefsinn in meinem Leben und der gesamte Halt - meine Heimat, mein Zuflucht.
Nur bräuchte ich einfach soziale Kontakte, die mich auch emotional unterstützen. Kurz gesagt Freundschaften.
Man sollte außerdem erwähnen, dass ich 15 bin und falls sich Freundschaften entwickeln, dann meist sehr oberflächliche und welche, die sich hauptsächlich mit Mode, Jungs oder anderem puberäten Krams beschäftigen. Kein Vergleich zu einer tiefgründigen Freundschaft, die ich so sehr ersehne.
Momentan habe ich einfach den Lebenswillen und die Stärke verloren, bin geprägt von Verlust, Tränen und Enttäuschungen, habe nur noch mich Selbst. Ich finde keinen Ausweg.
Suizidgedanken habe ich mittlerweile glücklicherweise hinter mir gelassen, ich muss mein Versagen ja nicht perfektionieren.
Ich fühle mich einfach komplett verloren - und verwirrt, einsam, nicht standhaft, schwach und hilflos.
Zudem hab ich kürzlich - als sich eine wirklich feste Freundschaft anbahnte - die Orientierung verloren. Nur ein Lächeln dieses Mädchens und mir stockte der Atmen, ein Blick und ich brauchte Minuten um das zu realisieren. Tag und Nacht Schwärmereien. Wir haben unsere Gedanken geteilt, Leid und Freude, Erfahrungen...es war wunderbar, zu schön, aber leider nur eine Urlaubsbekannschaft, ich habe sie nie wieder gesehen und ich hab sehr mit dem Verlust zu kämpfen, aber auch sicher viel aus dieser kurzen Freundschaft mitgenommen. Die letzte Kraft, die es mir erlaubt, hier Hilfe zu suchen, der letzte Funke Hoffnung, die letzte Hand voll Liebe...
Es muss doch einen Weg aus der Einsamkeit geben? Gerade bei nicht allzu beschränkten (schulischen) Möglichkeiten? Nur sehe ich wirklich nur oberflächliche Freundschaften in meinem Umfeld, und das muss ich mir wirklich nicht antun, das ist sicher zeitweise gut, aber im Nachhinein umso frustrierender.
Ich bin dankbar für jedes aufbauende Wort, da es sicher kein Wunderrezept für ein so individuelles Problem gibt.
18.08.2008 22:34 • • 28.04.2014 #1