Einsamkeit ist schlicht und einfach die menschliche Situation.
Sie zu spüren, heißt sie auszuhalten. Andere Leute mildern sie nur.
Akzpetiere die Einsamkeit, das ist alles.
Wir können einander berühren, lieben, aber damit niemals unsere Einsamkeit überwinden.
Insofern finde ich es viel wichtiger, selbst in sich den Ruhepol zu finden, von dem aus man auf andere zugeht. Eine Art Nahweh ist angesagt, und nicht Fernweh oder Seelenverwandschaft.
Was ich zu einem sage, ist immer nur ein Ausdruck meiner inneren, einsamen Entwicklung. Sprache kann niemals Entwicklungsschritte beim anderen auslösen, wenn der eine andere Weltsicht hat.
Insofern kommt es darauf an, jeder für sich - einsam - die Entwicklungsschritte zu gehen, die ungefähr auch die anderen für sich -einsam- mitmachen. Nur dann hat jeder den Erfahrungsschatz, der einen zur Kommunikation befähigt.
Menschen sind semantisch voneinander abgeschlossen, keine Bedeutung dringt in sie ein und keine verlässt sie, sondern dies trifft nur für die Erregungen und Signale zu. Ausgetauscht werden also Schalldruckwellen und akkustische Signale, die Bedeutungen können nicht übertragen werden, sondern werden in jedem Gehirn alleine erzeugt.
Gerhard Roth hat dazu gesagt: Kommunikation zwischen zwei Personen ist gar kein direkter Austausch von Informationen, sondern eine Anregung zu wechselseitiger bewusster und unbewusster Konstruktion von Bedeutungen.
Ich wünschte, das Leben wäre anders, aber es ist genau so.
17.08.2008 15:54 • • 28.08.2008 #1